Sehr trockene Haut richtig pflegen
Aktualisiert am 20.01.21
Sehr trockene Haut muss besonders vorsichtig behandelt werden und benötigt Hautpflege- und Reinigungsprodukte mit ausgewählten und besonders gut verträglichen Inhaltsstoffen.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Hautbild sehr trockene Haut
- Sehr trockene Haut als Symptom für Hauterkrankungen
- Ursachen sehr trockener Haut
- Krankheiten mit dem Symptome sehr trockene Haut
- Personengruppen, die zu sehr trockener Haut neigen
- Ernährung bei sehr trockener Haut
- Sehr trockene Haut pflegen
- Sehr trockene Haut reinigen
- Geeignetes Make-up bei sehr trockener Haut
- Hausmittel gegen sehr trockene Haut
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie schützt uns vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Kälte, Hitze oder Krankheitserreger, regelt die Körpertemperatur und steuert den Wasserhaushalt. Außerdem dient die Haut der Kommunikation (Erblassen, Erröten) und erfüllt Sinnesfunktionen wie das Wahrnehmen von Schmerzen. Ist die Haut trocken, sind all diese wichtigen Funktionen gestört.Sehr trockene Haut ist im Vergleich zu normaler Haut durch verschiedene Merkmale gekennzeichnet:
Hautbild sehr trockene Haut
Sehr Trockene Haut ist spröde, sehr feinporig, leicht rissig, schuppig, rau und fühlt sich wie Pergament an. Die Haut ist glanzlos, weniger elastisch und reagiert empfindlich auf äußere Einflüsse. Oftmals ist trockene Haut von Juckreiz und einem Spannungsgefühl gekennzeichnet. Juckreiz verleitet Betroffene zum Kratzen, wodurch die Haut leicht verletzt wird. Als Folge wird die Haut empfindlicher gegen schädliche Umwelteinflüsse und Krankheitserreger.
Austrocknungsekzem
Mitunter führt trockene Haut zum sogenannten Austrocknungsekzem, das häufig im höheren Lebensalter auftritt. Die Haut reißt ein, juckt und ist gerötet. Trockene Luft, übertriebene Körperreinigung und das Alter spielen eine Rolle bei der Entstehung von Austrocknungsekzemen.
Trockene Haut im Gesicht
Trockene Gesichtshaut zeigt sich meist durch eine rote, trockene Nase, faltige Wangen und einer faltigen Stirn. Besonders bei älteren Menschen macht sich trockene Haut überwiegend im Gesicht bemerkbar. Dies liegt vor allem am Wassermangel, denn häufig trinken Senioren nicht ausreichend. Andererseits produzieren die Talgdrüsen in der Haut nicht mehr genügend schützende Fette. Dadurch trocknet die Haut durch äußere Einflüsse wie Heizungsluft, starke Sonneneinstrahlung oder Kälte immer mehr aus. Aber auch jüngere Haut trocknet durch Umwelteinflüsse aus.
Trockene Haut an den Beinen
An den Beinen sind es besonders die Schienbeine, die trockene Haut aufweisen. Die Haut spannt, schuppt, juckt und zeigt kleine Risse.
Gestörtes Gleichgewicht von Wasser und Fett in der Haut
Die Hauptursache für trockene Haut an den Beinen ist die Kälte im Winter. Liegen die Temperaturen unter acht Grad Celsius reduzieren die Drüsen der Haut die Talgproduktion. Zusätzlich verringert sich die Schweißproduktion. Dies bringt das Gleichgewicht von Wasser und Fetten in der Haut durcheinander. Werden die Beine im Sommer der Sonne schutzlos ausgesetzt, entsteht auch in den warmen Sommermonaten trockene Haut an den Beinen.
Weiterhin entstehen trockene Beine durch:
- ausgeprägtem Kontakt mit Wasser durch sportliche Aktivitäten (Chlorwasser)
- übertriebene tägliche Hygiene
- falsche Pflegemaßnahmen nach der Rasur
Sehr trockene Haut als Symptom für Hauterkrankungen
Neben Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen sowie psychischen Erkrankungen kann Sehr trockene Haut als Symptom im Rahmen von Hauterkrankungen auftreten. Dazu zählen unter anderem:
Neurodermitis - stark juckende und entzündete Haut
Diese chronisch, entzündliche Hauterkrankung tritt in Schüben auf und ist gekennzeichnet durch krankhaft trockene Haut mit stark juckenden, entzündeten Stellen, Rötungen, Schuppung und Krustenbildung. In Deutschland leiden etwa zwei bis drei Millionen Menschen an Neurodermitis.
Schuppenflechte - silbrig-weiße und glänzende Schuppen auf der Haut
Psoriasis oder auch Schuppenflechte ist eine erblich veranlagte Hauterkrankung, bei der die Zellen der Epidermis (oberste Hautschicht) in kürzester Zeit (drei bis vier Tage) an die Hautoberfläche wandern. Die Folge sind silbrig-weiße und glänzende Schuppen. Die Areale sind stark durchblutet, scharf begrenzt und entzündlich gerötet. Die Erkrankung kann durch innere und äußere Auslöser begünstigt werden. In Nordeuropa sind ungefähr zweieinhalb bis dreieinhalb Prozent von einer Schuppenflechte betroffen.
Fischschuppenkrankheit - Verhornungsstörung der Haut
Bei der Ichthyosis vulgaris (Fischschuppenkrankheit) handelt sich um eine Verhornungsstörung der Haut, die erblich bedingt ist. Hierbei liegen fest haftende, pflasterartig nebeneinander liegende Schuppen auf der Oberfläche der Haut. Vor allem sind die Streckseiten von Armen und Beinen betroffen.
Allergisches Kontaktekzem - Rötungen und Hautschwellungen
Ein allergisches Kontaktekzem wird durch die Berührung mit bestimmten Stoffen ausgelöst. Die Kontaktstelle auf der Haut ist gerötet und geschwollen. Außerdem juckt und nässt die Haut an den Arealen und es entstehen Schuppen oder Bläschen.
Ursachen sehr trockener Haut
Die Schweiß- und Talgdrüsen produzieren täglich eine Mischung aus Fett und Wasser, um die Haut geschmeidig zu halten. Geben die Talgdrüsen nicht mehr genug Fett ab, wird auch die Feuchtigkeit unzureichend reguliert und es kommt zur trockenen Haut. Als Ursache kommen sowohl innere als auch äußere Einflüsse infrage.
Einflüsse von außen
- Hitze, Kälte und Wind machen der Haut zu schaffen. Beim Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und die Haut trocknet aus. Diesen Effekt verstärken Sonneneinstrahlung und Klimaanlagen. Fallen die Temperaturen unter acht Grad, wird die Talgproduktion eingestellt. Außerdem kommt im Winter weniger Wasser an die Hautoberfläche, da Menschen bei Kälte kaum schwitzen. Als Folge gerät der Wasser- und Fetthaushalt der Haut außer Balance, wodurch die Haut austrocknet. Hinzu kommt, dass Heizungsluft, Nässe und Wind das Austrocknen der Haut verstärken.
- Seelische Belastungen und Stress spiegeln sich oftmals im Hautbild wider und können die Ursache für sehr trockene Haut sein.
- Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit und Fett. Wasser reinigt zwar die Haut, befreit sie von abgestorbenen Hautschuppen und schädlichen Substanzen, dennoch kann Wasser der Haut auch Fette und Feuchtigkeit entziehen. So haben Sportschwimmer beispielsweise häufig mit Hautproblemen zu tun. Durch den häufigen Aufenthalt im (gechlorten) Wasser trocknet die Haut aus, rötet und entzündet sich leichter.
- Auch Kleidung schadet der Haut, wenn sie eng sitzt. Dadurch kann die Haut nicht atmen und der Betroffene schwitzt stärker. Die Folge ist trockene Haut, die vermehrt juckt und schuppt.
- Ebenso greifen chemische Substanzen die Haut bei ständigem Kontakt an. Dazu zählen Lösungsmittel, Lacke, Farben, Wasch- und Reinigungsmittel. Daher ist es wichtig, die gefährdeten Bereiche der Haut entsprechend zu schützen, um entzündliche Reaktionen wie Kontaktekzeme zu vermeiden.
Einflüsse von innen
- Der Körper verliert über die Haut Flüssigkeit. Darum ist die Haut auf einen ausgeglichenen Wasserhaushalt im Körper angewiesen. Wer sein Durstgefühl verdrängt oder generell zu wenig trinkt, riskiert, dass die Haut Feuchtigkeit verliert und austrocknet.
- Erhöhter Alkoholkonsum. Alkohol schädigt nicht nur Nerven und Organe. Ein Teil des Alkohols wird über die Haut (Schweißdrüsen) abgebaut. Deswegen schwitzen Betroffene stärker. Außerdem besteht bei alkoholabhängigen Menschen oft ein Defizit an Vitamin- und Mineralstoffen, was sich auf die Hautgesundheit auswirkt.
- Bei Rauchern ist die Haut, vor allem im Gesicht, oftmals blass, grau und trocken. Recht früh zeigen sich außerdem feine Fältchen. Wer raucht, erhöht das Risiko für Hauterkrankungen wie Schuppenflechte.
- Ebenso führt ein Mangel an bestimmten Vitaminen zu trockener Haut. Wahre Schönmacher und demnach wichtig für die Haut sind Vitamin A und B sowie Omega-3-Fettsäuren.
Hautbildveränderungen in bestimmten Lebensabschnitten
- Hormonelle Veränderungen und das Lebensalter beeinflussen die Gesundheit der Haut. So können Schwangerschaft, Stillzeit, Einnahme von Verhütungsmitteln oder die Wechseljahre das Hautbild verändern.
- Außerdem spielt die erbliche Veranlagung eine wesentliche Rolle für die Entstehung von sehr trockener Haut.
Krankheiten mit sehr trockener Haut als Symptom
Neben den genannten Ursachen gibt es außerdem bestimmte Krankheiten, bei denen als Symptom trockene Haut auftritt:
- Diabetes mellitus
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Darmerkrankungen wie Morbus Crohn
- Nebenschilddrüsen-Unterfunktion (Hypoparathyroidismus)
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Zollinger-Ellison-Syndrom
- allergische Erkrankungen
- Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
Personengruppen, die zu sehr trockener Haut neigen
Es gibt zusammengefasst bestimmte Personengruppen, die anfälliger für sehr trockene Haut sind. Dazu zählen:
- Babys und Kleinkinder
- ältere Menschen
- Betroffene mit Hauterkrankungen
- Patienten mit bestimmten inneren Erkrankungen
- Personen, die täglich Wind und Wetter ausgesetzt sind
- Betroffene, die oft baden oder duschen
- Personen, die beruflich täglich Wasserkontakt haben
Ernährung bei sehr trockener Haut
Einseitige Ernährungsweisen oder Diäten können das Hautbild ebenso negativ beeinflussen. Etliche natürliche Nahrungsquellen sind reich an Mineralien und Antioxidantien und können der Haut somit helfen, die Haut strahlend und gesund zu erhalten.
Basenüberschüssige Ernährungsweise
In der Regel besteht im Körper ein Gleichgewicht zwischen Basen und Säuren. Produziert der Körper andauernd zu viel Säure, gerät der Säure-Basen-Haushalt aus den Fugen. Die Säure kann nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, sodass Reste im Körper verbleiben. Die Folge ist eine Übersäuerung des Körpers, wodurch es zu sehr trockener Haut kommen kann.
Fertigprodukte und Co. begünstigen Übersäuerung
In der heutigen Zeit landen viele Lebensmittel auf dem Tisch, die die Übersäuerung begünstigen. Dies sind unter anderem Fertigprodukte, aber auch Genussmittel wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol. Auch nachfolgende Nahrungsmittel sollten nur in Maßen verzehrt werden:
- tierische Eiweiße wie Fisch, Fleisch, Wurst
- Süßspeisen, Teig- und Backwaren
- Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe
- Limonaden
Ebenso können Stress, Ärger, Sorgen oder übertriebener Sport dazu führen, dass der Körper schneller übersäuert.
Abhilfe schafft konsequente Ernährungsumstellung
Eine Umstellung der Ernährung bedeutet in erster Linie die Zufuhr von basenbildenden Nahrungsmitteln wie verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Denn frische und gesunde Haut benötigt viel Obst und Gemüse. Dieses liefert dem Körper alle wichtigen Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe, die das Hautbild verfeinern und vor Austrocknung schützen. Wasserreiches Gemüse und Obst unterstützen die Haut beim Ausscheiden von schädlichen Stoffen.
Den Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgen
Neben einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung braucht die Haut reichlich Flüssigkeit in Form von Wasser und ungesüßten Tees - mindestens zwei Liter täglich. Die ausreichende Menge an Flüssigkeit hilft der Haut, Schadstoffe auszuscheiden und den Körper zu reinigen.
Vitamine bei trockener Haut - zur Stärkung von innen
Eine vitaminreiche Ernährung hält die Haut gesund und jung.
- Damit sie sich stets erneuern kann, benötigt die Haut Vitamin A, das vor allem in Möhren, Aprikosen, Grünkohl, Mais und Brokkoli enthalten ist.
- Vitamin E und C sind ebenso wichtig und unter anderem in Olivenöl, Weizenkeimöl, Eigelb, Getreidekeime, Vollkornprodukten und Milchprodukten enthalten.
- Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wirken von innen gegen trockene Haut. Aufgenommen werden können die essentiellen Fettsäuren durch den Verzehr von Pflanzenölen wie Oliven- und Rapsöl, Nüssen, Makrelen und Lachs.
Proteine für die richtige Hautfunktion
Für eine störungsfreie Funktion benötigen Körper und Körperzellen Proteine, denn diese sind enorm wichtig für die Reparatur und Bildung von Haut, Knorpel und Muskulatur. Besteht ein Mangel an Protein kann dies trockene Haut zur Folge haben. Deshalb ist die Versorgung des Körpers mit Proteinen wichtig. Sehr gute Proteinquellen sind Eier, Geflügelfleisch, Fisch und fettarme Milchprodukte.
Zuckerkonsum bei trockener Haut einschränken
Weißmehl und Zucker greifen das Collagen in der Haut an und schädigen Hautfasern. In Folge verliert die Haut an Spannkraft und Elastizität und Falten entstehen. Daher sollten Betroffene mit sehr trockener Haut den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln so niedrig wie möglich halten. Zudem sollten Produkte aus Weißmehl nur in Maßen verzehrt werden. Besser ist es, vollwertige Kohlenhydrate wie sie in Vollkornprodukten, Gemüse und Obst enthalten sind, zu konsumieren.
Sehr trockene Haut pflegen
Sehr trockene Haut benötigt Unterstützung, damit sich die empfindliche Hautbarriere regenerieren kann. Speziell Hautpflegeprodukte sollten den Mangel an Feuchtigkeit und Fett ausgleichen können und so die Geschmeidigkeit wiederherstellen.
Geeignete Inhaltsstoffe bei sehr trockener Haut
Sehr trockene und gereizte Haut lässt sich am besten bei der Regeneration unterstützen, wenn die Produkte aus qualitativ hochwertigen Inhaltsstoffen bestehen. Dazu zählen:
- Ceramide sind für eine strahlende und gesunde Haut unverzichtbar. Als hochwertiger Fettstoff sorgen Ceramide für eine ausgewogene Feuchtigkeitsbalance der Haut.
- Borretschöl lindert nicht nur Hauterkrankungen. Das pflanzliche Öl besitzt einen hohen Gehalt an Gamma-Linolsäure und findet somit vor allem bei trockener Haut Anwendung.
- Harnstoff (Urea), ein natürlicher Feuchthaltefaktor der Haut, der die Fähigkeit besitzt, Wasser zu binden und somit die Hornschicht elastisch zu halten. Hoch konzentriert reduziert Urea Juckreiz.
- Hyaluronsäure reguliert im Bindegewebe den Wasserhaushalt und sorgt für eine elastische und glatte Haut.
- Ungesättigte Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) und Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) verbessern den Hautzustand bei trockener Haut. Produkte mit diesen Fetten eignen sich besonders gut zur Pflege von sehr trockener Haut.
- Phytoöstrogene sind pflanzliche Hormone, die freie Radikale abwehren, altersbedingte Hautveränderungen verbessern und gegen trockene Haut wirken.
- Vitamin A ist der absolute Powerwirkstoff gegen trockene Haut. Das Vitamin steigert die Hautelastizität und Zellgeneration.
- Vitamin E zählt zu den Antioxidantien und vermindert die schädliche Wirkung von freien Radikalen. Gemeinsam mit Vitamin C bindet es die Feuchtigkeit in der Hornschicht der Haut.
- Vitamin C mindert als Radikalfänger die schädliche Wirkung von freien Radikalen. Zudem unterstützt es die Bildung von Collagen und hellt Altersflecke auf.
- Shea-Butter ist der ideale Inhaltsstoff, um die Haut vor dem Austrocknen zu schützen und sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Bei regelmäßiger Anwendung wird die Haut entspannt und Juckreiz gelindert.
- Jojoba ist wohl eine sehr wirksame Variante, um die beanspruchte Haut reichhaltig zu pflegen und schützt vor Feuchtigkeitsverlust. Es hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut und kann entzündungshemmend wirken.
- Collagenhaltige Pflegeprodukte erfüllen als Feuchtigkeitsspender voll ihre Funktion. Collagen unterstützt die Haut bei der Bindung von Wasser, sodass die Haut sofort nach dem Auftragen glatter und frischer aussieht.
Creme für sehr trockene Haut
Jede Hautcreme besteht aus einer Mischung aus Wasser, Fett und Hilfsstoffen (Emulgatoren). Welches Produkt für trockene Haut geeignet ist, hängt davon ab, wie die Wasser- und Fettanteile in der Creme verteilt sind. Damit trockene Haut optimal gepflegt wird, müssen die Produkte verwendet werden, die die Haut beruhigen, den Wasserverlust über die Haut verringern und den Fettanteil in der Hornschicht erhöhen.
Wasser-in-Öl-Emulsionen für trockene Haut zu empfehlen
Hier eignen sich Wasser-in-Öl-Emulsionen, da sie mehr Fette enthalten als Wasser und in der Zusammensetzung den Hautfetten ähneln. Diese bilden einen Fettfilm auf der Haut, glätten die raue Oberfläche und verhindern den Wasserverlust über die Oberhaut. Um die Feuchtigkeit zu halten, sollte die optimale Creme zudem wasserbindende Substanzen wie
- Glycerin
- Urea (Harnstoff)
- Milchsäure
enthalten.
Reine Fettcremes nicht zu empfehlen
Fettcremes ohne Wasseranteile sind bei trockener Haut nicht zu empfehlen. Insbesondere bei sehr trockener Haut blockieren solche Salben oder Cremes den Wärmeausgleich und die Luftdurchlässigkeit auf der Haut. Es kommt zum Wärmestau, wodurch Entzündungen entstehen. Ebenso weniger zu empfehlen sind Öl-in-Wasser-Emulsionen (enthalten in der Zusammensetzung mehr Wasser als Öl), da sie durch Verdunstung den Wasserverlust über die Haut erhöhen.
Ungeeignete Inhaltsstoffe in Hautpflegeprodukten
Eher ungeeignet bei sehr trockener Haut sind Pflegeprodukte, die folgende Inhaltsstoffe enthalten:
- Öle und Wachse aus Mineralien, denn sie wirken sich negativ auf die Schutzwirkung der Haut aus.
- Durch einen hohen Paraffingehalt in Pflegeprodukten kann sich Schweiß unter dem aufgetragenen Produkt bilden, so dass die Hornhaut aufquillt. Dadurch wird die Haut noch trockener.
- Konservierungs- und Duftstoffe in Pflegeprodukten reizen die bereits empfindliche Haut zusätzlich.
Sehr trockene Gesichtshaut pflegen
Ist die Haut im Gesicht trocken, wird sie meist auch empfindlich. Es ist wichtig, die Gesichtshaut mit den fehlenden Feuchthaltefaktoren aufzufüllen. Das lindert das Spannungsgefühl im Gesicht und beugt weiterem Austrocknen vor. Auf Produkte mit Farbstoffen, Duftstoffen oder Parfüm sollte verzichtet werden.
Serum als Basis unter der Tagescreme
Ist die Gesichtshaut nicht nur trocken, sondern auch abgespannt, hilft eine Serum-Kur über mehrere Wochen. Das Serum wird nach der täglichen Reinigung entweder unter der Tagescreme oder als Nachtpflege aufgetragen. Seren sind besonders hautverträglich und mit hohen Wirkstoffdosierungen angereichert. Ein Serum mit Vitamin A beispielsweise unterstützt die Zellteilung und sorgt für frisches Aussehen. Durch Magnesium und Calcium kann sich die Haut besser schützen. Seren mit Antioxidantien wie Vitamin E und C bekämpfen freie Radikale.
Sehr trockene Beine pflegen
Trockene Körperhaut tritt meist an den Schienbeinen, Händen und Füßen auf. An den Füßen sind oftmals die Fersen rau und rissig - je nach Schweregrad kommen Entzündungen und Schmerzen hinzu. Um den Körper optimal zu pflegen, benötigt die trockene Haut eine Pflege, bei der die natürlichen Feuchthaltefaktoren wieder ersetzt werden. Allerdings sollte die Pflege von sehr trockener Haut auf den Schweregrad abgestimmt sein. Dies erfordert spezielle Produkte mit natürlichen Feuchthaltefaktoren (NFF) wie Lactat oder Urea. Denn sie binden die Feuchtigkeit in der Oberschicht der Haut. Hier ist ein Mindestgehalt von fünf bis zehn Prozent zu empfehlen.
Sehr trockene Haut reinigen
Der erste Schritt der Reinigung von trockener Haut ist dir richtige Reinigungstechnik. Diese besteht darin, die Haut nicht noch weiter zu reizen. Außerdem sollte die bereits gereizte Haut nicht überpflegt werden. Wer täglich zu viel Reinigungsproduktewie aggressive Seifen benutzt, schädigt den Säureschutzmantel der Haut, wodurch die Haut weiter austrocknet. Genauso wenig eignen sich Produkte, die Alkohol enthalten. Alkohol entzieht der Haut Fette und trocknet sie zusätzlich aus.
Reinigung der Haut mit pH-neutralen Produkten
Für sehr trockene Haut empfiehlt sich die Reinigung mit pH-neutralen Produkten. Herkömmliche Seifen besitzen einen pH-Wert von acht bis elf und sind ebenso wenig geeignet wie parfümierte Reinigungsmittel mit Konservierungsstoffen.
Besser sind sogenannte Waschstücke. Die sind auf den normalen pH-Wert der Haut abgestimmt. Auch flüssige Reinigungsmittel (Syndets) sind geeignet und als Waschlotion, Duschbad, Waschemulsion oder Bade- und Waschgel erhältlich. Einige Produkte enthalten rückfettende Substanzen, was an Bezeichnungen wie Dusch- oder Waschcreme, Duschöl oder Reinigungsmilcherkennbar ist.
Produkte zur Babypflege auch bei sehr trockener Erwachsenenhaut geeignet
An die Inhaltsstoffe für Produkte zur Babypflege werden besondere Anforderungen gestellt. Daher sind sie auch für Erwachsenenhaut geeignet. Speziell für trockene Haut ist reines Babyöl genau das Richtige. Es ist frei von Konservierungsstoffen und enthält keine Farb- und Duftstoffe. Auch die reichhaltigen Cremes und Balsams halten den Feuchtigkeitsgehalt der Haut aufrecht.
Make-up bei sehr trockener Haut
Beim Schminken sollte das Make-up vor allem auf die Bedürfnisse von trockener Haut abgestimmt sein. Demnach passt ein Make-up, das die Haut zusätzlich mit pflegenden Ölen und Fetten versorgt eher, als eines, das gut deckt. Alternativ kann auch eine getönte Tagescreme verwendet werden. Spendet das Make-up ausreichend Feuchtigkeit, kann es ohne Bedenken täglich aufgetragen werden, sollte aber abends wieder entfernt werden.
Tipp: Zum Abschminken einfach Babyreinigungstücher oder Babyöl verwenden.
Schminken trotz trockener Gesichtshaut
Der Handel hält speziell für trockene Haut Produkte bereit, die im Allgemeinen ohne Zusatzstoffe und Duftstoffe auskommen. Diese Produkte sind oftmals als "BIO" gekennzeichnet
Tipps zum Schminken
Für einen makellosen Teint trotz trockener Haut empfiehlt sich:
- vor dem Schminken Gesichtscreme auftragen
- Grundierung in Form feuchtigkeitspendenden, flüssigen und deckenden Make-up-Fluids (auch unter den Augen),
- gerötete Stellen mit einem hypoallergenen Concealer abdecken, jedoch nicht zu stark abdecken
- auf Puder verzichten, besser fixierendes, feuchtigkeitsspendendes Spray verwenden
6 Hausmittel gegen sehr trockene Haut
Natürlich bietet die Industrie jede Menge Pflegeprodukte für trockene Haut, jedoch können Sie auch auf das eine oder andere Hausmittel zurückgreifen:
- Wer die betroffenen Stellen regelmäßig mit frisch gepresstem Karottensaft einreibt, verbessert die Hautgesundheit. Mit einem sauberen Wattepad einreiben, eine Viertelstunde einwirken lassen und danach gründlich abspülen.
- Alternativ eignet sich Vollmilch als Badezusatz. Dazu einfach 200ml Olivenöl und einen Liter Vollmilch ins Badewasser geben und bei 35 bis 38 Grad Celsius für eine halbe Stunde baden.
- Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser am Tag, denn Wassermangel kann ein Grund für trockene Haut sein.
- Aloe Vera eignet sich bestens zur Pflege von trockener Haut. Dazu einfach ein Blatt kleinschneiden, Gel ausdrücken und auf die Haut auftragen.
- Weiterhin hilft Olivenöl, das direkt dünn auf die Haut aufgetragen wird. Einziehen lassen und anschließend ankleiden.
- Bewährt hat sich auch eine Gesichtsmaske aus Joghurt oder Quark und etwas Honig. Aufs Gesicht streichen und einwirken lassen.
Wie bereits erwähnt, spielt auch die Ernährung eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von trockener Haut. Daher sollten Sie Ihren Körper mit feuchtigkeitsreichen Nahrungsmitteln wie frischem Obst und Gemüse versorgen. Durch eine vitaminreiche und gesunde Ernährung gewinnt auch die Haut.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.