Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei Muskelschmerzen

Aktualisiert am 06.12.21

Muskelschmerzen sind in Europa einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch und befinden sich oftmals im Bereich von Rücken und Nacken. Im Durchschnitt leiden weniger als ein Zehntel aller erwachsenen Deutschen nicht mindestens einmal jährlich an schmerzenden Muskeln. Entsprechende Maßnahmen und Mittel können den Muskelschmerzen jedoch vorbeugen und sie behandeln.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was sind Muskelschmerzen?
  2. Arten von Muskelschmerzen
  3. Ursachen von Muskelschmerzen
  4. Symptome von Muskelschmerzen
  5. Muskelschmerzen in der Schwangerschaft
  6. Muskelschmerzen bei Kindern
  7. Muskelschmerzen nach dem Sport
  8. Diagnose
  9. Behandlung
  10. Hausmittel gegen Muskelschmerzen
  11. Muskelschmerzen vorbeugen

Was sind Muskelschmerzen?

Muskelschmerzen werden in der medizinischen Fachsprache als Myalgie bezeichnet, denen eine Vielzahl von Auslösern zugrunde liegen können. Zu viel oder falsche Bewegung, Prellungen, Fehlhaltungen aber auch Krankheiten können für die schmerzende Muskulatur verantwortlich sein. So vielseitig die Gründe, so weit sind die Muskelschmerzen auch verbreitet.

Zudem können sie sich unterschiedlich äußern: Krämpfe, Druck, Reißen sowie ein Ausstrahlen der Beschwerden, ist bei den Muskelschmerzen möglich. Oftmals sind die Leiden schwer zu ertragen und werden für die Länge ihrer Dauer zumindest als störend empfunden.

Unterschieden werden akute, bzw. neue oder vorübergehende Muskelschmerzen und chronische Muskelschmerzen.

Akute Muskelschmerzen

Als akut gelten Muskelschmerzen, wenn sie abrupt auftreten und nur für kurze Zeit anhalten. Das können im Fall einer Überanstrengung, also dem Muskelkater, wenige Tage sein. Ebenfalls dazu zählen Gliederschmerzen während einer Erkältung oder Grippe. Aber auch die Schmerzen nach einer Prellung oder einem Bruch gehören zu den akuten Muskelschmerzen, auch wenn sie in diesem Fall über mehrere Wochen hinweg bestehen können.

Chronische Muskelschmerzen

Als chronische Myalgie werden Muskelschmerzen bezeichnet, die länger als sechs Monate anhalten oder in diesem Zeitraum an mehreren Tagen der Woche bestehen. Allerdings sollte bei Schmerzen mit unklarer Ursache in jedem Fall - lange bevor diese zeitliche Marke erreicht ist - ein Arzt aufgesucht werden. Eine ärztliche Abklärung und Behandlung sollte natürlich auch dann erfolgen, wenn die Ursache bereits bekannt ist oder zumindest vermutet wird.

Arten von Muskelschmerzen

Muskelschmerzen werden grundlegend in vier Arten unterschieden:

Zudem werden myalgische Schmerzen, wie Muskelschmerzen auch genannt werden, nach der Schmerzart unterschieden. Wie erwähnt, können diese als ziehend, drückend, reißend oder krampfend empfunden werden.

Muskelschmerzen Ursachen

Muskelschmerzen können zahlreiche verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Selbst die gleiche Schmerzart kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden.

Muskelverletzungen

Zu den Muskelverletzungen gehören:

Bei Muskelkater handelt es sich um die Folge einer ungewohnten Belastung der Muskulatur. Ein intensives Training, harte körperliche Arbeit oder neue Bewegungsabläufe können sich als Ursachen dafür verantwortlich zeigen.

Muskelzerrungen treten bei einer starken Dehnung der Muskelfasern auf. Bei einem Muskelriss handelt es sich - wie der Name verrät - hingegen um eine starke Überdehnung bei der es zum Riss der Muskelfasern kommt.

Muskelprellungen entstehen, wenn der Muskel gegen den Knochen gequetscht wird. Dies kann durch einen Schlag, Stoß, Tritt oder Fall zu Stande kommen. Für gewöhnlich ist bei einer Prellung auch ein Bluterguss sichtbar.

Muskelverspannungen

Wer am Schreibtisch arbeitet, kennt das Problem nur zu gut - am Ende eines langen Tages sind Nacken, Schultern und Rücken schmerzhaft verspannt und verhärtet. Weitere Ursachen für Muskelverspannungen sind:

Muskelkrankheiten

Muskelkrankheiten - sogenannte Myopathien - gehen oftmals sowohl mit einer Muskelschwäche als auch -schmerzen einher. Auch Autoimmunerkrankungen, Fibromyalgie als Sonderform des Weichteilrheumatismus, Stoffwechselstörungen, Viren, Bakterien und Parasiten können sich dafür verantwortlich zeigen. Ebenso können die Muskelschmerzen jedoch auch ein Symptom anderer Erkrankungen sein. Arthrose, Erkrankungen des Nervensystems und der Arterien sind mögliche Ursachen.

Medikamente als Auslöser für Muskelschmerzen

Einige Medikamente können als unerwünschte Nebenwirkungen Muskelschmerzen nach sich ziehen. Darunter beispielsweise Interferon, Diuretika und Statine. Auch Giftstoffe und Drogen, darunter Heroin, können zu schmerzenden Muskeln führen.

Treten myalgische Schmerzen durch Medikamenteneinnahme auf, kann eine gezielte Zufuhr von Mineralstoffen Abhilfe schaffen. Unbedacht sollten Sie diese aber nicht einnehmen, sondern ausschließlich nach ärztlicher Absprache.

Muskelschmerzen Symptome

Die Symptome bei akuten Muskelschmerzen treten plötzlich auf, können auf einen Bereich beschränkt sein oder sich auf den gesamten Körper ausbreiten. Typisch sind Krämpfe und Verspannungen aber auch Druck und Reißen sowie Wundgefühle treten auf. Diese Beschwerden fallen bei chronischen Schmerzen gleich aus, sie halten jedoch länger an und können zudem einschränkend wirken. Begleit-Symptome bei Menschen mit chronischen Muskelschmerzen sind häufig:

Daraus resultieren wiederum

Muskelschmerzen in der Schwangerschaft

Muskelschmerzen in der Schwangerschaft sind vor allem im Rücken keine Seltenheit. Das zunehmende Gewicht des Bauchs verleitet viele Frauen dazu, ins Hohlkreuz zu verfallen und eine Veränderung der Bewegungen ist notwendig. Die Muskeln werden also ungewohnt belastet. Das Liegen und Schlafen wird durch den wachsenden Bauch schwieriger, wodurch Verspannungen entstehen können. Hinzu kommen Braxton-Hicks-Kontraktionen, also Übungswehen, bei denen die Muskeln kontrahieren und hart werden. Halten Muskelschmerzen in der Schwangerschaft länger an oder fallen sie sehr intensiv aus, sollte natürlich ein Arzt aufgesucht werden.

Muskelschmerzen bei Kindern

Schmerzen bei Kindern sind nicht ungewöhnlich, im Gegenteil. 10 bis 20 Prozent aller Schulkinder und Jugendliche leiden regelmäßig unter Gelenk- und Muskelschmerzen. Häufig stecken dahinter Wachstumsschmerzen - jedoch bei weitem nicht in jedem Fall. Schwere Schulbücher, Fehlbelastungen und Fehlentwicklungen können ebenfalls dahinterstecken. Daher sollten Schmerzen bei Kindern, die länger als zwei bis drei Tage anhalten oder immer wieder auftreten, ernstgenommen und ihrer Ursache auf den Grund gegangen werden.

Muskelschmerzen nach dem Sport

Ungewohnte Anstrengungen und Bewegungsabläufe können zu mikroskopischen Verletzungen und einer Veränderung des pH-Werts im Muskel führen. Die Folge ist der bekannte Muskelkater, der sich meist erst am Tag nach der Belastung bemerkbar macht. Direkt nach dem Sport helfen kalte Kompressen, ein bis zwei Tage später hingegen Wärme in Form von Bädern, Duschen oder Wärmepflastern. Zudem sollte der Muskel ein bis zwei Tage geschont und nur leicht bewegt werden, damit die Heilung möglich ist.

Muskelschmerzen Diagnose

Ist die Ursache der Muskelschmerzen unklar, ist eine umfassende Diagnose erforderlich. Zur Abklärung werden in der Regel die folgenden Untersuchungen eingesetzt:

Welche Form der Untersuchung gewählt wird, richtet sich einerseits nach Dauer und Art der Muskelschmerzen, andererseits nach den Ergebnissen bereits erfolgter diagnostischer Verfahren.

Muskelschmerzen Behandlung

Die Behandlung von Muskelschmerzen ist selbstverständlich abhängig von ihrer Ursache. Es gibt jedoch einige Mittel und Maßnahmen, die sehr häufig zum Einsatz kommen.

Mittel gegen Muskelschmerzen

Gängige Wirkstoffe bei Muskelschmerzen sind:

Diese sind als Tabletten, Salben und Gele erhältlich. Es gibt aber auch bewährte Arzneimittel mit pflanzlichen Wirkstoffen, wie Arnica oder Beinwell-Kraut. Arnica wirkt entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Beinwell-Kraut besitzt wundheilungsfördernde sowie zellregenerierende Eigenschaften und lindert Schmerzen. Daher werden Arzneimittel mit Beinwell-Kraut häufig nach Sport- und Unfallverletzungen auftretenden Prellungen und Verstauchungen sowie bei Gelenk- und Muskelschmerzen angewendet. 

Förderlich für die Durchblutung, Versorgung und Heilung sowie Entspannung sind Wärmepflaster. Sie sind besonders bei Krämpfen, Muskelkater und Verspannungen ideal und können bequem unterwegs eingesetzt werden.

Therapie-Verfahren bei Muskelschmerzen

Kehren die Schmerzen immer wieder oder treten sehr häufig auf, sind Schmerzmittel und durchblutungsfördernde Stoffe zwar eine gute Wahl für die kurzfristige Linderung - die folgenden Therapieverfahren können jedoch ursächlich ansetzen:

Kälteanwendungen bei akuten Muskelschmerzen

Nach einer Prellung oder Zerrung aber auch bei Muskelschmerzen durch entzündliche Prozesse, die meist mit Schwellungen einhergehen, haben sich Kälteanwendungen bewährt. Kalte Kompressen, kühle, frische Luft, lauwarme Duschen und Bäder aber auch Salben und Gele mit kühlenden Wirkstoffen bringen Linderung. Das gilt auch dann, wenn Sie sich beim Sport verausgabt haben. Allerdings werden Kälteanwendungen meist nur in der ersten Zeit nach dem Workout als angenehm empfunden. Leichte Massagen, Schonung und eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr können wie bereits ebenfalls lindernd sein. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut.

Wärmeanwendungen bei chronischen Muskelschmerzen

Bei anhaltenden Muskelschmerzen hilft vor allem die Anwendung von Wärme. Warme Bäder mit anregenden Zusätzen, Wärmepflaster und durchblutungsfördernde Salben und Gele konnten sich hier bewähren. Ebenso aber Infrarotlicht und Sauna. Zudem empfiehlt sich leichte Bewegung, die die Muskulatur von innen heraus erwärmt.

Welche Behandlung sich empfiehlt, ist natürlich abhängig von der Ursache der chronischen Muskelschmerzen. Entsprechende Therapien sollten daher ärztlich verordnet oder zumindest abgesprochen sein.

Hausmittel gegen Muskelschmerzen

Bei Muskelschmerzen durch Überlastung, monotone Bewegungsabläufe, Stress, Nervosität und Verspannungen können Hausmittel zur Linderung eingesetzt werden. Bewährt haben sich unter anderem:

Muskelschmerzen vorbeugen

Nicht allen Muskelschmerzen kann vorgebeugt werden, das Risiko für Verletzungen, Muskelkater und Verspannungen lässt sich jedoch durch einige Maßnahmen reduzieren:


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