Vitamin E-Mangel behandeln und effektiv vorbeugen
Aktualisiert am 04.01.22
Vitamin E muss täglich mit der Nahrung aufgenommen werden, da der Körper es nicht selbst herstellen kann. Besonders Schwangere, Senioren und Sportler sollten auf ihren Vitamin E-Gehalt achten, da sie anfällig für einen Mangel sein können. Einige Lebensmittel sind besonders reich an Vitamin E, so dass der tägliche Bedarf über die Ernährung gedeckt werden kann. Wer ausreichend mit Vitamin E versorgt ist, steigert seine Leistungskraft und sieht sogar jünger aus.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Vorkommen & Funktion im Körper
- Ursachen
- Symptome
- Tägliche Vitamin E-Zufuhrempfehlung
- Mögliche Risikogruppen
- Ernährung bei Vitamin E-Mangel
- Folgeerkrankungen
- Vitamin E-Mangel behandeln
Funktionen im Körper
Vitamin E ist lebensnotwendig für den Körper, da er die Substanz nicht selbst herstellen kann.
Es gibt insgesamt acht unterschiedliche Verbindungen, die unter dem Namen Vitamin E geführt werden. Vier Tocopherole und vier Tocotrienole. Am aktivsten und zugleich am häufigsten in unserer Ernährung ist das Alpha-Tocopherol. Daher wird Vitamin E meistens synonym für diese eine Verbindung verwendet. Diese natürlichen Antioxidantien vermeiden chronische Erkrankungen und Entzündungen, schützen wirksam die Zellen und halten geistig fit. Außerdem kann Vitamin E:
- Herz- und Blutkreislauf stärken
- Alterungsprozesse verlangsamen
- Wachstum der Haare beschleunigen
- vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen
- auf Steuerung der Keimdrüsen wirken
- für reibungslose Funktion von Nerven, Muskeln, Zellen und Blut sorgen
- Wunden schneller heilen lassen
- für frische und straffe Haut sorgen
- Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern unterstützen
- Thrombosen, Krebs, Schlaganfall und Herzinfarkt vorbeugen
- Immunsystem stärken
Ursachen für Vitamin E-Mangel
Der Körper speichert um die 750 mg Vitamin E in der Leber, in den Nebennieren, im Fett- und Muskelgewebe. Bei Personen, die sich ausgewogen ernähren, tritt ein Vitamin E-Mangel nur sehr selten auf. Dementsprechend macht sich ein Mangel erst nach Jahren der Unterversorgung durch Symptome bemerkbar. Der Grund liegt darin, dass der Körper auch längere Zeit auf Reserven zurückgreifen kann. Daher sind Mangelerscheinungen oft auf Erkrankungen zurückzuführen, da sie die Aufnahme des Vitamins im Dünndarm hemmen. So gelten als Ursache:
- krankhafte Verdauungsstörungen
- Glutenunverträglichkeit
- Darmerkrankungen
- Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse
- genetischer Defekt (FIVE - Familial isolated Vitamin E deficiency)
Symptome
Zu wenig Vitamin E kann folgende Symptome hervorrufen:
- Konzentrations- und Leistungsschwäche
- Reizbarkeit
- Muskelschwäche
- gestörte Funktion des Nervensystems
- Müdigkeit
- schlecht heilende Wunden
- Verdauungsstörungen
- verschiedene Allergien
- trockene, faltige Haut
Langfristig kann hat ein Vitamin E-Mangel außerdem Auswirkungen auf die Potenz und Fruchtbarkeit haben.
Tägliche Vitamin E-Zufuhrempfehlung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich folgende Zufuhr an Vitamin E (Angaben in mg):
Säuglinge
- 0 bis unter 4 Monate: 3mg
- 4 bis unter 12 Monate: 4mg
Kinder männlich
- 1 bis unter 4 Jahre: 6mg
- 4 bis unter 7 Jahre: 8mg
- 7 bis unter 10 Jahre: 10mg
- 10 bis unter 13 Jahre: 13mg
- 13 bis unter 15 Jahre: 14mg
Kinder weiblich
- 1 bis unter 4 Jahre: 5mg
- 4 bis unter 7 Jahre: 8mg
- 7 bis unter 10 Jahre: 9mg
- 10 bis unter 13 Jahre: 11mg
- 13 bis unter 15 Jahre: 12mg
Jugendliche/Erwachsene männlich
- 15 bis unter 19 Jahre: 15mg
- 19 bis unter 25 Jahre: 15mg
- 25 bis unter 51 Jahre: 14mg
- 51 bis unter 65 Jahre: 13mg
- 65 Jahre und älter: 12mg
Jugendliche/Erwachsene weiblich
- 15 bis unter 19 Jahre: 12mg
- 19 bis unter 25 Jahre: 12mg
- 25 bis unter 51 Jahre: 12mg
- 51 bis unter 65 Jahre: 12mg
- 65 Jahre und älter: 11mg
Schwangerschaft & Stillzeit
- Schwangere: 13mg
- Stillende: 17mg
Mögliche Risikogruppen
Ausgeprägte Mangelerscheinungen treten bei gesunden und erwachsenen Menschen nur sehr selten auf. Dennoch gibt es Risikogruppen, bei denen der Bedarf an Vitamin E erhöht ist.
Schwangere
Besonders in Schwangerschaft und Stillzeit benötigt der Körper Vitamin E, um unter anderem wichtige Omega-3-Fettsäuren zu schützen. Die ausreichende Versorgung mit Vitamin E beeinflusst bereits den Fötus im Mutterleib.
Säuglinge
Auch Neugeborene zählen zur Risikogruppe, denn sie haben einen niedrigen Vitamin E-Speicher. Dennoch können die Speicher durch Stillen über die Muttermilch wieder aufgefüllt werden. Vorausgesetzt, die Mutter verfügt über genügend Reserven.
Senioren & gestresste Personen
Ältere Personen und gestresste Menschen ernähren sich oftmals einseitig, wodurch es zu einem erhöhten Bedarf an Vitamin E kommt.
Sportler und Athleten
Leistungssportler haben generell einen erhöhten Bedarf an allen Nähr- und Vitalstoffen. Da Vitamin E als Antioxidans wirkt, schützt es auch die Zellen in den Muskeln, die Athleten aufbauen möchten. Demnach haben auch sie einen Mehrbedarf.
Ernährung bei Vitamin E-Mangel
Da das Vitamin E allein von Pflanzen hergestellt werden kann, gelangt es nur über die Nahrungskette in tierische Organismen. Dadurch ist der Gehalt an Vitamin E in tierischen Lebensmitteln auch deutlich geringer als in pflanzlichen Produkten.
Vitamin E- reiche pflanzliche Lebensmittel (Angaben jeweils pro100g)
- Sonnenblumenöl: 63mg
- Distelöl: 44mg
- Maiskeimöl: 34mg
- Haselnuss: 26,3mg
- Mandel, süß: 26,1mg
- Sonnenblumenkerne, geschält: 21,8mg
- Macadamianuss: 15mg
- Pinienkerne: 13,5mg
- Erdnuss, geröstet: 10mg
- Paranuss: 7,6mg
- Pistazie: 5,2
- Sanddornbeere: 3,2mg
- Weizenkleie: 2,7mg
- Löwenzahnblätter: 2,5mg
- Paprika: 2,5mg
- Wirsing, roh: 2,5mg
- Heidelbeere: 2,1mg
- Roggen, Korn: 2,0mg
- Roggenflocken: 1,8mg
- Weißkohl: 1,7mg
Vitamin E- reiche tierische Lebensmittel (Angaben jeweils pro100g)
- Aal: 9,2mg
- Garnele: 4,0mg
- Krebstiere: 3,8mg
- Lachs: 2,2mg
- Makrele: 1,7mg
- Barsch: 1,7mg
- Hummer: 1,4mg
- Pute: 1,3mg
- Thunfisch: 1,2mg
- Ziegenfleisch: 1,2mg
Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kann der tägliche Bedarf an Vitamin E über die Ernährung gedeckt werden.
Vitamin E in Kombination mit Fetten
Jedoch ist hierbei wichtig, dass gleichzeitig Fett zugeführt wird, denn nur so kann das Vitamin auch verwertet werden. Vitamin E ist relativ stabil, reagiert aber auf Licht und UV-Strahlung. Um Verluste zu vermeiden, sollte Öl an dunklen Orten aufbewahrt werden.
Ernährungsvorschläge zur Deckung des täglichen Vitamin E Bedarfs
Die folgende Grafik zeigt, wie Sie den täglichen Vitamin E Normalbedarf eines gesunden Erwachsenen decken können:
Stoffe, die eine Aufnahme von Vitamin E hemmen oder fördern
- Wird Vitamin E gleichzeitig mit Eisenverbindungen zugeführt, kann dies die Wirkung von Vitamin E herabsetzen. Hier ist ein zeitlicher Abstand von zwei Stunden einzuhalten.
- Besteht ein Zinkmangel, sinkt auch der Vitamin E-Spiegel im Blut.
- Der Bedarf an Vitamin E steigt, wenn zu viele mehrfach ungesättigte Fette zugeführt werden.
- Die Aufnahme von Vitamin E wird durch eine ballaststoffreiche Ernährung beeinträchtigt.
- Wird Vitamin E zusammen mit Vitamin C und Folsäure kombiniert, kann dies die Gefäße schützen.
- Einige Medikamente können die Aufnahme des Vitamins hemmen oder den Vitamin-Spiegel im Blut senken. Hierzu zählen beispielsweise krampflösende Mittel, Antiepileptika oder Fettaustauschstoffe.
Mögliche Folgeerkrankungen
Mögliche Folgeerkrankungen eines Vitamin E-Mangels können sein:
- Muskelentzündungen
- Arteriosklerose
- Dystrophie
- Schlaganfall
- Herzinfarkt
Vitamin E-Mangel behandeln & vorbeugen
In der Regel lässt sich ein Vitamin E-Mangel nur schwer zu diagnostizieren, da die bei einem Mangel auftretenden Symptome recht unspezifisch sind und auf viele Erkrankungen passen. Eine exakte Diagnose kann hier nur ein Arzt erstellen. Das geschieht dann in der Regel aufgrund bestimmter Risiken für einen Vitamin E-Mangel, zusammen mit einer Ernährungsanalyse und einer Blutuntersuchung.
Ein Vitamin E-Mangel wird je nach Ursache behandelt. Entstand der Mangel durch eine Krankheit, wird die Ursache beispielsweise mit Medikamenten behandelt. Liegt die Ursache in einer Fehl- oder Unterernährung, sollte die Nahrung umgestellt werden.
Vitamin E über Nahrungsergänzungen
Um den täglichen Bedarf an Vitamin E zu decken, können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, sofern die empfohlene Zufuhr nicht über die Ernährung gedeckt werden kann. Die Nahrungsergänzungen sollten mindestens 400 I.E. (I.E.=Internationale Einheit - 1mg entspricht 1,49 I.E.) Vitamin E enthalten, um einen wirksamen Schutz zu erzielen. Hier finden Sie eine Auswahl von Nahrungsergänzungen mit hochdosiertem Vitamin E:
Vitamin E in Kombination mit Fetten
Um optimal vom Körper aufgenommen zu werden, benötigt das fettlösliche Vitamin E Nahrungsfette. Daher ist es empfehlenswert Vitamin E kurz vor oder während den Mahlzeiten einzunehmen.
Vitamin E mit ausreichend Vitamin C
Vitamin E und C arbeiten eng miteinander zusammen. Vitamin C ist in der Lage, "verbrauchtes Vitamin E" wieder zu regenerieren.
Tipp: Vitamin E in Kombination mit Vitamin C zuführen.
Überdosierung ist selten
Eine Überdosierung mit Vitamin E ist selten und wird durch ungewöhnlich hohe Mengen von Nahrungsergänzungsmitteln oder eine sehr langfristige Einnahme von Vitamin-E-Präparaten hervorgerufen. Deswegen empfiehlt sich die Dosierungsempfehlungen auf den Beipackzetteln zu beachten. Eine unerwünschte Nebenerscheinung von hoch dosiertem Vitamin E kann die Störung der Blutgerinnung sein. Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder solche, die Gerinnungshemmer nehmen, sollten deswegen höhere Dosen von Vitamin E vermeiden. Vor der Anwendung E empfiehlt sich immer die Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.