Pseudoephedrin
Der Wirkstoff Pseudoephedrin dient als Mittel bei Erkältungen und hat das Ziel, die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raums abschwellen zu lassen. Auch werden durch den Wirkstoff die Bronchien erweitert, sodass sich die Atmung bei einer Erkältungserkrankung wieder verbessert.
Des Weiteren wird Pseudoephedrin häufig in Verbindung mit anderen Wirkstoffen als Antiallergikum eingesetzt.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Pseudoephedrin:
- Das Wichtigste in Kürze
- Pseudoephedrin Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Pseudoephedrin
- Was ist vor der Anwendung von Pseudoephedrin zu beachten?
- Pseudoephedrin bei Kindern
- Pseudoephedrin während der Schwangerschaft
- Dosierung & Anwendung von Pseudoephedrin
- Pseudoephedrin Nebenwirkungen
- Pseudoephedrin Wechselwirkungen
- Pseudoephedrinhydrochlorid
- Produkte mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin
Das Wichtigste in Kürze
- Präparat zur Abschwellung der Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raums
- gängige Darreichungsformen: Granulat oder Tabletten
- wirkt stimulierend auf einen Teil des vegetativen Nervensystems und erweitert dadurch die Atemwege und erhöht den Blutdruck und die Herzfrequenz
- Behandlung bei Kindern erst ab 12 Jahren, zum Teil auch erst ab 16 Jahren angeraten
- kann zu starken Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen
- wird in der Regel als Kombipräparat mit anderen Wirkstoffen verabreicht
Pseudoephedrin Anwendungsgebiete
Pseudoephedrin wird zur Linderung zwei verschiedener Symptome eingesetzt. Dazu zählen:
Pseudoephedrin bei Erkältungen
Bei Schnupfen und Erkältungskrankheiten mit einer verstopften Nase wird Pseudoephedrin zum Abschwellen der Schleimhäute verwendet.
Pseudoephedrin bei Allergien
In Verbindung mit anderen Wirkstoffen wird Pseudoephedrin sowohl bei Heuschnupfen als auch bei anderen Allergien, die im Zusammenhang mit einer Schwellung des Nasen-Rachen-Raums stehen, angewandt.
Wirkweise von Pseudoephedrin
Das Sympathomimetikum Pseudoephedrin sorgt für einen zusätzlichen Ausstoß des Stresshormons Noradrenalin. Dadurch wird der sogenannte Sympathikus angeregt, ein Teil des Nervensystems. Dies sorgt unter anderen für einen schnelleren Herzschlag und einer Erweiterung der Bronchien. Die Blutgefäße werden durch die Verabreichung von Pseudoephedrin zusammengezogen, eine verbesserte Atmung ist die Folge.
Was ist vor der Anwendung von Pseudoephedrin zu beachten?
Bevor Sie Pseudoephedrin einnehmen, sollten Sie in einigen Fällen unbedingt Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder einem Apotheker halten, vor allem dann, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die eine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben.
Wann darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden?
In bestimmten Fällen darf Pseudoephedrin nicht eingenommen werden, insbesondere handelt es sich dabei um Folgendes:
- während der Schwangerschaft und Stillzeit
- wenn Sie an einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung leiden
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von Pseudoephedrin mit bestimmten anderen Wirkstoffen, da dies zu starken Wechselwirkungen führen kann. Zumindest sollte vor der Einnahme immer Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden:
- bei der Einnahme weiterer Arzneimittel, die den Sympathikus anregen (beispielsweise Tabletten zur Asthmabehandlung, Antidepressiva, Amphetamin und Methylphenidat)
- bei der Einnahme von Bluthochdruckmedikamenten, da Pseudoephedrin diesen Wirkstoff abschwächen kann
Pseudoephedrin bei Kindern
Pseudoephedrin darf erst ab einem Alter von 12 Jahren angewendet werden, einige Präparate sogar erst ab 16 Jahren. Da Pseudoephedrin den Blutdruck und den Puls stark anheben kann, kann für Kleinkinder sogar Lebensgefahr bestehen, wenn sie eine Überdosis des Wirkstoffes zu sich nehmen.
Pseudoephedrin in der Schwangerschaft & Stillzeit
Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Einnahme von Pseudoephedrin abgeraten. Der Wirkstoff könnte in der Schwangerschaft zu einer Minderdurchblutung der Plazenta führen und kann aufgrund seiner Möglichkeit, die Plazenta zu überwinden, außerdem in die Muttermilch gelangen.
Dosierung & Anwendung von Pseudoephedrin
Wie bei allen Medikamenten empfiehlt es sich, zunächst mit einem Arzt Rücksprache zu halten, um die auf Sie individuell angepasste richtige Dosis zu finden. Auch sind im Beipackzettel des jeweiligen Produktes die Dosierungsempfehlungen zu finden, wobei es zu Abweichungen zwischen den einzelnen Präparaten - auch aufgrund der unterschiedlichen Darreichungsformen wie Tabletten und Granulat - kommen kann.
Wirkstoffkombination Pseudoephedrin und Triprolidin
- Erwachsene und Jugendliche von 12 bis 60 Jahren: 3-mal täglich eine Tablette
Wirkstoffkombination Pseudoephedrin und Acetylsalicylsäure
- Erwachsene: maximal 6 Granulatbeutel täglich
Wirkstoffkombination Pseudoephedrin und Ceterizindihydrochlorid
- Erwachsene und Jugendliche von 12 bis 60 Jahren: 2-mal täglich eine Tablette
Wirkstoffkombination Pseudoephedrin und Ibuprofen
- Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren: eine Tablette, je nach Bedarf alle sechs Stunden
Pseudoephedrin Nebenwirkungen
Auch der Wirkstoff Pseudoephedrin kann wie alle Arzneimittel Nebenwirkungen hervorrufen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Wenn Sie jedoch eine der aufgelisteten Nebenwirkungen bemerken, benötigen Sie wohlmöglich ärztliche Hilfe und sollten das Präparat absetzen.
Häufige Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Hautausschläge
- Schlafstörungen
- Herzklopfen
- Trockenheit der Schleimhäute in Mund, Nase und Rachenraum
- Beschwerden beim Wasserlassen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Unruhe
- Reizbarkeit
- Sehstörungen
- Geschwüre im Magen-Darm-Bereich
- Verschlimmerung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Seltene Nebenwirkungen
- Halluzinationen
- Tinnitus
- Nierengewebsschädigungen
- Magen- oder Darm-Blutung
Sehr seltene Nebenwirkungen
- gestörte Produktion von Blutkörperchen
- schwere allergische Reaktionen
- psychotische Reaktionen
- Depression
- Bluthochdruck
- Herzinfarkt
- Leberschädigungen
- Nierenfunktionsstörung
- erhöhte Werte von Leberenzymen
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
Pseudoephedrin Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Je nachdem, mit welchem zusätzlichen Wirkstoff Pseudoephedrin verabreicht wird, kann es zu Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme mit bestimmten anderen Medikamenten kommen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung
- zur Behandlung von Entzündungen
- zur Behandlung von Schmerzen
- zur Senkung des Blutzuckers
Auch die gleichzeitige Verabreichung von Medikamenten, welche die Atemwege zusätzlich erweitern oder der Behandlung einer Depression dienen, können Probleme hervorrufen. Des Weiteren sollte Pseudoephedrin nicht direkt nach einer Windpocken-Impfung eingenommen werden.
Pseudoephedrinhydrochlorid
Pseudoephedrinhydrochlorid und Pseudoephedrin sind im Wesentlichen dasselbe und werden lediglich als Synonym füreinander benutzt. Einen kleinen Unterschied gibt es aber doch: Pseudoephedrin ist ein Wirkstoff, der als Sympathomimetika vorliegt. In Arzneimitteln kommt dies als leicht wasserlösliches, weißes Pulver oder farbloses Kristall vor, dem Pseudoephedrinhydrochlorid.
Produkte mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin
- PZN 03227112
- Bayer Vital GmbH
- 10 Stück Granulat
- PZN 10394081
- ratiopharm GmbH
- 20 Stück Filmtabletten
- PZN 07387611
- Recordati Pharma GmbH
- 12 Stück Tabletten
- PZN 03954763
- Boehringer Ingelheim
- 20 Stück Filmtabletten