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Naturheilkunde und alternativmedizinische Behandlungsmethoden für die Katze

Katzen können, ebenso wie Hunde, an einer Vielzahl von Krankheiten leiden. Auch bei den Samtpfoten gibt es dabei katzenspezifische Erkrankungen, also Erkrankungen, die nur bei Katzen auftreten, sowie Zivilisationskrankheiten. Bei Katzen und ihren typischen Krankheiten muss in Katzen mit Freilauf und reine Wohnungskatzen unterschieden werden. So leiden Katzen mit Freilauf deutlich häufiger an Infektionen und profitieren von dem immunstärkenden Echinacea. Und auch Verletzungen kommen bei ihnen häufiger vor, die sie sich durch Kämpfe mit Artgenossen, beim Klettern und Verstecken zuziehen können. Reine Wohnungskatzen zeigen hingegen häufiger Allergien, Verdauungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten, wie beispielsweise übermäßiges Lecken. Aufgrund ihres empfindlichen Stoffwechsels sprechen Katzen sehr gut auf Bach-Blüten und Homöopathie an. Hierbei sollte besonders beachtet werden, dass einige Mittel - die für Mensch, Hunde und andere Tierarten heilsam wirken - giftig für Katzen sein können.

Krankheiten bei Katzen vorbeugen

Der beste Weg, Krankheiten bei Katzen vorzubeugen, ist eine artgerechte Haltung und Ernährung. Bieten Sie gesicherten Auslauf, ermöglichen Sie Kontakt zu Artgenossen und abwechselnde Beschäftigungsmöglichkeiten. Schon dadurch kann das Immunsystem gestärkt und Krankheiten verhindert werden.
Zusätzlich sollten Sie auch bei reinen Wohnungskatzen für regelmäßigen und umfassenden Impfschutz sorgen und Ihr Tier in regelmäßigen Abständen abtasten, sowie einem Tierarzt vorstellen. Erkrankungen können so schön frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.

Häufige Krankheiten von Katzen

Verletzungen

Schnittwunden, Platzwunden, Prellungen, Kratzer und Verbrennungen können vor allem bei Katzen auftreten, die ungesicherten Freilauf haben oder noch unerfahren sind. Leider sind auch Knochenbrüche keine Seltenheit.

Anzeichen:
  • Schonhaltung
  • Intensives Lecken an einer Stelle
  • Plötzliche, scheinbar unbegründete Aggression
  • Schmerzenslaute
  • Blutige oder verkrustete Stellen
  • Starke Wärmeentwicklung an einer Stelle
  • Schwellungen und Rötungen
Ursachen:
  • Kämpfe mit Artgenossen oder anderen Tieren
  • Stürze
  • Verstecken unter Autos, Sprünge auf den Herd
  • Ungesicherter Freilauf
  • Unbefestigte, schwere Gegenstände, die beim Spielen herunterfallen können
  • Scharfe Kante
Erste Hilfe:
  1. Desinfizieren Sie offene Wunden und stillen Sie, wenn nötig, die Blutung. Entfernen Sie umliegendes Fell.
  2. Kühlen Sie Verbrennungen oder Stellen, die gerötet oder geschwollen sind.
  3. Hatte Ihre Katze einen Unfall und steht unter Schock oder verliert sie Blut, kann eine Gabe Arnica helfen. Bei Schnittverletzungen zeigt sich Staphisagria als hilfreich, bei Stichwunden Ledum. Handelt es sich bei der Verletzung um eine Verbrennung, kann Cantharis für Linderung sorgen.

Je nach Art und Größe der Verletzung müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen. Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Prellung, Zerrung oder gar ein Bruch vorliegt, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Abhängig von der Verletzungsart können Homöopathie, Osteopathie, Schüßler-Salze, TCM und Bach-Blüten den Heilungsprozess beschleunigen, unterstützen oder Komplikationen vermeiden. In einigen Fällen kann es aber auch unerlässlich sein, auf Methoden der Schulmedizin zurückzugreifen.

Infektionen und Entzündungen

Entzündungen nach Verletzungen oder Infektionen, die durch genetische Veranlagung oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigt werden, sind bei Katzen keine Seltenheit. Vor allem Katzen mit Freilauf sind davon betroffen.

Anzeichen:
  • Wunde, eitrige Stellen
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Verstärkter Durst
  • Allgemeine Schwäche
  • Schmerzenslaute
  • Scheinbar unbegründete Aggressionen
  • Ausfluss
  • Niesen und Husten
  • Auffallend häufiger Urinabsatz
  • Das Tier wirkt kalt, teilnahmslos und abgeschlagen
Ursachen:
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Verletzungen
  • Genetische Veranlagung, beispielsweise Blasenentzündungen
  • Unhygienische Haltungsbedingungen
  • Unterkühlung
  • Parasiten
Erste Hilfe:
  1. Kühlen Sie fiebernde Tiere, halten Sie geschwächte Tiere, die sich kühl anfühlen, warm. Sofern Ausfluss vorhanden ist, reinigen Sie die betreffende Stelle.
  2. Gönnen Sie Ihrer Katze Ruhe.
  3. Handelt es sich um eine lokal begrenzte Entzündung, desinfizieren Sie diese und tragen Sie eine milde Wundsalbe, wie beispielsweise Arnica, auf.
  4. Verabreichen Sie eine Gabe Echinacea, diese stärkt das Immunsystem und bessert das Allgemeinbefinden. Gegen Fieber können zudem Aconitum und Belladonna helfen, bei lokalen Entzündungen Arnica.


Legen sich die Symptome nicht innerhalb von zwei Tagen, werden sie abrupt stärker oder ist das Tier bereits sehr geschwächt, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Treten wiederholt Infekte bei einem Organsystem auf oder entzündet sich jeder kleine Kratzer, sollten Sie zunächst beim Tierarzt eine ausführliche Diagnostik durchführen lassen und die Haltungsbedingungen überprüfen. Möglicherweise liegt nur ein leicht zu behebender Haltungsfehler vor oder ein vorübergehend schwaches Immunsystem, das mit Echinacea, Schüßler-Salzen oder Phytotherapie gestärkt werden kann. Schlimmstenfalls aber eine ernsthafte Erkrankung, die unbehandelt zum Tode führt.

Vergiftungen

Vergiftungen können bei Katzen mit Freilauf auftreten, beispielsweise durch Giftköder oder Beutetiere, die zuvor Gift aufgenommen haben. Aber auch in der Wohnung lebende Katzen können für sie giftige Pflanzen, Medikamente, Reinigungsmittel oder gar Frostschutzmittel aufnehmen. Selbst Ungeziefer-Halsbänder können zu Vergiftungen führen, wenn diese angekaut werden.

Anzeichen:
  • Geweitete Pupillen
  • Starkes Speicheln
  • Krämpfe
  • Schwäche
  • Auffällig langsamer Herzschlag
  • Blutungen aus After, Genital, Nase oder Mund
  • Erbrechen und Durchfall
  • Benommenheit und schwankender Gang
  • Zuckungen
  • Wunden durch Laugen oder Säuren
Ursachen:
  • Anti-Parasiten-Mittel für Hunde oder andere Tiere (können für Katzen giftig sein)
  • Aufnahme von Giftködern oder vergifteten Beutetieren
  • Fressen von Medikamenten oder giftigen Pflanzen
  • Aufnahme von Frostschutz- oder Reinigungsmitteln
  • Kontaktgifte, wie Pestizide und Insektizide
Erste Hilfe:
  1. Rufen Sie einen Tierarzt oder eine Tierklinik an und kündigen Sie Ihr Kommen an. Informieren Sie den Arzt schon telefonisch über Art, Alter, allgemeinen Zustand und Symptome Ihrer Katze. Wissen Sie, um welches Gift es sich handelt, hat Ihre Katze beispielsweise Medikamente verschluckt oder sind Kauspuren an einer Pflanze sichtbar, teilen Sie auch dies mit. Handelt es sich um Medikamente oder Pflanzen, nehmen Sie diese mit zum Arzt, dies ist entscheidend für die Wahl des richtigen Gegengifts und der Behandlung.
  2. Um eine Entgiftung zu beschleunigen können Sie Arsenicum album, Nux vomica, Okoubaka oder Ipecacuanha verabreichen. Nux vomica ist bei Krämpfen, Schmerzen im Bauchbereich, aufgekrümmtem Rücken, Erbrechen und übelriechendem Durchfall mit starken Blähungen angezeigt. Okoubaka bei heftigem Durchfall und Erbrechen, die von großer Schwäche begleitet werden. Ipecacuanha bei starkem Erbrechen mit eventuellen Blutspuren. Arsenicum album gilt als Mittel bei Vergiftungen und wirkt allgemein ausleitend. Diese homöopathischen Mittel können zwar helfen, dennoch sollten Sie Ihr Tier umgehend zum Tierarzt bringen.
  3. Aufgrund der vielfältigen Vergiftungsmöglichkeiten und der unterschiedlichen Gefahren können Sie nur dann weitere Ersthilfe leisten, wenn Sie das Gift kennen. Erbrechen auszulösen ist beispielsweise nur dann sinnvoll und ungefährlich, wenn das Gift gerade erst aufgenommen wurde und es sich nicht um ätzende Substanzen handelt. Um individuell richtig zu handeln, befragen Sie sofort Ihren Tierarzt, nachdem Sie die Symptome beschrieben haben.

Wurde die Entgiftung vom Tierarzt behandelt, das Tier entgiftet und stabilisiert, kann eine weiterführend homöopathische Behandlung den Heilungsprozess beschleunigen. Hierfür werden häufig die bereits erwähnten Mittel Arsenicum album und Nux vomica verwendet.

Verhaltensauffälligkeiten

Verhaltensauffälligkeiten zeigen vor allem in der Wohnung lebende Katzen, am häufigsten, wenn sie als Einzelkatze gehalten werden. Oft liegen diesen Auffälligkeiten Veränderungen im Umfeld und Haltungsfehler zugrunde, sie können jedoch auch Anzeichen einer organischen Erkrankung sein.

Anzeichen:
  • Plötzliche Unsauberkeit und Markieren in der Wohnung
  • Autoaggression; Katze leckt sich kahl, kratzt sich blutig, beißt sich selbst
  • Aggression; die Katze faucht und knurrt, greift scheinbar ohne Grund an
  • Plötzlich auftretende Zerstörungswut; das Tier wirft absichtlich Gegenstände herunter, zerkratzt Wände und Möbel
Ursachen:
  • Langeweile
  • Einsamkeit
  • Angst und Unsicherheit
  • Ausdruck von Unzufriedenheit
  • Plötzliche Veränderung
Hilfe:
  1. Stellt sich plötzlich eine Auffälligkeit ein, überprüfen Sie das Umfeld. Hat sich etwas geändert? Haben Sie beispielsweise ein neues Möbelstück gekauft, die Einrichtung verändert, war eine ungewohnte Person zu Besuch? Jede noch so kleine Abweichung kann auf Katzen verunsichernd wirken.
  2. Überprüfen Sie die Haltung. Ist Ihre Katze beispielsweise sehr lange allein, wird nicht ausreichend beschäftigt und hat auch keinen Auslauf, kann sich schnell ein auffälliges Verhalten einstellen.
  3. Lassen Sie Ihre Katze von einem Tierarzt untersuchen. Denn hinter Unsauberkeit und Selbstverletzung können sich auch Parasiten oder Krankheiten verbergen.
  4. Sind weder organische Ursachen noch Parasiten zu finden, können Bach-Blüten, homöopathische Mittel, TCM, Phytotherapie oder auch eine tierpsychologische Behandlung Abhilfe schaffen.

Erkrankungen bei Katzen erkennen

Krankheiten bei Katzen zu erkennen kann ein schwieriges Unterfangen sein, denn Körpersprache und Mimik sind nicht immer einfach zu deuten. Zudem zeigen Katzen erste Symptome häufig erst sehr spät.
Wird Ihre Katze aber apathisch, unruhig, unsauber, verliert den Appetit oder miaut und schreit auffällig oft, sollten Sie diese Hinweise und Abweichungen immer ernst nehmen und bei einem Tierarzt vorstellig werden. Je besser Sie Ihre Katze und deren Gewohnheiten kennen, umso leichter ist es natürlich, Abweichungen zu erkennen.

Erste Hilfe

Hatte Ihre Katze einen Unfall oder wurde verletzt, sollten Sie zuerst die Atmung sicherstellen und sich dann schnellstmöglich um die Versorgung der Wunden kümmern. Informieren Sie im Anschluss Tierarzt oder Tierklinik und beschreiben Sie schon am Telefon, was vorgefallen ist. So können die Ärzte bereits Vorkehrungen treffen, während Sie noch unterwegs sind.
Haben Sie die Zeit, verabreichen Sie Arnica C30. Dieses bewährte Notfallmittel hilft vor allem bei Schock und Blutungen.
Hat Ihre Katze hingegen einen Hitzeschock erlitten oder bekommt plötzlich hohes Fieber, verabreichen Sie Aconitum, nachdem Sie für Abkühlung gesorgt haben.

Erfahrungsbericht - Homöopathie für die Katz'

Homöopathie hielt ich lange Zeit für esoterische Geldschneiderei, die wohl kaum einen größeren Effekt hat als Zuckerstreusel aus der Backwarenabteilung. Und dann fand ich mich plötzlich in einer verzweifelten Situation wieder.
Mein geliebter, stattlicher und eigentlich kerngesunder Kater hatte einen kleinen Kratzer am Bein. Innerhalb weniger Tage entwickelte sich die kleine Verletzung zu einer Eiterbeule, die trotz tierärztlicher Behandlung und striktem Freilauf-Verbot nicht abheilen wollte. Wochenlang schlug er sich damit herum, humpelte und musste tägliche, schmerzhafte Behandlungen ertragen.
Ein befreundeter Allgemeinmediziner, der bereits jahrelange Erfahrung mit homöopathischen Behandlungen hat, empfahl mir wiederholt Arnica und schließlich griff ich nach dem scheinbaren Strohhalm. Drei Globuli und eine Stunde später brach die Beule von allein auf und entleerte sich. Zugegeben, kein schöner Anblick. Da ich die Wunde wieder und wieder hatte aufweichen, öffnen und reinigen müssen war aber schon das eine angenehme Überraschung. Eine weitere Stunde später konnte mein Kater das Bein wieder nahezu vollständig belasten, die Wunde heilte innerhalb von drei Tagen komplett und problemlos ab.
Zwar glaube ich noch immer nicht, dass Homöopathie in allen Fällen derartige Wunder bewirken kann, meine Einstellung hat sich nach dieser Erfahrung aber grundlegend geändert. Auch werde ich nun nicht bei jeder Krankheit zu Globuli anstatt zu Antibiotikum greifen oder zum Missionar der Homöopathie. Zumindest den Versuch und als zusätzliche Behandlung kann ich es aber nur empfehlen.

Anja Z. aus Berlin

Hinweis:

Bitte beachten Sie, dass die vorgestellten Tipps und Hinweise zur Anwendung keineswegs den Gang zum Tierarzt ersetzen. Nehmen Sie in jedem Fall Kontakt zu einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf. Auch soll jeder selbst entscheiden, ob er die vorgestellten Behandlungsmöglichkeiten für wirksam und sinnvoll erachtet.