Esomeprazol
Esomeprazol gehört zu der Wirkstoffgruppe der Protonenpumpenhemmer. Diese hemmen die Bildung von Magensäure. Esomeprazol findet vor allem bei der Behandlung von Sodbrennen, saurem Aufstoßen sowie bei Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm Anwendung.
Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Information zu Esomeprazol:
- Das Wichtigste in Kürze
- Esomeprazol Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Esomeprazol
- Was ist vor der Anwendung von Esomeprazol zu beachten?
- Esomeprazol während der Schwangerschaft
- Esomeprazol bei Kindern
- Dosierung & Einnahme von Esomepraol
- Esomeprazol Nebenwirkungen
- Esomeprazol Wechselwirkungen
- Produkte mit dem Wirkstoff Esomeprazol
Das Wichtigste in Kürze
- reguliert die Magensäureproduktion (Protonenpumpenhemmer)
- häufige Darreichungsformen: Kapseln, Tabletten
- in geringer Konzentration auch für die Behandlung von Kindern ab 1 Jahr geeignet
- übliche Behandlungsdauer: bis zu 14 Tage, danach nur in Rücksprache mit dem Arzt
Esomeprazol Anwendungsgebiete
Esomeprazol findet Anwendung bei verschiedenen Erkrankungen, bei denen der (übermäßigen Produktion von) Magensäure eine wichtige Bedeutung zukommt:
- Sodbrennen und saures Aufstoßen
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Zollinger-Ellison-Syndrom
- Magenbakterien (Heliobacter pylori), in Kombination mit Antibiotika
Darüber hinaus hat Esomeprazol eine schützende Wirkung: Der Wirkstoff verhindert, dass andere Medikamente wie beispielsweise bestimmte Schmerzmittel durch ihre langfristige Einnahme den Magen schädigen.
Wirkweise von Esomeprazol
Magensäure enthält vor allem Salzsäure. Diese besteht aus Chlorid-Ionen und Protonen, die über spezielle Zellen in den Schleimhäuten durch die Zellmembran in den Magen gepumpt werden. Hierfür ist ein bestimmtes Protein nötig. Sobald Esomeprazol in der Magenschleimhaut mit Magensäure in Kontakt kommt, hemmt es dieses Protein. Deshalb bezeichnet man Wirkstoffe dieser Art auch als Protonenpumpenhemmer.
Was ist vor der Anwendung von Esomeprazol zu beachten?
Esomeprazol wirkt in der Regel nicht sofort. Meist macht sich eine Linderung der Symptome erst nach einer 2-3-tägigen Anwendung bemerkbar. Stellt sich jedoch auch nach 14 Tagen kein Behandlungserfolg ein oder ist gar eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu beobachten, ist anzuraten, einen Arzt aufzusuchen.
Esomeprazol darf nicht eingenommen werden
Bei bestimmten Erkrankungen darf Esomeprazol nicht eingenommen werden. Hierzu gehört vor allem die Allergie gegen Esomeprazol oder andere Protonenpumpenhemmer. Auch bei gleichzeitiger Anwendung mit Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Nelfinavir (Behandlung einer HIV-Infektion), sollte Esomeprazol auf keinen Fall eingenommen werden.
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Vor der Einnahme von Esomeprazol ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unabdingbar, wenn zugleich eine schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörung vorliegt. Dasselbe gilt auch für Osteoporose oder bei der Einnahme von Corticosteroiden. Da die Wirkung von Esomeprazol mögliche Symptome anderer, möglicherweise schwerwiegender Erkrankungen verdecken kann, ist es wichtig, umgehend den Arzt zu konsultieren, wenn folgende Symptome auftreten:
- Verdauungsstörungen oder Bauchschmerzen
- Erbrechen (Nahrung oder Blut)
- schwarzer oder blutiger Stuhl
- Schluckbeschwerden und plötzlicher, scheinbar grundloser Gewichtsverlust
Esomeprazol bei Kindern
Als Granulat kann Esomeprazol auch von Kindern ab einem Alter von 1 Jahr eingenommen werden. Von einer Anwendung bei jüngeren Kindern ist abzuraten. Manche Experten empfehlen allerdings die Anwendung von Esomeprazol erst ab dem 12. Lebensjahr. Dies gilt insbesondere für den Wirkstoff in Tablettenform. Wichtig ist deshalb, in jedem Fall individuell den Rat des behandelnden Arztes einzuholen. Er kann am besten abwägen, ob eine Einnahme zu empfehlen ist oder nicht.
Esomeprazol in der Schwangerschaft und Stillzeit
In Studien mit Omeprazol (Spiegelbild von Esomeprazol) zeigten sich keine besonderen Nebenwirkungen bei schwangeren Frauen. Dennoch sollte die Einnahme von Esomeprazol während einer Schwangerschaft nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Unklar ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Deshalb ist von einer Anwendung während der Stillzeit abzuraten.
Dosierung & Einnahme von Esomeprazol
Die häufigste Darreichungsform von Esomeprazol sind (Hart)Kapseln oder Tabletten. Es gibt den Wirkstoff auch als Granulat, welches in Wasser aufgelöst und dann getrunken oder intravenös verabreicht wird. Diese Darreichungsform eignet sich besonders gut für Patienten mit Schluckbeschwerden, ist jedoch, wie Esomeprazol in höheren Dosierungen, nur auf Rezept erhältlich.
Bei der Einnahme auf nüchternen Magen (meist vormittags), wird Esomeprazol besonders gut vom Körper aufgenommen. Grundsätzlich liegt die empfohlene Tagesdosis bei 20-40 Milligramm Esomeprazol, die je nach Schwere der Erkrankung variiert.
Dosierung von Esomeprazol-Kapseln oder Tabletten
- Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene: bei 20mg Esomeprazol täglich eine Tablette
Dosierung von Esomeprazol Granulat
- Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene: bei 10mg einmal täglich 2 Beutel, in Ausnahmefällen auch 4 Beutel
- Kinder von 1 bis 11 Jahren: bei 10mg einmal täglich 1 Beutel, in Ausnahmefällen auch 2 Beutel. Die Dosierung ist von dem Körpergewicht des Kindes abhängig und sollte immer von dem Arzt bestimmt werden.
Was ist zu tun, wenn eine Anwendung vergessen wurde?
Bei einer vergessenen Anwendung sollte die Einnahme sobald wie möglich am gleichen Tag - in normaler Dosierung - nachgeholt werden. Auf keinen Fall soll die Dosierung verdoppelt werden.
Was ist bei einer Überdosierung zu beachten?
Wurde eine höhere Dosierung eingenommen als empfohlen, kann es zu Schwäche, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung kommen. Unabhängig von den auftretenden Symptomen ist bei der Einnahme einer größeren Menge umgehend ein Arzt aufzusuchen.
Esomeprazol Nebenwirkungen
Auch bei der Einnahme von Esomeprazol kann es - wie bei allen Arzneimitteln - zu Nebenwirkungen kommen. Diese Nebenwirkungen können in Art, Häufigkeit und Schwere deutliche Unterschiede zwischen den Anwendern aufweisen.
Häufige Nebenwirkungen
- Häufige Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 100 Anwendern): Kopfschmerzen, Übelkeit und Bauchschmerzen, Erbrechen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Gelegentliche Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 1.000 Anwendern): Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und andere Schlafstörungen, (Dreh)Schwindel, angeschwollene Füße und Fußknöchel, Kribbeln ("wie Ameisen auf der Haut"), Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht.
Seltene Nebenwirkungen
- Seltene Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 10.000 Anwendern): Sehstörungen (unscharfes Sehen), Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Veränderungen des Geschmacks, Soor (Pilzinfektion), Verwirrtheitszustände, Bronchialkrampf (plötzliche Kurzatmigkeit oder pfeifendes Atmen), verstärktes Schwitzen, Auffälligkeiten im Blutbild (wie niedrigeNatriumkonzentrationen, Verringerung der Anzahl der Blutplättchen oder der weißen Blutkörperchen), Gelenk- oderMuskelschmerzen, Haarausfall, Hautausschlag durch Sonnenlicht, Erregung, generelles Unwohlsein, verringerter Antrieb, Depressionen.
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Sehr seltene Nebenwirkungen (bei weniger als 1 von 10.000 Anwendern): Muskelschwäche, Vergrößerung der Brust (bei Männern), Aggressivität, akustische oder visuelle Halluzinationen, Panzytopenie (deutlich reduzierte Anzahl von Blutplättchen, weißen und roten Blutkörperchen), schwere Nierenprobleme, schwere Leberfunktionsstörungen bis hin zum Leberversagenund Hirnschädigung.
Darüber hinaus kann es (in nicht bekannter Häufigkeit) zu Durchfall aufgrund einer Entzündung des Darms kommen. Auch ist ein geringer Magnesiumgehalt im Blut möglich, der sich beispielsweise durch Übelkeit und Erbrechen, Zittern und Krämpfe,Herzrhythmusstörungen sowie allgemeine Erschöpfung bemerkbar machen kann.
Bei Nebenwirkungen den Arzt konsultieren
Sobald sich diese oder andere, hier nicht genannte, Nebenwirkungen zeigen, sollte der behandelnde Arzt konsultiert werden. Dies gilt insbesondere bei Nebenwirkungen wie einer fiebrigen Infektion, einer schweren allergischen Reaktion, Blasenbildung oder ein Ablösen der Haut sowie dunkel gefärbter Urin und gelbe Haut. Diese kommen zwar selten vor, sind aber schwerwiegend und deuten auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hin.
Esomeprazol Wechselwirkungen - Gleichzeitige Einnahme mit anderen Arzneimitteln
Esomeprazol kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen. Umgekehrt kann die Wirkung von Esomeprazol selbst ebenfalls von anderen Medikamenten beeinflusst werden. Deshalb ist es sehr wichtig, mit dem Arzt zu sprechen, falls jemand noch weitere Medikamente einnimmt. Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung von:
- durch einen Pilz hervorgerufene Infektionen (wie Ketoconazol, Itraconazol oder Coriconazol)
- Krebs (wie Erlotinib oder Methotrexat)
- Herzproblemen (wie Digoxin)
- HIV-Infektion (wie Atazanavir oder Saquinavir)
- Tuberkulose (wie Rifampicin)
- Depressionen, Angstzuständen oder Epilepsie (wie Citalopram, Imipramin, Clomipramin, Diazepam, Phenytoin oder Johanniskraut)
Auch wenn diese oder andere Arzneimittel vor Kurzem angewendet wurden oder beabsichtigt ist, zukünftig weitere Medikamente einzunehmen, ist dies dem Arzt mitzuteilen. Von einer Anwendung ist eher abzuraten, wenn bereits andereProtonenpumpenhemmer eingenommen werden.
Produkte mit dem Wirkstoff Esomeprazol
- PZN 10963389
- TAD Pharma GmbH
- 14 Stück Kapseln magensaftresistent
- PZN 10963372
- TAD Pharma GmbH
- 7 Stück Kapseln magensaftresistent
- PZN 10251973
- GlaxoSmithKline Consumer Healthcare
- 14 Stück Tabletten magensaftresistent