Hilfe bei Sonnenbrand
Aktualisiert am 24.08.21
Für den Körper spielt das Sonnenlicht eine wichtige Rolle. Es steuert den Tag- und Nacht-Rhythmus, sorgt für die Bildung von Vitamin-D und fördert die Vitalität. Die Sonne hat aber nicht nur Vorzüge. Eine übermäßige Sonneneinstrahlung kann fatale Auswirkungen auf die menschliche Haut haben.
Wird die Haut ständig ohne Schutz der UV-Strahlung ausgesetzt, altert sie schneller und es bilden sich verstärkt Falten und Altersflecken. Zudem steigt die Gefahr, nach Jahren an Hautkrebs zu erkranken.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Sonnenbrand Ursachen
- Symptome & Anzeichen
- Diagnose Sonnenbrand
- Sonnenbrand behandeln
- Sonnenbrand vorbeugen
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 234.000 Menschen an Hautkrebs durch zu viel UV-Strahlung. Darunter ungefähr 24.000 Menschen am gefährlichen und aggressiven schwarzen Hautkrebs - auch malignes Melanom genannt. Der sogenannte weiße Hautkrebs (Basalzellkrebs) kann ebenso die Folge von übermäßigen UV-Strahlen durch die Sonne oder das Solarium sein.
Sonnenbrand kann auf der Haut dauerhafte Schäden verursachen. Wer in jungen Jahren oftmals einen Sonnenbrand erlitt, kann unter Umständen, auch nach Jahrzehnten, an Hautkrebs erkranken.
Wie gefährlich ein Sonnenbrand ist, hängt vom jeweiligen Hauttyp und den Genen eines jeden Menschen ab.
Sonnenbrand Ursachen
Sonnenbrand ist eine Verbrennung durch ultraviolette Strahlung. Hauptsächlich verantwortlich sind die energiereichen UVB-Strahlen, die starke Schäden auf der Haut verursachen. Die Verbrennungen auf der Haut werden medizinisch in drei Bereiche eingeteilt:
- Verbrennung ersten Grades (Rötung und Schwellung der Haut sowie Schmerzen)
- Verbrennung zweiten Grades (Blasenbildung der oberen Hautschicht)
- Verbrennung dritten Grades (flächige Ablösung der Haut, starke Schmerzen und Narbenbildung bei Abheilung)
Die Haut besitzt einen Schutzmechanismus, der es ihr erlaubt, entzündete Areale auf der Haut selbst zu reparieren. Bei zu starker UV- Bestrahlung reicht dieser Schutzmechanismus nicht aus, um die Haut zu schützen. Die Anzahl der Pigmente, die ein Mensch besitzt, spielt ebenfalls eine Rolle. Je mehr Pigmente, umso höher ist der natürliche Schutz vor einem Sonnenbrand. Auch sorgen bestimmte Medikamente für eine Lichtempfindlichkeit.
Die Ursachen für einen Sonnenbrand lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- ursächlich ist die künstlich erzeugte oder natürliche UV-Strahlung verantwortlich
- intensive, ungeschützte und zu lange Sonnenbäder
- unterschätzte Sonneneinstrahlung an bewölkten Tagen
- Verwendung von Sonnencreme mit unzureichendem Lichtschutzfaktor
- erhöhte Sonnenbestrahlung durch Reflektion (Wasser, Schnee)
- Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel für Arthrose- und Rheumapatienten erhöhen die Lichtempfindlichkeit
Symptome und Anzeichen
Ein Sonnenbrand macht sich nicht sofort bemerkbar. Meist vergehen vier bis acht Stunden, ehe es zu einer Rötung der betroffenen Stellen kommt. Die Rötung wird begleitet von Juckreiz und Schmerzen. Der Höhepunkt eines Sonnenbrandes wird erst nach 12 bis 36 Stunden erreicht. In schwerwiegenden Fällen kommt es zu einer Bläschenbildung.
Kernsymptome
- Spannung der Haut
- Rötung der betroffenen Hautareale
- Schwellung
- Juckreiz
- die zu viel bestrahlte Hautregion fühlt sich warm an
- Fieber bei großflächigen Verbrennungen möglich
Zusatzsymptome
- bei Verbrennungen zweiten und dritten Grades kann Kreislaufversagen hinzukommen
- sinkender Blutdruck
- Schwäche
- Ohnmacht
Leidet ein Betroffener zusätzlich unter Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Ohrensausen und Erbrechen, spricht der Fachmann von einem Sonnenstich. Hierbei handelt es sich um eine Überhitzung des Gehirns, was zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. In diesem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Diagnose Sonnenbrand
Für Betroffene, die bei einem Sonnenbrand unter starken Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifheit und einer Blasenbildung leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Die Blasen dürfen auf keinen Fall selbst geöffnet werden, da sie stark infektionsgefährdet sind. Ebenso müssen Babys und Kleinkinder einem Arzt vorgestellt werden.
Anhand der typischen Symptome lässt sich ein Sonnenbrand leicht diagnostizieren. Sucht der Betroffene einen Arzt auf, kann dieser die Haut durch Besichtigung beurteilen. Weiterhin erfolgt ein Gespräch. Zusätzliche Untersuchungen sind oftmals nicht notwendig. Handelt es sich um eine übertriebene Reaktion der Haut oder eine Allergie, erhöht sich die Empfindlichkeit der Haut. Im Normalfall lässt sich diese Reaktion von einem Sonnenbrand unterscheiden, da sie auf die Regionen beschränkt ist, die das Mittel und die Sonne abbekommen haben.
Sonnenbrand behandeln
Je nach Ausmaß des Sonnenbrands, können verschiedene Maßnahmen die vorhandenen Beschwerden lindern. Wichtig ist eine schnelle Behandlung, denn ein Sonnenbrand kann sehr schmerzhaft sein und extrem jucken. Sollten sich Blasen bilden, muss der Sonnenbrand von einem Arzt behandelt werden.
Kommt es zu Sonnenbrand, ist die Sonne solange zu meiden, bis dieser verheilt ist. Auftretende Schmerzen lindern Betroffene mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Arzneimitteln wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol.
Eine regenerative Wirkung besitzen Panthenol und Bepanthen. In Form von Sprays werden diese mehrmals auf die geschädigte Haut aufgetragen.
Tipps bei Sonnenbrand
Leichte Rötungen nach einem ausgedehnten Sonnenbad können mit After Sun oder Après-Produkten behandelt werden.
Diese enthalten wenig Fett und viel Wasser. Sie wirken kühlend und beruhigen die sonnengestresste Haut.
Um die Beschwerden bei einem mäßigen Sonnenbrand (ohne Blasen) zu lindern, helfen kühle Duschen und kalte Umschläge. Hilfreich sind auch Packungen aus Joghurt oder Quark. Direkt aus dem Kühlschrank entnommen, können die entsprechenden Areale vorsichtig eingerieben werden. Um den Feuchtigkeitshaushalt zu harmonisieren, müssen Betroffene viel trinken.
Erste Hilfe bei Kleinkindern und Kindern
- Als Sofortmaßnahme wird die Haut bei Kindern und Kleinkindern mit kalten Wickeln abgekühlt.
- Dabei sollten keine Hausmittel wie Quark oder Joghurt verwendet werden, da die empfindliche Haut von Kindern zu Infektionen neigt.
- Feuchtigkeitsspendend, wundheilend und entzündungshemmend wirken Sprays wie Panthenol.
- Als Medikament kann Ibuprofen gegeben werden. Viele Präparate eignen sich bei Kindern bei 6 Jahren. Die genaue Dosierung entnehmen Sie der Packungsbeilage.
Da es auch bei Kindern zum Flüssigkeitsverlust kommt, sollten sie viel trinken. Treten Komplikationen auf wie Bewusstlosigkeit, Zittern oder Erbrechen, kann es sich um einen Sonnenstich handeln. Das Kind sollte in die stabile Seitenlage gebracht und der Arzt benachrichtigt werden.
Sonnenbrand vorbeugen
Um einen Sonnenbrand vorzubeugen, ist es ratsam, die Haut langsam an die Sonnenstrahlen zu gewöhnen und ausgedehnte Sonnenbäder zu vermeiden. In der Mittagszeit sind die Sonnenstrahlen besonders intensiv. In dieser Zeit sollte die Sonne, soweit es geht, gemieden werden.
Wer sich gerne in der Sonne aufhält, sollte seine Haut mit Sonnencreme schützen. Passend zu jedem Hauttyp hält der Handel zahlreiche Sonnencremes mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren bereit.
Hellhäutige Menschen benötigen einen höheren Schutzfaktor als dunkelhäutige Menschen. Das Sonnenschutzmittel muss fetthaltig sein, damit es in die Haut einziehen kann. Die Sonnencreme sollte im Schatten etwa 20 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden. Nach jedem Sonnenbad sollte die Pflege und Behandlung der Haut nicht vergessen werden. Besonders geeignet sind Pflegelotionen mit Vitamin E.
Besonderer Schutz für Babys und Kleinkinder
Für Babys und Kleinkinder sind die UV-Strahlen gefährlich, da ihre Haut empfindlicher ist und weniger Pigmente als die Haut von Erwachsenen hat. Sie sollten nur mit körperbedeckter Kleidung und Kopfbedeckung in die Sonne gelassen werden. Eine Sonnenbrille hilft kleinen Kinderaugen vor späteren Entzündungen der Binde- und Netzhaut.
Medikamente und Sonne
Medikamente und Sonne vertragen sich nicht immer. Bestimmte Arzneimittel können bei Sonnenbestrahlung die Wirkung verstärken. Die Folge können sonnenbrandähnliche Symptome wie schmerzende Hautrötungen oder blasige Veränderungen der Haut sein.
Dadurch reagieren körperfremde Substanzen, wenn die Haut gleichzeitig UV-Strahlen ausgesetzt wird. Solche Reaktionen werden fototoxische Reaktionen genannt. Zu ihnen zählen Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline. Auch Personen, die Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer einnehmen, können unter Umständen nach kurzer Zeit schon einen Sonnenbrand erleiden. Patienten, die Medikamente einnehmen, sollten vor dem Urlaub den Arzt oder Apotheker fragen, ob sich das Medikament mit der Sonne verträgt.
Sonnenanbeter müssen immer bedenken, dass mit jedem Sonnenbrand, das Risiko an Hautkrebs zu erkranken, steigt.
Bitte beachten Sie: Die im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und stellen keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments dar.