Sparmedo Ratgeber

Was hilft gegen Kopfschmerzen?

Aktualisiert am 09.02.23

Kopfschmerzen sind ein Volksleiden - neben Rückenschmerzen gehören sie weltweit zu den häufigsten Schmerzen überhaupt. Es handelt sich dabei um diffuse Schmerzen im Bereich des Schädels, wobei diese meist durch eine Reizung der Nervenenden oder Blutgefäße ausgelöst werden. Es gibt rund 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Allein diese Tatsache zeigt deutlich, wie wichtig und gleichzeitig schwierig eine genaue Diagnose ist.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was sind Kopfschmerzen?
    1. Spannungskopfschmerzen
    2. Cluster Kopfschmerzen
    3. Plötzlich starke Kopfschmerzen
    4. Leichte Kopfschmerzen
    5. Tägliche Kopfschmerzen
  2. Es gibt 250 Arten von Kopfschmerzen - wir stellen die häufigsten Formen vor
    1. Kopfschmerzen im Hinterkopf
    2. Kopfschmerzen in der Stirn
    3. Stechende Kopfschmerzen
    4. Einseitige Kopfschmerzen
    5. Kopfschmerzen an der Schläfe
    6. Chronische Kopfschmerzen
    7. Pulsierende und pochende Kopfschmerzen
  3. Kopfschmerzen Ursachen
  4. Kopfschmerzen Symptome
  5. Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
  6. Kopfschmerzen bei Kindern
  7. Kopfschmerzen nach dem Sport
  8. Diagnose Kopfschmerzen
  9. Kopfschmerzen Behandlung
  10. Hausmittel gegen Kopfschmerzen
  11. Tipps gegen Kopfschmerzen
  12. Neueste Studien und Erkenntnisse

Zu den häufigsten Kopfschmerzarten gehören der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Hierzulande leiden rund 70 Prozent der Bevölkerung unter gelegentlichen oder immer wiederkehrenden Kopfschmerzen, davon knapp fünf Prozent unter täglichen Schmerzattacken.

Unterschiede zwischen Spannungskopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen und Migräne

Frauen sind häufiger von Kopfschmerzen betroffen als Männer
Die ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass vor allem Migräne auch hormonell bedingt sein kann. Kopfschmerzen sind in jeder Altersgruppe weit verbreitet, immer häufiger leiden bereits Kinder und Jugendliche darunter.

Was sind Kopfschmerzen?

Bei Kopfschmerzen handelt es sich um diffuse Schmerzempfindungen im Bereich des Schädels, die entweder punktuell oder im gesamten Kopfbereich auftreten können. Anders als häufig angenommen sind es aber nicht der Schädel oder das Gehirn selbst, die Schmerzen bereiten, sondern überreizte Nerven und Blutbahnen. Die Hirnmasse hingegen ist schmerzunempfindlich. Kopfschmerzen werden in primäre und sekundäre Kopfschmerzen unterteilt.

Primäre Kopfschmerzen mit eigenem Krankheitsbild

Der primäre Kopfschmerz ist dabei ein eigenständiges Krankheitsbild, seine Ursache nach wie vor weitestgehend unbekannt. 

Zu den primären Kopfschmerzen gehören:

Diese primären Kopfschmerzarten treten besonders häufig auf, wobei der Spannungskopfschmerz das typischste Erscheinungsbild ist. Primäre Kopfschmerzen haben in der Regel keinen nachweisbaren Krankheitswert, sie basieren auch nicht auf einer vorliegenden Grunderkrankung. Spannungskopfschmerz ist hingegen häufig die Folge von Stress, Überanstrengung, Wetterumschwüngen und zu wenig oder zu viel Schlaf.

Sämtliche primäre Kopfschmerzarten werden mithilfe schmerzlindernder Medikamente behandelt. Paradoxerweise können jedoch schmerzlindernde Medikamente selbst auch der Grund für neuerliche Kopfschmerzen sein. Die sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerzen entstehen beispielsweise dann, wenn dem Körper Schmerzmittel in zu hohen Dosen oder über eine zu lange Zeitspanne zugeführt werden. Der Körper reagiert mit Gewöhnung und schlussendlich mit gegensätzlicher Wirkung auf das Medikament.

Sekundäre Kopfschmerzen als Symptom einer Erkrankung

Sekundäre Kopfschmerzen sind in der Regel keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Begleitsymptom anderer Krankheiten. Sie treten deutlich seltener auf als primäre Kopfschmerzen. In vielen Fällen sind Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers sowie Fehlbelastungen der Halswirbelsäule ursächlich für die sekundären Kopfschmerzen. Weitere Ursachen können sein:

Seltene Kopfschmerzarten

Neben den bereits aufgeführten Kopfschmerzarten gibt es weitere Schmerzformen, die weder eine eigenständige Erkrankung noch ein Symptom einer anderen Erkrankung darstellen. Diese seltenen Kopfschmerzformen treten bei weniger als fünf Prozent der Bevölkerung auf. Ursächlich ist in der Regel eine spontane Reizung und Überanstrengung. Zu diesen seltenen Kopfschmerzformen gehören der Hustenkopfschmerz, der Anstrengungskopfschmerz und der Sexualkopfschmerz. Diese Kopfschmerzarten äußern sich wie folgt:

Spannungskopfschmerzen sind meist nicht intensiv, aber störend

Spannungskopfschmerz gehört für viele Menschen zum Alltag, da er besonders häufig auftritt.

Spannungskopfschmerz betrifft häufig den gesamten Kopf

9 von 10 Personen kennen diesen Schmerz: Er breitet sich langsam im Bereich des Nackens oder der Schläfen aus und wandert von dort in den gesamten Schädelbereich. Anders als bei anderen Kopfschmerzarten ist der Spannungskopfschmerz:

Wie der Name schon sagt, treten Spannungskopfschmerzen häufig in Verbindung mit Verspannungen auf, vor allem im Bereich der Nackenmuskulatur, aber auch durch Verspannungen in den Schultern und im Gesicht. Arbeiten mit monotoner Körperhaltung begünstigen die Entstehung von Spannungskopfschmerzen.

Cluster Kopfschmerzen mit sehr starken Schmerzattacken

Der Cluster Kopfschmerz gilt als schlimmste Kopfschmerzform schlechthin, da die Schmerzen von derartiger Stärke sind, dass Betroffene sie als vernichtend beschreiben.

Cluster Kopfschmerzen:

Anders als bei anderen Kopfschmerzarten sind hiervon häufiger Männer in jüngeren Jahren betroffen. Die Ursachen dieser extrem schmerzhaften, meist einseitig hinter dem Auge auftretenden Attacken sind nach wie vor nicht bekannt. Erbanlagen gelten jedoch als genauso wahrscheinlich wie ein gestörter Biorhythmus. Der Cluster Kopfschmerz dauert zwischen 15 Minuten und drei Stunden - für Betroffene eine Qual.

Der Cluster in Abgrenzung zur Migräne

Obwohl auch eine Migräne mit stärksten und meist einseitigen Kopfschmerzen einhergeht, unterscheidet sie sich deutlich vom Cluster Kopfschmerz, der in seiner Intensität noch stärker ist. Darüber hinaus fehlen beim Cluster die migränetypischen Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und eine Aura. Migräneanfälle können deutlich länger dauern als Cluster Kopfschmerzen und treten dafür nicht mehrmals täglich auf. Darüber hinaus wechselt die Migräne im Verlauf eines Anfalls häufig die Schädelseite, wohingegen der Cluster fast immer nur dieselbe Seite befällt.

Plötzlich starke Kopfschmerzen

Wenn sehr starke Kopfschmerzen ganz plötzlich auftreten, handelt es sich nur selten um Spannungskopfschmerz, der sich eher schleichend ausbreitet. Stattdessen treten Migräne und der Cluster Kopfschmerz in der Regel plötzlich auf und gehen mit heftigen Schmerzen einher. In einigen Fällen kann ein plötzlicher starker Kopfschmerz jedoch auch ein Notfall sein, der ärztliche Hilfe erfordert. Der sogenannte Donnerschlag- oder auch Vernichtungskopfschmerz kann durchaus das Symptom einer ernsten Erkrankung sein, beispielsweise eines Herzinfarkts, einer Hirnblutung oder eines Tumors. Insbesondere bei weiteren Beschwerden wie neurologischen Ausfällen oder Lähmungserscheinungen sollten Sie daher umgehend einen Arzt verständigen. 

Leichte Kopfschmerzen

Leichte Kopfschmerzen sind in der Regel Schmerzen vom Spannungstyp. Nahezu jeder Mensch leidet in seinem Leben mindestens einmal unter diesen leichten Kopfschmerzen. Sie entstehen häufig bei monotoner Computerarbeit, wenn die Nacken-, Schulter- und Gesichtsmuskeln nicht ausreichend entspannt werden. Aber auch Stress, Leistungsdruck und körperlich schwere Arbeit kann Spannungskopfschmerzen hervorrufen. Auch leichte Kopfschmerzen vom Spannungstyp können chronisch verlaufen, nämlich dann, wenn sie an mehr als 15 Tagen im Monat auftreten.

Tägliche Kopfschmerzen

Tägliche Kopfschmerzen sind ein chronisches Leiden. Diese Form kann sowohl beim Spannungskopfschmerz als auch bei der Migräne auftreten. Darüber hinaus können tägliche Kopfschmerzen jedoch auch eine Begleiterscheinung sein, etwa als Nebenwirkung einer medikamentösen Behandlung. Die Ursache täglicher Kopfschmerzen sollte in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. 

Es gibt 250 Arten von Kopfschmerzen - wir stellen die häufigsten Formen vor

Mediziner unterscheiden mittlerweile 250 Arten von Kopfschmerzen. Die Differenzierung erfolgt hierbei jedoch nicht nur nach der Ursache, sondern vor allem auch nach der Intensität und Qualität der Schmerzen. Von dumpf über ziehend bis hin zu stechend - der Kopfschmerz hat viele Gesichter. Neben den wohl bekanntesten Kopfschmerzarten, den Spannungs-, den Migräne- und den Clusterkopfschmerzen, unterscheiden Ärzte den Kopfschmerz auch je nach Lokalisation.

Kopfschmerzen im Hinterkopf

Kopfschmerzen am Hinterkopf sind meist harmloser Natur. Sie entstehen häufig durch:

All diese Faktoren können derartige Verspannungen auslösen, die in der Konsequenz zu Kopfschmerzen im hinteren Kopfbereich führen. Diese Kopfschmerzen lassen sich dementsprechend auch mit Wärme, zum Beispiel Kirschkernkissen oder Massagen lindern.

Selten sind Kopfschmerzen am Hinterkopf gefährlich

In sehr seltenen Fällen sind die Kopfschmerzen am Hinterkopf jedoch auch bedrohlich. Insbesondere bei einem plötzlichen und sehr starken Schmerz in Verbindung mit einem steifen Nacken, Schwindel oder Bewusstseinsstörungen können die Hinterkopfschmerzen auch die Vorboten eines Schlaganfalls oder Symptom einer Hirnblutung sein.

Kopfschmerzen in der Stirn

Kopfschmerzen im Bereich der Stirn und der Schläfen sind ein häufiges Anzeichen für Überlastung. In Stresssituationen treten diese Kopfschmerzen daher besonders häufig auch. Auch Computerarbeitsplätze fordern häufig ihr Tribut in Form von Kopfschmerzen in der Stirn und in den Schläfen. Das verkrampfte Schauen auf den Monitor macht dem Kopf ebenso zu schaffen, wie ein eventuell noch undiagnostizierter Sehfehler. Kopfschmerzen in der Stirn basieren nicht selten auf einer Kurzsichtigkeit. Mithilfe einer Brille lassen sich diese Schmerzen daher oft beseitigen.

Stechende Kopfschmerzen

Obwohl Kopfschmerzen in vielen Fällen eher einen drückenden Charakter haben, können sie auch als stechender Schmerz in Erscheinung treten. Früher wurden stechende Kopfschmerzen auch Eispickelkopfschmerzen genannt, weil Betroffene das Gefühl haben, als würde man ihre Schläfen- oder Scheitelregion mit einem Eispickel bearbeiten.

Stechender Kopfschmerz gehört zu den primären Kopfschmerzarten

Diese entstehen also ohne ersichtliche Ursache. Die Stiche treten plötzlich auf und sind auf eine Region lokalisiert, wohingegen der Rest des Kopfes nicht schmerzt. Die Stiche können vereinzelt auftreten, aber auch den ganzen Tag anhalten. Genaue Ursachen für die stechenden Kopfschmerzen sind nicht bekannt. Diese Kopfschmerzart spricht gut auf die Behandlung mit Schmerzmitteln an.

Einseitige Kopfschmerzen

Einseitige Kopfschmerzen treten häufig im Rahmen eines Migräneanfalls auf. Insbesondere beim Auftreten weiterer Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder neurologischen Ausfällen liegt eine Migräne nahe. Wenn die einseitigen Kopfschmerzen eher leicht sind und dennoch immer wieder an derselben Stelle auftreten, sollten Sie zur Abklärung einen Arzt aufsuchen. Übliche diagnostische Maßnahmen sind ein MRT oder ein CT, bildgebende Verfahren also, die eine krankhafte Ursache ausschließen sollen. Auch lang zurückliegende Schädelverletzungen sollten als Auslöser in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus können einseitige Kopfschmerzen auch auf Beschwerden mit der Halswirbelsäule oder mit dem Kiefer hindeuten.

Kopfschmerzen an der Schläfe

Kopfschmerzen an der Schläfe stehen meist im Zusammenhang mit einer Überbelastung der Augen. Das kann durch häufiges Lesen passieren, aber auch durch fortdauernde Computerarbeit. Besonders überlastet sind jedoch Augen, die eigentlich auf eine Sehhilfe angewiesen wären. Bei einer Sehschwäche kneifen Betroffene ihre Augen oft zusammen, um besser sehen und lesen zu können. die Muskulatur rund um das Auge verspannt hierdurch und Kopfschmerzen in der Schläfe sind eine häufige Folge. In den meisten Fällen legen die diese Kopfschmerzen, sobald Betroffene eine Brille tragen und ihre Augen entlasten können.

Chronische Kopfschmerzen

Von chronischen Kopfschmerzen sprechen Mediziner dann, wenn der Kopfschmerz an mehr als 15 Tagen pro Monat oder an mehr als 180 Tagen im Jahr auftritt. Ein Schmerztagebuch kann dabei helfen, hier einen Überblick zu gewinnen. Nahezu jede Kopfschmerzart kann chronisch verlaufen. Vor allem Migräne und Spannungskopfschmerzen werden häufig chronisch, insbesondere bei nicht ausreichender Behandlung.

Pulsierende und pochende Kopfschmerzen

Pulsierende und pochende Kopfschmerzen sind charakteristisch für Migräne. In der Regel treten sie nur in einer Schädelhälfte auf, können aber im Verlauf des Anfalls durchaus die Seite wechseln. Weitere Beschwerden wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie eventuell eine Aura runden das Krankheitsbild der Migräne ab. 

Kopfschmerzen Ursachen

Ursachen für die Entstehung von Kopfschmerzen

Kopfschmerzen entstehen durch zahlreiche Ursachen. In den allermeisten Fällen lässt sich der genaue Auslöser nicht ausmachen. Folgende Ursachen kommen jedoch infrage:

Wetterfühligkeit und Kopfschmerzen

Wenn der Wetterwechsel Kopfschmerzen bereitet, nennt man dieses Phänomen Wetterfühligkeit. Obwohl wissenschaftlich kaum haltbar, empfindet sich mehr als die Hälfte aller Deutschen als wetterfühlig, insbesondere Frauen. Grund ist eine niedrigere Reizschwelle des vegetativen Nervensystems. Insbesondere Veränderungen des Luftdrucks und der Luftfeuchte werden als Auslöser für Kopfschmerzen benannt, da der Körper eines wetterfühligen Menschen Probleme hat, sich diesen immer neuen Verhältnissen unbemerkt anzupassen. Die Bandbreite des vegetativen Nervensystems lässt sich jedoch schulen. Durch einfaches Spazierengehen bei jedem Wetter kann sich der Körper nach und nach an starke Temperaturschwankungen sowie Luftdruck- und Luftfeuchteänderungen gewöhnen.

Kopfschmerzen durch Stress

Spannungskopfschmerzen entstehen häufig durch Stress. Durch die Hektik im Alltag, durch Druck und Stress am Arbeitsplatz, durch Unzufriedenheit im Privatleben. Stress und Leistungsdruck verstärken insbesondere im Berufsleben oftmals bereits bestehende Verspannungen im Nacken. Durch verkrampfte Körperhaltungen, zu wenige Pausen und unzureichend ausgleichende Bewegung und Lockerung kommt es zu Verspannungen und Verkrampfungen der Muskulatur, die wiederum Schmerzsignale sendet, die Kopfschmerzen verursachen. Schlimmer noch: Im Laufe der Zeit kann sich daraus ein sogenanntes Schmerzgedächtnis bilden, so dass der Schmerz chronisch wird. Da Schmerz für den Körper auch Stress bedeutet, entsteht hier eine Spirale, die nur schwer zu durchbrechen ist.

Kopfschmerzen Symptome

Das Leitsymptom bei Kopfschmerzen ist natürlich der Schmerz im Bereich des Schädels. Dieser jedoch kann je nach Art und Intensität der Kopfschmerzen ganz unterschiedliche Ausmaße annehmen. Und der Kopfschmerz tritt nicht immer an derselben Stelle auf. Typisch sind folgende Symptome bei Kopfschmerz:

Kopfschmerzen und Begleitsymptome

Einige Kopfschmerzarten gehen mit Begleitsymptomen einher, allen voran natürlich die Migräne. Doch auch andere Kopfschmerzarten, etwa der Cluster Kopfschmerz, aber auch normale Spannungskopfschmerzen, können unangenehme Begleitbeschwerden mit sich bringen. Hierzu zählen zum Beispiel:

Kopfschmerzen und Übelkeit

Übeleit bis hin zum Brechreiz tritt hauptsächlich im Rahmen eines Migräneanfalls auf. Dennoch können Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit auch auf andere Erkrankungen schließen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen muss bei dieser Symptomatik auch an einen Sonnenstich gedacht werden, der im Übrigen auch Erwachsene treffen kann.

Nackenschmerzen und Kopfschmerzen

Nackenschmerzen treten häufig in Verbindung mit Spannungskopfschmerzen auf. Der Nacken schmerzt aufgrund von Verspannungen, die durch Fehlhaltungen oder monotone Körperhaltung entstehen. Diese Verspannungen lösen Muskelblockaden aus, welche wiederum für den Spannungskopfschmerz verantwortlich sind. Die Nackenschmerzen können sowohl mittig als auch seitlich auftreten und strahlen dann in den Hinterkopf aus.

Schwindel und Kopfschmerzen

Schwindel kann bei vielen Kopfschmerzarten auftreten, insbesondere jedoch bei der Migräne und beim Cluster Kopfschmerz. Doch auch andere Grunderkrankungen können mit Kopfschmerzen und Schwindel einhergehen, etwa Tumorerkrankungen oder Einblutungen ins Gehirn. Daher ist ein Arztbesuch bei Kopfschmerzen und auftretendem Schwindel dringend anzuraten.

Fieber und Kopfschmerzen

Treten Kopfschmerzen in Verbindung mit Fieber auf, ist das ein recht sicherer Hinweis auf einen grippalen Infekt. Erkältungen gehen in fast allen Fällen mit dumpfen Kopfschmerzen einher und auch Fieber tritt in den ersten Tagen häufig auf. Doch Vorsicht: Nicht nur bei einem harmlosen grippalen Infekt werden Kopfschmerzen oft von Fieber begleitet. Auch die Influenza, die echte Virusgrippe, ruft diese Symptome hervor. Die Influenza ist bedeutend gefährlicher und hochansteckend, weswegen sie der ärztlichen Behandlung bedarf.

 Kopfschmerzen in der Schwangerschaft

Kopfschmerzen treten in der Schwangerschaft häufig auf. Insbesondere dann, wenn Sie schon vor der Schwangerschaft regelmäßig unter Kopfschmerzen litten, kann sich die Symptomatik sogar verschlimmern. Grund kann unter anderem die Hormonumstellung sein. Darüber hinaus kommen folgende Ursachen infrage:

Paracetamol während der gesamten Schwangerschaft möglich

Obwohl Wirkstoffe wie Ibuprofen und auch Diclofenac in den ersten beiden Dritteln der Schwangerschaft nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden dürfen, sind Schmerzmittel mit diesen Wirkstoffen nach der 28. Schwangerschaftswoche tabu. Lediglich Präparate mit dem Wirkstoff Paracetamol dürfen während der gesamten Schwangerschaft angewendet werden, allerdings nicht mehrere Wochen am Stück und immer in Rücksprache mit dem Arzt.

Um Kopfschmerzen mit Hausmittel zu lindern, empfehlen sich während der Schwangerschaft zum Beispiel kalte Kompressen, Massagen des Nackens und der Schultern sowie ausreichend Bewegung und kalte Duschen.

 Kopfschmerzen bei Kindern

Kopfschmerzen treten bei Kindern häufig in Verbindung mit einer anderen Erkrankung auf, etwa im Rahmen eines fiebrigen Infektes. Sie können aber durchaus auch als eigenständiges Krankheitsbild auftreten, in Form von Spannungskopfschmerzen oder sogar Migräne. Diese primären Kopfschmerzarten betreffen mittlerweile 20 Prozent der Kinder im Vorschulalter. Unter den Jugendlichen leiden bereits 30 Prozent unter gelegentlichen Kopfschmerzen. Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von:

Wenn Kinder häufiger über Kopfschmerzen klagen, sollten Eltern außerdem auch das Essverhalten des Kindes im Blick behalten. Nicht selten steckt auch eine Nahrungsmittelallergie oder eine andere Unverträglichkeit hinter den Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen.

 Kopfschmerzen nach dem Sport

Kopfschmerzen nach dem Sport treten relativ häufig auf. Dieser sogenannte Anstrengungskopfschmerz entsteht nach intensiver Ausdauerbelastung, etwa nach dem Laufen. Durch größere Salz- und Wasserverluste bei andauerndem Schwitzen werden die Gefäße im Kopf gereizt und senden Schmerzsignale aus. Diese starken, teils migräneartigen Kopfschmerzen treten unmittelbar nach dem Sport auf und können einige Stunden anhalten. Als Ursache kommt außerdem ein unbehandelter Bluthochdruck infrage. Sollten Sie nach dem Sport also regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden, ist ein Besuch beim Arzt in jedem Fall ratsam.

Diagnose Kopfschmerzen - Wann zum Arzt?

Gerade weil Kopfschmerzen auf den unterschiedlichsten Ursachen basieren können, ist eine genaue Diagnostik unumgänglich. Der Gang zum Arzt empfiehlt sich also immer dann, wenn die Kopfschmerzen in kurzen Abständen immer wieder kommen, oder aber sogar durchgehend bestehen bleiben. Vor allem Spannungskopfschmerzen, die zumeist von Fehlhaltungen der Wirbelsäule rühren, können im Verlauf chronisch werden, wenn die Ursache nicht herausgefunden und behoben wird. Um das zu umgehen, ist ein Arztbesuch unabdingbar.

Schmerztagebuch für besseren Überblick

Der Hausarzt wird zunächst eine Patientenanamnese erheben. Diese beinhaltet ein ausführliches Gespräch und zahlreiche Fragen zu den Lebensgewohnheiten, der eventuellen Krankheitsgeschichte und der Art und Stärke der Kopfschmerzen. Zur besseren Übersicht wird der Arzt vermutlich ein sogenanntes Schmerztagebuch vorschlagen. In diesem Tagebuch notiert der Patient die Art und Dauer der Kopfschmerzen, die Häufigkeit, Begleitbeschwerden, Schmerzstärke sowie die Situation, in der die Kopfschmerzen auftraten. Das erlaubt sowohl dem Arzt als auch dem Betroffenen selbst einen besseren Überblick, sodass anhand des Schmerztagebuches oftmals schon eine gesicherte Diagnose gestellt werden kann.

Blutuntersuchungen zum Ausschluss von Grunderkrankungen

Eigentlich sind bei Kopfschmerzen keine Blutuntersuchungen nötig, da sie in der Regel keine genauen Hinweise auf die Schmerzursache geben können. Dennoch gehört ein Blutbefund in den meisten Arztpraxen dazu, allein schon, um eventuelle Grunderkrankungen auszuschließen oder zu bestätigen. Überprüft werden dabei vor allem der Blutzuckerwert, die Entzündungsparameter und der Vitaminhaushalt. Ergänzend können auch Urintests durchgeführt werden. Diese Prozedur gehört zu den standardisierten Untersuchungen.

EEG und bildgebende Verfahren

Zur Beurteilung der Hirnstruktur, der Nerven, Blutgefäße und Nebenhöhlen sind in der Regel bildgebende Verfahren oder ein EEG angezeigt:

Zu den bildgebenden Verfahren gehören hingegen das MRT, das CT und die Ultraschalluntersuchung:

Kopfschmerzen Behandlung

Nicht jede Kopfschmerzart erfordert eine Behandlung. Insbesondere bei leichten Kopfschmerzen ist es oft schon hilfreich, sich an der frischen Luft zu bewegen, mehr Wasser zu trinken oder kühle Umschläge auf die Stirn oder in den Nacken zu legen. Bei stärkeren Kopfschmerzen oder gar Migräne ist eine medikamentöse Behandlung hingegen meist unumgänglich.

Mittel gegen Kopfschmerzen

Die symptomatische Behandlung von Kopfschmerzen erfolgt meist mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln, nämlich sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Dabei sollten auch frei verkäufliche Schmerzmittel nicht länger als drei Tage in Folge und nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat eingenommen werden, da andernfalls das Risiko besteht, die Kopfschmerzen zu verstärken.

Ibuprofen mit schneller und guter Wirksamkeit

Ibuprofen ist ein schmerzstillender und fiebersenkender Wirkstoff mit schneller und sehr guter Wirksamkeit:

Liegt der Wirkstoff in Salzform als DS-Lysinsalz vor, geht er noch schneller ins Blut über. Ibuprofen hemmt die Bildung von Prostaglandinen, die an der Schmerzentstehung beteiligt sind.

Paracetamol bei leichten bis mäßigen Schmerzen

Paracetamol ist ebenfalls ein schmerzstillender und fiebersenkender Wirkstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften:

Er eignet sich zur Behandlung leichter bis mäßiger Schmerzen und in entsprechender Dosierung auch zur Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern.

Acetylsalicylsäure bei leichten bis mäßig starken Kopfschmerzen

Acetylsalicylsäure (ASS) ist ein weiterer Wirkstoff mit schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften.

Darüber hinaus wirkt Acetylsalicylsäure blutverdünnend. Für Personen mit erhöhter Blutungsneigung ist der Wirkstoff daher nicht geeignet. Acetylsalicylsäure wirkt bei leichten bis mäßig starken Kopfschmerzen.

Kombipräparate

Zur Behandlung von Kopfschmerzen, insbesondere von Erkältungskopfschmerzen, eignen sich auch Kombipräparate mit den Wirkstoffen Paracetamol und/oder Acetylsalicylsäure und Coffein:

Das zugesetzte Coffein verstärkt die schmerzstillende Wirkung und beschleunigt den Wirkeintritt.

Therapie chronischer Kopfschmerzen 

Chronische Kopfschmerzarten, so etwa die Migräne oder der Cluster-Kopfschmerz, erfordern andere therapeutische Maßnahmen als Spannungskopfschmerzen. Bei chronischen Schmerzen ist in der Regel eine dauerhafte Schmerztherapie angezeigt:

Im Falle einer Migräne werden beispielsweise triptanhaltige Medikamente verordnet, die nicht nur die anfallsartigen Schmerzen lindern, sondern auch die begleitende Übelkeit hemmen. 

Behandlung sekundärer Kopfschmerzen

Die Therapie sekundärer Kopfschmerzen gestaltet sich schwieriger, denn um die wirkliche Kopfschmerzursache zu bekämpfen, muss diese erst einmal herausgefunden werden. Eine gründliche Diagnostik ist daher unabdingbar. Viele Grunderkrankungen, die Kopfschmerzen nach sich ziehen können jedoch sehr gut behandelt werden, so zum Beispiel:

  • Einstellung zu hohen Blutdrucks mithilfe sogenannter Antihypertensiva
  • Einstellung zu hohen Blutzuckers mithilfe von Antidiabetika
  • Behandlung entzündlicher Infekte mithilfe eines Antibiotikums
  • Überprüfung und Regulierung einer eventuellen Sehschwäche

Akupressur bei Kopfschmerzen

Die Akupressur ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Ähnlich wie bei der Akupunktur werden bestimmte Energiepunkte bearbeitet, jedoch nicht mit Nadeln, sondern mit bloßem Fingerdruck.

Zur Behandlung leichter bis starker Kopfschmerzen
Hierfür können Sie die Akupressurpunkte im Bereich der Nasenwurzel, der Augenbrauen, des Ohrs und des Handgelenks mit leichtem Druck mit dem Zeigefinger und dem Daumen massieren. Folgende Grafik zeigt Ihnen die genaue Lokalisation der Akupressurpunkte und die Behandlung der Hauptpunkte:

Kopfschmerzen selbst mit Akupressur lindern

Bei immer wiederkehrenden oder sehr heftigen Kopfschmerzen, die zudem mit anderen Beschwerden wie Schwindel einhergehen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. In diesem Fall ist die Akupressur nicht geeignet.

Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Leichte Kopfschmerzen lassen sich gut mit bewährten Hausmitteln behandeln. Viele davon sind so einfach wie effektiv:

Tipps gegen Kopfschmerzen

Unter Berücksichtigung folgender Tipps können Sie Kopfschmerzen vom Spannungstyp, aber auch wetterbedingten Kopfschmerzen sowie Migräneanfällen gut vorbeugen:

Studien und Erkenntnisse

Cannabis wirksam bei Migräne und Cluster-Kopfschmerz
Seit der Legalisierung von medizinischem Cannabis laufen Untersuchungen über die möglichen Einsatzgebiete. Nachdem Cannabis vorrangig für Krebserkrankungen gegen Appetitverlust und Übelkeit angedacht war, zeigen sich auch bei neurologischen Erkrankungen positive Effekte. So konnte die Schmerzstärke bei Migräne um 43,5 Prozent durch Cannabis reduziert werden. Außerdem wurden bei Migräne vorkommende Beschwerden wie Magen-, Muskel- und Knochenschmerzen verringert. Bei Cluster-Kopfschmerz, einer wesentlich seltener auftretenden Kopfschmerzform mit stärksten Schmerzen, war Cannabis nur bei den Patienten wirksam, die als Kind unter Migräne gelitten hatten. Als Nebenwirkungen traten vor allem Benommenheit und Konzentrationsschwierigkeiten auf. Hier geht´s zur Studie.

Dauerhafte elektrische Stimulation am Oberkiefer hilft gegen Cluster-Kopfschmerz
Cluster-Kopfschmerz zählt zu den stärksten Schmerzformen überhaupt. Medikamente helfen oft nicht ausreichend, sodass nach anderen Möglichkeiten der Schmerzbehandlung gesucht wird. Über die Implantation eines permanenten Stimulationssystems soll die Weiterleitung des Schmerzsignals über die Nerven unterbrochen werden. Das Stimulationsystem wird in den seitlichen Oberkiefer eingesetzt, wo sich das Ganglion sphenopalatinum ("Nervenknoten") befindet. Für diese schwierige Operation arbeiten HNO-Ärzte, Neurologen, Mund-Kiefer-Gesicht-Chirurgen und Neurochirurgen zusammen.

Um das Ganglion sphenopalatinum zu blockieren, wird ein Sender, der wie ein Telefonhörer aussieht, an die Wange gehalten, sodass das Stimulationssystem aktiviert wird. Dadurch wird das Schmerzsignal unterbrochen und kommt nicht im Gehirn an. Nach der Implantation litten die Patienten seltener unter Anfällen von Cluster-Kopfschmerzen und falls sich Schmerzen einstellten, waren diese signifikant geringer als zuvor. Eine Verlängerungsstudie über 24 Monate belegte die anhaltende Wirksamkeit des Stimulationssystems. Hier geht´s zur Studie.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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