Cetirizin
Der Wirkstoff Cetirizin dient als Antiallergikum der Linderung von Augen- oder Nasensymptomen bei allergischen Erkrankungen wie Allergien (Allergie auf Hausstaubmilben oder Nahrungsmittelallergie), Heuschnupfen, allergischem Schnupfen sowie allergischen Hautreaktionen bei Nesselsucht oder nach Insektenstichen.
Als Antihistaminika blockiert es die Histamin-Rezeptoren (H1-Rezeptoren) im Körper und kann so die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin eindämmen oder gar aufheben. Histamin ist der Auslöser allergischer Reaktionen und sorgt für das Auftreten typischer Symptome. Hierzu zählen Rötungen und Schwellungen sowie Juckreiz oder Augentränen.
In Arzneimitteln liegt der Wirkstoff meist als Cetirizin dihydrochlorid vor. Das Salz lässt sich sehr leicht in Wasser auflösen und wird aus diesem Grund in dieser Form verwendet.
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Das Wichtigste in Kürze
- Cetirizin Anwendungsgebiete
- Wirkweise von Cetirizin
- Was ist vor der Anwendung von Cetirizin zu beachten?
- Cetirizin und Alkohol
- Cetirizin während der Schwangerschaft
- Cetirizin bei Kindern
- Unterschiedliche Darreichungsformen von Cetirizin
- Cetirizin als Mono- und Kombipräparat
- Dosierung & Einnahme von Cetirizin
- Wie schnell wirkt Cetirizin?
- Wie lange wirkt Cetirizin?
- Cetirizin bei Insektenstichen
- Cetirizin Langzeitanwendung
- Cetirizin Nebenwirkungen
- Cetirizin - Gleiche Wirkung bei unterschiedlichen Herstellern?
- Cetirizin oder Loratadin
- Cetirizin und Pille
- Cetirizin und Blutspenden
- Cetirizin Wechselwirkungen
- Cetirizin und Leberwerte
- Wenn Cetirizin nicht mehr hilft
- Produkte mit dem Wirkstoff Cetirizin
Das Wichtigste in Kürze
- Präparat zur Linderung der Symptome allergischer Reaktionen
- Anwendung bei Problemen der Atemwege durch Pollenflug bei Heuschnupfen, allergischen Hautreaktionen auf Allergene und allergischem Asthma
- häufige Darreichungsformen: Tabletten, Lutschtabletten, Saft & Tropfen
- auch zur Behandlung bei Kindern geeignet
- langfristige Anwendung nur in Rücksprache mit dem Arzt
Cetirizin Anwendungsgebiete
Cetirizin wird zur Linderung verschiedener Symptome von allergischen Erkrankungen eingesetzt. Dazu zählen:
- Heuschnupfen sowie Allergien auf Hausstaub oder Nahrungsmittel: Linderung von typisch auftretenden Symptome wie tränende und juckende Augen, Augenrötungen, Nasenlaufen, verstopfte Nase, häufiges Niesen, allergisch bedingter Schnupfen, allergisch bedingte Bindehautentzündung.
- Hautkrankheiten wie Nesselsucht (Urtikaria): Linderung des Nesselausschlags sowie dem Juckreiz und der damit verbundenen Hautrötung und Quaddelbildung.
- asthmatische Reaktionen allergischer Herkunft: unterstützend zur Unterdrückung auftretender asthmatischer Beschwerden (z.B. bei einer Allergie auf Tierhaare).
- allergische Reaktion nach einem Insektenstich: zum unterstützenden Abklingen von Schwellungen, Rötungen und Juckreiz nach einem Insektenstich.
Wirkungsweise von Cetirizin
Cetirizin zählt zur Wirkstoffgruppe der Antihistaminika der 2. Generation. Ebenso wie seine verwandten Vertreter wirkt Cetirizin über eine Blockade der Histamin-Rezeptoren (H1-Rezeptoren). Aus diesem Grund bezeichnet man es auch als H1-Rezeptorblocker der 2. Generation.
Cetirizin hemmt Wirkung von körpereigenem Histamin
Cetirizin verhindert also, dass der körpereigene Signalstoff Histamin seine Wirkung an den Histamin-Rezeptoren entfalten kann. Dieser wird vom Körper vermehrt ausgeschüttet, wenn es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Abwehrsystems auf scheinbar harmlose Substanzen wie Tierhaare, Pollen oder andere Allergene kommt.
Mit der erhöhten Produktion des Histamins, versucht der Körper die vermeintlichen Feinde zu besiegen. Das Histamin koppelt sich dabei an spezielle Bindungsstellen der Zellen an, wodurch es zur Erweiterung der feinen Blutgefäße kommt.
Histamin ruft die typischen Allergiesymptome hervor
Infolgedessen reagiert der Körper mit den typischen Allergiesymptomen wie tränende und rote Augen, verstopfte Nase sowie laufende Nase, Juckreiz und Hautrötungen. Zudem führen andere Signalstoffe, welche ebenfalls durch die vermehrte Histaminausschüttung produziert werden, zu weiteren Nervenreizungen. Cetirizin verhindert, dass Histamin an die Bindungsstellen im Gewebe andocken kann. Dadurch ist Histamin nicht mehr in der Lage, seine Wirkung zu entfalten und die allergischen Symptome klingen ab.
Was ist vor der Anwendung von Cetirizin zu beachten?
Grundsätzlich ist Cetirizin gut verträglich, trotzdem gibt es einige Erkrankungen, bei denen die Einnahme von Cetirizin nicht erfolgen darf.
Cetirizin darf nicht angewendet werden
- bei Allergie auf Cetirizin oder anderen damit strukturverwandten Substanzen
- bei schwerer Nierenkrankheit (enorme Einschränkungen der Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min)
- bei eingeschränkter Leberfunktion wie z.B. einer Leberinsuffizienz
- leichte bis mittelschwere Funktionsstörungen der Niere
- Neigung zu epileptischen Anfällen und Krampfrisiko
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen (z. B. aufgrund von Problemen mit dem Rückenmark, der Prostata oder der Harnblase)
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
In folgenden Fällen sollten Sie vor der Anwendung von Cetirizin unbedingt Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder einem Apotheker halten:
- leichte bis mittelschwere Funktionsstörungen der Niere
- Neigung zu epileptischen Anfällen und Krampfrisiko
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen (z. B. aufgrund von Problemen mit dem Rückenmark, der Prostata oder der Harnblase)
Außerdem sollte die Einnahme von Cetirizin nicht zusammen mit Alkohol erfolgen. Zwar wurde in dieser Verbindung keine auffällige Auswirkung festgestellt, jedoch kann Cetirizin unter Umständen die dämpfende Wirkung von Alkohol verstärken.
Cetirizin und Alkohol
Bislang wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen Cetirizin in empfohlenen Dosierungen und Alkohol (bei einem Blutspiegel von 0,5 Promille (g/l), entspricht etwa einem Glas Wein) festgestellt. Allerdings liegen keine Hinweise darüber vor, wie sich die gleichzeitige Einnahme von höheren Cetirizindosierungen und Alkohol auswirkt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Cetirizin und Alkohol nicht gleichzeitig einzunehmen.
Cetirizin während der Schwangerschaft & Stillzeit
Generell ist die Anwendung von Cetirizin für Schwangere nicht zu empfehlen. Zwar wurden in Untersuchungen keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen beim Fötus festgestellt, dennoch ist Vorsicht geboten. Vor allem in der sensiblen Phase der Organdifferenzierung in der Frühschwangerschaft (erstes Schwangerschaftsdrittel) ist der Wirkstoff zu vermeiden. Im Zweifelsfall oder bei Akutzuständen ist vor der Einnahme des Antihistaminika immer ein Arzt zu befragen.
Cetirizin geht in die Muttermilch über
In der Stillzeit sollte definitiv auf Cetirizin verzichtet werden, denn der Wirkstoff geht in die Muttermilch über.
Cetirizin bei Kindern
Durch die gute Wirksam- und Verträglichkeit von Cetirizin kann das Antihistaminika auch bei Kindern angewendet werden. Ab welchem Alter ein Präparat mit Cetirizin geeignet ist, richtet sich nach den Angaben des Herstellers.
Herstellerangaben bezüglich der Altersempfehlung berücksichtigen
In Tablettenform ist die Einnahme von Cetirizin für Kinder ab 2 Jahren geeignet, bei einigen Herstellern auch erst ab 6 Jahren. Die Dosierung wird bei Kindern von 2 bis 12 Jahren auf das Körpergewicht angepasst. Aus diesem Grund sollte die Regelung der Einnahme immer ein Arzt vornehmen. Saft und Tropfen werden teilweise auch schon für Kinder ab 1 Jahr angeboten. Auch hier wird die genaue Dosierung nach dem Körpergewicht bestimmt.
Kinder ab 2 Jahren dürfen Cetirizin 2 bis 4 Wochen anwenden, jedoch kann bei kurzfristiger Allergenbelastung auch eine Woche genügen.
Unterschiedliche Darreichungsformen
Die Einnahme von Cetirizin ist über unterschiedliche Darreichungsformen möglich: Tabletten, Lösung, Saft, Sirup und Tropfen. So kann sich jeder Anwender für seine bevorzugte Darreichung entscheiden. Während einige Menschen Probleme haben, Tabletten zu schlucken und deshalb lieber zu Tropfen greifen, mögen andere wiederum die Konsistenz eines Sirups nicht und entscheiden sich lieber für die Tablettenform.
Cetirizin Saft
Da vor allem kleinere Kinder häufig Probleme haben, Tabletten zu schlucken, eignet sich bei Kindern ab zwei Jahren - zum Teil auch schon ab einem Jahr - besonders die Darreichung in Saftform. Saft lässt sich besser dosieren als Tabletten und somit altersgerecht verabreichen.
Cetirizin Tabletten
Die Einnahme von Cetirizin findet am häufigsten in Form von Tabletten statt. Dabei sind sowohl Film-, Lutsch- als auch Retardtabletten möglich. Für Kinder zwischen zwei und fünf Jahren wird in der Regel eine halbe Tablette am Tag empfohlen, bei Jugendlichen und Erwachsenen gilt eine Tablette täglich. Allerdings sollte die genaue Dosierung - gerade bei Kindern - im Vorfeld mit einem Arzt abgeklärt werden.
Cetirizin Tropfen
Mit Tropfen verhält es sich ähnlich wie mit dem Saft: Er eignet sich ab zwei Jahren, kann zum Teil aber auch bereits mit einem Jahr verabreicht werden. Auch die Dosierung gestaltet sich bei Tropfen einfacher als bei Tabletten.
Cetirizin als Mono- oder Kombipräparat
Cetirizin kann als Mono- oder Kombipräparat angewendet werden:
Monopräparate
Diese Arzneimittel besitzen nur einen pharmakologisch wirksamen Bestandteil und das ist Cetirizin. Neben diesem Wirkstoff beinhalten Monopräparate weitere Bestandteile, welche als Hilfsstoffe bezeichnet werden. Diese bringen das Medikament in eine verabreichbare Form. Der Vorteil solcher Monopräparate ist, dass keine Wechselwirkungen zwischen mehreren Wirkstoffen entstehen können.
Kombipräparate
Kombinationspräparate sind Arzneimittel, die aus mehreren pharmakologisch wirksamen Bestandteilen bestehen. In ihrer Zusammensetzung können diese Wirkstoffe ähnliche oder vollkommen andere Wirkungen besitzen. Dadurch entsteht eine verbesserte Hauptwirkung oder eine Erweiterung des Wirkungsspektrums. Jedoch haben Kombipräparate den Nachteil, dass sie durch die verschiedenen Wirkungskurven bzw. Wirkzeiten eine Über- oder Unterdosierung des einen oder anderen Wirkstoffes erreichen können.
Für gewöhnlich ist Cetirizin als Monopräparat in unterschiedlichen Darreichungen erhältlich. Ein Kombipräparat ist zum Beispiel ReactineDuo, welches neben Cetirizin auch den Wirkstoff Pseudoephedrin enthält.
Das Präparat wird bei allergischem Schnupfen eingesetzt, wenn zusätzlich eine verstopfte Nase als Symptom auftritt.
Dosierung & Einnahme von Cetirizin
In der Regel ist die genaue Dosierung von Cetirizin immer mit einem Arzt abzuklären, da dieser individuell bestimmen kann, welche Menge jeweils benötigt wird, damit die Beschwerden vollständig abklingen können. Des Weiteren liefert auch der Beipackzettel hilfreiche Informationen und allgemeine Empfehlungen, wenn der Arzt nichts anderes verordnet hat. Auch hier sind Abweichungen zwischen einzelnen Präparaten möglich. Die Dosierung gilt für Präparate mit 10mg Cetirizin:
Cetirizin-Tabletten Dosierung
- Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 10mg Cetirizin einmal täglich als eine Tablette - vorzugsweise am Abend
- Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: 5mg Cetirizin zweimal täglich als eine halbe Tablette zweimal täglich
Bei Präparaten, die bei Kindern bereits ab 2 Jahren angewendet werden dürfen, erhalten Kinder eine dem Körpergewicht angepasste Dosierung:
- Körpergewicht weniger als 30 kg: ½ Filmtablette
- Körpergewicht mehr als 30 kg: 1 Filmtablette
Cetirizin-Tropfen Dosierung
- Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 10ml einmal täglich als 20 Tropfen
- Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: 5ml zweimal täglich als 10 Tropfen zweimal täglich
- Kinder zwischen 2 und 6 Jahren: 2,5ml zweimal täglich als 5 Tropfen zweimal täglich
Bei Präparaten, die bei Kindern bereits ab 1 Jahr angewendet werden dürfen, erhalten Kinder eine dem Körpergewicht angepasste Dosierung:
- Körpergewicht weniger als 30kg: 5ml als 10 Tropfen
- Körpergewicht mehr als 30kg: 10ml als 20 Tropfen
Cetirizin-Saft Dosierung
- Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 10ml einmal täglich (2 Messlöffel)
- Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: 5 mg 2-mal täglich als 5 ml (1 Messlöffel) zweimal täglich
- Kinder zwischen 2 und 6 Jahren: 2,5 mg 2-mal täglich als 2,5 ml Lösung zum Einnehmen (½ Messlöffel) zweimal täglich
Bei Präparaten, die bei Kindern bereits ab 1 Jahr angewendet werden dürfen, erhalten Kinder eine dem Körpergewicht angepasste Dosierung:
- Körpergewicht weniger als 30kg: 5ml als 1 Messlöffel
- Körpergewicht mehr als 30kg: 10ml als 2 Messlöffel
Cetirizin-Sirup Dosierung
- Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 10ml (2 Messlöffel) einmal täglich
- Kinder zwischen 6 und 12 Jahren (mit einem Körpergewicht über 30kg): 10ml (2 Messlöffel) einmal täglich
- Kinder zwischen 2 und 5 Jahren (oder mit einem Körpergewicht unter 30kg): 2,5ml (½ Messlöffel) zweimal täglich
Cetirizin-Lutschtabletten Dosierung
- Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 10mg Cetirizin einmal täglich als eine Lutschtablette
- Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: 5mg zweimal täglich (als ½ Lutschtablette zweimal täglich)
Unerwünschte Wirkungen bei Überdosierung von Cetirizin
Bei einer Überdosierung von Cetirizin können die unten beschriebenen Nebenwirkungen mit verstärkter Intensivität auftreten. So wurde über negative Begleiterscheinungen wie:
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Müdigkeit
- Benommenheit
- Zittern
- beschleunigter Herzschlag
berichtet. In diesen Fällen sollte unbedingt ein Arzt kontaktiert werden. Dieser kann über erforderliche Maßnahmen entscheiden und dementsprechend handeln.
Wie schnell wirkt Cetirizin?
Schneller Wirkungseintritt - einmalige Dosis täglich genügt
Cetirizin ist in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich und wirkt in jeder Form schnell und effektiv. Die übliche Dosis beträgt 10mg. Der Wirkungseintritt erfolgt nach etwa 20 bis 30 Minuten und erreicht seinen Höhepunkt etwa 60 Minuten nach der Einnahme.
Wie lange wirkt Cetirizin?
Die Wirkung von Cetirizin hält mehrere Stunden an, so dass eine einmalige Einnahme täglich genügt.
Vorsicht bei Personen mit Nierenschwäche
Die Ausscheidung von Cetirizin erfolgt zu 30 bis 40 Prozent über die Leber und zu 60 bis 70 Prozent über die Niere. Personen mit Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) benötigen ggf. eine verringerte Dosierung und sollten vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten.
Cetirizin bei Insektenstichen
Zeigt sich nach einem Insektenstich eine allergische Reaktion, kann die Einnahme von einem Antihistaminikum wie Cetirizin sinnvoll sein. Zudem können akute, lokale Stichreaktionen mit einem topischen Glucocorticoid in Form eines Gels oder einer Creme behandelt werden.
Um den Juckreiz nach einem Insektenstich zu lindern, empfiehlt sich stattdessen eher ein Gel wie zum Beispiel Fenistil mit dem Wirkstoff Dimetinden.
Cetirizin Langzeitanwendung
Je nach Art, Dauer und Verlauf der Beschwerden bestimmt der Arzt, wie lange eine Behandlung mit Cetirizin erfolgen darf.
Ohne ärztliche Rücksprache nicht länger als 4 bis 6 Wochen
Generell sind bei Heuschnupfen 3 bis 6 Wochen, bei kurzfristiger Pollenbelastung auch nur eine Woche, ausreichend. Wird Cetirizin zur unterstützenden Behandlung asthmaähnlicher Zustände allergischer Herkunft angewendet, liegen Erfahrungen bis zu 6 Monaten vor. Bei der Einnahme von Cetirizin bei chronischer Nesselsucht und chronischem allergischen Schnupfen wurden Erfahrungen bis zu einem Jahr gesammelt.
Grundsätzlich sollte Cetirizin nicht ohne vorherige ärztliche Absprache länger als 4 bis 6 Wochen eingenommen werden.
Cetirizin Nebenwirkungen
Da Cetirizin zur 2. Generation der Antihistaminika gehört, gelangt der Wirkstoff gar nicht oder kaum in das zentrale Nervensystem, wodurch keine oder nur sehr geringe Nebenwirkungen entstehen. Jedoch kann es wie bei allen Arzneimitteln zu Nebenwirkungen kommen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Zudem können die unerwünschten Begleiterscheinungen in Art und Häufigkeit abhängig von der Arzneiform (z. B. Tablette, Tropfen, etc.) des Medikaments variieren.
Häufige Nebenwirkungen
- Häufige Nebenwirkungen bei 1 bis 10 Behandelten von 100: Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Müdigkeit
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Gelegentliche Nebenwirkungen bei 1 bis 10 Behandelten von 1.000: Unruhe, Schwindel, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen, Juckreiz, Hautausschlag, Schwäche, Unwohlsein, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verdauungsstörungen
Seltene Nebenwirkungen
- Seltene Nebenwirkungen bei 1 bis 10 Behandelten von 10.000: Überempfindlichkeitsreaktionen, Aggressivität, Verwirrtheit, Depression, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Krämpfe, Bewegungsstörungen, beschleunigter Herzschlag, Veränderungen in den Leberwerten, Nesselsucht, Schwellungen, Gewichtszunahme
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Sehr seltene Nebenwirkungen bei weniger als 1 Behandeltem von 10.000: schwere allergische Reaktionen wie plötzlich auftretende Schwierigkeiten beim Atmen, Sprechen und Schlucken (anaphylaktischer Schock), Anschwellen der Lippen, des Gesichts und der Augen (Quincke-Ödem), Gelbfärbung der Haut und Augen (Zeichen einer Leberentzündung), Blutgerinnungsstörung, Ohnmacht, veränderter Geschmack, Schwierigkeiten bei der Scharfstellung der Augen, verschwommenes Sehen, krampfhaftes Verdrehen der Augen (besonders bei Kindern), rote und/oder fleckige Hautausschläge (Erythema multiforme), Bettnässen, Schmerzen und/oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen
Bei auftretenden Nebenwirkungen zum Arzt
Sollten die genannten Nebenwirkungen auftreten, ist es ratsam, sich mit seinem Arzt in Verbindung zu setzen und gegebenenfalls die Einnahme von Cetirizin zu beenden. Dies gilt auch, wenn Beschwerden festgestellt werden, die nicht zuvor beschrieben bzw. im Beipackzettel aufgeführt wurden. Der Arzt entscheidet dann über Schweregrad und mögliche Maßnahmen.
Cetirizin kann müde machen
Wie schon mehrmals erwähnt, gehört Cetirizin zur zweiten Generation der Antihistaminika. Bei diesen liegt das Arzneistoffmolekül unter physiologischen Bedingungen als Zwitterion vor und kann so kaum die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Allerdings gelingt es dem Wirkstoff doch, in geringfügigen Mengen in das zentrale Nervensystem einzudringen. So entstehen sedierende Nebenwirkungen wie Müdigkeit zwar seltener als bei der ersten Generation der Antihistaminika, jedoch können sie trotzdem noch auftreten.
Cetirizin - Gleiche Wirkung bei unterschiedlichen Herstellern?
Cetirizin wird von verschiedenen Generika-Herstellern angeboten. Generika sind Medikamente mit identischen Wirkstoffen und gleicher Qualität eines bereits erhältlichen Markenpräparats. Der größte Vorteil von Generika gegenüber Originalpräparaten liegt im Preis. Dank der entfallenen Forschungs- und Entwicklungskosten, können Generika-Präparate viel preisgünstiger angeboten werden.
Gleicher Wirkstoff - Hilfsstoffe können variieren
Häufig berichten die Anwender von unterschiedlichen Wirkungsweisen des Cetirizin von verschiedenen Herstellern.
Und das obwohl in jedem Produkt der Wirkstoff in der gleichen Dosierung vorliegt. Sie unterscheiden sich lediglich in der Zusammensetzung ihrer so genannten Hilfsstoffe. Können daher die Hilfsstoffe die Wirkung des Medikaments verändern bzw. beeinflussen?
Hilfsstoffe beeinflussen die Wirkung eines Medikaments nicht
Laut Rücksprache mit drei bekannten Generika-Herstellern können sie dies nicht. Denn Hilfsstoffe sind inaktive Bestandteile, das heißt, sie haben keine eigenständige Wirkung auf die Erkrankung. Aus diesem Grund verändern oder beeinflussen sie die Wirkung des Arzneimittels nicht.
Warum werden teilweise unterschiedliche Hilfsstoffe eingesetzt?
Dies begründen die Unternehmen damit, dass für die verschiedenen Darreichungsformen andere Hilfsstoffe benötigt werden. Zudem kann es sein, dass während der Anwendung des Referenzarzneimittels (Markenpräparats) allergische Reaktionen bei Patienten aufgetreten, die auf Hilfsstoffe zurückzuführen sind. Die kann ein Generika-Hersteller dann austauschen, um genau diese allergischen Reaktionen zu vermeiden und eine möglichst optimale Verträglichkeit zu gewährleisten.
Erfahrungen selbst machen
Daher bleibt es wohl jedem selbst überlassen, welches Cetirizin verwendet wird. Laut Hersteller gibt es zumindest keine Unterschiede, weshalb man besser auf seine eigenen Erfahrungen vertrauen sollte. Wurden etwa mit Cetirizin von einem Hersteller gute Erfahrungen gemacht, empfiehlt es sich auch dabei zu bleiben.
Cetirizin oder Loratadin?
Cetirizin und Loratadin gehören beide zur 2. Generation der Antihistaminika, wodurch sie verträglicher sind und weniger Nebenwirkungen besitzen. Beide Substanzen werden schnell aufgenommen, haben die gleiche Standarddosierungsempfehlung sowie Darreichungsformen. Jedoch unterscheiden sie sich ein wenig in ihrer Wirkungsweise und Nebenwirkungen.
Cetirizin wohl besser bei allergischen Hautreaktionen
Cetirizin wird schnell vom Körper aufgenommen und hat eine Halbwertszeit (die Zeit, bis die Hälfte des Wirkstoffs vom Körper abgebaut bzw. ausgeschieden wurde) von sechs bis zehn Stunden. Cetirizin äußert sich bei einigen Menschen mit starker Müdigkeit und Demotivation als Nebenwirkung und beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit.
Cetirizin wirkt anscheinend bei allergiebedingten Hauterscheinungen wie Rötungen, Juckreiz, Schwellungen oder Nesselsucht oftmals besser als Loratadin - dies ist bisher aber nicht wissenschaftlich erwiesen. Da beide Wirkstoffe als hilfreich eingestuft werden, Cetirizin jedoch das Wohlbefinden beeinträchtigen kann, kann zunächst die Einnahme von Loratadin ratsam sein.
Loratadin seltener Müdigkeitserscheinungen
Loratadin wird vom Körper ebenfalls sehr schnell aufgenommen und verfügt über eine Halbwertszeit von etwa acht Stunden. Selten werden mit Loratadin sedierende (müde machend) oder kardiale (das Herz betreffend) Wirkungen festgestellt. Auch die Fahrtüchtigkeit ist in der Regel nach der Einnahme nicht beeinträchtigt. Aufgrund dessen empfiehlt sich bei Tätigkeiten, die erhöhte Aufmerksamkeit, Reaktion und Koordination erfordern, ggf. eher die Anwendung von Loratadin.
Cetirizin & Pille
Bisher konnten keine Wechselwirkungen von Cetirizin in Verbindung mit der Einnahme der Antibabypille festgestellt werden. Die Verhütung mit der Pille ist somit sicher. Nochmals nachlesen können Sie im Beipackzettel Ihrer verwendeten Antibabypille. Sind dort keine Wechselwirkungen aufgeführt, kann eine Wechselwirkung ausgeschlossen werden.
Blutspenden bei vorheriger Cetirizin-Einnahme
Blutspender mögen sich die Frage stellen, ob die Einnahme von Cetirizin die Spende verhindern könnte. Dem ist nicht so. Laut Uniklinik Freiburg sind Personen, die Antiallergika wie Dimetinden, Clemastin und auch Cetirizin einnehmen, spendefähig.¹ Gemäß des Roten Kreuzes sollten jedoch 3 Tage zwischen Absetzung des Medikaments und Spende verstreichen.²
Cetirizin Wechselwirkungen
Anhand verschiedener Studien konnten keine Wechselwirkungen von Cetirizin im Zusammenhang mit der Einnahme anderer Arzneimittel festgestellt werden. Cetirizin kann lediglich die dämpfende Wirkung von Alkohol und Psychopharmaka verstärken.
Cetirizin und Leberwerte
Cetirizin kann Einfluss auf die Leberwerte haben, denn Cetirizin wird zu einem großen Teil über die Leber ausgeschieden (30-40 %). Auch der Packungsbeilage von Cetirizin-Produkten ist zu entnehmen, dass es vereinzelt zu Leberfunktionsstörungen kommen kann.
Wenn Cetirizin nicht mehr hilft …
Gelegentlich kann es passieren, dass Cetirizin nicht mehr anschlägt und es zu keiner Verbesserung der Beschwerden kommt. Und dass, obwohl das Antihistaminikum bisher immer geholfen hat.
In diesem Fall unbedingt zum Arzt
Dieser kann entscheiden ob vielleicht eine höhere Dosierung, ein Wechsel des Antihistaminikums oder sogar stärkere Medikamente (z. B. mit Cortison) angebracht sind. Denn mit der Zeit ist es durchaus möglich, dass der Körper eine Resistenz gegenüber Cetirizin entwickelt und somit nicht mehr auf den Wirkstoff reagiert. Gegebenenfalls könnte dann auch eine Hyposensibilisierung helfen.
Quellen
¹https://www.uniklinik- freiburg.de/fileadmin/mediapool/09_zentren/izg/pdf/Spende/SpZulMedikamente.pdf
²https://www.roteskreuz.at/fileadmin/user_upload/PDF/Blut/Medikamentenliste2014.pdf
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