Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei Pilzinfektionen im Mund und Mundsoor

Aktualisiert am 31.05.21

Die auch als Soor oder Mundsoor bezeichnete Pilzinfektion im Mund wird hauptsächlich durch Hefepilze der Gruppe Candida albicans hervorgerufen. Obwohl diese Hefepilze bei den meisten Menschen zur natürlichen Mundflora gehören, kann eine explosionsartige Ausbreitung zum krankhaften Pilzbefall führen.

Die Beschwerden reichen von weißlichen Belägen über Entzündungsherde auf der Mundschleimhaut bis hin zu starken Schmerzen und Schluckbeschwerden. Eine Pilzinfektion im Mund sollte immer medizinisch behandelt werden. Lokal angewendete Anti-Pilzmittel lindern die Beschwerden in der Regel schnell.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Pilzbefall als häufigste Infektionskrankheit des Mund- und Rachenraumes
  2. Ursachen einer Pilzinfektion im Mund
  3. Symptome einer Pilzinfektion im Mund
  4. Diagnose einer Pilzinfektion im Mund
  5. Pilzinfektionen im Mund behandeln

Pilzbefall als häufigste Infektionskrankheit des Mund- und Rachenraumes

Der Mundsoor ist hierzulande die häufigste Infektionskrankheit der Mundschleimhäute. Das liegt unter anderem daran, dass ein Candida-Befall im Mundraum durch zahlreiche Ursachen ausgelöst werden und in jedem Lebensalter auftreten kann. Schon Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten sind häufig von einem Mundsoor betroffen. Doch auch ältere Kinder sowie Erwachsene können diese Pilzinfektion im Mund entwickeln, beispielsweise infolge einer Antibiotikaeinnahme. Da die Pilzinfektion im Mund jedoch leicht zu behandeln ist, sind schwerwiegende Verläufe nicht zu erwarten.

Ursachen einer Pilzinfektion im Mund

Die Ursachen einer Pilzinfektion im Mund sind vielfältig, basieren jedoch alle auf einer geschwächten Immunabwehr. Häufigster Auslöser ist eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika oder oralen Antiasthmatika, die einen Mundsoor als Nebenwirkung zur Folge haben kann. Darüber hinaus sind folgende mögliche Ursachen bekannt:

Weitere Risikofaktoren

Ein Risikofaktor für die Entstehung einer Pilzinfektion im Mund ist das Tragen von Zahnprothesen. Durch Reizungen am Zahnfleisch oder Hygienefehler bei der Prothesenreinigung können sich Hefepilze ausbreiten und eine Infektion hervorrufen. Darüber hinaus haben alte und pflegebedürftige Menschen ein erhöhtes Risiko, da sich durch die alterstypische unregelmäßige Nahrungsaufnahme und den verminderten Speichelfluss Pilzbeläge schneller im Mund ausbreiten können. Auch die künstliche Ernährung führt häufiger zu einer Pilzinfektion im Mund.

Ursache für Mundsoor bei Babys

Die Pilzinfektion im Mund tritt besonders häufig bei Neugeborenen in den ersten zwei Lebensmonaten auf. Ursächlich kann einerseits das bis dahin kaum ausgeprägte Immunsystem sein. Andererseits kommen viele Babys jedoch bereits mit einer Pilzinfektion im Mund zur Welt, die sich dann rasch ausbreitet. Das passiert vor allem bei Kindern, die natürlich geboren werden und sich auf dem Geburtsweg bei der Mutter mit Scheidenpilzerregern anstecken. Scheidenpilz wird durch Pilze derselben Art hervorgerufen und schon eine leichte, unbemerkte Infektion kann ausreichen, damit das Neugeborene sich infiziert.

Symptome einer Pilzinfektion im Mund

Das Leitsymptom einer Pilzinfektion im Mund ist der weißliche Belag auf den Schleimhäuten. Unter diesem Belag finden sich zudem entzündete, mitunter auch blutende Hautreizungen, die stark schmerzen können. Darüber hinaus kann der Mundsoor auch erkältungsähnliche Beschwerden verursachen. Folgende Symptome treten häufig auf:

Diagnose einer Pilzinfektion im Mund

Obwohl zur Diagnosestellung aufgrund der typischen Schleimhautbeläge meist schon der Blickbefund ausreicht, erfolgt bei Verdacht auf eine Pilzinfektion im Mund ein Erregernachweis. Hierzu wird ein Abstrich der betroffenen Mundschleimhaut entnommen und unter einem Mikroskop untersucht. Auf diese Weise lässt sich genau feststellen, ob ein Pilzbefall vorliegt und um welchen Erreger es sich handelt.

Pilzinfektionen im Mund behandeln

Der Mundsoor verläuft in der Regel unkompliziert und ist leicht zu behandeln. Bei einer Erstinfektion werden pilzabtötende Medikamente, sogenannte Antimykotika, zur lokalen Anwendung verordnet:

Folgende Darreichungsformen sind erhältlich:

Bei schweren Verlaufsformen oder immer wiederkehrenden Pilzinfektionen sollte die Behandlung systemisch erfolgen, das heißt mithilfe von Tabletten. Auf diese Weise gelangen die Antimykotika, beispielsweise Wirkstoffe wie Nystatin oder Amphotericin B, auch in den Darm, wo sie die Gesamtzahl der im Körper befindlichen Candida-Pilze mindern. 

Die richtige Anwendungsdauer ist wichtig

Da die Pilzinfektion im Mund meist schon nach zwei bis drei Tagen unter medikamentöser Behandlung nachlässt, sind viele Betroffene versucht, die Medikamente vorzeitig abzusetzen. Das kann jedoch eine Verschlimmerung der noch bestehenden Infektion zur Folge haben. Stattdessen sollten Sie die Therapie bis zum Ende fortführen, auch dann, wenn die Pilzinfektion augenscheinlich bereits abgeklungen ist.

Was Sie selbst tun können

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können Sie auch selbst dazu beitragen, dass die Pilzinfektion schnellstmöglich ausheilt, indem Sie folgende Ratschläge beachten:

Unterstützende Behandlung mit Hausmitteln

Obwohl der alleinige Nutzen von Hausmitteln zur Mundsoor-Behandlung nicht nachgewiesen ist, profitieren viele Betroffene von einer ergänzenden Behandlung. Besonders bekannt sind Mundspülungen mit Myrrhetinkturen, die pilzabtötend wirken. Zwischen der Mundspülung mit Myrrhe und der eigentlichen Behandlung mit dem lokalen Antimykotikum sollte jedoch jeweils mindestens eine Stunde liegen, da es zu Wechselwirkungen in Form von Hautirritationen kommen kann.
Eine ebenfalls antimykotische und zugleich desinfizierende Wirkung haben Mundspülungen mit Arnika und Salbei.

Homöopathie bei Pilzinfektionen im Mund

Zur unterstützenden Mitbehandlung bei einer Pilzinfektion im Mund können auch homöopathische Wirkstoffe hilfreich sein. Insbesondere bei Schleimhautblutungen, starken weißen Belägen, brennender Zunge, Mundgeruch und eingeschränktem Geschmackssinn sind bestimmte homöopathische Mittel bewährt.

Bitte beachten Sie jedoch, dass wir keine allgemeingültigen Angaben zur Anwendung und Dosierung homöopathischer Mittel geben können, da sowohl die Zusammensetzung als auch die Dosierung der Potenzen vom fachkundigen Homöopathen oder Heilpraktiker auf jeden einzelnen Patienten individuell abgestimmt werden.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen der Autoren dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über sparmedo.de direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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