Phenylephrin
Der Wirkstoff Phenylephrin verengt die Blutgefäße und wirkt schleimhautabschwellend bei unspezifischen Reizungen von Nase und Augen. Er wird oft in Kombination mit anderen Substanzen zur Linderung von Erkältungs- und Grippesymptomen verwendet.
Die Anwendung von Phenylephrin-Präparaten sollte einen Zeitraum von wenigen Tagen nicht überschreiten.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Phenylephrin
- Das Wichtigste in Kürze
- Phenylephrin Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Phenylephrin
- Was ist vor der Anwendung von Phenylephrin zu beachten?
- Phenylephrin während der Schwangerschaft & Stillzeit
- Phenylephrin bei Kindern
- Dosierung & Anwendung von Phenylephrin
- Phenylephrin Nebenwirkungen
- Phenylephrin Wechselwirkungen
- Produkte mit dem Wirkstoff Phenylephrin
Wichtiges in Kürze
- zur Linderung von Entzündungen und Schwellungen der Augen
- zur Abschwellung von Nasenschleimhäuten
- zur Stabilisierung des Blutdrucks bei Operationen und im Notfall
- häufiger Bestandteil von Kombipräparaten gegen Erkältungen und grippale Infekte
Phenylephrin Anwendungsgebiete
Phenylephrin-Präparate gibt es in verschiedenen Darreichungsformen zur äußerlichen und innerlichen Anwendung.
Äußerliche Anwendung an Augen und Nasenschleimhäuten
Phenylephrin-Augentropfen helfen bei entzündlichen Reaktionen, unspezifischen Reizungen sowie allergischen Bindehautentzündungen. In der augenärztlichen Praxis werden Tropfen mit einer hohen Wirkstoffkonzentration verwendet, um die Pupillen vor der Augenuntersuchung zu erweitern. Präparate für die Anwendung auf den Nasenschleimhäuten werden bei Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen eingesetzt. Sie wirken abschwellend und erleichtern die Atmung.
Präparate für die innerliche Anwendung
Phenylephrin ist oft Inhaltsstoff in rezeptfreien Kombipräparaten gegen Grippe und Erkältung. Auch in dieser Darreichungsform steht der schleimhautabschwellende Effekt im Vordergrund. Zusammen mit den anderen Wirkstoffen lindert Phenylephrin die Hauptsymptome eines grippalen Infekts. In der Notfallmedizin, bei Operationen und Geburten werden Phenylephrin-Injektionen oder -Infusionen verwendet, um einem kritischen Blutdruckabfall entgegenzuwirken.
Wirkweise von Phenylephrin
Phenylephrin ist ein Alpha-Sympathomimetikum mit direkter und teilweise indirekter Wirkung. Es ähnelt in seiner Struktur dem körpereigenen Adrenalin und beeinflusst über die Alpha-Rezeptoren das vegetative Nervensystem. Nach der Anwendung des Wirkstoffes verengen sich die Blutgefäße und Schwellungen gehen zurück. Hoch konzentrierte Augentropfen bewirken durch die Stimulierung der Alpha-Rezeptoren eine anhaltende Pupillenerweiterung. Phenylephrin-Injektionen stabilisieren den Blutdruck bei zu starkem Abfall und bewirken eine Verlangsamung des Herzschlags.
Was ist vor der Anwendung von Phenylephrin zu beachten?
Für die unterschiedlichen Darreichungsformen von Phenylephrin-Präparaten gibt es verschiedene Empfehlungen und Anwendungshinweise.
Phenylephrin darf nicht angewendet werden
Liegt mindestens eine der folgenden Erkrankungen oder Bedingungen vor, ist der Wirkstoff für eine Therapie ungeeignet.
- Überempfindlichkeit gegen Phenylephrin
- trockene Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis sicca)
- Angina Pectoris
- Grüner Star (Engwinkelglaukom)
- schwerer Bluthochdruck
- Gefäßverengungen
- während oder kurz nach einer MAO-Hemmer-Therapie
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Phenylephrin ist nicht für eine langfristige Anwendung geeignet. Außerdem muss bei einer Anzahl von Erkrankungen ein Arzt entscheiden, ob der Wirkstoff für den Patienten geeignet ist.
- Wenden Sie Phenylephrin-Präparate am Auge oder in der Nase nicht länger als einige Tage lang an, da Langzeitschäden möglich sind.
- Durch die Wirkung auf das vegetative Nervensystem kann der Wirkstoff die Reaktionsfähigkeit herabsetzen und die Fähigkeit zum Bedienen von Fahrzeugen oder Maschinen beeinträchtigen.
- Bei generellen Problemen mit dem Blutdruck, Schilddrüsenüberfunktion, Herzerkrankungen, Diabetes, Aneurysma und Prostatavergrößerung muss ein Arzt über die Anwendung des Wirkstoffes entscheiden.
- Bei Patienten mit dem Gilbert-Syndrom, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sowie Hornhautschäden sollte ein Arzt die Dosierung und Therapiedauer anpassen.
Phenylephrin bei Kindern
Wenden Sie den Wirkstoff bei Kindern mit Vorsicht und nur für einen kurzen Zeitraum an. Augentropfen sind ab einem Alter von 2 Jahren geeignet, Kombipräparate gegen grippalen Infekt ab einem Alter von 12 Jahren.
Phenylephrin in der Schwangerschaft & Stillzeit
Von einer Therapie mit Phenylephrin-Präparaten wird während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten. Die gefäßverengende Wirkung kann zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Fötus und zu Komplikationen führen. Über den Übergang der Substanz in die Muttermilch liegen keine hinreichenden wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse vor. Falls Sie während des Geburtsvorgangs eine einmalige Gabe von Phenylephrin erhalten haben, ist das Stillen in der Folgezeit jedoch unbedenklich.
Dosierung & Anwendung von Phenylephrin
Im Folgenden erhalten Sie Dosierungshinweise unterschiedlicher Darreichungen mit Phenylephrin. Auch der jeweilige Beipackzettel gibt Ihnen Informationen zur genauen Dosierung.
Dosierung von Augentropfen mit Phenylephrin
Während einer Therapie mit Augentropfen ist das Tragen von Kontaktlinsen nicht empfehlenswert.
- Kinder ab 2 Jahre, Jugendliche und Erwachsene: Einzeldosis: 1 Tropfen, maximal 3 Einzeldosen pro Tag
Präparate mit höherem Wirkstoffgehalt sind rezeptpflichtig.
Dosierung von Granulat & Pulver mit Phenylephrin als Kombipräparat
Granulate und Pulver gegen Erkältung und Grippe werden entweder direkt eingenommen oder in Wasser eingerührt und getrunken.
- Kinder ab 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene: Einzeldosis 1 Beutel, maximal 3 Beutel täglich
Dosierung von Tabletten mit Phenylephrin als Kombipräparat
- Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene: Einzeldosis 1 bis 2 Tabletten, maximal 6 Tabletten täglich
- Kinder von 12 bis 14 Jahren: Einzeldosis 1 Tablette, maximal 3 Tabletten täglich
Phenylephrin Nebenwirkungen
Bei der Anwendung von Phenylephrin-Präparaten kann es zu Nebenwirkungen kommen, die je nach Darreichungsform unterschiedlich stark ausfallen. Bei Kombipräparaten sind zusätzlich Nebenwirkungen möglich, die durch einen der anderen Inhaltsstoffe hervorgerufen werden können.
Häufige Nebenwirkungen
- Etwa 1 bis 10 von 100 Personen: Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Herzrhythmusstörungen, Nervosität, Zittern, erhöhter Blutdruck, vermehrte Durchblutung sowie Verdickung und Rötung der Augenschleimhaut
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Etwa 1 bis 10 von 1.000 Personen: trockene oder geschädigte Nasenschleimhaut, verstärkte Sekretbildung, Verminderung der Flimmerhärchenaktivität, Borkenbildung
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Weniger als 1 von 10.000 Personen: Brennen der Augen, deutliche Erweiterung der Pupillen
Phenylephrin Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Phenylephrin und anderen Substanzen kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. Hierzu zählen insbesondere:
- trizyklische Antidepressiva
- MAO-Hemmer
- Blutdruck senkende Medikamente
- Betablocker
- Insulin
- Mutterkornalkaloide
- Parkinson-Medikamente
- Narkosemittel zur Inhalation
- Chinidin
- Herzglykoside
- oxytocinhaltige Medikamente
Produkte mit dem Wirkstoff Phenylephrin
- PZN 09920943
- G. Pohl-Boskamp GmbH & Co.KG
- 10 Stück Pulver
- PZN 07191196
- Procter & Gamble GmbH
- 10 Stück Pulver
- PZN 04587812
- MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH&Co.KG
- 20 Stück Tabletten