Naratriptan
Der Wirkstoff Naratriptan wird bei Migräne zur Behandlung akuter Kopfschmerzen mit und ohne Aura eingesetzt. Dabei sollte dieser jedoch nur bei einem Migräneanfall eingesetzt werden, nicht aber zur Vorbeugung oder zur Dauerbehandlung.
Im Allgemeinen handelt es sich bei Naratriptan um ein Migränetherapeutikum aus der Wirkstoffklasse der Triptane. Dabei dient der Wirkstoff der Linderung und Verbesserung Migräne bedingter Kopfschmerzen sowie damit verbundenen auftretenden Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Naratriptan ist in kleinen Packungsgrößen und mit einem Wirkstoffgehalt von 2,5mg rezeptfrei.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Naratriptan:
- Das Wichtigste in Kürze
- Naratriptan Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Naratriptan
- Was ist vor der Anwendung von Naratriptan zu beachten?
- Naratriptan während der Schwangerschaft & Stillzeit
- Naratriptan bei Kindern
- Naratriptan Dosierung & Anwendung
- Naratriptan Nebenwirkungen
- Naratriptan Wechselwirkungen
- Produkte mit dem Wirkstoff Naratriptan
Wichtiges in Kürze
- Selektiver Serotoninagonist zur Behandlung von Migräne
- hemmt die Schmerzweiterleitung und verengt die Blutgefäße
- wirkt speziell gegen Migräneattacken, nicht aber gegen andere Formen von Kopfschmerzen
- Der Wirkstoff darf bei bestimmten Migräneformen nicht angewendet werden.
- Rezeptfreie Naratriptan-Medikamente sind nur in sehr kleinen Packungsgrößen erhältlich.
Naratriptan Anwendungsgebiete
- Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräneanfällen mit und ohne Aura
Wirkweise von Naratriptan
Naratriptan entfaltet seine Wirkung als so genannter Serotonin-Agonist. Dabei beeinflusst es den Nerven-Botenstoff Serotonin, indem es dessen Bindungsstellen sowohl an den Gefäßen als auch an den Nervenendigungen besetzt. Folglich kommt es zu einer Gefäßverengung, was eine Freisetzung weiterer Entzündungen auslösender und nachfolgend Schmerzen verursachender Stoffe verhindert.
Was ist vor der Anwendung von Naratriptan zu beachten?
Bevor Sie den Wirkstoff einnehmen, sollten Sie die folgenden Punkte beachten und bei Bedenken Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker halten.
Wann darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden?
In bestimmten Fällen darf Naratriptan nicht eingenommen werden:
- bei einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- von Personen unter 18 Jahren oder über 65 Jahren
- zur Vorbeugung einer Migräne
- bei einem Herzinfarkt oder einer verminderten Durchblutung des Herzens (ischämische Herzkrankheit), bei Verkrampfungen der Herzkranzgefäße oder peripheren Gefäßerkrankungen bzw. wenn diese Erkrankungen in der Vergangenheit auftraten
- bei einem Schlaganfall oder vorübergehenden Zuständen von Minderdurchblutung im Gehirn (ischämische Attacken) bzw. wenn diese Erkrankungen zu einem früheren Zeitpunkt einmal auftraten
- bei Bluthochdruck oder bei einer Behandlung wegen zu hohem Blutdruck
- bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
- bei Durchblutungsstörungen der Beine (krampfartige Schmerzen in den Beinen beim Gehen) oder bei der Diagnose peripherer Durchblutungsstörungen durch einen Arzt
- bei der Diagnose seltener Migräneformen (hemiplegische, basilare oder ophthalmoplegische Migräne)
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Die Anwendung sollte mit Vorsicht und nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen:
- bei Kopfschmerzen, die länger als 24 Stunden andauern oder häufiger auftreten
- bei 4 oder noch häufiger auftretenden Migräneanfällen pro Monat
- wenn man sich zwischen bestehenden Migräneanfällen nicht vollständig erholt hat
- wenn der oder die Betroffene über 50 Jahre alt ist und diese Art von Kopfschmerz zum ersten Mal auftritt
- wenn gehäuft oder vermehrt Migräneanfälle auftreten und sich die damit verbundenen Symptome bzw. Anzeichen ändern
- wenn folgende Symptome als Begleiterscheinung der Migräne auftreten: einseitige Schwäche des Körpers, doppeltes Sehen, schwerfällige und unkoordinierte Bewegungen, Ohrgeräusche (Tinnitus), Bewusstseinsstörungen, anfallartige Bewegungen, plötzlich auftretender Hautausschlag, in Verbindung mit heftigen Kopfschmerzen
Auch, falls drei oder mehr der nachfolgenden Aussagen zutreffen, was auf ein erhöhtes Risiko für eine Herzerkrankung hinweisen kann, sollte Naratriptan nur unter Vorsicht angewendet werden bei:
- Männern über 40 Jahre
- Frauen in den Wechseljahren
- starkem Übergewicht
- Rauchern oder Anwendern einer Nikotin-Ersatztherapie
- Diabetikern
- hohem Blut-Cholesterinwert
- Herzerkrankungen in der näheren Verwandtschaft (Eltern, Bruder, Schwester) vor dem 60. Lebensjahr
Naratriptan während der Schwangerschaft & Stillzeit
Da bislang kaum Erfahrung und Studien bezüglich der Einnahme von Naratriptan während der Schwangerschaft vorliegen, sollte die Einnahme unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden und nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen.
Auch ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Aus diesem Grund sollte erst 24 Stunden nach Einnahme des Wirkstoffs gestillt werden.
Naratriptan bei Kindern
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen den Wirkstoff Naratriptan nicht anwenden.
Dosierung & Anwendung von Naratriptan
Naratriptan-Medikamente zeigen ihre beste Wirkung, wenn sie möglichst schnell nach Einsetzen der Kopfschmerzen genommen werden. Gegen die Aurasymptome sind Triptane jedoch nicht wirksam und sollten deswegen in dieser Phase noch nicht angewendet werden. Wichtig ist, den zeitlichen Mindestabstand zwischen den einzelnen Naratriptangaben einzuhalten. Falls die erste Tablette nicht wirkt, sollten Sie keine weitere einnehmen. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt, um die Schmerzursachen abzuklären und eine andere Therapieform zu wählen.
Dosierung von Naratriptan-Tabletten (2,5mg Naratriptan pro Tablette)
- Erwachsene: Einzeldosis: 1 Tablette, Maximaldosis: 2 Tabletten (5mg Naratriptan) täglich
Naratriptan Nebenwirkungen
Naratriptan kann wie jeder andere Wirkstoff auch Nebenwirkungen hervorrufen. Diese sind jedoch immer personenabhängig oder müssen auch gar nicht auftreten.
Häufige Nebenwirkungen
- Gefühl von Kribbeln, Schwindel und Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, Müdigkeit, Hitzegefühl
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Sehstörungen, Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardie), Herzklopfen, Schweregefühl, Schmerzen, Druck- oder Engegefühl
Seltene Nebenwirkungen
- Anaphylaktische Reaktionen, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Schwellungen im Gesicht (Gesichtsödeme), Entzündung eines Dickdarmabschnitts aufgrund mangelnder Durchblutung (ischämische Kolitis)
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Verkrampfungen der Herzkranzgefäße (koronare Vasospasmen), Angina, Myokardinfarkt, mangelnde Durchblutung der Gliedmaßen (Periphere vaskuläre Ischämie)
Naratriptan Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Die gleichzeitige Einnahme mehrerer Wirkstoffe kann Wechselwirkungen hervorrufen, da sich diese gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen können. Aus diesem Grund ist es ratsam, einen Arzt zu informieren, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig (auch rezeptfreie) angewendet werden.
- Falls vom Arzt ein anderes Migränemittel (Präparate, die Ergotamin, Ergotaminderivate (einschließlich Methysergid) oder Triptane wie z.B. Sumatriptan enthalten) verschrieben wurde, ist die Einnahme von Naratriptan nicht möglich.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können möglicherweise häufiger Nebenwirkungen in Erscheinung treten.
- Darüber hinaus können auch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die wie Naratriptan aktiv über die Niere ausgeschieden werden, möglich sein. So kann Naratriptan deren Ausscheidung hemmen und die Wirkung möglicherweise verstärken.
- Die gleichzeitige Darreichung von Naratriptan und Antidepressiva, so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wie z. B. Citalopram, Fluxetin, Paroxetin, Fluvoxamin und Sertralin können möglicherweise häufiger Nebenwirkungen herbeiführen.
Produkte mit dem Wirkstoff Naratriptan
- PZN 11311482
- Dexcel Pharma GmbH
- 2 Stück Filmtabletten
- PZN 02195485
- PharmaSGP GmbH
- 2 Stück Filmtabletten
- PZN 09334719
- Hexal
- 2 Stück Filmtabletten
- PZN 09312936
- ALIUD PHARMA
- 2 Stück Filmtabletten
- PZN 09322478
- 1 A PHARMA
- 2 Stück Filmtabletten
- PZN 09391930
- STADA GmbH
- 2 Stück Filmtabletten
- PZN 03212062
- HENNIG
- 2 Stück FTA
- PZN 09321616
- Ratiopharm
- 2 Stück Filmtabletten