Home > weitere Haustiere
weitere Haustiere

Naturheilkunde und alternativmedizinische Behandlungsmethoden für weitere Haustiere

Pferd

Pferde sind stattliche und dennoch empfindliche Tiere. Sie werden häufig mit alternativen Verfahren und Mitteln behandelt und sprechen in der Regel sehr gut darauf an. Osteopathie oder Reiki, Phytotherapie oder Homöopathie - bei Pferden gibt es aufgrund der Vielzahl der Typen und Erkrankungen keine Bevorzugung einzelner naturheilkundlicher Verfahren.

Häufig treten bei ihnen Hautkrankheiten, Verdauungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Infektionen auf, die in der Regel durch artgerechte Haltung und Fütterung vermieden werden können.

Wie diese artgerechte Haltung im Einzelfall aussehen muss, unterscheidet sich stark von Rasse zu Rasse. Vor allem Herkunft und Zuchtziel spielen entscheidende Rollen. Kennen Sie diese und können die Anforderungen umsetzen, werden Sie viele Krankheiten schon im Vorfeld verhindern können.

Häufige Krankheiten bei Pferde

Atemwegserkrankungen

Die Erkrankung der Atemwege ist eines der häufigsten Probleme bei Pferden und kann sich nicht selten zu einer chronischen Krankheit entwickeln. Eine schnelle Behandlung ist daher unerlässlich.

Anzeichen:
  • Auffällige Atemgeräusche
  • Husten
  • Schwäche
  • Fieber
  • Niesen
  • Eitriger, schleimiger Ausfluss oder Auswurf
  • Stumpfes Fell
Ursachen:
  • Infektion mit Viren oder Bakterien
  • Allergie
  • Unhygienische Haltungsbedingungen
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Entzündungen im Zahnbereich
Erste Hilfe:
  1. Gönnen Sie dem Tier Ruhe und, sofern es nicht fiebert, Wärme.
  2. Gestalten Sie die Umgebung möglichst staubarm.
  3. Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitsaufnahme.
  4. Handelt es sich um eine Infektion, kann Echinacea für erste Linderung sorgen.
  5. Verbessert sich der Zustand durch diese Maßnahmen nicht, sollten Sie umgehend einen Tierarzt bestellen. Dieser kann feststellen, ob es sich um eine Allergie oder Entzündung handelt.


Als weiterführende Behandlung, abhängig von der Diagnose, können Homöopathie und Phytotherapie eingesetzt werden. Besonders bei Allergien ist eine Anpassung der Haltungsbedingungen aber nicht zu vermeiden.

Erkrankungen der Verdauungsorgane

Neben den gefürchteten Koliken können Pferde durch Unverträglichkeiten, falsche Fütterung, Haltungsfehler oder Parasiten auch eine Vielzahl anderer Magen-Darm-Erkrankungen aufweisen. Werden diese nicht behandelt, können dauerhafte Schäden zurückbleiben. Einige Krankheiten können sogar zum Tod des Tieres führen.

Anzeichen:
  • Unruhe oder Apathie
  • Schmerzen im Bereich des Bauches; das Pferd schaut zum Bauch oder schlägt danach
  • Wiederholtes Hinlegen in kurzen Abständen
  • Schwitzen
  • Heftiges Schlagen mit dem Schweif
  • Schmerzen in Beinen und Hufen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Starker Gewichtsverlust
  • Stumpfes Fell
Ursachen:
  • Zu wenig Bewegung
  • Falsche Fütterung oder zu schnelle Futterumstellung
  • Parasiten
  • Unhygienische Bedingungen
  • Verdorbenes Futter
  • Übergewicht oder Überfütterung
  • Stress
Erste Hilfe:
  1. Rufen Sie in jedem Fall sofort einen Tierarzt.
  2. Untersuchen Sie die Hufe und beobachten Sie den Gang Ihres Pferdes, lahmt es, kann eine Hufrehe vorliegen. Stellen Sie Ihr Pferd in diesem Fall auf weichen Untergrund und schränken Sie die Bewegungsfreiheit ein.
  3. Zeigt Ihr Pferd hingegen Schmerzen im Bereich des Bauches, decken Sie es ein und führen Sie es ruhig und nicht zu schnell. Verhindern Sie, dass es sich zu schnell hinlegt oder gar hinwirft, da es sich hierbei verletzen kann.
  4. Abhängig von Ursache und Grad der Beschwerden können Belladonna, Nux vomica, China officinalis und Lycopodium Linderung verschaffen oder begleitend zu einer Therapie eingesetzt werden. Aufgrund der ohnehin schwierigen Diagnose sollten Sie mit der Gabe der Mittel aber warten, da diese Symptome verschleiern können.


Um Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes schneller zu heilen, können TCM, Phytotherapie, Homöopathie eingesetzt werden. Auch die Stärke eventueller Schäden kann mit Mitteln und Anwendungen der Tiernaturheilkunde verringert werden. Das Beste ist jedoch nach wie das Vermeiden dieser Krankheiten, durch artgerechte Fütterung und Haltung des Pferdes und regelmäßige Wurmkuren.

Erkrankungen des Bewegungsapparates

Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen und Hufe können durch Fehlbelastungen, Überanstrengung, Entzündungen und Verletzungen erkranken. Werden diese nicht frühzeitig erkannt und behandelt, können dauerhafte Schäden zurückbleiben.

Anzeichen:
  • Lahmheit
  • Schonhaltung
  • Schwellungen
  • Bewegungen wirken stockend
Ursachen:
  • Verletzungen
  • Überlastung
  • Abnutzung
  • Stoffwechselstörungen
  • Stöße oder Schläge
  • Falscher Beschlag
  • Zu harter oder zu weicher Boden
Erste Hilfe:
  1. Geben Sie Ihrem Pferd Ruhe und schränken Sie die Bewegungsfreiheit ein.
  2. Verständigen Sie einen Tierarzt.


Je nach Diagnose und Art der Erkrankung können Osteopathie, Chiropraktik, Akupressur, Akupunktur, Tiermassage, Homöopathie und Phytotherapie helfen.

Kaninchen und Nagetiere

Kaninchen und Nagetiere leiden oft an Verdauungsstörungen und werden daher auch oft dahin gehend behandelt. Bei ihnen haben sich vor allem Phytotherapie und Homöopathie bewährt.

Häufige Krankheiten bei Kaninchen und Nagetiere

Durchfall

Vor allem Kaninchen leiden aufgrund ihres empfindlichen Magen-Darm-Traktes häufig an Verdauungsstörungen wie Durchfall. Durchfall kann bei Kaninchen und Nagetieren schnell zum Tod führen und sollte daher immer sofort behandelt werden.

Anzeichen:
  • Das Tier setzt breiigen oder flüssigen Kot ab
  • Von Kot und Tier geht ein starker, kranker Geruch aus
  • Das Tier wirkt apathisch und schwach, fühlt sich kalt an und sieht innerhalb kürzester Zeit ungepflegt aus
  • Augen und Fell wirken stumpf
Ursachen:
  • Zu schnelle Futterumstellung
  • Falsche Fütterung
  • Verdorbene Nahrung
  • Kälte, Zugluft, Feuchtigkeit
  • Infektionen
Erste Hilfe:
  1. Sorgen Sie für ausreichend Wärme.
  2. Durch den Durchfall sind Nagetiere und Kaninchen sehr schnell dehydriert, bieten Sie daher Wasser oder auch sehr dünnen, lauwarmen Fenchel- oder Kamillentee an. Nimmt Ihr Tier die Flüssigkeit nicht von allein auf, benetzen Sie die Zunge ganz vorsichtig, beispielsweise mit einer Spritze ohne Nadel. Häufig beginnen die Tiere schon nach den ersten Tropfen wieder von selbst zu trinken.
  3. Füttern Sie Himbeerblätter oder Himbeerblättertee, diese stoppen den Durchfall. Auch eine Gabe Nux vomica kann positiv auf Durchfall und Allgemeinbefinden wirken.

Aufgrund der akuten Lebensgefahr, die von Durchfall für Nagetiere und Kaninchen ausgeht, sollten Sie sich schnellstmöglich zum Tierarzt begeben. Behandelt dieser auch homöopathisch oder wendet Phytotherapie an, finden hier oftmals wieder Nux vomica oder Mischungen die Himbeerblätter enthalten Anwendung. Die Wahl des Mittels ist aber natürlich abhängig von der Ursache des Durchfalls.

Hauterkrankungen

Abszesse, Haarausfall und Hautausschlag sind häufig bei Nagetieren zu beobachten und können verschiedenste Ursachen haben.

Anzeichen:
  • Kahle oder gerötete Stellen
  • Schuppen
  • Übermäßiges Kratzen oder Putzen
  • Schmerzempfindliche, nässende oder verkrustete Stellen
  • Veränderungen der Haut und des Fells
Ursachen:
  • Parasiten
  • Mangelnde Hygiene
  • Allergien
  • Infektionen
  • Verletzungen der Haut
Erste Hilfe:
  1. Sind entzündete, schuppige oder verkrustete Stellen auszumachen, reinigen Sie diese. Oft wird hierbei ersichtlich, ob eine Verletzung, ein Ausschlag oder Parasiten die Ursache sind.
  2. Desinfizieren Sie Kratzer und Schnitte. Liegen nässende Stellen vor, halten Sie diese trocken, übermäßig trockene Stellen können Sie mit milden Wundsalben, wie beispielsweise Arnica, notversorgen. Bei starkem Juckreiz oder Stichen mit starker Schwellung hilft Apis.
  3. Heilen die Hauterkrankungen nicht von selbst ab, sind sie großflächig oder die Ursache unklar, sollte ein Arzt aufgesucht werden.


Da die Haut und das Fell durch eine Vielzahl von Faktoren negativ beeinflusst werden kann und Ekzemen, Abszessen und Juckreiz zahlreiche Ursachen zugrunde liegen können, sollte in jedem Fall eine fachkundige Diagnose gestellt werden. Denn ob Apis, Arnica oder Sulfur Anwendung finden, Bach-Blüten psychische Probleme heilen oder Echinacea das gesamte Immunsystem stärken soll - nur eine individuelle Behandlung kann hier helfen.

Augenentzündungen

Ob durch Verletzung, unerkannten Abszess oder eine Infektion verursacht, auch die Augen von Kaninchen und Co. sind häufig krank. Um das Augenlicht zu erhalten, sollten die Ursachen immer abgeklärt und wenn möglich behoben werden.

Anzeichen:
  • Ausfluss aus den Augen
  • Verklebte Augen oder Augenwinkel
  • Gerötete Lider
  • Haarausfall in dem Bereich der Augen
  • Das Auge wird zusammengekniffen, ist lichtempfindlich oder wirkt trüb
Ursachen:
  • Verletzungen der Hornhaut oder des Glaskörpers
  • Allergien
  • Infektionen durch unhygienische Haltungsbedingungen
  • Fremdkörper
  • Diabetes, Abszesse, Infektionen
  • Zugluft
Erste Hilfe:
  1. Das Auge sanft und vorsichtig reinigen, Eiter und Ausfluss im Bereich der Augen entfernen. Verwenden Sie hierfür fusselfreie, saubere Tücher und lauwarmes Wasser.
  2. Notieren Sie, wie der Ausfluss aussieht. Ist er wässrig oder eitrig, dickflüssig oder schleimig?
  3. Bei entzündeten Bindehäuten mit wundmachendem Ausfluss kann Augentrost, auch als Euphrasia bekannt, Linderung schaffen. Bei eitrigem Sekret sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.


Da wiederholten Entzündungen des Auges auch ein tiefer liegendes Problem zugrunde liegen kann, wie beispielsweise Entzündungen im Zahnbereich, Tumore oder Abszesse, sollte die Ursache von einem Spezialisten abgeklärt werden.

Achtung

Vor allem Kaninchen und Meerschweine sind empfindliche Tiere, deren Zustand sich sehr schnell verschlechtern kann. Vergewissern Sie sich daher telefonisch schon vor dem Besuch bei Tierarzt oder Heilpraktiker über dessen Erfahrungen mit diesen Tieren.

Vögel und Reptilien

Vögel und Reptilien werden zwar nicht selten gehalten, ihre Behandlung gestaltet sich aber meist sehr schwierig. Zwar können sie auch mit Mitteln und Verfahren der Naturheilkunde behandelt werden, jedoch nur, wenn ein großes Maß an Erfahrung und Spezialisierung vorliegt.
Da die meisten Krankheiten auf Haltungsbedingungen zurückzuführen sind, ist eine artgerechte Unterbringung und Ernährung unerlässlich.

Häufige Krankheiten bei Vögel und Reptilien

Verletzungen


Ob im Kampf mit Artgenossen, beim Klettern oder Freilauf und Freiflug, Vögel und Reptilien verletzen sich nicht selten. Schnitte und Kratzer, Brüche oder Verbrennungen - sie alle bedürfen sofortiger Behandlung.

Anzeichen:
  • Sichtbare Schnitte, Kratzer oder Hautveränderungen
  • Schonhaltung einer Gliedmaße
Ursachen:
  • Verletzung der Haut oder des Skeletts
  • Mangelerscheinung durch Fehlernährung
  • Haltungsbedingte Schäden
Erste Hilfe:
  1. Abhängig von der Art der Verletzung kann eine Stillung der Blutung, mit einer sauberen Kompresse und leichtem Druck, sinnvoll sein. Bei Brüchen, großen Wunden und Verbrennungen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  2. Handelt es sich um eine Verbrennung, hilft das homöopathische Cantharis, bei Kratzern und Schnitten Arnica.

Aufgrund der Vielfältigkeit der Verletzungen und ihrer Folgen kann auch eine Vielzahl naturkundlicher Heilverfahren Verwendung finden. Während Homöopathie als anfängliche Versorgung im akuten Notfall und der direkten Folgezeit gute Dienste leisten kann, helfen Osteopathie und Chiropraktik bei der Erholung von Brüchen.

Magen-Darm-Erkrankungen

Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit und Blähungen sind bei Reptilien und Vögel ebenfalls oft anzutreffen. Grund hierfür ist häufig eine falsche Ernährung.

Anzeichen:
  • Durchfall
  • Kot wird gar nicht oder nur in geringer Menge abgesetzt
  • Vom Kot geht ein ungewöhnlicher, starker Geruch aus
  • Das Tier wirkt aufgebläht, apathisch und ist appetitlos
Ursachen:
  • Fehlernährung
  • Parasiten
  • Infektionen
  • Unhygienische Zustände
  • Vergiftung
Erste Hilfe:
  1. Bei Durchfall, Verstopfung und anderen Magen-Darm-Symptomen ist eine Gabe Nux vomica sinnvoll. Dieses homöopathische Mittel hilft dabei, wieder ein Gleichgewicht herzustellen.
  2. Verliert das Tier durch Durchfall sehr viel Flüssigkeit und nimmt es weder durch Wasser noch Nahrung neue Flüssigkeit auf, können Sie mit einer Spritze ohne Nadel vorsichtig die Zunge befeuchten. Auf diese Weise können Sie die Zeit bis zum Tierarztbesuch überbrücken und ihre Tier vor Dehydration schützen.


Eine weitere Behandlung gehört aufgrund der Vielfalt der Ursachen in fachkundige Hände.

Hautkrankheiten

Häutungsprobleme, Entzündungen und Mauser können Vögel und Reptilien zu schaffen machen.

Anzeichen:
  • Kahle Stellen
  • Entzündungen
  • Schwellungen
  • Verkrustete Bereiche
  • Übermäßiger Verlust von Schuppen oder Federn
  • Juckreiz
Ursachen:
  • Haltungsbedingungen
  • Fehlernährung
  • Parasiten
  • Stiche
  • Verletzungen


Da sich Hautprobleme meist über einen gewissen Zeitraum entwickeln, haben Sie oftmals ausreichend Zeit, einen fachkundigen Spezialisten aufzusuchen. Als generelle Regel gilt, dass trockene Stellen feucht und nässende Stellen trocken gehalten werden sollten.
Darüber hinaus können Sie das gesamte Immunsystem stärken, beispielsweise durch Echinacea, um dem Tier bei Mauser und Häutung zu helfen und diese zu erleichtern.

Hinweis:

Bitte beachten Sie, dass die vorgestellten Tipps und Hinweise zur Anwendung keineswegs den Gang zum Tierarzt ersetzen. Nehmen Sie in jedem Fall Kontakt zu einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf. Auch soll jeder selbst entscheiden, ob er die vorgestellten Behandlungsmöglichkeiten für wirksam und sinnvoll erachtet.