Sparmedo Ratgeber

Hilfe bei Pilzinfektionen im Magen-Darmtrakt

Aktualisiert am 18.05.21

Der Darmpilz Candida ist natürlicher Bestandteil der Magen-Darmflora, etwa 75 Prozent aller Menschen tragen diesen Pilz in sich, ohne jemals Symptome einer Pilzinfektion zu entwickeln.

Jedoch kann er in übermäßig großer Menge zur Pilzerkrankung führen und starke Beschwerden verursachen. Insbesondere Personen mit schwachem Immunsystem laufen Gefahr, dass sich der Hefepilz im Darm rasant vermehrt. Die Symptome einer Pilzinfektion im Magen-Darmtrakt reichen von einem dauerhaften Völlegefühl mit Blähbauch über Bauschmerzen und Sodbrennen bis hin zu Durchfall und unspezifischen Beschwerden wie verstopfter Nase und einer erhöhten Allergieneigung.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Candida ist ein Hefepilz
  2. Ursachen einer Pilzinfektion im Magen-Darmtrakt
  3. Symptome
  4. Diagnose
  5. Behandlungsmöglichkeiten
  6. Candida-Diät

Candida ist ein Hefepilz

Der Darmpilz Candida gehört zur Gruppe der Hefepilze. Wie der Name bereits sagt, ernährt er sich von Hefe. Aber auch Zucker nährt den Pilz und fördert seine Ausbreitung. Im Rahmen einer Candida-Behandlung und auch vorbeugend ist daher eine zuckerarme Ernährung genauso sinnvoll wie der Verzicht auf Weißweizenmehl.

Wie Pilze den Weg in den Körper finden

Obwohl 25 Prozent aller Menschen keine Candida-Pilze in sich tragen, können sie dennoch an einer Pilzinfektion im Magen-Darmtrakt erkranken. Denn auch über kontaminierte Lebensmittel, über die Atemluft und durch das Berühren von Gegenständen, auf denen sich Pilze angesiedelt haben, können Pilze in den Magen-Darmtrakt gelangen.

Bei gesunder Darmflora und ausreichend Darmbakterien ist das kein Problem, da die Pilze auf natürliche Weise bekämpft und an der Ausbreitung gehindert werden. Ist die Abwehr jedoch geschwächt, finden Pilze einen idealen Nährboden im Darm.

Ursachen der Pilzinfektion im Magen-Darmtrakt

Die Vermehrung der Candida-Pilze im Darm hängt in aller Regel mit geschwächten Abwehrkräften zusammen. In einigen Fällen kann jedoch auch ein konkreter Auslöser für die Pilzinfektion ausgemacht werden. Folgende Ursachen kommen für einen Darmpilz infrage:

Symptome

Da die Symptome einer Darmpilzinfektion sehr unspezifisch sind, kann es schwer sein, sie von anderen Erkrankungen mit ähnlichem Beschwerdebild abzugrenzen. Insbesondere Magen-Darm-Infekte und Reflux-Störungen zeigen ein ähnliches Beschwerdebild. Folgende Symptome können auf eine Pilzinfektion hinweisen:

Darüber hinaus berichten Betroffene von weiteren Beschwerden, die gehäuft in Verbindung mit einer Pilzinfektion im Magen-Darmtrakt auftreten, jedoch auch Symptome anderer Erkrankungen sein können:

Diagnostik

Die Diagnosestellung eines Darmpilzes ist leider oftmals nicht einfach und selbst negative Befunde können einen Pilzbefall nicht immer ausschließen.

Kot-, Speichel- und Blutproben können Aufschluss geben

Zur Befunderhebung können sowohl der Kot als auch der Speichel und das Blut untersucht werden. Mit Glück lässt sich der Erreger im Kot oder im Speichel direkt nachweisen. Auch eine Blutprobe kann Hinweise auf bereits gebildete Candida-Antikörper geben. Häufig sind die Befunde jedoch falsch-negativ, da beispielsweise nicht jeder Mensch mit einem Darmpilz diesen auch gleichmäßig über den Stuhl ausscheidet.

Darmpilze siedeln sich in Nestern an. Bei der Stuhlprobe zeigen sich daher völlig pilzfreie Probenabschnitte im Wechsel mit befallenen Probenabschnitten. Es kann deshalb erforderlich sein, die Pilzkulturen aus Stuhlproben im Labor mehrmals anzulegen, um sichere Ergebnisse zu erhalten.

 Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung des Darmpilzes erfolgt immer ganzheitlich. Zwar werden pilzabtötende Medikamente eingesetzt, aber auch eine Ernährungsumstellung ist unverzichtbar für den Erfolg.

Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit Antimykotika in Form von Tabletten. Ein häufig verordneter Wirkstoff ist zum Beispiel Nystatin:

Nystatin

Zudem kommen auch Wirkstoffe wie Fluconazol oder Terbinafin zum Einsatz. Zur Anwendung bei Pilzen im Magen-Darmtrakt werden diese jedoch nur auf Rezept vom Arzt verschrieben.

Die Candida-Diät

Der Darmpilz lebt von Zucker, Hefe und raffinierten Kohlenhydraten. Die Candida-Diät bedeutet für Sie daher eine enorme Umstellung, da Sie praktisch auf Zucker, Weißweizenmehl, Cerealien, Reis und alle anderen raffinierten Kohlenhydrate verzichten müssen, um dem Pilz seinen Nährboden zu entziehen.

Empfehlenswerte Lebensmittel während der Diät

Stattdessen sollten Sie ersatzweise auf folgende Lebensmittel setzen:

Auch vermeintlich gesunde Zucker sollten Sie während eines Darmpilzbefalls lieber meiden, beispielsweise den Fruchtzucker aus Obst.

Darmsanierung als Behandlungsabschluss

Nach einer Darmpilztherapie ist es wichtig, die Darmflora wieder aufzubauen und in gesunde Bahnen zu lenken. Mithilfe von Aufbaupräparaten wie Symbioflor oder Mutaflor kann der Darm saniert werden. Zudem können weitere Präparate bei der Stärkung der Darmflora helfen:

Ergänzend bewähren sich Naturjoghurts, die nützliche Bakterien enthalten und die Darmflora regulieren.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen der Autoren dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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