Algeldrat

Algeldrat wird auch als Aluminiumhydroxid-Gel bezeichnet und gehört zur Arzneistoffgruppe der säurebindenden Mittel. Der Wirkstoff wird zur Linderung von Beschwerden säurebedingter peptischer Erkrankungen (Sodbrennen oder Speiseröhrenentzündung) sowie säurebedingter Magenerkrankungen eingesetzt.

Des Weiteren findet Algeldrat auch bei einer eingeschränkten Nierenfunktion oder einem erhöhten Serumphosphatspiegel Anwendung, indem die phosphatbindende Eigenschaft des Wirkstoffs die Phosphatmenge im Körper verringert.

Auf dieser Seite erhalten Sie folgende Informationen zu Algeldrat:

  1. Das Wichtigste zu Algeldrat in Kürze
  2. Algeldrat Anwendungsgebiete
  3. Wirkweise von Algeldrat
  4. Was ist vor der Anwendung von Algeldrat zu beachten?
  5. Algeldrat während der Schwangerschaft & Stillzeit
  6. Acetylcystein bei Kindern
  7. Dosierung & Anwendung von Algeldrat
  8. Algeldrat Nebenwirkungen
  9. Algeldrat Wechselwirkungen
  10. Produkte mit dem Wirkstoff Algeldrat

Wichtiges zu Algeldrat in Kürze

 Algeldrat Anwendungsgebiete

Der Wirkstoff findet in folgenden Bereichen Anwendung: 

Wirkweise von Algeldrat

Algeldrat - auch Aluminiumhydroxid-Gel genannt - gehört zu den Substanzen, die überschüssige Säure im Körper binden (Antazida). Diese Eigenschaft wird vor allem zur Behandlung von Sodbrennen, Refluxkrankheit sowie anderen säurebedingten Magenproblemen genutzt. Bevor Algeldrat bei Magenbeschwerden eingesetzt wird, muss der Arzt untersuchen, ob die Ursache nicht auf einer Helicobacter-Infektion oder Magengenschwüren basiert. Beide Erkrankungen erfordern eine andere Therapie und andere Medikation. Eine weitere chemische Eigenschaft von Algedrat, die medizinisch genutzt wird, ist die Fähigkeit, Phosphat zu binden.

Linderung bei säurebedingten Beschwerden

Algeldrat reagiert mit der überschüssigen Magensäure in Magen und Dünndarm. Dadurch wird die Säure neutralisiert und säurebedingte Beschwerden werden spürbar gemindert. Zusätzlich werden durch die Aluminiumionen Eiweiße auf den Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts verändert, was zu einer verringerten Empfindlichkeit gegenüber der Magensäure führt.

Senkung des Phosphatspiegels

Normalerweise wird überschüssiges Phosphat über die Nieren ausgeschieden. Bei Dialyse-Patienten sowie Menschen mit eingeschränkter Nierentätigkeit ist dies nur unzureichend möglich. In diesen Fällen kann Algeldrat für den Abbau des Phosphats im Körper eingesetzt werden. Es bildet im Dünndarm unlösliche Verbindungen mit den Phosphationen, die dann über den Darm ausgeschieden werden.

Was ist vor der Anwendung von Algeldrat zu beachten?

In bestimmten Situationen darf der Wirkstoff nicht oder nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.

Algeldrat darf nicht angewendet werden

Kinder unter 12 Jahren sollten den Wirkstoff Algeldrat nicht anwenden, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen

Zudem sollte Algeldrat nur nach Rücksprache mit einem Arzt zugeführt werden bei:

 Algeldrat in der Schwangerschaft & Stillzeit

Von einer Anwendung des Wirkstoffs während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte abgesehen werden, da hier nur unzureichende Erfahrungen vorliegen. Zudem gehen die Aluminium-Ionen von Algeldrat in die Muttermilch über, so dass der Wirkstoff während der Stillzeit nicht angewendet werden sollte.

 Algeldrat bei Kindern

Säuglinge und Kinder unter 12 Jahren sollten Algeldrat nicht einnehmen. Für diese Altersgruppen liegen keine aussagekräftigen Erkenntnisse über mögliche Risiken vor. Bei Kindern über 12 Jahren sollten Algeldrat-Präparate nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden, der insbesondere die Risiken der Aluminiumaufnahme abwägen muss.

 Dosierung & Anwendung von Algeldrat

Die Medikamente mit Algeldrat zur Behandlung überschüssiger Magensäure unterscheiden sich von denen, die als Phosphatbinder eingesetzt werden. Gegen Magenbeschwerden und saures Aufstoßen werden vorwiegend Kombipräparate eingesetzt, die zusätzlich noch Wirkstoffe enthalten, die die Wirkungsweise von Algeldrat ergänzen. Das Medikament sollte bei dieser Therapieform eine Stunde nach dem Essen sowie vor dem Schlafengehen genommen werden. Für die Kontrolle des Phosphatspiegels im Körper gibt es vor allem Monopräparate. Als Phosphatbinder ist der Wirkstoff vor dem Essen einzunehmen. Die genaue Dosierung sollte mit einem Arzt abgesprochen werden. Die Angaben gelten für Präparate mit 25mVal Neutralisationskapazität bzw. Monopräparate mit 600mg Algeldrat.

Dosierung von Algeldrat als Säureblocker (Kombipräparat) in Tabletten/Kautabletten

Dosierung von Algeldrat als Säureblocker (Kombipräparat) in Suspensionen

Dosierung von Algeldrat als Phosphatbinder (Monopräparat): Tabletten

 Algeldrat Nebenwirkungen

Algeldrat kann wie jeder andere Wirkstoff auch Nebenwirkungen hervorrufen. Diese äußern sich jedoch bei jeder Person unterschiedlich oder müssen auch gar nicht auftreten.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion sowie langfristiger Einnahme des Wirkstoffs kann es zu Aluminium-Einlagerungen besonders in Nerven- und Knochengewebe sowie zu Phosphatverarmung des Körpers kommen.

 Algeldrat Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme verschiedener Wirkstoffe kann zu Wechselwirkungen führen, indem ein Stoff den anderen in seiner Wirkung verstärkt oder abschwächt. Aus diesem Grund sollte bei der gleichzeitigen Einnahme mehrerer Medikamente (auch bei nicht-verschreibungspflichtigen) immer ein Arzt informiert werden.

Algeldrat kann bei gleichzeitiger Anwendung die Aufnahme folgender Medikamente verändern:

Geringere Einschränkungen bezüglich der Aufnahme wurden bei den folgenden Arzneimitteln beobachtet:

Aufgrund dieser Aufnahmebeeinträchtigungen sollte generell zwischen der Darreichung säurebindender Mittel und anderen Medikamenten ein zeitlicher Abstand von 2 Stunden liegen.

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