Etilefrin Hydrochlorid
Der Wirkstoff Etilefrin gehört zur Arzneistoffgruppe der Alpha-Sympathomimetika und geht so mit einer stimulierenden Wirkung auf das vegetative Nervensystem einher. Medizinisch betrachtet wird Etilefrin in Form seines Hydrochlorids als so genanntes Etilefrin hydrochlorid eingesetzt. Etilefrin hydrochlorid wird bei Kreislaufstörungen, die durch einen zu niedrigen Blutdruck hervorgerufen wurden, eingesetzt. Meist ist diese Erkrankung mit Beschwerden wie Schweißausbrüchen, Schwindel, Schwäche, Blässe sowie Flimmern oder einem Schwarzwerden vor Augen verbunden.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Etilefrin hydrochlorid:
- Das Wichtigste in Kürze
- Etilefrin hydrochlorid Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Etilefrin hydrochlorid
- Was ist vor der Anwendung von Etilefrin hydrochlorid zu beachten?
- Etilefrin hydrochlorid während der Schwangerschaft & Stillzeit
- Etilefrin hydrochlorid bei Kindern
- Dosierung & Anwendung von Etilefrin hydrochlorid
- Etilefrin hydrochlorid Nebenwirkungen
- Etilefrin hydrochlorid Wechselwirkungen
- Produkte mit dem Wirkstoff Etilefrin hydrochlorid
Wichtiges in Kürze
- stabilisiert den Kreislauf und erhöht den Blutdruck
- zählt zu den Alpha-Sympathomimetika
- ist wegen seiner stimulierenden Wirkung als Dopingmittel eingestuft
Etilefrin hydrochlorid Anwendungsgebiete
- Blutdruckerhöhung
- Kreislaufstabilisierung
- Behandlung von Kreislaufstörungen, die einem zu niedrigen Blutdruck vorausgehen
Wirkweise von Etilefrin hydrochlorid
Etilefrin hydrochlorid erstreckt seine Wirkung über den ganzen Körper, indem es dabei besonders die Alpha-Rezeptoren anregt. Vergleichbar ist Etilefrin hydrochlorid etwa mit Adrenalin, einem Nervenbotenstoff, der die Blutgefäße verengt und damit verbunden zu einem verstärkten und beschleunigten Herzschlag beiträgt.
Was ist vor der Anwendung von Etilefrin hydrochlorid zu beachten?
Nicht angewendet werden darf Etilefrin hydrochlorid bei:
- einer bestehenden Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff
- Kreislaufregulationsstörungen mit erniedrigtem Blutdruck, wenn im Stehtest der Blutdruck sowie die Herzschlagrate steigen
- Bluthochdruck
- Überfunktion der Schilddrüse
- Nebennieren-Geschwulst
- Engwinkelglaukom (erhöhter Augeninnendruck)
- Entleerungsstörungen der Harnblase mit Restharnbildung (besonders bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse ? Prostataadenom)
- verhärteten Blutgefäßen (sklerotische Gefäßveränderungen)
- stark verengten Herzkranzgefäßen mit Sauerstoffmangel am Herzen (koronare Herzkrankheit)
- Herzrhythmusstörungen mit einer Herzschlagrate, die stark beschleunigt ist (tachykarde Herzrhythmusstörungen)
- Verengung an den Herzklappen oder Verengung der großen Arterien
- spezieller Erkrankung des Herzmuskels, die mit übermäßigem und einengendem Wachstum des Herzmuskels einhergeht
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Etilefrin hydrochlorid ist geboten bei:
- Diabetes mellitus
- erhöhtem Calciumgehalt im Blut
- schweren Funktionsstörungen der Niere
- einer bestimmten Herzerkrankung aufgrund einer Lungenerkrankung
- Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Einnahme des Medikaments wirklich erforderlich ist, und setzen Sie es möglichst frühzeitig wieder ab.
- Der Wirkstoff gilt als leistungssteigernde Substanz und darf von Sportlern in Wettkampfphasen nicht genommen werden.
Etilefrin hydrochlorid während der Schwangerschaft & Stillzeit
In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft darf Etilefrin hydrochlorid nicht eingenommen werden, da in durchgeführten Tierversuchen Hinweise auf Missbildungen beobachtet wurden. Nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung und wenn der Arzt es für erforderlich hält, sollte Etilefrin hydrochlorid ab dem 4. Monat angewendet werden.
Während der Stillzeit darf der Wirkstoff wiederum nicht eingesetzt werden, denn möglicherweise geht Etilefrin hydrochlorid in die Muttermilch über. Bei Säuglingen liegen dahingehend keine Erfahrungen vor.
Etilefrin hydrochlorid bei Kindern
Kleinkinder unter 2 Jahren dürfen gemäß einiger Hersteller Etilefrin hydrochlorid in Form von Tropfen anwenden. Allerdings sollte die Dosierung und Gabe an das entsprechende Alter angepasst sein. Zudem empfiehlt es sich vor der Anwendung des Wirkstoffs bei Kleinkindern unbedingt die Rücksprache mit einem Arzt.
Dosierung & Anwendung von Etilefrin hydrochlorid
Die Substanz sollte so früh im Tagesverlauf eingenommen werden, dass ihre anregende Wirkung nicht das Einschlafen beeinträchtigt. Nehmen Sie das Medikament vor dem Essen mit genügend Flüssigkeit ein. Bei Kindern empfiehlt sich, Tropfen oder Lösung mit etwas Saft oder Tee zu mischen.
Dosierung von Etilefrin hydrochlorid-Tabletten (5mg des Wirkstoffes pro Tablette)
- Kinder über 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene: Einzeldosis: 1 bis 2 Tabletten, pro Tag höchstens 3 Einzeldosen (30mg Etilefrin hydrochlorid)
- Kinder zwischen 2 und 6 Jahren: Einzeldosis: ½ bis 1 Tablette, pro Tag höchstens 3 Einzeldosen (15mg Etilefrin hydrochlorid)
Dosierung von Etilefrin hydrochlorid-Tropfen/-Lösung (0,5mg des Wirkstoffes pro Tropfen)
- Kinder über 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene: Einzeldosis: 10 bis 20 Tropfen, pro Tag höchstens 3 Einzeldosen (30mg Etilefrin hydrochlorid)
- Kinder zwischen 2 und 6 Jahren: Einzeldosis: 5 bis 10 Tropfen, pro Tag höchstens 3 Einzeldosen (15mg Etilefrin hydrochlorid)
- Kinder unter 2 Jahren: Einzeldosis: 2 bis 5 Tropfen, pro Tag höchstens 3 Einzeldosen (7,5mg Etilefrin hydrochlorid)
Etilefrin hydrochlorid Nebenwirkungen
Wie jeder Wirkstoff kann auch Etilefrin hydrochlorid Nebenwirkungen verursachen. Diese zeigen sich jedoch verschiedenen oder müssen auch gar nicht auftreten.
Häufige Nebenwirkungen
- Unruhe, Herzklopfen, stark beschleunigte Herzschlagrate, Magen-Darm-Beschwerden
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Schlaflosigkeit, Angstzustände, Muskelzittern (Tremor), Druckgefühl im Kopf, Schwindel, Stechen oder Druckgefühl über dem Herzen, Herzrhythmusstörungen mit Extraschlägen, Schwitzen
Seltene Nebenwirkungen
- Überschießender Blutdruckanstieg (eventuell mit Kopfschmerzen)
Etilefrin hydrochlorid Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Etilefrin hydrochlorid kann bei gleichzeitiger Anwendung mit einem anderen Wirkstoff Wechselwirkungen auslösen, da ein Stoff den anderen in seiner Wirkung verstärken oder abschwächen kann. Daher sollte auch bei nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten immer ein Arzt informiert werden.
Die Wirkung von Etilefrin hydrochlorid verstärkt sich bei der gleichzeitigen Einnahme von:
- blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Reserpin, Guanethidin)
- bestimmten Arzneimitteln zur Erhöhung des Blutdrucks (Mineralocorticoide)
- Arzneimitteln zur Behandlung von seelischen Verstimmungen und neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Parkinson-Krankheit (trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer)
- Arzneimitteln zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika)
- Schilddrüsenhormonen
- Arzneimitteln, welche die Wirkung des sympathischen Nervensystems nachahmen, wie beispielsweise Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegsverengungen (Sympathomimetika)
Einen möglichen Anstieg der Herzschlagrate kann die gleichzeitige Darreichung von krampflösenden Arzneimitteln (Atropin, zum Beispiel vor Narkosen oder bei Harnblasenbeschwerden) und Etilefrin hydrochlorid verursachen. Arzneimittel zur Blutdrucksenkung (Alpha- bzw. Beta-Rezeptoren) in Kombination mit Etilefrin hydrochlorid können hingegen einen möglichen Blutdruckabfall oder Blutdruckanstieg mit verlangsamter Herzschlagrate auslösen.
Etilefrin hydrochlorid beeinflusst bei gleichzeitiger Gabe folgende Medikamente in ihrer Wirkung:
- Antidiabetika als Arzneimittel zur Behandlung einer Zuckerkrankheit (Verminderung der Blutzuckersenkung)
- herzwirksame Glykoside wie zum Beispiel Digitalis als Arzneimittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche sowie das Narkosemittel Halothan (Entstehung von Herzrhythmusstörungen).
Produkte mit dem Wirkstoff Etilefrin Hydrochlorid
- PZN 03194826
- SERB SA
- 50 ml Lösung
- PZN 01327387
- SERB SA
- 50 Stück Tabletten
- PZN 03194795
- SERB SA
- 15 ml Lösung
- PZN 04955948
- kohlpharma GmbH
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