Bisacodyl

Bisacodyl zählt zur Wirkstoffgruppe der Laxantien (Abführmittel) und wird zur Behandlung von Darmträgheit eingesetzt. So findet der Wirkstoff bei Verstopfung und Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern, aber auch zur Vorbereitung von Operationen und vor diagnostischen Eingriffen Anwendung.

Der Wirkstoff wird als Zäpfchen dargereicht sowie in Form von Dragees oder Tabletten eingenommen. Ersteres entfaltet seine Wirkung bereits nach 15 bis 30 Minuten, Letzteres etwa nach 6 bis 12 Stunden.

Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Informationen zu Bisacodyl:

Das Wichtigste in Kürze
Bisacodyl Anwendungsgebiete
Wirkweise von Bisacodyl
Was ist vor der Anwendung von Bisacodyl zu beachten?
Bisacodyl während der Schwangerschaft & Stillzeit
Bisacodyl bei Kindern
Dosierung & Anwendung von Bisacodyl
Bisacodyl Nebenwirkungen
Bisacodyl Wechselwirkungen
Produkte mit dem Wirkstoff Bisacodyl

Wichtiges in Kürze

Anwendung als Abführmittel bei Verstopfung oder zur Darmentleerung vor Operationen
Bisacodyl ist nicht zur Langzeitanwendung geeignet
Darreichung als Zäpfchen, Dragees oder Tabletten

Bisacodyl Anwendungsgebiete

Erweichen des Stuhls bei Verstopfung
Beschleunigung der Stuhlentleerung

Wirkweise von Bisacodyl

Bisacodyl entfaltet seine Wirkung erst nach einer Umwandlung im Körper. Im Darm spalten Bakterien Bisacodyl zu Diphenolen. Diese erhöhen die Mobilität des Darms und ziehen Wasser in den Darm, was damit verbunden zu einer Erweichung des Stuhls führt. Folglich kann dieser leichter ausgeschieden werden.

Darüber besitzt Bisacodyl auch die Darmwandmuskulatur anregende Eigenschaften. Darmbewegungen werden gefördert und der Stuhl kann schneller in Richtung Enddarm transportiert werden, so dass der Stuhlgang eingeleitet wird.

Was ist vor der Anwendung von Bisacodyl zu beachten?

In einigen Situationen darf der Wirkstoff nicht oder nur unter Berücksichtigung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden.

Bisacodyl darf nicht angewendet werden

einer bestehenden Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Verstopfung, verbunden mit anderen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Fieber (Dies können Anzeichen einer ernsten Erkrankung wie Darmverschluss oder eine akute Entzündung im Bauchbereich sein.)
Erkrankungen, die mit Störungen des Wasser- und Mineralsalzhaushaltes (z. B. erheblicher Flüssigkeitsmangel des Körpers) einhergehen

Bisacodyl in der Schwangerschaft & Stillzeit

Die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da bislang keine ausreichenden Untersuchungen bezüglich der Unbedenklichkeit durchgeführt wurden.

Bisacodyl bei Kindern

Bei Kindern unter 2 Jahren darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Dosierung & Anwendung von Bisacodyl

Bisacodyl gibt es als Tabletten, Dragees und Zäpfchen. Wählen Sie den Zeitpunkt der Einnahme so, dass die abführende Wirkung dann eintritt, wenn es von Ihnen gewünscht ist. Bei Dragees und Tabletten dauert dies im Durchschnitt acht bis zwölf Stunden, bei Zäpfchen sind Wirkungszeiten unter einer Stunde bekannt. Trinken Sie reichlich, wenn Sie ein Bisacodyl-Präparat oral einnehmen. Bisacodyl ist nicht für eine Langzeitanwendung gedacht und kann nach langfristiger Einnahme zu verstärkter Darmträgheit führen. Die Dosierung gilt für Präparate mit 5mg Bisacodyl.

Dosierung Tabletten mit 5mg Bisacodyl

Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren: 1- bis 2-mal eine Tablette, nicht mehr als 10mg Bisacodyl pro Tag
Kinder zwischen 2 und 10 Jahren: 1-mal eine Tablette, nicht mehr als 5mg Bisacodyl pro Tag

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Dosierung von Dragees mit 5mg Bisacodyl

Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren: 1- bis 2-mal ein Dragee, nicht mehr als 10mg Bisacodyl pro Tag
Kinder zwischen 2 und 10 Jahren: 1-mal ein Dragee, nicht mehr als 5mg Bisacodyl pro Tag

Dosierung von Zäpfchen mit 5mg Bisacodyl

Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren: 1- bis 2-mal ein Zäpfchen, nicht mehr als 10mg Bisacodyl pro Tag
Kinder zwischen 2 und 10 Jahren: 1-mal ein Zäpfchen, nicht mehr als 5mg Bisacodyl pro Tag

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Bisacodyl Nebenwirkungen

Wie jeder andere Wirkstoff kann auch Bisacodyl Nebenwirkungen hervorrufen. Diese können bei jeder Person unterschiedlich sein oder aber gar nicht auftreten.

Häufige Nebenwirkungen: Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit oder Durchfall
Gelegentliche Nebenwirkungen: Schwindelanfälle, Erbrechen
Vereinzelte Nebenwirkungen, bei denen die Häufigkeit nicht bekannt ist: Überempfindlichkeitsreaktionen, in Einzelfällen bis hin zu allergischen Haut- und Schockerscheinungen (Angioödem oder anaphylaktische Reaktionen)
Nebenwirkungen bei zu langer Darreichung oder zu hoher Dosierung: Erhöhter Verlust von Wasser, Kalium und anderen Salzen; Zunahme der Darmträgheit

Bisacodyl Wechselwirkungen

Bei der gleichzeitigen Einnahme von Bisacodyl und einem anderen Wirkstoff können Wechselwirkungen hervorgerufen werden. Deshalb ist dahingehend immer ein Arzt zu informieren, auch bei nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.

Milch und neutralisierende Magenmittel (Antazida) sollten erst ein halbe Stunde nach der Darreichung von Bisacodyl eingenommen werden, um die Wirkung von Bisacodyl nicht abzuschwächen.
Bisacodyl kann Kaliumverluste durch andere Arzneimittel (beispielsweise harntreibende Mittel oder Hormone der Nebennierenrinde) verstärken.
Die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln zur Stärkung der Herzfunktion (herzwirksame Glykoside) kann aufgrund von Kaliumverlusten bei gleichzeitiger Anwendung von Bisacodyl verstärkt sein.