Selbstbräuner für Gesicht und Körper
Tiefgebräunte Haut wird häufig mit Schönheit und Jugendlichkeit assoziiert. Wenn Ihnen die Zeit zum Sonnenbaden fehlt oder Sie keine Sonne vertragen, gibt es eine tolle Alternative: den Selbstbräuner. In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- So wirken Selbstbräuner
- Kritische Inhaltsstoffe in Selbstbräunern
- Für wen eignet sich welche Selbstbräuner-Textur am besten?
- Naturkosemtik-Selbstbräuner als Alternative?
- Die Haut auf Selbstbräuner vorbereiten
So wirken Selbstbräuner
Wie kommt die Bräune aus der Tube eigentlich zustande? Grundsätzlich beruht die Wirkung auf verschiedenen Inhaltsstoffen. Häufig enthalten Selbstbräuner den Bräunungsstoff Dihydroxyaceton (DHA). Dieses synthetische Zuckermolekül reagiert mit bestimmten Aminosäuren und Proteinen, die sich in der oberen Hautschicht befinden. Durch diesen Prozess verfärbt sich die Haut bereits nach wenigen Stunden und der Teint wird sommerlich braun. Der Wirkstoff DHA steht allerdings unter Verdacht, bei empfindlichen Hauttypen Allergien auslösen zu können oder die Haut zu reizen. Um sicherzugehen, ob Sie das Produkt auch vertragen, testen Sie den Selbstbräuner an einer unauffälligen Hautstelle. Ist nach 24 Stunden alles in Ordnung, können Sie den Selbstbräuner verwenden.
Eine schonende Alternative zu DHA ist Erythrulose
Dieses Zuckermolekül ist stabiler als DHA und zerfällt langsamer. Erythrulose entfaltet seine Wirkung weitaus langsamer als DHA - das Ergebnis ist erst nach ein bis zwei Tagen sichtbar. Allerdings soll die Bräune dann auch ebenmäßiger, natürlicher und anhaltender ausfallen. Einziger Wermutstropfen: Die Methode ist zwar schonender, dafür allerdings oft um einiges teurer als Selbstbräuner mit dem Wirkstoff DHA. Manchmal setzen Hersteller jedoch auf eine Kombination beider Inhaltsstoffe.
Kritische Inhaltsstoffe in Selbstbräunern
Achten Sie auf kritische Inhaltsstoffe im Selbstbräuner, bevor Sie sich für einen bestimmten Hersteller entscheiden. Während der krebsverdächtige Stoff Formaldehyd einst gerne in Kosmetika eingesetzt wurde, ist der Einsatz seit Mai 2019 in der EU verboten. Allerdings gilt das nicht für Inhaltsstoffe, die Formaldehyd abspalten können. Dazu ist auch DHA in der Lage. Wenn eine Konzentration im Kosmetikprodukt den Grenzwert von 0,05 Prozent übersteigt, muss der Hersteller den Hinweis "Enthält Formaldehyd" aufdrucken. Selbstbräuner überschreiten diesen Wert zwar meist nicht, dennoch ist es besser für unsere Haut, wenn dieser Inhaltsstoff gar nicht erst enthalten ist.
Einige Stoffe sind bedenklich für die Umwelt
Weitere kritische Inhaltstoffe in Selbstbräunern sind Polyethylenglykole und ihre Abkömmlinge (PEG/PEG-Derivate). Diese Substanzen bestehen aus Makromolekülen und sind sehr gut wasserlöslich. PEG kommt in der Kosmetikbranche sehr häufig zum Einsatz, weshalb es auch nicht verwundert, dass dieser Inhaltsstoff oft in Selbstbräunern gefunden wird. Der Wirkstoff ist deshalb fragwürdig, da er die Haut angreifbarer und durchlässiger für Fremdstoffe macht. Da PEG-Derivate aus Erdöl hergestellt werden, gilt Polyethylenglykol auch als problematisch für die Umwelt.
Kritische Duftstoffe
In einigen Selbstbräunern sind kritische Duftstoffe wie Isoeugenol oder Cinnamylalkohol zu finden. Diese Duftstoffe führen relativ häufig zu Kontaktallergien. Als kritisch wird auch der Inhaltsstoff Lilial eingestuft. Dieser löst zwar selten Allergien aus, allerdings steht er unter Verdacht die Fortpflanzung einzuschränken. Ein weiterer kritischer Inhaltsstoff ist künstlicher Moschusduft. Dieser kann sich im Körper anreichern und ist sogar in Muttermilch nachweisbar.
Gut verträgliche Selbstbräuner verzichten so gut wie möglich auf fragwürdige Inhaltsstoffe und weisen zudem auch keine Kunststoffverbindungen wie Siloxan D4 auf. Diese Silikonverbindung wird als problematisch für die Umwelt eingestuft und könnte möglicherweise die Fortpflanzung gefährden. Ebenfalls kritisch ist der Einsatz von synthetischen Polymeren, die als sehr schwer abbaubar gelten.
Für wen eignet sich welche Selbstbräuner-Textur am besten?
- Selbstbräuner-Lotion: Sorgen für eine reichhaltige Pflege und sind nicht ausschließlich auf das Bräunen der Haut ausgerichtet. Für trockene und empfindliche Hauttypen eignen sich Lotions daher sehr gut. Der Bräunungseffekt fällt allerdings dezent aus.
- Selbstbräuner-Mousse oder -Schaum: Lässt sich leicht verteilen, fühlt sich angenehm auf der Haut an und enthält eine niedrige DHA-Konzentration. Perfekt für Einsteiger geeignet.
- Selbstbräuner-Spray: Lässt sich einfach anwenden und ist selbst für schwer erreichbare Körperstellen gut geeignet - wie zum Beispiel die Rückseite Ihrer Oberschenkel oder Teile des Rückens.
- Bräunungstuch: Sie sind für die einmalige Anwendung gedacht und eignen sich hervorragend für Menschen, die viel auf Reisen sind.
- Selbstbräuner-Öl: Bräunungsöle haben einen besonders pflegenden Effekt auf die Haut. Damit keine lästigen Streifen entstehen, muss das Öl jedoch schnell eingearbeitet werden. Öle empfehlen sich für trockene und raue Haut.
- Selbstbräuner-Gel: Zieht schnell ein und hinterlässt keinen Film auf der Haut. Da Selbstbräunungsgels so schnell einziehen, können auch Streifen und Flecken entstehen, wenn das Gel nicht rasch genug verrieben wird. Wer zu trockener Haut neigt, sollte auf Gels daher lieber verzichten.
- Selbstbräuner-Creme: Ähnlich wie Lotions eignen sich Selbstbräunungscremes hervorragend für trockene Hauttypen. Sie spenden Feuchtigkeit und trocknen die Haut nicht zusätzlich aus.
- Selbstbräuner-Milch: Im Vergleich zu einem Gel oder einem Mousse bzw. Schaum ist eine Selbstbräuner-Milch meist reichhaltiger von der Textur und nicht so 'leichtfüßig'. Sie wirkt aber auch Spannungsgefühlen entgegen und spendet der Haut Feuchtigkeit.
Naturkosmetik-Selbstbräuner als Alternative?
Naturkosmetik-Produkte stellen häufig eine schonendere Alternative zu konventionellen Kosmetikprodukten dar. Sie verzichten auf fragwürdige Inhaltsstoffe und eignen sich daher auch für empfindliche Hauttypen. Allerdings macht es bei Selbstbräunern kaum einen Unterschied, ob Sie sich für konventionelle oder Naturkosmetik entscheiden: Die Inhaltsstoffe, die für den Bräunungsprozess benötigt werden, sind meist dieselben. Viele natürliche Selbstbräunungslotions enthalten ebenfalls DHA und Erythrulose. Die Inhaltsstoffe sind zwar an sich unbedenklich für die Haut, allerdings sollten Sie Produkte mit DHA zügig verbrauchen, da mit der Zeit Formaldehyd gebildet werden kann.
Die Haut auf Selbstbräuner vorbereiten
Wenn Sie einen gut verträglichen Selbstbräuner mit der idealen Textur für Ihre Bedürfnisse gefunden haben, gilt es die Haut gut vorzubereiten. Das ist wichtig, damit nach der Anwendung keine lästigen Flecken oder Streifen auftreten:
- Befreien Sie Ihre Haut zunächst mit einem ölfreien Peeling von abgestorbenen Hautschüppchen. Nur so erzielen Sie einegleichmäßige Bräune.
- Entfernen Sie vor dem Auftragen auf die Beine außerdem alle Härchen.
- Tragen Sie den Selbstbräuner schließlich in kreisenden Bewegungen auf und sparen Sie Mund, Augen, Augenbrauen und Haaransatz aus.
- Auf Knie, Ellbogen, Gelenke und Füße nur ganz wenig Selbstbräuner auftragen, da sich diese Hautpartien intensiver verfärben.
- Waschen Sie nach dem Auftragen Ihre Hände gründlich.
- Lassen Sie den Selbstbräuner unbedingt vollständig einziehen, bevor Sie sich wieder anziehen.
- Tragen Sie den Selbstbräuner am besten abends auf: So ist die Farbentwicklung bis zum nächsten Morgen abgeschlossen. Bewahren Sie Ihren Selbstbräuner an einem kühlen und dunklen Ort auf.
Stand: 25.03.2021