Nahrungsergänzung für Senioren
Aktualisiert am 15.10.21
Im fortgeschrittenen Alter haben Menschen häufig mit Muskelabbau, einer abnehmenden Darmtätigkeit und einer schlechteren Durchblutung zu kämpfen. Hinzu kommen Bewegungsmangel, die Einnahme von Medikamenten oder gewisse Vorerkrankungen. All dies führt zu einer geringeren Aufnahme von essenziellen Nährstoffen im Körper. Doch welche Nährstoffe spielen für den Körper eine lebenswichtige Rolle und wie kann man Mangelerscheinungen verhindern?
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Wichtige Vitamine, Mineralstoffe & Spurenelemente im Alter
- Warum nehmen Senioren zu wenig Nährstoffe auf?
- Wie können Senioren den Mehrbedarf decken?
- Nährstoffmangel vorbeugen
Für eine reibungslose Funktion des Stoffwechsels benötigt der menschliche Körper essenzielle Nährstoffe. Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zählen zu den wichtigsten Nährstoffen und sind im Alter genauso wichtig wie in der Jugend. Im Laufe der Zeit verändert sich unser Körper jedoch und die Muskeln bauen ab. Mit diesem Muskelabbau geht auch ein geringerer Appetit einher. Senioren verspüren deutlich weniger Appetit und dadurch gelangen weniger lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in den Körper. Altersbedingte Krankheiten und bestimmte Lebensumstände haben ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Aufnahme essenzieller Nährstoffe. Eine Mangelversorgung ist die Folge.
Wichtige Vitamine, Mineralstoffe & Spurenelemente im Alter
Senioren weisen häufig eine Unterversorgung an Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure, Magnesium, Calcium sowie Eisen, Selen und Zink auf.
Vitamin D erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Der Nährstoff trägt entscheidend zum Knochenaufbau bei und wirkt sich positiv auf Abwehrkräfte, Immunsystem und Psyche aus. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D senkt zudem das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Vitamin D kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden - er benötigt dafür Sonnenlicht. Über die Nahrung kann Vitamin D nur in geringen Mengen aufgenommen werden. Wenn die UVB-Strahlung des Sonnenlichts auf die Haut trifft, werden 90% der notwendigen Dosis in der Haut gebildet. Mit dem Alter nimmt diese Fähigkeit der Haut jedoch ab. Hinzu kommt die eingeschränkte Mobilität der Generation 50+. Aus diesen Gründen nehmen Senioren häufig nicht mehr genügend Vitamin D auf.
Vitamin B12 ist lebenswichtig für Körper und Geist. Ob Zellteilung, die Bildung roter Blutkörperchen oder die Funktion des Nervensystems - der Nährstoff spielt bei all diesen Prozessen eine wichtige Rolle. Mensch und Tier sind jedoch nicht in der Lage, das lebenswichtige Vitamin in ausreichender Menge auszubilden. Wer gewisse Vorerkrankungen aufweist oder Medikamente gegen Magenbeschwerden einnimmt, hat ein erhöhtes Risiko für eine Mangelversorgung.
Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure senkt den Homocystein-Spiegeln und damit ist das Risiko für einen Schlaganfall, eine Gefäßverkalkung oder Atherosklerose weitaus geringer.
Magnesium spielt hingegen eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel, das Herz-Kreislaufsystem, die Muskelfunktion und die Knochenfestigkeit. Calcium übt einen positiven Einfluss auf Knochen, Zähne, Nerven-, Herz- und Muskelfunktion aus. Für eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und die Stärkung des Immunsystems benötigt der Körper auch geringe Mengen an Eisen. Selen ist ebenfalls an der Stärkung des Immunsystems beteiligt und fängt freie Radikale ab.
Senioren nehmen zu wenig Nährstoffe auf
Die Gründe für eine Mangelversorgung bei Senioren sind vielfältig. Die Muskeln bauen ab und Hunger- und Durstgefühl sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Häufig vergessen ältere Menschen dann einfach das Essen und Trinken. Doch selbst wenn Senioren auf eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Senioren leiden oft an Kau- und Schluckbeschwerden, was die Nahrungsaufnahme zusätzlich erschwert. Im Alter nimmt auch die Darmtätigkeit ab und die Durchblutung ist schlechter. Aus diesem Grund können weniger essenzielle Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden. Weitere Gründe für Mangelerscheinungen können natürlich gewisse Vorerkrankungen sowie die langfristige Einnahme von Medikamenten sein.
Woran lässt sich ein Nährstoffmangel erkennen?
Ein Nährstoffmangel äußert sich auf unterschiedliche Art und Weise. Diese Symptome deuten jedoch häufig auf eine Mangelversorgung hin:
- Müdigkeit
- Blässe
- Schwächegefühl
- Muskel- und Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsschwäche
- Nervosität
- Haut-, Haar- und Nagelprobleme
- Zahnfleischbluten
- Eingerissene Mundwinkel und Lippen
Während Müdigkeit ein besonders häufiges Symptom ist, sind andere Anzeichen wiederum spezifisch für eine bestimmte Mangelerscheinung. Patienten, die unter Eisenmangel leiden, klagen zum Beispiel häufig über eingerissene Mundwinkel und brüchige Nägel sowie trockene Haut. Ein Vitamin-B12-Mangel äußert sich oft in Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit. Spezifische Symptome bei einem Folsäuremangel sind depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Durchfall und Immunschwäche. Auf einen Magnesiummangel deuten Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit sowie Kribbeln und Taubheit hin. Ein Vitamin-D-Mangel äußert sich häufig in Antriebslosigkeit.
Wie können Senioren den Mehrbedarf decken?
Der Mehrbedarf an Nährstoffen im fortgeschrittenen Alter kann sowohl über die Ernährung als auch über Nahrungsergänzungsmittel gedeckt werden.
Ernährung
Ältere Menschen sollten Lebensmittel verzehren, die viele wichtige Nährstoffe enthalten und zugleich kalorienarm sind. Das trifft zum Beispiel auf Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte zu. Essen Sie Eier, Fleisch und Wurstwaren nur in Maßen. Fettige, zuckerhaltige und stark gesalzene Lebensmittel sollten ebenfalls nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen. Achten Sie außerdem darauf, die Mengen und Portionsgrößen insgesamt zu verkleinern. Ausreichendes Trinken von mindestens 1,5 Liter pro Tag wird ebenfalls empfohlen. Diese gesunde und ausgewogene Ernährungsweise wird nicht nur älteren, sondern auch jüngeren Menschen empfohlen. Über die Ernährung können Sie Mangelerscheinungen oft effektiv entgegenwirken. Doch selbst wer im fortgeschrittenen Alter auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Ernährung achtet, ist vor einer Mangelversorgung nicht gefeit. Oft können Nährstoffe aufgrund einer schlechten Durchblutung, einer abnehmenden Darmtätigkeit oder einer Vorerkrankung nicht so gut vom Körper aufgenommen werden.
Lebensmittel, die die empfohlenen Nährstoffe in hoher Konzentration enthalten
Vorwiegend wird Vitamin D zwar über das Sonnenlicht gebildet, allerdings gibt es auch einige Lebensmittel, die vergleichsweise viel Vitamin D aufweisen. Dazu gehören Lachs und Makrelen. Zu den guten Vitamin D Lebensmitteln zählen auch Milchprodukte, Eier, Avocados und Pilze.
Einem Eisenmangel kann man mit dem Verzehr von Fleischprodukten wirksam entgegenwirken. Menschen im fortgeschrittenen Alter sollten Fleisch jedoch nur in Maßen essen. Zum Glück gibt es viele pflanzliche Lebensmittel mit einem hohen Eisengehalt wie Feldsalat, Rucola und Fenchel. Hülsenfrüchte, Ölsamen und Trockenfrüchte wie Gojibeeren enthalten ebenfalls eine beachtliche Menge Eisen.
Vitamin B12 wird vorwiegend über tierische Produkte aufgenommen. Doch auch hier gibt es wieder Alternativen wie Nori-Algen oder mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel wie Sojaprodukte.
Zur Deckung des Folsäurebedarfs haben sich Lebensmittel wie Spinat, Brokkoli, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Nüsse und tierische Produkte bewährt. Einem Magnesiummangel kann durch den Verzehr von Bananen, Avocados, Schokolade, Nüsse und Ölsaaten sowie Spinat vorgebeugt werden. Bei Calciummangel empfehlen sich Milchprodukte aber auch pflanzliche Produkte wie Grünkohl, Rucola oder Fenchel.
Nahrungsergänzungsmittel
Die körperlichen Veränderungen in fortgeschrittenem Alter führen häufig zu einer geringeren Aufnahme von wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen im Körper. Das spiegelt sich häufig in einem Gewichtsverlust, schlecht heilenden Wunden und einem erhöhten Infektionsrisiko wieder. Nährstoffreiche Lebensmittel zu essen, reicht häufig nicht aus, um den Bedarf vollkommen zu decken. Eine hilfreiche Alternative sind Nahrungsergänzungsmittel. Diese können in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen werden und gewährleisten eine Versorgung mit einer einzigartigen Nährstoffkombination. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen aufgrund einer eingeschränkten Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist.
Besprechen Sie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit Ihrem behandelnden Arzt, da mögliche Wechselwirkungen mit Arznei- oder Nahrungsmitteln nicht ausgeschlossen sind. Grundsätzlich sind Supplements jedoch sehr gut verträglich und decken den erhöhten Nährstoffbedarf in der Generation 50+ rundherum ab.
Wie lässt sich ein Nährstoffmangel bei Senioren vorbeugen?
Senioren können einiges tun, um einer Mangelversorgung vorzubeugen.
- Fünf kleinere Mahlzeiten pro Tag haben sich in fortgeschrittenem Alter bewährt. Zudem sollten Senioren versuchen, ihr Gewicht einigermaßen zu halten.
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist ebenfalls eine geeignete Maßnahme um einer Unterversorgung vorzubeugen. So geben Senioren ihrer Haut die Chance, genügend Vitamin D auszubilden und auch der Muskelabbau wird verlangsamt.
- Wenn es möglich ist, sollten Senioren auch gezielt Sport treiben. Ob Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking - die Auswahl ist groß.
- Die passenden Nahrungsergänzungsmittel steigern zusätzlich das Wohlbefinden.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.