Phenazon
Phenazon ist ein bewährtes Mittel gegen Migräneanfälle, das in Tabletten- oder Zäpfchenform angeboten wird. Es wirkt sowohl gegen die Schmerzen als auch gegen weitere häufige Begleiterscheinungen der Migräne. Die entzündungshemmenden Eigenschaften des Wirkstoffs werden auch bei der lokalen Therapie von Ohrentzündungen eingesetzt.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Phenazon:
- Das Wichtigste in Kürze
- Phenazon Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Phenazon
- Was ist vor der Anwendung von Phenazon zu beachten?
- Phenazon während der Schwangerschaft & Stillzeit
- Phenazon bei Kindern
- Dosierung & Anwendung von Phenazon
- Phenazon Nebenwirkungen
- Phenazon Wechselwirkungen
- Produkte mit dem Wirkstoff Phenazon
Wichtiges in Kürze
- zur Behandlung von Migräneattacken
- zur Behandlung von Entzündungen des äußeren Gehörgangs
- wirkt fiebersenkend und entzündungshemmend
Phenazon Anwendungsgebiete
Das Hauptanwendungsgebiet des Wirkstoffs ist die Behandlung von Migräneattacken mit und ohne Aura. Hierfür sind Tabletten oder Zäpfchen geeignet. Phenazon reduziert leichte bis mäßig starke Kopfschmerzen sowie Migränebegleiterscheinungen wie Übelkeit und Überempfindlichkeit gegen Licht oder Geräusche. Zusätzlich zeigt Phenazon fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Phenazon zur äußerlichen Anwendung im Gehörgang
Ein weiteres gängiges Anwendungsgebiet ist die Therapie von Schmerzen und Entzündungen im äußeren Gehörgang. In diesen Fällen wird Phenazon in der Regel in Kombination mit einem anderen Wirkstoff eingesetzt.
Wirkweise von Phenazon
Phenazon ist ein nicht-saures, fiebersenkendes Nichtopioid-Schmerzmittel und zählt zu den ältesten synthetischen Arzneistoffen, die in der Medizin heute noch angewendet werden. Der exakte Wirkmechanismus ist nicht abschließend geklärt. Zum Teil beruht er darauf, die Bildung eines Enzyms zu hemmen, das die Bildung von Prostaglandinen im Körper regelt. Prostaglandine sind mitverantwortlich für die Schmerzweiterleitung sowie die Entstehung von typischen Entzündungssymptomen wie Schwellung und Rötung. Außerdem mindert der Wirkstoff die Schmerzwahrnehmung in Rückenmark und Gehirn. Der fiebersenkende Effekt lässt sich darauf zurückführen, dass Phenazon im körpereigenen Temperaturregulationszentrum die Wirkung von Fieberstoffen stark hemmt.
Was ist vor der Anwendung von Phenazon zu beachten?
Für Patienten mit bestimmten Voraussetzungen ist eine Therapie mit Phenazon-Präparaten nicht geeignet. Bei der Anwendung dürfen die vorgegebenen Maximaldosen nicht überschritten werden.
Phenazon darf nicht angewendet werden
In folgenden Fällen sind Medikamente mit Phenazon für eine Behandlung ungeeignet:
- bei Überempfindlichkeit gegen Phenazon oder ähnliche Wirkstoffe
- falls ein erblich bedingter Mangel an Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase vorliegt
- bei akuter hepatischer Porphyrie
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Bei der Verwendung von Phenazon-Medikamenten sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
- Wenden Sie Phenazon-Ohrentropfen nur an, wenn Sie sicher sind, dass keine Trommelfellverletzungen vorliegen.
- Blutbildveränderungen sind im Einzelfall nicht auszuschließen. Liegen bereits Veränderungen der Blutwerte vor, sollten Phenazon-Präparate nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
- Ältere Patienten und Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten geringere Dosen des Wirkstoffs erhalten.
- Falls es nach der Verabreichung zu einer sehr seltenen Schockreaktion kommt, muss umgehend ein Arzt informiert werden.
Phenazon in der Schwangerschaft & Stillzeit
Schwangere und stillende Mütter dürfen den Wirkstoff nicht verwenden. Aufgrund der Wirkungsweise von Phenazon steigt das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft für Mutter und Fötus. Hierzu zählen unter anderem Hemmung der Wehen und eine erhöhte Blutungswahrscheinlichkeit nach der Geburt. Da Phenazon in die Muttermilch übergeht und als riskant für Säuglinge gilt, dürfen Stillende Phenazon-Medikamente nicht einsetzen.
Phenazon bei Kindern
Tabletten und Zäpfchen mit dem Wirkstoff sind für Säuglinge und Kinder 7 Jahren ungeeignet. Jugendliche zwischen 7 und 15 Jahren können eine geringe Dosis erhalten. Bei handelsüblichen Medikamenten mit einer Wirkstoffmenge von 500mg müssen Sie die Tabletten vor der Verabreichung teilen. Da dies bei den Zäpfchen nicht möglich ist, ist diese Darreichungsform Patienten über 15 Jahren vorbehalten. Phenazon-Ohrentropfen können zur Behandlung von Kindern genutzt werden. Suchen Sie jedoch einen Arzt auf, wenn sich die Beschwerden nicht kurzfristig bessern.
Dosierung & Anwendung von Phenazon
Gegen Migräne können Sie wahlweise Tabletten oder Zäpfchen nehmen. Zäpfchen wirken in der Regel etwas schneller, da der Wirkstoff direkt über die Darmschleimhaut aufgenommen wird. Tabletten dagegen müssen zunächst einen Teil des Verdauungstrakts passieren. Zäpfchen empfehlen sich auch bei einem empfindlichen Magen oder falls die Migräneattacke von Übelkeit begleitet wird.
Phenazon-Tabletten (500mg des Wirkstoffes)
- Kinder zwischen 7 und 15 Jahren: Einzeldosis: ½ Tablette, maximal 5 Einzeldosen (1250mg Phenazon) am Tag
- Jugendliche über 15 Jahre und Erwachsene: Einzeldosis: 1 bis 2 Tabletten, maximal 8 Tabletten (4000mg Phenazon) am Tag
Phenazon-Zäpfchen (500mg des Wirkstoffes)
- Jugendliche über 15 Jahre und Erwachsene: Einzeldosis: 1 bis 2 Zäpfchen, maximal 8 Zäpfchen (4000mg Phenazon) am Tag
Phenazon-Ohrentropfen
- Kinder bis 14 Jahre: Einzeldosis: 2 bis 3 Tropfen, maximal 4 Einzeldosen am Tag
- Jugendliche über 15 Jahre und Erwachsene: 5 Tropfen, maximal 4 Einzeldosen am Tag
Phenazon Nebenwirkungen
Die Verwendung von Medikamenten mit dem Wirkstoff kann zu verschiedenen Nebenwirkungen führen. Je nach Darreichungsform können diese Nebenwirkungen unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Betrifft etwa 1 bis 10 von 1.000 Behandelten: entzündliche Hautveränderungen, Jucken, Rötungen, Bläschen, Knötchen, Nesselsucht
Seltene Nebenwirkungen
- Betrifft etwa 1 bis 10 von 10.000 Behandelten: Hautausschläge, die zur Hautablösung führen, Schwellungen, Ödeme, Schleimhautschwellungen, Schock
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Betrifft weniger als 1 von 10.000 Behandelten: Blutbildveränderungen, sehr schwerwiegende Veränderungen der Haut (angioneurotische Ödeme, Erythema nodosum, Erythema multiforme, makulopapulöse Exantheme, toxische epidermale Nekrolyse)
Phenazon Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Bei der Verwendung von Phenazon-Präparaten ist mit unerwünschten Wechselwirkungen zu rechnen, wenn der Patient gleichzeitig folgende Medikamente einnimmt:
- Magensäurehemmer (Antiazida)
- Beta-Rezeptorenblocker
- Antiarrhythmika
- orale Kontrazeptiva
- Disulfiram
- Warfarin
- Ketoconazol
- Barbiturate
- Antiepileptika
- Spironolacton
- Benzylpenicillin
- Sulfonamide
Produkte mit dem Wirkstoff Phenazon
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- Südmedica GmbH
- 10 g Ohrentropfen
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- HERMES Arzneimittel GmbH
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