Infektionsschutz: Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionen
Aktualisiert am 20.01.22
In unserer Welt sind wir von zahlreichen Viren und Bakterien umgeben. Obwohl das zunächst bedrohlich klingt, ist das meistens kein Grund zur Sorge - den Großteil der Keime wehrt unser Immunsystem erfolgreich ab. Allerdings schaffen es gewisse Erreger dennoch in unseren Organismus. Um einen besseren Schutz vor krank machenden Erregern zu haben, empfehlen sich vor allem Schutz- und Hygienemaßnahmen.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Was sind Infektionskrankheiten?
- Übertragung von Viren
- Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionen
- Verhaltenstipps zum Schutz vor Infektionen
Was sind Infektionskrankheiten?
Infektionskrankheiten entstehen durch die Ansteckung mit einem Erreger. Auslöser sind meist krank machende Viren, Bakterien oder Pilze, die in den Wirtsorganismus eindringen, sich dort vermehren und ausbreiten. Nach einer Infektion muss es jedoch nicht immer zu einem Ausbruch der Infektionskrankheit kommen: Ein gesundes Immunsystem wehrt viele Keime erfolgreich ab. Erst wenn der Körper tatsächlich Infektionssymptome entwickelt, spricht man von einer Infektionskrankheit. Eine Infektion betrifft entweder den ganzen Körper oder ist lokal beschränkt (z.B. Wundinfektion).
Gefährdet sind immungeschwächte Menschen
Weltweit gehören Infektionskrankheiten zu den häufigsten Todesursachen. Während ein gesundes Immunsystem Krankheitserreger ganz gut abwehren kann, sind Infektionen für immungeschwächte Menschen oft lebensgefährlich. Gerade für diese Risikogruppe sind Präventionsmaßnahmen ein besonders wichtiges Thema.
In Deutschland sind Infektionskrankheiten weit verbreitet. Allerdings verlaufen viele Infektionserkrankungen wie z.B. Erkältungen oder Durchfallerkrankungen relativ harmlos. Gefährliche Infekte, die bei Nicht-Behandlung einen schweren oder tödlichen Verlauf nehmen können, kommen in Deutschland seltener vor.
Das sind häufige Infektionskrankheiten:
- Erkältung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- akute Bronchitis
- Influenza
- Corona
- Magen-Darm-Grippen
- Salmonellose
- Lebensmittelvergiftung
- Blasenentzündung
- Nierenbeckenentzündung
- Harnröhrenentzündung
- Verschiedene Geschlechtskrankheiten
- Herpes
- Scharlach
- Drei-Tages-Fieber
- Windpocken, Masern, Mumps, Röteln (v.a. ohne Impfung)
Wie werden Viren übertragen?
Viren finden unterschiedliche Wege, um auf den Menschen überzuspringen. Das Tückische an ihnen ist, dass sie bereits eine gewisse Zeit im Körper schlummern können, bevor es zu einem Ausbruch kommt. Die infizierte Person merkt gar nicht, dass sie sich angesteckt hat und ihr Immunsystem auf Hochtouren läuft. Eventuell kommt es auch gar nicht erst zu einem Ausbruch, sondern die Infektion verläuft symptomlos. Die Gefahr bei symptomfreien Verläufen ist, dass die Person dennoch ansteckend ist und andere Personen infizieren kann.
Diese Übertragungswege sind möglich:
Tröpfcheninfektion
Viren und Bakterien werden über Husten, Niesen, Sprechen, Küssen oder Händeschütteln übertragen. In der Folge kommt es beispielsweise zu grippalen Infekten, Masern, Grippe, Scharlach, Meningokokken oder Hirnhautentzündungen. Die Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt z.B. hauptsächlich über Tröpfchen und Aerosole (kleinste Tröpfchen, die sich z.B. in Innenräumen bei mangelnder Lüftung festsetzen können).
Kontaktinfektion oder Schmierinfektion
Bei einer Kontakt-/Schmierinfektion bleiben die Keime an Händen oder Gegenständen haften. Sie werden durch Berührungen übertragen. In der Folge kommt es beispielsweise zu Herpes, Bindehautentzündungen oder Durchfallerkrankungen.
Lebensmittelinfektion
Die Keime haften an den Nahrungsmitteln und überleben sogar im Wasser. In manchen Fällen bilden sie sogar Giftstoffe im Lebensmittel. Eine Lebensmittelinfektion kann Brechdurchfälle oder Lebensmittelvergiftungen verursachen.
Infektionen über Wasser
Krankheitserrreger gelangen z. B. über das Trinkwasser oder beim Baden in verunreinigten Gewässern in den menschlichen Organismus. Die Folge sind Durchfallerkrankungen, Lungenentzündungen oder grippeartige Beschwerden.
Grundsätzlich werden Krankheitserreger also entweder direkt von Mensch zu Mensch oder über indirektem Weg (Zwischenwirt) übertragen. Darüber hinaus gibt es Infektionskrankheiten, die sexuell übertragbar sind. Über Körperflüssigkeiten oder kleinere Hautverletzungen werden die Erreger dabei übertragen. Eine sogenannte „Zoonose“ ist ebenfalls möglich. Dabei springt der Erreger vom Tier auf den Menschen über.
Eintrittspforten der Erreger
Viren und Bakterien gelangen also auf unterschiedlichen Wegen in den menschlichen Körper. Über diese Bereiche (auch Eintrittspforten genannt) können Erreger prinzipiell den Weg in den Körper finden:
- Nasenschleimhaut
- Mundschleimhaut
- Augenbindehaut
- Untere Atemwege
- Blutbahn
- Hautverletzungen
- Magen-Darm-Trakt
- Genitalschleimhäute
Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionen
Um Infektionen bestmöglich einzudämmen, haben sich diverse Schutz- und Hygienemaßnahmen bewährt. Zu diesen Maßnahmen gehören z.B. das regelmäßige und gründliche Händewaschen, das richtige Verhalten bei Niesen und Husten (in die Armbeuge), regelmäßiges Lüften, Haushaltshygiene, das Tragen von Badeschuhen im Schwimmbad, das Tragen von Masken sowie Impfungen. Auf einige dieser wichtigen Schutz- und Hygienemaßnahmen möchten wir im Folgenden detaillierter eingehen.
Händedesinfektion
In der Infektionsprophylaxe nimmt vor allem die Händedesinfektion einen hohen Stellenwert ein. 80% aller Infektionen werden über die Hände übertragen. Zwar dient auch gründliches Händewaschen mit Seife der Prävention, allerdings sind Händedesinfektionen rund 100 Mal effektiver. Eine Händedesinfektion tötet bzw. inaktiviert Krankheitserreger an den Händen gezielt. Eine Unterbrechung von Infektionsketten kann mittels hygienischer Händedesinfektion erreicht werden.
Desinfektion im Beruf und zu Hause
Unsere Hände kommen Tag für Tag mit zahlreichen Gegenständen in Kontakt, die mit potentiell schädigenden Mikroorganismen behaftet sind. Wer einen sehr kontaktstarken und berührungsintensiven Beruf ausübt, besitzt ein höheres Risiko für eine Kontakt-/Schmierinfektion. Das Desinfizieren der Hände ist im Gesundheitswesen daher Pflicht.
Doch auch im privaten Bereich ist die Händedesinfektion sinnvoll und um einiges effektiver als die Händereinigung alleine. Händedesinfektionsmittel gibt es in Form von Gels, Sprays oder Lösungen. In den Produkten sind antibakterielle, antivirale und antimikrobielle Inhaltsstoffe wie beispielsweise Alkohole, Wasserstoffperoxid, Halogene oder Bipyridine enthalten.
Nebenwirkung trockene Hände
Die Händedesinfektion ist sinnvoll und ein wichtiger Baustein in der Eindämmung von Infektionskrankheiten. Allerdings kann der regelmäßige Kontakt der Haut mit Alkoholen und anderen Wirkstoffen zur Austrocknung der Hände beitragen. Um die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen, benötigt sie eine Extra-Portion Pflege. Arztseifen mit Pflanzenölen sind dafür besonders geeignet. Sie versorgen die Haut mit wertvollen Fetten und sind besonders hautschonend.
Inzwischen gibt es auch die Möglichkeit, auf antibakterielle und virenabtötende Pflegesprays oder -lotions zurückzugreifen. Durch diese Pflegeprodukte wird die Keimbelastung deutlich reduziert, ohne dabei die empfindliche Haut zu belasten. Die Pflegesprays und - lotions wirken außerdem angenehm kühlend und beruhigend. Zudem können sie ohne Seife und Wasser verwendet werden und trocknen schnell ein. Pflegesprays sind damit die ideale Alternative für Menschen, die viel unterwegs sind.
Nasen-Mund-Rachen-Hygiene
Neben der richtigen Handhygiene spielt auch die Nasenhygiene eine wichtige Rolle - schließlich gilt die Nasenschleimhaut als eine der Haupteintrittspforten für Viren und Bakterien. Um krank machende Erreger in der Nase effektiv zu bekämpfen, haben sich diverse Nasensprays bestens bewährt. Nasensprüh-Gels mit Natriumhypochlorit bewirken eine deutliche Reduzierung verschiedener Viren und Bakterien, so auch der SARS-CoV-2-Viren.
Nasensprühgele mindern Viren, befeuchten und reinigen zugleich
Sprühgels sind auch wirksam gegen Sporen und Mykosen. Darüber hinaus wird die Nasenschleimhaut befeuchtet und gereinigt. Bei entzündeten Nasennebenhöhlen, Pollen- und Atemwegallergien sind Nasensprüh-Gels eine wahre Wohltat für die gereizte Schleimhaut. In den Nasensprays sind Wirkstoffe wie Mineralsalzlösung oder Rotalge enthalten.
Mund- und Rachenspülungen reduzieren die Virenlast
Eine weitere Eintrittspforte für Viren und Bakterien sind die Mund- und Rachenschleimhaut. Die Virenlast im Mund-Rachenraum kann jedoch über spezielle Mund- und Rachenspülungen signifikant reduziert werden. Das Risiko einer Tröpfchenübertragung kann so verringert werden. Mit Inhaltsstoffen wie Benzylalkohol und Zinksalz helfen die Lösungen, behüllte Viren unschädlich zu machen und zu entfernen.
Flächen-Desinfektion
Auf unbelebten Flächen und Gegenständen bleiben ebenfalls Keime haften. Die Krankheitserreger überleben oft sogar mehrere Monate auf diesen Flächen und werden über Hände oder Staubpartikel weiterverbreitet. Die regelmäßige Flächendesinfektion stellt daher eine der wichtigsten Schutz- und Hygienemaßnahmen im Kampf gegen Infektionskrankheiten dar. Am Toilettensitz, in Bädern, an Türklinken, auf Arbeitsflächen, in Schwimmbädern oder auf Böden tummeln sich besonders viele Mikroorganismen. Gebrauchsfertigen Schaum-Sprays oder spezielle Desinfektionsreiniger mit Alkohol töten Keime auf Flächen und Gegenständen gezielt und sicher ab.
Handschuhe
Im Allgemeinen schützen Handschuhe vor Verschmutzungen, Verletzungen, aggressiven Stoffen sowie der Verbreitung von Krankheitserregern. Handschuhe zum Schutz vor Keimen gibt es in verschiedenen Ausführungen - beispielsweise Nitril, Vinyl, Latex, steril oder nicht steril. Latexfreie Nitrilhandschuhe sind z.B. gut verträglich, jedoch weniger dehnbar. Wenn Sie sich für diese Handschuhe entscheiden, sollten Sie daher lieber eine halbe Nummer größer wählen. Latexhandschuhe überzeugen hingegen durch hohe Strapazierfähigkeit und Chemikalienbeständigkeit. Allerdings werden sie nicht so gut vertragen und sind empfindlich gegen Fette und Öle.
Mund- und Atemschutzmasken
Mund- und Atemschutzmasken verringern den Ausstoß von Aerosolen und Tröpfchen aus den Atemwegen. Zwar können Aerosole aufgrund ihrer mikroskopisch kleinen Größe zwischen den Maschen von Stoffmasken nach außen dringen, allerdings bremst die Maske beim Ausatmen auch das Aerosol ab. Die Konzentration infektiöser Partikel in der unmittelbaren Umgebung des Maskenträgers wird dadurch reduziert.
Es gibt unterschiedliche Arten von Mund- und Atemschutzmasken wie Stoffmasken, FFP2- und FFP3-Masken oder OP-Masken. In Deutschland gilt inzwischen vielerorts eine FFP2-Maskenpflicht, da sich diese als besonders effektiv im Kampf gegen das Coronavirus erwiesen hat. Allerdings muss die FFP2-Maske für einen tatsächlichen Schutz auch korrekt getragen werden.
Schnelltests
Um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 einzudämmen, wurde neben zahlreichen Schutz- und Hygienemaßnahmen auch auf eine umfangreiche Teststrategie gesetzt. Es gibt mehrere Arten von Tests, die das Coronavirus nachweisen können. Grundsätzlich wird zwischen dem Antigen- und PCR-Testverfahren unterschieden. Während Antigentests bestimmte Eiweißmoleküle des Virus nachweisen, testen PCR-Verfahren auf spezielle DNA-Stücke des Virus. PCR-Tests gelten als sehr zuverlässig und genau, sind dafür aber zeitaufwendiger und teurer.
Antigentests sind zwar etwas weniger zuverlässig, dafür gibt es das Ergebnis bereits nach 10 bis 20 Minuten. Antigentests werden daher häufig als Corona Schnelltests bezeichnet. Vom Prinzip her funktionieren Corona Schnelltests wie Schwangerschaftstests. Sie können von Laien ganz einfach zu Hause durchgeführt werden. Dafür wird eine Probe aus dem Nasen- oder Mund-Rachen-Raum entnommen, in eine Salzlösung gegeben und anschließend auf das Testkit getröpfelt. Bereits innerhalb weniger Minuten verfärbt sich der Teststreifen und zeigt ein Ergebnis an.
Verhaltenstipps zum Schutz vor Infektionen
1. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen schützt und hilft dabei, Infektionsketten zu durchbrechen.
2. Beim Husten und Niesen mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen halten. Am besten in ein Einwegtaschentusch niesen. Nach dem Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen. Ist kein Taschentuch griffbereit, dann in die Armbeuge niesen/husten.
3. Toiletten und Badezimmer regelmäßig reinigen. Für den Sanitärbereich unbedingt separate Putzlappen verwenden. Diese nach Gebrauch gut trocknen lassen und häufig wechseln sowie bei mindestens 60°C waschen.
4. Damit Sie vor Lebensmittelinfektionen bestmöglich geschützt sind, müssen Lebensmittel richtig aufbewahrt werden. Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Meeres- oder Milchprodukte müssen gut gekühlt aufbewahrt werden. Vor der Zubereitung von Mahlzeiten außerdem stets die Hände waschen.
5. Wer Haustiere hat, muss besondere Hygienemaßnahmen einhalten. Nach dem Streicheln stets Händewaschen, Futter- und Trinknapf regelmäßig reinigen und die tierischen Mitbewohner von Ihren Lebensmitteln fernhalten.
6. Haushaltshygiene spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Zur Haushaltshygiene gehört gründliches Putzen, richtiges Waschen und regelmäßiges Lüften.
7. Neben Schutz- und Hygienemaßnahmen, sollten Sie außerdem auf eine ausgewogene Ernährung, frische Luft, die Reduktion von Stress und ausreichend Bewegung achten - so stärken Sie Ihr Immunsystem und sind besser gewappnet.
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