Medikamente bei Reizhusten & Husten mit Schleimproduktion
Aktualisiert am 02.05.22
Husten ist nicht gleich Husten. Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwei Hustenarten: den festsitzenden Husten mit Auswurf und den trockenen Husten. Dabei ist er nur ein Symptom und kommt besonders häufig im Rahmen einer Erkältung vor.
In unserem Ratgeber finden Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Welche Art Husten haben Sie?
- Wann tritt der Husten vorzugsweise auf?
- Wann zum Arzt bei Husten?
- Wann handelt es sich um erkältungsbedingten Husten?
- Medikamente bei Husten - was hilft?
- Tipps gegen Reizhusten
- Tipps gegen Husten mit Schleimbildung
- Husten vorbeugen
- Husten bei Babys
- Husten bei Kleinkindern
- Husten bei Kindern ab 4 Jahre
- Hausmittel bei Kinderhusten
Welche Art Husten haben Sie?
Je nach Hustenart ist eine spezifische Therapie erforderlich. Während bei Reizhusten die Linderung des Hustenreizes im Vordergrund steht, geht es bei festsitzendem Husten darum, den Schleim zu lösen.
Ich habe Reizhusten.
Typischer Reizhusten ist schmerzhaft, hart, klingt bellend und verursacht geradezu Hustenanfälle. Medizinisch wird er als unproduktiver Husten bezeichnet. Als Begleiterscheinung kann Reizhusten bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Je nach Ursache wird er unterschiedlich behandelt. In der Regel werden Hustenstiller, sogenannte Antitussiva, verordnet. Diese stillen den Husten und unterdrücken den Hustenreiz.
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Ich habe Husten mit Schleimproduktion.
Geht der Husten mit einem Auswurf einher, spricht man vom produktiven Husten. Bei Husten mit weißem Auswurf handelt es sich um einen viralen Infekt, wie er bei Erkältungskrankheiten oder Bronchitis (weitere Informationen erhalten Sie in unserem separaten Bronchitis-Ratgeber) auftritt.
Ist der Auswurf gelb, kommt ein bakterieller Infekt infrage. Damit sich der Schleim verflüssigt und das erleichtert wird, ist es sinnvoll, Hustenlöser (Expektoranzien) einzusetzen.
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Ich bin nicht sicher, eher eine Mischung aus beiden.
Bei einer Mischung aus trockenem und produktivem Husten ist es möglich, sowohl Hustenstiller als auch Hustenlöser tagsüber zu kombinieren. Das heißt, dass Betroffene am Tage Hustenlöser und vor dem Schlafengehen einen Hustenstiller einnehmen. Allerdings sollte nach 17 Uhr kein Hustenlöser angewendet werden. Zeitgleich dürfen Hustenstiller und Schleimlöser allerdings niemals angewendet werden.
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Wann tritt der Husten vorzugsweise auf?
Morgendlicher Husten könnte ein Indiz für Folgendes sein:
- Raucherhusten
- chronische Bronchitis
- chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)
Immer wieder auftretender nächtlicher Husten könnte auf folgende Erkrankungen hinweisen:
- Herzschwäche (Asthma cardiale)
- Asthma bronchiale
- Fremdkörperaspiration (Eindringen von Fremdkörpern)
- akute Bronchitis
Äußert sich Husten wiederholt bei Belastungen, sollten diese Erkrankungen in Betracht gezogen werden:
- Asthma bronchiale
- Lungengerüsterkrankung (Lungenfibrose)
- Herzschwäche
Husten nach dem Essen deutet möglicherweise auf eine
- Schlucklähmung oder -störung
- Fremdkörperaspiration
hin.
Wann zum Arzt bei Husten?
Tritt nach einer Woche Selbstmedikation keinerlei Besserung ein, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Ansonsten könnte aus dem harmlosen, akuten Husten ein chronischer Husten werden, der auf Dauer die Bronchien schädigt. Chronisch wird ein Husten dann, wenn er ungefähr acht Wochen nach einer Erkältung noch nicht abgeklungen ist.
Weiterhin sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn:
- sich ein blutiger Auswurf zeigt
- trockener Husten länger als zwei bis drei Wochen andauert
- ein Engegefühl in der Brust oder Atemnot hinzukommt, bei Brustkorbschmerzen
- sich hohes Fieber einstellt
Menschen mit Immunschwäche, starke Raucher und Betroffene, die in ihrer Vorgeschichte an Krebs erkrankt waren, sollten bei Husten umgehend ärztlichen Rat einholen.
Wann handelt es sich um erkältungsbedingten Husten?
Ob der Husten erkältungsbedingt ist, erkennen Betroffene an zusätzlichen typischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen, sowie Kopf- und Gliederschmerzen.
Wie äußert sich Erkältungshusten?
Erkältungshusten teilt sich wie der Husten bei einer akuten Bronchitis charakteristisch in drei Phasen ein:
- Zunächst zeigt sich für zwei bis drei Tage der trockene Husten ohne Auswurf.
- In der zweiten Phase versucht der Körper die Erkältungsviren loszuwerden und bildet vermehrt Schleim in den Bronchien. Es kommt zum Husten mit schleimigem Auswurf. Durch den Husten versucht der Körper die Reinigungsfunktion der Bronchien zu übernehmen, und den Schleimabtransport zu fördern. Der produktive Husten ist meist nach circa sieben Tagen vorüber.
- In der letzten Phase, der sogenannten Abheilungsphase, sind die Schleimhäute oftmals noch so empfindlich, dass es erneut zu einem Reizhusten kommt. Dieser kann bis zu acht Wochen andauern.
Medikamente bei Husten - was hilft?
Husten ist keine eigenständige Krankheit, sondern nur Begleiterscheinung einer Erkrankung. Aufgrund dessen werden nur die Beschwerden gelindert, nicht aber der Infekt. Liegen Hinweise auf eine Lungenentzündung oder einen bakteriellen Infekt vor, wird Antibiotika eingenommen. Bei Erkältungen und Bronchitis liegt die Ursache allerdings in einem viralen Infekt - in den Fällen helfen Antibiotika nicht.
Reizhusten lindern
Um Reizhusten zu lindern, werden Antitussiva (Hustenstiller) eingesetzt. Sie reduzieren die Häufigkeit und Intensität von Hustenanfällen. Vorzugsweise abends eingenommen sorgen die Hustenstiller für einen ruhigen Nachtschlaf. Hustenblocker gelten als unspezifisch, da sie den Husten, unabhängig von der Ursache lindern. Aufgrund unerwünschter Wirkungen wie Müdigkeit, Verstopfung und Atemdepression sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, sollten Antitussiva nur eingenommen werden, wenn der Reizhusten sehr stark ausgeprägt ist.
Behandlung mit Antitussiva
Antitussiva sind mit unterschiedlichen Wirkstoffen erhältlich:
Wirkstoff Dextromethorphan
Dextromethorphan stillt den Hustenreiz, indem es die Reizschwelle im Hustenzentrum erhöht. Die hustenstillende Wirkung tritt rasch ein und hält bis zu sechs Stunden an. Dextromethorphan besitzt weder atemdepressive (die Atmung unterdrückend) noch analgetische (schmerzlindernde) Wirkungen.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Wirkstoff Dropropizin
Der Wirkstoff eignet sich ebenfalls zur Behandlung von Krampfhusten und unproduktivem Husten. Der hustendämpfende Wirkstoff legt sich wie ein Film auf die Schleimhäute von Lunge und Bronchien, wodurch der Hustenreiz unterdrückt wird. Außerdem entkrampft er leicht die Bronchienmuskulatur. So wird das Atmen erleichtert.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Wirkstoff Pentoxyverin
Dieser Wirkstoff entfaltet seine Wirkung, durch Erhöhung der Reizschwelle im Hustenzentrum - vergleichbar mit dem Wirkstoff Dextromethorphan. Außerdem weist Pentoxyverin eine leichte Bronchien erweiternde Komponente auf. Da die Atmung nicht beeinflusst wird, kann der Wirkstoff auch bei Grunderkrankungen wie Asthma oder COPD eingesetzt werden.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Behandlung von Reizhusten auf pflanzlicher Basis
Unterstützend bei Reizhusten können Präparate mit pflanzlichen Extrakten eingesetzt werden.
Isländisch Moos
Isländisch Moos ist auch als Fiebermoos oder Lungenmoos bekannt. Es dient zur Behandlung von Reizhusten, Heiserkeit und Halsschmerzen. Der pflanzliche Wirkstoff breitet sich als Schutzfilm auf den Schleimhäuten aus und verschafft somit eine Linderung der Beschwerden.
Weitere pflanzliche Hustenstiller gegen Reizhusten sind Eibischwurzel oder Malvenblätter. Besonders in Form von Tees sind diese Mittel bewährt.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Spitzwegerich
Die Pflanze besitzt viele Schleimstoffe, die vor allem reizlindernd wirken und bei entzündlichen Atemwegserkrankungen und Entzündungen im Hals- und Rachenbereich entgegenwirken. Es hemmt Entzündungen, lindert Reize und hat leichte antibakterielle Eigenschaften. Spitzwegerich ist in Darreichungen wie Saft, Kapseln oder Lutschpastillen erhältlich.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Sole
In Form von Inhalationen werden die Atemwege von Bakterien befreit, die Bronchien entkrampft und Schleim gelöst. So verbessert sich die Atmung, die Entzündung wird gelindert und die Schleimhäute schwellen ab.
Präparate gegen Reizhusten:
Produktiven Husten lindern
Um produktiven Husten zu lindern, werden sogenannte Expektoranzien - Hustenlöser - eingesetzt.
Expektoranzien zur Schleimlösung
Alle Wirkstoffe dieser Arzneimittelgruppe sind darauf ausgelegt, festsitzenden Schleim zu lösen und den Auswurf zu fördern.
Wirkstoff Acetylcystein (ACC)
Acetylcystein verflüssigt festsitzenden Schleim und erleichtert somit das Abhusten. Zudem wird der Wirkstoff auch bei lang andauernden Erkrankungen der Atemwege wie bei COPD oder einer chronischen Bronchitis angewandt.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Wirkstoff Ambroxol
Ambroxol kommt bei Atemwegserkrankungen mit zähflüssigem Schleim zum Einsatz. Neben Erkältungskrankheiten wird der Wirkstoff auch bei chronischer und akuter Bronchitis eingesetzt. Der durch Viren produzierte Schleim in den Bronchien wird durch Ambroxol gelöst und kann durch Husten besser abtransportiert werden. Durch die lokal betäubende Wirkung von Ambroxol werden Halsschmerzen gelindert.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Wirkstoff Bromhexin
Als schleimlösendes Mittel wirkt Bromhexin auf zweifache Weise. Zum einen werden die Drüsen angeregt, mehr Schleim zu produzieren. Demzufolge verflüssigt sich der Schleim. Zum anderen aktiviert der Wirkstoff die Flimmerhärchen der Lunge, wodurch der Betroffene besser abhusten kann.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Wirkstoff Guaifenesin
Dieser Wirkstoff wird bei erkältungsbedingtem Husten und akuter Bronchitis eingesetzt. Er befreit die Atemwege und erleichtert das Atmen.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Behandlung von produktivem Husten mit pflanzlichen Arzneimitteln
Pflanzliche Präparate wirken mild und sind in der Regel sehr gut verträglich. Folgende Wirkstoffe haben sich in pflanzlichen Arzneimitteln bewährt:
Pelargonium
Die südafrikanische Arzneipflanze wird zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und akuter Bronchitis eingesetzt. Pelargonium wirkt antibakteriell und stimuliert das Immunsystem.
Hinweise bezüglich der Dosierung und Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit entnehmen Sie der Packungsbeilage des jeweiligen Medikaments. Da diese je nach Präparat variieren, lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen treffen.
Efeu
Efeu eignet sich bei Husten mit Schleimbildung. Als Saft, Tropfen oder Lutschpastillen entspannt Efeu-Trockenextrakt die Bronchien und fördert den Auswurf.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Thymian
Das Heilkraut eignet vor allem bei festsitzendem Husten. Außerdem soll Thymian bei akuter Bronchitis helfen. Es fördert den Auswurf und wirkt antibakteriell und bronchospasmolytisch (krampflösend). Erhältlich sind Mittel unter anderem als Sirup, Saft, Lutschtabletten oder -pastillen.
Die Empfehlungen, ab welchem Alter der Wirkstoff angewendet werden kann und in welcher Dosierung, variieren je nach Präparat. Auch über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Lesen Sie deshalb vor der Anwendung die Packungsbeilage und fragen Sie bei Unklarheiten oder Unsicherheit Ihren Arzt oder Apotheker.
Alle Präparate gegen Husten mit Schleimbildung:
Tipps gegen Reizhusten
Um unangenehmen Reizhusten zu lindern, können Sie selbst Folgendes tun:
- Trinken Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit am Tag.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem, zum Beispiel mit Vitamin C und E sowie Zink.
- Ernähren Sie sich gesund mit täglichen Obst- und Gemüseportionen.
- Befeuchten Sie die Raumluft, z.B. mit einem feuchten Handtuch über der Heizung oder einem speziellen Raumluft-Befeuchter.
- Nehmen Sie Hustenstiller abends ein. So können Sie besser schlafen.
- Inhalieren Sie mit Kochsalz, Thymian oder Kamille, um die trockenen Schleimhäute zu befeuchten
Tipps gegen Husten mit Schleimbildung
Hilfreiches Hausmittel - Zwiebelsaft. Zwiebeln kleinschneiden, mit Zucker mischen und ziehen lassen. Gewonnenen Saft mehrmals täglich einnehmen.
Außerdem sind natürlich auch alle genannten Tipps gegen Reizhusten bei Husten mit Schleimbildung hilfreich.
Wichtiger Hinweis: Hustenlöser und Hustenstiller können sich bei gleichzeitiger Einnahme in ihrer Wirkung behindern. Beides lässt sich zwar kombinieren, nicht aber zur gleichen Zeit.
Husten vorbeugen
Um das Immunsystem zu unterstützen und zu stärken und damit Erkältungshusten entgegen zu wirken, sind vor allem in der kalten Jahreszeit folgende Maßnahmen zu empfehlen:
- Regelmäßiges Händewaschen
- Ausreichende Zufuhr von Vitaminen
- Fernhalten von bereits erkälteten Personen
- Regelmäßige Saunabesuche
- Kneipp-Bäder
Husten bei Babys bis 1 Jahr behandeln
Für Säuglinge gibt es gegen Husten nur wenige rezeptfreie Medikamente, da grundsätzlich die Rücksprache mit dem Arzt erfolgen sollte. Denn, um das passende Präparat zu finden, müssen Eltern wissen, um welche Hustenart es sich handelt - um trockenen Reizhusten oder produktiven Husten mit Schleimproduktion.
Geht der Husten z.B. mit einem viralen Infekt wie einer Erkältung einher, wirkt ein Hustensaft oftmals wohltuend. Mitunter wird der Husten auch durch Schleim verursacht, der von der Nase in den Rachenraum läuft. In dem Fall ist der Einsatz von Nasentropfen oder Nasenspray sinnvoll.
Wird der Husten durch Pseudokrupp verursacht, darf der Säugling nie mit ätherischen Ölen inhalieren. Diese würden die gereizte Schleimhaut nur noch mehr anschwellen lassen.
Vorsicht ist bei Produkten auf Honigbasis geboten, denn Kleinkinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig einnehmen. Für folgende Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen sind geeignete Hustenmittel für Babys erhältlich:
Spitzwegerichkraut + Thymian (Eucabal Hustensaft)
- zur Linderung von Symptomen bei Erkältungskrankheiten sowie zur Behandlung von akuter und chronischer Bronchitis
- Spitzwegerichkraut enthält Schleimstoffe, die den Hustenreiz lindern und Entzündungen hemmen
- Thymian enthält ätherische Öle und besitzt antibakterielle Eigenschaften
Sonnentau + Efeu (Monapax Saft und Tropfen)
- stillt Hustenreiz
- lindert Entzündungen der Bronchien, wodurch Hustenanfälle reduziert werden
- als Tropfen bereits für Babys von drei Monaten geeignet
- als Saft für Babys ab sechs Monaten zu empfehlen
Darüber hinaus gibt es ein Präparat, dass Efeublätter-Extrakt enthält und laut Packungsbeilage ebenfalls bei Babys angewendet werden kann (Hedelix Hustensaft). In der Regel sind Hustenmittel mit diesem Wirkstoff bei Kleinkindern ab 1 Jahr geeignet.
Husten bei Kleinkindern (1-4 Jahre) behandeln
Auch bei Kleinkindern richtet sich die Therapie in erster Linie nach der vom Arzt gestellten Diagnose. Eltern ist zu empfehlen, dass sie sich in der Apotheke genau erkundigen, für welches Alter das Präparat zugelassen ist. Denn die Dosierungsempfehlungen sind für Kleinkinder meist anders als für Kinder oder Jugendliche. Ein Blick in die Packungsbeilage des Hustenmittels gibt ebenfalls Auskunft über die korrekte Dosierung. Für folgende Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen sind geeignete Hustenmittel für Kleinkinder erhältlich:
Efeublätter
- werden in Form von Trockenextrakt bei akuten Atemwegsentzündungen mit Begleiterscheinungen wie Husten angewendet
- löst Schleim- und Bronchialmuskulatur und reduziert dadurch Hustenreiz
- dämpft den Husten, löst Krämpfe und hemmt Entzündungen
- erleichtert so das Abhusten
- in der Regel für Kleinkinder ab 1 Jahr
Ambroxol
- zur Behandlung von festsitzendem Husten und akuten Halsschmerzen
- regt die Drüsen auf den Schleimhäuten der Bronchien an, mehr Sekret zu bilden, damit sich der Schleim verflüssigt
- Wirkung tritt im Durchschnitt nach 30 Minuten ein und hält je nach Dosis 6 bis 12 Stunden an
- auf ärztliche Anweisung auch für Kinder unter zwei Jahren anwendbar, ansonsten ab 2 Jahren zu empfehlen
Weitere Informationen zum Wirkstoff Ambroxol.
Thymiankraut
- zur Behandlung bei Erkältungen der Atemwege und Husten
- löst den Husten, erleichtert das Abhusten
- gereizte und trockene Schleimhäute werden beruhigt
- festsitzender Schleim verflüssigt sich
- durch das erleichterte Abhusten werden Atemwege gereinigt
- für Kleinkinder ab einem Jahr zugelassen
Husten bei Kindern (ab 4 Jahre) behandeln
Größeren Kindern und Jugendlichen stehen auch andere Darreichungsformen wie Lutschtabletten, Brausetabletten und Erkältungssirup zur Verfügung. Lesen Sie vor jeder Anwendung unbedingt sorgfältig die Packungsbeilage, um zu erfahren, ab welchem Alter ein Präparat erhältlich ist. Unter anderem sind Präparate mit folgenden Wirkstoffen bei Kindern geeignet:
Pentoxyverin
- Hustenstiller, welches den Hustenreiz lindert
- erhöht die Reizschwelle im Hustenzentrum
- erweitert leicht die Bronchien
- beeinflusst die Atmung nicht und kann daher auch bei Erkrankungen wie Asthma eingesetzt werden
- entfaltet seine Wirkung bereits nach zehn Minuten und hält bis zu sechs Stunden an
- in der Regel ab 2 Jahren geeignet
Acetylcystein
- Acetylcystein wird eingesetzt, um Schleimlösung durch Verflüssigung zu fördern
- erleichtert das Abhusten bei Atemwegserkrankungen mit zähem Schleim
- schützt die Bronchien
- als Saft, Pulver und Brausetablette in unterschiedlichen Wirkstärken verfügbar
- mit angenehm fruchtigem Geschmack
- nicht zur Anwendung bei Kindern unter zwei Jahren
- einige Präparate erst ab 14 Jahren
Dextromethorphan
- Dextromethorphan zur Behandlung von Reizhusten mit unterschiedlichen Ursachen
- Wirkstoff entfaltet seine hustenstillende Wirkung, indem er die Reizschwelle im Hustenzentrum erhöht
- Wirkung setzt rasch ein und hält bis zu sechs Stunden an
- als Lutschpastille kommt es bereits beim Lutschen durch den natürlichen Inhaltsstoff Gummi arabicum zur Linderung der Beschwerden
- zur Anwendung bei älteren Kindern und Jugendlichen, je nach Präparat ab 12 bzw. 14 oder 16 Jahren.
- der Wirkstoff ist häufig Bestandteil von Kombipräparaten gegen Erkältungsbeschwerden
Bromhexin
- Schleimlöser, der auf zweierlei Weise wirkt
- stimuliert die Drüsen in den Bronchien, damit diese vermehrt Flüssigkeit absondern
- Schleim wird flüssiger und erleichtert das Abhusten
- zusätzlich werden verstärkt entzündungshemmende Immunglobine (Eiweiße) ausgeschieden, die die Entzündung zurückdrängen
- Wirkstoff unterstützt Flimmerhärchen in den Atemwegen, den Schleim abzutransportieren
- in der Regel für Kinder ab sechs Jahren geeignet
- mit geringerem Wirkstoffgehalt auch für Kinder unter sechs Jahren
Wenn keine Medikamente, was dann? Hausmittel schaffen Linderung
In jedem Fall ist es wichtig, dass der kleine Patient viel trinkt und die Umgebungsluft nicht trocken ist. Durch das vermehrte Trinken verflüssigt sich der Schleim in den Bronchien und kann besser abgehustet werden.
Inhalationen mit isotonischer Kochsalzlösung
Als hilfreich haben sich außerdem Inhalationsgeräte erwiesen. Durch die Inhalation gelangt der Nebel gezielt in die Atemwege und somit bis in die Lunge. Inhaliert wird in der Regel mit isotonischer Kochsalzlösung. Allerdings ist von Zusätzen wie die ätherischen Öle von Eukalyptus oder Pfefferminze abzuraten, da dies mitunter zu Atemnot führen kann. Nach Rücksprache mit dem Arzt dürfen schon die Kleinen inhalieren.
Vorsicht vor Allergien bei Hausmitteln auf pflanzlicher Basis
Hausmittel wie Zwiebelsaft oder feuchte Brustwickel sind gut, jedoch nicht für jedes Kindesalter zu empfehlen. Bei Säuglingen z.B. sollte als Brustwickel eine erwärmte Mullwindel auf die Brust gelegt werden. Allein die Wärme wirkt entkrampfend und schleimlösend. Manche Säuglinge reagieren allergisch auf bestimmte Pflanzenteile. Daher ist von Hustenkräutertees abzuraten. Hier empfiehlt sich Fencheltee. Nach dem sechsten Lebensmonat kann Holundersaft in verdünnter Form gegeben werden.
Für Kleinkinder empfehlen sich neben warmen Brustwickeln auch warme Hustentees. Alternativ lässt sich Hustensaft für Kinder auch leicht selbst herstellen.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.