Pilzinfektion erkennen und behandeln: alle Pilzinfektionen auf einen Blick
Aktualisiert am 09.06.21
Obwohl Pilzinfektionen sehr häufig auftreten und durchaus unangenehm und langwierig sind, heilen sie unter entsprechender Behandlung folgenlos aus. Meist treten Pilzinfektionen nur einmalig auf. Indem Sie die Grundregeln der Hygiene einhalten, insbesondere in öffentlichen Bädern, können Sie Haut- und Fußpilzinfektionen zuverlässig vorbeugen.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Unterschiedliche Arten von Pilzinfektionen
- Ursachen für Pilzinfektionen
- Übertragungswege von Pilzinfektionen
- Pilzinfektion Symptome
- Risikofaktoren für Pilzinfektionen
- Pilzinfektionen behandeln
Unterschiedliche Arten von Pilzinfektionen
Der Hauptauslöser sämtlicher Pilzinfektionen ist der Pilz Candida albicans, ein Hefepilz. Deutlich seltener entstehen Pilzinfektionen durch Schimmelpilze. Pilzinfektionen lassen sich in zwei Grundtypen unterteilen, die oberflächlichen und die systemischen Infektionen:
- Oberflächliche Pilzinfektionen betreffen die Haut und Schleimhäute sowie die Fuß- und Fingernägel.
- Systemische Infektionen befallen hingegen auch innere Organe.
Oberflächliche Pilzinfektionen
Pilzinfektionen treten am häufigsten auf der Haut und an ihren Anhanggebilden auf, also im Bereich der Haarwurzeln sowie der Fuß- und Fingernägel. Zu den oberflächlichen Pilzinfektionen gehören folgende Krankheitsbilder:
- Vaginalpilz
- Fußpilz
- Nagelpilz
- Hautpilz
- Pilzinfektionen im Mund
Systemische (innere) Pilzinfektionen
Zu den systemischen Pilzinfektionen gehört die Pilzinfektion im Magen-Darm-Trakt. Der Darmpilz entsteht ebenfalls durch eine Überbesiedlung mit körpereigenen Hefepilzen.
Er kann durch Ausscheidung und Verschmierung auch auf die äußeren Schleimhäute übertragen werden und beispielsweise einen Vaginalpilz auslösen.
Ursachen für Pilzinfektionen
Pilzinfektionen entstehen nicht durch körperfremde Pilze, sondern in der Regel durch Hefepilze der Klasse Candida, die zur natürlichen Population des menschlichen Körpers gehören. Im Normalfall besiedelt eine ausgewogene Menge dieser Pilze unsere Haut und Schleimhäute. Durch verschiedene Ursachen kann es jedoch passieren, dass die Pilze sich explosionsartig vermehren und es zu einer krankhaften Infektion kommt. Folgende Auslöser kommen hierfür infrage:
- geschwächtes Immunsystem
- Grunderkrankungen wie Diabetes oder HIV, die die Immunabwehr schwächen
- zu enge oder synthetische Kleidung
- Ansteckung (vor allem bei Fußpilz),
- Medikamente (vor allem Antibiotika)
Übertragungswege von Pilzinfektionen
Pilzinfektionen mit körpereigenen Pilzen entstehen vor allem durch eine spontane Überpopulation, etwa bei schwacher Immunabwehr oder als Nebenwirkung von Antibiotika. Doch auch eine Ansteckung bei bereits erkrankten Personen sowie eine Übertragung durch pilzbesiedelte Lebensmittel ist möglich.
Pilzinfektionen, die durch sogenannte Fadenpilze entstehen, werden hingegen meist durch eine Schmierinfektion übertragen. Bekanntestes Beispiel für solch eine Fadenpilzinfektion ist der Fußpilz.
Pilzinfektion Symptome
Oberflächliche Pilzinfektionen äußern sich allesamt durch einen Juckreiz der betroffenen Haut- oder Schleimhautareale. Typischerweise treten auch weißliche Beläge auf, die sich abkratzen lassen. Darunter ist die Haut meist entzündet, mitunter sogar blutig. Im Folgenden haben wir Ihnen die Symptome der einzelnen Pilzinfektionen zusammengefasst.
Symptome bei Fußpilz
- Juckreiz im Bereich der Fußsohle und Zehen
- Rötungen
- nässende Hautstellen
- Blasen oder Schuppenbildung
Symptome bei Nagelpilz
- verdickte Nägel
- gelbe Nägel
- poröse Nägel
Symptome bei Pilzinfektionen der Mundschleimhaut
- weiße Beläge
- Schluckschmerzen
- Blasenbildung
- Mundgeruch
Symptome bei Hautpilz
- Juckreiz
- Ringelflechten
- Haarausfall
- Krustenbildung
- Schmerzen
Symptome bei Vaginalpilz
- krümeliger weißer Ausfluss
- weiße Beläge
- Juckreiz oder Brennen
- Schmerzen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr
Symptome einer Pilzinfektion im Magen-Darmtrakt
- Bauchschmerzen
- Blähbauch
- Völlegefühl
- Sodbrennen
- saures Aufstoßen
- Durchfall oder Verstopfung
- Infektanfälligkeit
- verstopfte Nase
Risikofaktoren für Pilzinfektionen
Grundsätzlich kann jeder Mensch eine Pilzinfektion entwickeln. Am häufigsten sind jedoch ältere Menschen betroffen, die ein schwächeres Immunsystem haben. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Risikofaktoren, die die Entstehung einer Pilzinfektion begünstigen:
- geschwächte Immunabwehr nach Operationen, Chemotherapien oder Medikamenteneinnahme
- Durchblutungsstörungen
- starkes Übergewicht
- das Nutzen öffentlicher Bäder, Duschen und Umkleidekabinen ohne Badeschuhe
- feuchtes Hautklima durch Schwitzen oder unzureichendes Abtrocknen
- Hautschäden
Pilzinfektionen behandeln
Pilzinfektionen sollten mit sogenannten Antimykotika (pilzabtötende Mittel) behandelt werden. Diese sind, je nach Art der Infektion, in Form von Cremes, Tinkturen, Lösungen und Emulsionen sowie Tabletten erhältlich:
Welche Behandlungsvariante am sinnvollsten ist, hängt von der Art der Pilzinfektion ab. Grundsätzlich sprechen Pilze auf Antimykotika am besten an, wohingegen pflanzliche Mittel maximal eine Ergänzung der Therapie darstellen können. Hausmittel erweisen sich hingegen meist als nicht wirksam, schlimmstenfalls sogar als schädigend, da sie Haut und Schleimhäute noch weiter reizen können.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.