Oxymetazolin
Der Wirkstoff Oxymetazolin findet vor allem als Mittel zur Abschwellung der Nasenschleimhaut Anwendung. Oxymetazolin ist ein alpha1-Adrenozeptor-Agonist, durch den sich die glatte Muskulatur zusammenzieht. Diese Kontraktion führt dazu, dass sich die Blutgefäße in der Nase verengen und weniger durchblutet werden. Das Resultat: Die Schleimhäute schwellen ab.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Informationen zu Oxymetazolin:
- Das Wichtigste in Kürze
- Oxymetazolin Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Oxymetazolin
- Was ist vor der Anwendung von Oxymetazolin zu beachten?
- Oxymetazolin bei Kindern
- Oxymetazolin während der Schwangerschaft
- Dosierung & Anwendung von Oxymetazolin
- Oxymetazolin Nebenwirkungen
- Oxymetazolin Wechselwirkungen
- Oxymetazolinhydrochlorid
- Produkte mit dem Wirkstoff Oxymetazolin
Das Wichtigste in Kürze
- Wirkstoff zum Lindern von Schnupfensymptomen wie angeschwollener Nasenschleimhaut
- häufige Darreichungsformen: Nasenspray, Nasentropfen
- je nach Wirkstoffkonzentration auch zur Behandlung von Babys, Kleinkindern und Schulkindern geeignet
- längerfristige Anwendung nur in engem Kontakt mit dem behandelnden Arzt
Oxymetazolin Anwendungsgebiete
Oxymetazolin kommt bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz, um Symptome wie angeschwollene Schleimhäute zu lindern. Dazu zählen:
- angeschwollene (Nasen-)Schleimhaut
- Schnupfen mit akuter oder chronischer Entzündung der Schleimhaut
- Tubenmittelohrkatarrh in Verbindung mit Schnupfen
- nicht-infektiöse und allergische Bindehautreizung oder -entzündung
Wirkweise
Die bekannteste Wirkung von Oxymetazolin ist die Kontraktion von glatter Muskulatur beziehungsweise die Verengung kleiner Blutgefäße, die sich in der Nasenschleimhaut befinden. Durch das Verengen schwillt die gereizte Schleimhaut ab und vorhandenes Sekret löst sich, sodass es besser abfließen kann. Oxymetazolin hilft noch aus einem anderen Grund gegen Schnupfen: Es hat eine antivirale Wirkung, wodurch es das Eindringen bestimmter Schnupfenviren in die Nasenschleimhaut verhindert.
Was ist vor der Anwendung zu beachten?
Oxymetazolin findet sich in Arzneimitteln für Erwachsene und Schulkinder, aber auch in Medikamenten für Babys und Säuglinge. Um eine Überdosierung zu verhindern, ist es wichtig, nur das Präparat anzuwenden, das für die jeweilige Altersgruppe geeignet ist.
Oxymetazolin darf nicht angewendet werden
Oxymetazolin ist grundsätzlich gut verträglich, sollte aber nicht zum Einsatz kommen, wenn Folgendes vorliegt:
- Unverträglichkeit oder allergische Reaktion auf den Wirkstoff
- trockene Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis sicca)
- nach chirurgischer Entfernung der Hirnanhangdrüse oder anderen Operationen, bei denen zum Freilegen der Hirnhaut (Duramater) kommt
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Bei folgenden Erkrankungen darf der Wirkstoff nur unter strenger ärztlicher Kontrolle und auf Anraten des Arztes eingenommen werden:
- erhöhter Augeninnendruck, vor allem Engwinkelglaukom
- schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck
- Stoffwechselstörungen (zum Beispiel Diabetes mellitus, Porphyrie oder Hyperthyreose)
- Prostatavergrößerung
Oxymetazolin nicht länger als 1 Woche anwenden
Ein längerer Gebrauch von Oxymetazolin kann zum Austrocknen der Schleimhäute führen. Aus diesem Grund sollte sich die Einnahme des Wirkstoffs auf maximal 7 Tage beschränken. Es sei denn, der Arzt ordnet eine längere Einnahme an. Ist dies nicht der Fall, ist es ratsam, die Anwendung zunächst für mehrere Tage zu unterbrechen. Grundsätzlich sollte Oxymetazolin bei chronischem Schnupfen nur unter ärztlicher Kontrolle zum Einsatz kommen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Nasenschleimhaut auf Dauer zurückbildet.
Oxymetazolin bei Kindern
Es gibt Präparate mit Oxymetazolin für Babys, Kleinkinder und Schulkinder. Kommt der Wirkstoff in altersgemäßer Dosierung zum Einsatz, ist er auch für Kinder in der Regel gut verträglich.
Oxymetazolin in der Schwangerschaft & Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Oxymetazolin nur auf ärztlichen Rat hin und nach einer gründlichen Nutzen-/Risiko-Abwägung anzuwenden.
Dosierung & Anwendung von Oxymetazolin
Oxymetazolin kommt üblicherweise als Nasenspray oder Nasentropfen zur Anwendung. Die genaue Dosierung ist individuell mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. Gibt dieser keine konkreten Hinweise zur Dosierung, bietet der Beipackzettel nützliche Informationen und allgemeine Empfehlungen, die zu befolgen sind. Diese können je nach Hersteller und Präparat voneinander abweichen, deshalb ist es wichtig, stets den entsprechenden Beipackzettel zu lesen.
Dosierung von Nasenspray mit Oxymetazolin
- Erwachsene und Schulkinder: Nach Bedarf bis zu 3 Mal täglich jeweils in jede Nasenöffnung einen Sprühstoß geben.
- Kleinkinder (2-6 Jahre): Bis zu 3 Mal täglich jeweils in jede Nasenöffnung einen Sprühstoß geben.
Dosierung von Nasentropfen mit Oxymetazolin
- Erwachsene und Schulkinder: Bei 0.05% nach Bedarf 2-3 Mal täglich etwa 1-2 Tropfen in jede Nasenöffnung einträufeln.
- Babys (0-2 Jahre): Während der ersten vier Lebenswochen 2-3 Mal täglich jeweils 1 Tropfen in jede Nasenöffnung geben, bei Babys zwischen 5 Wochen und bis zum Ende des 1. Lebensjahres jeweils 1-2 Tropfen in jede Nasenöffnung geben.
Achtung: Bei Frühgeborenen und untergewichtigen Säuglingen ist die Dosierungsempfehlung des Arztes zu befolgen.
Was ist zu tun, wenn eine Anwendung vergessen wurde?
Wurde eine Anwendung versehentlich ausgelassen, darf die nächste Anwendung nicht in doppelter Dosierung erfolgen. Die nächste Anwendung/Dosierung muss entsprechend der Anweisung des Arztes beziehungsweise des Beipackzettels erfolgen.
Unerwünschte Wirkungen bei Überdosierung
Wenn es versehentlich doch zu einer Überdosierung gekommen ist, ist unbedingt der behandelnde Arzt zu informieren, da es zu Vergiftungen kommen kann. Diese können sich (insbesondere bei Kindern) in:
- einer Verlangsamung des Herzschlags
- Krämpfen
- Atemstillstand bis hin zum Koma
zeigen. Zudem kann es abwechselnd zu Phasen der Erhöhung und des Abfalls des Blutdrucks kommen, die von starken Gefühlen der Erregung oder Angst sowie Halluzinationen und Krampfanfällen begleitet sind.
Auch sind folgende Erscheinungen möglich:
- anhaltende Lethargie, Schläfrigkeit und Erniedrigung der Körpertemperatur
Darüber hinaus können folgende Vergiftungserscheinungen auftreten:
- Atemdepression und Atemstillstand (Apnoe), Blässe oder bläuliche Verfärbung der Haut aufgrund der Abnahme des Blut-Sauerstoffgehaltes (Zyanose), Fieber, Herzklopfen, Pupillenverengung(Miosis) oder Pupillenerweiterung (Mydriasis), Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, unregelmäßiger oder zu schnelle oder zu langsame Herzfrequenz.
Liegt eine Vergiftung vor, muss der Betroffene stationär überwacht und behandelt werden.
Oxymetazolin Nebenwirkungen
Wie bei allen Arzneimitteln kann auch die Einnahme von Oxymetazolin Nebenwirkungen haben, die jedoch nicht bei jeder Darreichungsform und bei jedem Patienten auftreten müssen. Auch die Intensität der Nebenwirkungen kann zwischen Personen erheblich variieren.
Häufige Nebenwirkungen
- Häufige Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 100 Anwendern auftreten: Niesen, Brennen und Austrocknen der Nasenschleimhaut, verstärkte Schleimhautschwellung nach längerer Anwendung,
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Gelegentliche Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 1.000 Anwendern auftreten: Bei Nachlassen der Wirkung ein Gefühl einer "verstopften" Nase, Nasenbluten, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Schwellung der Haut und Schleimhaut und Juckreiz.
Seltene Nebenwirkungen
- Seltene Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 10.000 Anwendern auftreten: beschleunigte Herztätigkeit (Tachykardie) und Herzklopfen, Blutdruckerhöhung.
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Sehr seltene Nebenwirkungen, die bei weniger als 1 von 10.000 Anwendern auftreten: Unruhe, Müdigkeit (Schläfrigkeit bis zur
- Sedierung), Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Krämpfe (insbesondere bei Kindern) oder Halluzinationen,
- Herz-Rhythmusstörungen, Atemstillstand (bei Neugeborenen und jungen Säuglingen).
Bei auftretenden Nebenwirkungen den Arzt informieren
Falls diese oder aber nicht aufgeführte Nebenwirkungen auftreten, ist es wichtig, den behandelnden Arzt darüber zu informieren. Dieser entscheidet dann, ob es sinnvoll ist, die Einnahme des Arzneimittels zu beenden und wie die Behandlung fortgesetzt werden soll.
Oxymetazolin Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Wird Oxymetazolin zusammen mit stimmungsaufhellenden Medikamenten wie
- trizyklische Antidepressiva
- MAO-Hemmern des Typs Tranylcypromin
- blutdrucksteigernden Medikamenten
angewendet, kann es zu einem Anstieg des Blutdrucks kommen. Diese unerwünschte Wirkung kann auch auftreten, wenn die Arzneimittel vor Kurzem eingenommen wurden.
Oxymetazolinhydrochlorid
Oxymetazolin ist eine aromatische Kohlenwasserstoffverbindung. Sie gehört zu den Imidazolinderivaten. Als Arzneimittelwirkstoff kommt häufig die Hydrochlorid-Form des Moleküls (Oxymetazolinhydrochlorid) zum Einsatz. In der Praxis werden die beiden Bezeichnungen häufig synonym verwendet.
Produkte mit dem Wirkstoff Oxymetazolin
- PZN 02362368
- WICK PHARMA
- 10 ml Nasendosierspray
- PZN 01170460
- WICK PHARMA
- 5 ml Nasentropfen
- PZN 01170483
- WICK PHARMA
- 10 ml Nasendosierspray
- PZN 06156424
- Procter & Gamble GmbH
- 15 ml Nasendosierspray
- PZN 01170477
- WICK PHARMA
- 10 ml Nasendosierspray