Vitamin A-Mangel erkennen und behandeln
Aktualisiert am 25.01.22
In der Natur ist Vitamin A entweder als tierisches Retinol oder als pflanzliches Provitamin wie Beta-Carotin vorhanden. Vitamin A ist unentbehrlich für die Sehfähigkeit, das Zellwachstum und Immunsystem. In Abhängigkeit von den eigenen Lebensumständen und der Speicherkapazität in der Leber kann der Bedarf an Vitamin A erhöht sein. Dann gilt es, einen Mangel zu erkennen und zu behandeln.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Vorkommen & Funktionen von Vitamin A
- Formen von Vitamin A
- Ursachen für Vitamin A-Mangel
- Symptome
- Täglicher Vitamin A-Bedarf
- Mögliche Risikogruppen
- Ernährung bei Vitamin A-Mangel
- Folgeerkrankungen
- Behandlung & Vorbeugung
Vorkommen & Funktionen von Vitamin A
Vitamin A wird für die unterschiedlichsten Prozesse im menschlichen Körper benötigt:
Gutes Sehen
Vitamin A ist für einen ungestörten Ablauf des gesamten Sehvorgangs verantwortlich. Es formt Licht in Nervenimpulse um, die das Gehirn verarbeitet. In den Stäbchenzellen wird das Vitamin A in den lichtempfindlichen Farbstoff Sehpurpur umgewandelt. Dieser enthält Retinol. Trifft nun Licht auf den Farbstoff, zerfällt dieser wieder. Dadurch wird ein elektrischer Nervenimpuls erzeugt, der zum Gehirn gelangt. Jeder eintreffende Lichtstrahl verbraucht nun etwas vom Sehpurpur. Steht dem Körper nicht ausreichend Vitamin A zur Verfügung, bildet sich nicht mehr genügend Sehpurpur in den Stäbchen. Die Folge ist, dass kaum noch elektrische Reize vom Auge zum Gehirn weitergeleitet werden. Es kommt zur Nachtblindheit.
Immunsystem
Vitamin A übt auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem aus. Sind Haut und Schleimhäute gesund, haben es Viren, Bakterien und Parasiten schwerer, in den Körper zu gelangen. Außerdem erhöhen Vitamin A und Beta-Carotin die Wirksamkeit und die Anzahl der Leukozyten (weißen Blutkörperchen) und stärken dadurch das Immunsystem. So erhöht sich das Risiko zu erkranken bereits bei einem leichten Mangel an Vitamin A um das Zwei- bis Dreifache.
Bildung von Blutkörperchen
Vitamin A ist an der Bildung neuer roter Blutkörperchen beteiligt und erleichtert den Einbau von Eisen.
Eiweißstoffwechsel
Vitamin A ist am Fettstoffwechsel in der Leber und an der Proteinsynthese beteiligt. So kann eine proteinreiche Ernährung, Stress oder eine schwere Erkrankung wie Arthritis oder Krebs zum Vitamin-Mangel führen, denn in Situationen steigt der Bedarf an Protein, wodurch sich auch der Bedarf an Vitamin A erhöht.
Gesunde Haut und Schleimhaut
Vitamin A sorgt für ein normales Wachstum der Haut. Außerdem hält Vitamin A das Gewebe des Verdauungs-, Harn-, Genital- und Atemtraktes gesund und intakt.
Fruchtbarkeit
Vitamin A ist an der Produktion der Sexualhormone Östrogen und Testosteron beteiligt. Hier hängt die Konzentration und Wirksamkeit vom optimalen Vitamin A-Haushalt ab. Ein Mangel kann bei Frauen zu Unfruchtbarkeit oder zur Fehlgeburt führen.
Nervensystem
Vitamin A ist für die Gesunderhaltung der Nervenzellen in Gehirn, Rückenmark und peripheren Nervenbahnen verantwortlich.
Knochengerüst
Vitamin A erfüllt wichtige Funktionen bei der Bildung und Heilung von Knochen.
Wachstum, Entwicklung
Vitamin A reguliert und unterstützt die Entwicklung sowie den Aufbau von Zellen und verhindert dessen Schädigung. Außerdem spielt es eine Rolle beim Aufbau von Geweben und Strukturen im menschlichen Körper. Ein ausgeprägter Mangel an Vitamin A kann bei Kindern zu Entwicklungs- und Wachstumsstörungen führen.
Formen von Vitamin A
Vitamin A setzt sich aus mehreren Stoffen zusammen, die in ihrer Wirkung ähnlich sind:
Retinol
Der bedeutendste Stoff ist dabei Retinol, das nur in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern vorkommt und dort an Fett gebunden ist. Beispielsweise findet sich Retinol im Rahm der Milch. Wird diese teilentrahmt, geht Vitamin A verloren. Wird Retinol vom Körper aufgenommen, spaltet es sich vom Fett ab. Um Retinol in die Blutbahn zu transportieren, muss es an einem in der Leber gebildeten Protein gebunden sein. Dieses Protein nennt sich RBP (Retinol Bildendes Protein) und ist zinkabhängig. So haben Störungen des Zinkstoffwechsels Auswirkungen auf die Freisetzung von Vitamin A aus der Leber.
Carotinoide
Carotinoide sind die pflanzlichen Vorstufen von Vitamin A. Sie stecken nicht nur in gelben und roten Früchten, sondern auch in grünen Gemüsesorten wie Erbsen und Bohnen. Der wichtigste Vertreter dieser Gruppe ist das Beta-Carotin. Als wichtigste Vorstufe von Vitamin A wird Beta-Carotin auch als Provitamin bezeichnet. Allerdings nimmt der Körper das Provitamin schlechter auf. Im Verhältnis von 1:6 muss das Sechsfache an Beta-Carotin zugeführt werden, um einen Teil Vitamin A zu erhalten.
Synthetische & natürliche Carotinoide
Natürliche Carotinoidgemische enthalten auch andere Carotinoide wie Alpha-Carotin, Lycopin, Lutein oder Zeaxanthin. Daher bieten diese Carotinoid-Präparate eine breitere Palette an Anwendungsmöglichkeiten wie synthetische Präparate. Ihr Wirkstoffspektrum gleicht dem aus Früchten- und Gemüsearten. Lycopin ist eine Substanz mit hoher antioxidativer Kapazität. Außerdem besitzt Lycopin krebshemmende Eigenschaften. Lutein und Zeaxanthin sind sauerstoffhaltige Carotinoide, die erfolgreich gegen altersabhängige Makuladegeneration (AMD) eingesetzt werden.
Die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin kommen in Makula sowie Retina vor und schützen diese. Sie werden erfolgreich gegen altersabhängige Makuladegeneration (AMD) eingesetzt.
Ursachen für Vitamin A-Mangel
In den meisten Fällen liegt die Ursache für einen Mangel an Retinol in einer unzureichenden oder einseitigen Ernährung.
Störungen bei der Vitamin A-Aufnahme
Dazu zählen Diäten oder die überwiegende Ernährung durch Fertigprodukte. Darüber hinaus wird die Vitaminaufnahme durch Magen-Darm-Erkrankungen und schwere Infektionen erschwert. Auch Medikamente wie Cholesterinsenker oder Abführmittel, Alkoholmissbrauch und Rauchen führen zu einer gestörten Vitamin-Aufnahme.
Auch Erkrankungen der Gallenblase, Leber und Bauchspeicheldrüse können als Ursache für einen Mangel genannt werden. Bei diesen Erkrankungen werden fettlösliche Vitamine und Fette schlechter verwertet.
Situationen mit erhöhtem Bedarf
In einigen Situationen kann der Bedarf an Vitamin A erhöht sein:
- Oftmals entwickeln Kinder und Säuglinge einen Vitamin-A-Mangel, da der körpereigene Speicher klein ist und sie aufgrund des Wachstums einen höheren Bedarf aufweisen.
- Bei Personen (besonders hellhäutige), die sich wiederholt und ausgedehnt dem Sonnenlicht aussetzen wird Retinol und Beta-Carotin im Auge abgebaut, wodurch es zu einem Mangel kommt.
- Der Bedarf an Vitamin A steigt weiterhin beim Arbeiten am PC, Schreiben und Lesen auf weißem Papier und Fernsehen.
- Letztlich kommt es in geistigen und körperlichen Stresssituationen, während der Schwangerschaft sowie der Stillzeit zu einem erhöhten Vitamin A-Bedarf.
Symptome
Wird der Körper anhaltend mit Vitamin A unterversorgt, kann dies folgende Symptome hervorrufen:
- Sehstörungen
- Störungen beim Hell-Dunkel-Sehen
- Nachtblindheit und erhöhte Lichtempfindlichkeit mit tränenden und brennenden Augen
- trockenes Hautbild
- geschwächte Schleimhäute
- Verschlechterung des Allgemeinbefindens
- Höhere Anfälligkeit für Infektionen
- Appetit- und Antriebslosigkeit.
Besonders schwerwiegend ist ein Vitamin A Mangel für Schwangere und Kinder. Bei Kindern führt der Mangel zu einer Störung des Knochenwachstums und bei Schwangeren kann der Vitaminmangel Missbildungen am Embryo auslösen.
Täglicher Vitamin A-Bedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Vitamin A den folgenden Bedarf:
Säuglinge
- 0 bis unter 4 Monate: 500µg
- 4 bis unter 12 Monate: 400µg
Kinder bis 15 Jahre
- 1 bis unter 4 Jahre: 300µg
- 4 bis unter 7 Jahre: 350µg
- 7 bis unter 10 Jahre: 450µg
- 10 bis unter 13 Jahre: 600µg
- 13 bis unter 15 Jahre: 800µg (Jungen), 700µg (Mädchen)
Jugendliche/Erwachsene männlich
- 15 bis unter 19 Jahre: 950µg
- 19 bis unter 25 Jahre: 850µg
- 25 bis unter 65 Jahre: 850µg
- 65 Jahre und älter: 800µg
Jugendliche/Erwachsene weiblich
- 15 bis unter 19 Jahre: 800µg
- 19 bis unter 25 Jahre: 700µg
- 25 bis unter 65 Jahre: 700µg
- 65 Jahre und älter: 700µg
Schwangerschaft & Stillzeit
- Schwangere ab dem 4. Monat: 800µg
- Stillende: 1300µg
Mögliche Risikogruppen
Eine suboptimale Vitaminversorgung hängt in erster Linie von den Speicherreserven des Körpers und den eigenen Lebensgewohnheiten ab.
Schwangere
Frauen während der Schwangerschaft haben einen leicht erhöhten Bedarf an Vitamin A. Denn das Vitamin beeinflusst die Entwicklung des Kindes, vor allem die Bildung des Nervensystems. Allerdings besitzt Vitamin A im ersten Trimester der Schwangerschaft eine teratogene Wirkung. Dies kann zu Missbildungen beim Ungeborenen, Wachstumsstörungen, Hautveränderungen oder Leberschäden kommen. Daher sollte in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft keine zusätzliche Gabe von Vitamin-A-Präparaten erfolgen. Auch der Verzehr von Leber wird abgeraten, da besonders diese Innereien große Mengen an Vitamin A enthalten.
Ebenfalls kann ein Mangel an Vitamin A zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen, weshalb ab dem 4. Monat die Vitaminzufuhr von 800µg gewährleistet sein muss. Übrigens besitzen Carotinoide keinerlei teratogenen Wirkungen.
Säuglinge und Kinder
Auch Säuglinge und Kinder zählen zur Risikogruppe, da sie über weniger Speicherreserven verfügen als Erwachsene.
Senioren
Ernähren sich ältere Menschen zu einseitig, neigen sie zu einer Unterversorgung an Vitamin A.
Verstärkter Alkoholkonsum & Rauchen
Typische Vitaminräuber sind Rauchen und Alkoholmissbrauch. Auch diese Risikogruppen haben einen Mehrbedarf an Vitamin A.
Personen mit Infekten
Darüber hinaus besteht ein höherer Bedarf an Vitamin A bei Personen, die an Infektionen mit starkem Fieber leiden.
Einnahme bestimmter Medikamente
Werden Wirkstoffe wie Tretinoin (zur Behandlung von Akne), gleichzeitig mit Vitamin A eingenommen, erhöht sich das Risiko einer Vitaminüberdosierung.
Wirkstoffe wie Colestipol oder Colestyramin, die zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen eingesetzt werden, hemmen die Vitamin A-Aufnahme und mindern dessen Wirkung.
Den gleichen Effekt erzielt der Wirkstoff Neomycin, der zur Behandlung von Entzündungen von Augen, Ohren und Haut eingesetzt wird. Auch dieser Stoff hemmt die Vitaminresorption und vermindert somit die Wirkung.
Wird das Vitamin A gleichzeitig mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen wie Dicumarol, Phenprocoumon und Warfarin eingenommen, verstärkt sich die Wirkung der Arzneimittel.
Ernährung bei Vitamin A-Mangel
Im Idealfall beinhaltet eine optimale Ernährung sowohl Vitamin A als auch Carotinoide.
Kombination aus Vitamin A und Fett ist ideal
Allerdings hängt die Verfügbarkeit stark von der Zubereitungsart der Lebensmittel ab. Da Vitamin A und somit auch Beta-Carotin fettlöslich sind, empfiehlt es sich, Gemüsegerichte vor dem Verzehr kurz zu blanchieren und dann mit ein wenig Fett zuzubereiten. Dadurch wird Beta-Carotin besser vom Körper aufgenommen.
Vitamin A-reiche pflanzliche Lebensmittel
Verschiedene Obst- und Gemüsesorten, aber auch Nüsse und Samen enthalten viel Vitamin A (Angabe je 100g Lebensmittel in µg (Retinol-Äquivalenten (RE)):
Obst & Gemüse
- Karotten: 1.500 µg
- Grünkohl: 862 µg
- Kartoffel: 1,0 µg
- Spinat: 795 µg
- Honigmelone: 784 µg
- Feldsalat: 650 µg
- Chicorée: 572 µg
- Aprikosen: 280 µg
- Brombeeren: 45 µg
- Pflaumen: 65 µg
- Wassermelone: 87 µg
- Kopfsalat: 187 µg
- Paprika: 179 µg
- Brokkoli: 146 µg
- Spargel: 87 µg
- Tomaten: 97 µg
- Porree: 123 µg
- Mandarinen: 280 µg
- Pfirsich: 16 µg
- Sojabohnen: 63 µg
- Kichererbsen: 30 µg
Fette & Öle
- Palmöl: 4.300 µg
- Margarine: 638 µg
- Butter: 653 µg
- Sojaöl: 583 µg
Vitamin A-reiche tierische Lebensmittel
Die folgenden Lebensmittel sind besonders Vitamin A-haltig (Angabe je 100g Lebensmittel in µg (Retinol-Äquivalenten (RE)):
- Schweineleber: 36.000 µg
- grobe Leberwurst: 8.300 µg
- Leberpastete: 950 µg
- Knackwurst: 15 µg
- geräucherter Aal: 980 µg
- Thunfisch: 450 µg
- Makrele: 100 µg
- Camembert, 45% Fett i. Tr.: 362 µg
- Schlagsahne, 30% Fett: 339 µg
- Edamer 45% Fett i. Tr.: 290 µg
- Hühnerei: 272 µg
Deckung des täglichen Vitamin A-Bedarfs über die Ernährung
Mit einer ausgewogenen Ernährung kann der tägliche Bedarf an Vitamin A in der Regel voll und ganz gedeckt werden. Lediglich bei den genannten Risikogruppen Schwangeren, Stillenden, Kindern und kranken Personen kann es sein, dass die tägliche Zufuhrempfehlung unterschritten wird.
Ernährungsvorschläge zur Deckung des täglichen Vitamin-A-Bedarfs
Die folgende Grafik zeigt, wie Sie den täglichen Vitamin-B2-Normalbedarf eines gesunden Erwachsenen decken können:
Stoffe, die eine Aufnahme von Vitamin A hemmen
- Bei der Einnahme von Verhütungsmitteln kann es zu einer Verminderung der Reserven in der Leber kommen. Außerdem erhöht sich die Konzentration von Vitamin A im Blut.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Vitamin A und Arzneimittel gegen Magensäure kann es zur Verminderung der Vitamin A-Aufnahme kommen. Daher sollten diese Mittel zwei Stunden vor oder nach der Aufnahme von Vitamin A eingenommen werden.
- Werden Eisenpräparate und Vitamin A zusammen eingenommen, zeigt dies einen besseren Therapieerfolg einer Anämie, als die alleinige Gabe von Eisen.
Stoffe, die eine Aufnahme von Vitamin A fördern
Wird der Körper mit ausreichend Vitamin E versorgt, fördert es die Nutzung, Lagerung und Resorption von Vitamin A. Zudem wird die toxische Wirkung einer Überdosierung von Vitamin A vermindert.
Folgeerkrankungen durch Vitamin A-Mangel
Wird ein Mangel an Vitamin A nicht oder zu spät behandelt, kann dies zu folgenden Erkrankungen führen:
- Keratomalazie (Erweichung der Augenhornhaut)
- Xerophtalmie (Austrocknung von Horn- und Bindehaut mit Verhornung der Talgdrüsen)
- gestörte Zahnbildung und Wachstumsstörungen bei Kindern
- Bronchialschleimhautentzündungen
- Lungenentzündungen
- Mundschleimhautentzündungen
- Zahnfleischentzündungen
- gestörte Spermienbildung beim Mann
- Hydrozephalus (sogenannter Wasserkopf)
- Fruchtbarkeitsstörungen
- verringerter Geruchssinn, Tastsinn, Appetit
- erhöhtes Risiko für Nierensteine
- trockene, juckende, raue Haut mit Ausschlägen
Vitamin A-Mangel behandeln & vorbeugen
In der Regel wird die Versorgung mit Vitamin A durch eine gesunde und ausgewogene Mischkost erreicht. Da die Deckung des Bedarf in bestimmten Situationen nicht immer möglich ist, können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. In jedem Fall ist vorher Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Möglichkeiten der Mengenangabe
Die Menge an Vitamin A kann in Supplementen und Lebensmitteln unterschiedlich angegeben werden:
- IE: Internationale Einheit
- mg: Milligramm
- RE: Retinol-Äquivalent (µg)
Bei der Angabe von Internationalen Einheiten gilt folgender Umrechnungsfaktor:
- Formel: 1 mg = 3333,33 IE
- Beispiel: 10.000 IE = 3 mg
Vorsicht vor Überdosierung in der Schwangerschaft
Da Schwangere generell einen erhöhten Bedarf an Vitaminen haben, kann ein Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.
Allerdings ist darauf zu achten, dass Betacarotin und kein reines Vitamin A enthalten ist. Denn der Körper wandelt Betacarotin nur bei Bedarf in Vitamin A um. So ist eine Überdosierung ausgeschlossen. Hier sollte vor der Anwendung unbedingt Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.
Überschüssiges Vitamin A wiederum wird in der Leber gespeichert und nicht ausgeschieden. Besonders in den ersten Monaten der Schwangerschaft kann es dadurch zu Missbildungen des Ungeborenen kommen.
Stress & starke körperliche Belastungen meiden
Auch andere potenzielle Risikogruppen können den Bedarf an Vitamin A über Nahrungsergänzungen decken. Zusätzlich sollten extreme körperliche Belastungen sowie Stress weitestgehend vermieden werden, da sich in diesen Situationen der Bedarf ebenfalls erhöht und es somit leicht zu einem Vitamin A-Mangel kommen kann.
Haben Sie den Verdacht, unter einem Vitamin A-Mangel zu leiden, teilen Sie dies Ihrem behandelnden Arzt mit. Dieser wird eine entsprechende Therapie einleiten. Nahrungsergänzungsmittel mit hohen Beta-Carotin-Dosen können für Raucher Gesundheitsrisiken bergen.
Quellen
Burgerstein, U., Schurgast, H, Zimmermann, M: Handbuch Nährstoffe - Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung (2012), Trias Verlag (12. Auflage)
Elmadfa, I, Aign, E., Muskat, E., Fritzsche, D: Die große GU Nährwert-Kalorien-Tabelle (2015), GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH (2. Auflage: 8. August 2015)
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