Hühneraugen behandeln
Aktualisiert am 29.12.23
Hühneraugen sind schmerzhafte Hautverdickungen an den Füßen, die durch wiederholte Reibung oder Druck entstehen. Um Beschwerden zu lindern und ihrer Bildung vorzubeugen, sind passende Schuhe, regelmäßige Fußpflege sowie das Beachten von Warnzeichen und gezielte Maßnahmen wie Polster und Einlagen entscheidend. Bei anhaltenden Beschwerden oder speziellen Risikofaktoren wie Diabetes ist eine frühzeitige ärztliche Beratung ratsam, um die beste Behandlungsstrategie zu finden.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Was sind Hühneraugen?
- Hühneraugen erkennen - Verwechslungsgefahr mit Dornwarzen!
- Wie und warum entstehen Hühneraugen?
- Hühneraugen behandeln
- Hühneraugen entfernen
- Wann zum Arzt?
- Hühneraugen vorbeugen
Was sind Hühneraugen?
Hühneraugen sind schmerzhafte Verdickungen der Haut, die durch wiederholte Reibung oder Druck entstehen. Sie treten vorwiegend an den Füßen auf, insbesondere an Zehen oder Fußsohlen, und zeigen sich als kleine, verhärtete Hautläsionen. Diese gelblichen Verdickungen bilden sich als Reaktion der Haut auf anhaltende Belastung, wie enge Schuhe oder unpassende Socken. Ein charakteristisches Merkmal ist der oft vorhandene zentrale, eingewachsene Kern, der wie ein kleiner Kornsamen aussieht. Die äußere Erscheinung eines Hühnerauges ist oft gelblich und kann von einer ringförmigen Verhärtung umgeben sein. Der charakteristische Kern, auch als Nucleus bezeichnet, bildet sich in der Mitte und besteht aus abgestorbenem Gewebe. Dieser Kern kann erhebliche Beschwerden verursachen, die von einem unangenehmen Druckgefühl bis hin zu starken (stechenden) Schmerzen reichen.
Hühneraugen erkennen - Verwechslungsgefahr mit Dornwarzen!
Hühneraugen und Dornwarzen sind zwei verschiedene Arten von Hautläsionen, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen können, was zu Verwechslungen führen kann. Dornwarzen werden allerdings durch eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) verursacht und entstehen nicht durch Druck oder Reibung. Zudem gibt es noch weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen Hühneraugen und Dornwarzen.
Charakteristisches Aussehen von Hühneraugen:
- kleine, verhärtete Hautverdickungen, die durch Reibung oder Druck entstehen
- gelbliche Erscheinung mit einer ringförmigen Verhärtung um die betroffene Stelle
- Bildung eines zentralen, eingewachsenen Kerns, der aus abgestorbenem Gewebe besteht
- glatte, verhornte Oberfläche
- entstehen typischerweise an den Füßen, insbesondere an Zehen oder Fußsohlen
- verursachen Schmerzen, hauptsächlich durch Druckbelastung
Charakteristisches Aussehen von Dornwarzen:
- kleine, fest wirkende Wucherungen auf der Haut
- häufige Ausbildung punktartiger schwarzer Punkte, die wie kleine Blutgefäße aussehen
- neigen dazu, in Clustern oder Gruppen aufzutreten
- unebene oder rau wirke Oberfläche
- verursachen oft Schmerzen, insbesondere beim seitlichen Druck oder Quetschen
- können an den Fußsohlen, Fingern oder anderen Bereichen auftreten
Es ist wichtig, zwischen diesen beiden Hautläsionen zu unterscheiden, da ihre Behandlungsansätze variieren. Ein Fachmann kann die Unterschiede zwischen Hühneraugen und Dornwarzen genauer erkennen und eine angemessene Behandlung empfehlen, sei es durch Hornhautentfernung bei Hühneraugen oder gezielte Behandlungen wie Vereisung oder medizinische Lösungen bei Dornwarzen.
Wie und warum entstehen Hühneraugen?
Hühneraugen entstehen durch wiederholte Reibung oder Druck auf bestimmte Hautstellen, was zu einer lokalen Verdickung führt. Diese Belastung verursacht, dass die Haut als Schutzmechanismus mehr Zellen produziert, was letztendlich zu einer Verhornung und Verdickung führt. Bereiche, die regelmäßigem Druck oder Reibung ausgesetzt sind, wie beispielsweise die Füße, können anfälliger für Hühneraugen sein.
Gefährdete Risikogruppen
Risikogruppen wie beispielsweise Diabetiker oder Menschen mit Neuropathien, sind anfälliger für Hühneraugen. Denn Neuropathien (worunter Diabetiker oft leiden) können zu einer verminderten Empfindung in den Füßen führen. Diese verringerte Empfindung begünstigt, dass Druckstellen oder Reibungen nicht rechtzeitig wahrgenommen werden und sich Hühneraugen entwickeln können. Zudem haben Menschen mit Diabetes ein höheres Risiko für Fußkomplikationen aufgrund von Durchblutungsstörungen und Nervenschäden, was die Behandlung von Hühneraugen bei dieser Gruppe besonders wichtig macht, um potenzielle Infektionen oder schwerwiegendere Komplikationen zu verhindern.
Regelmäßige Fußpflege wichtig bei Risikogruppen
Um Hühneraugen zu vermeiden, ist es ratsam, gut passende Schuhe zu tragen und sicherzustellen, dass die Füße angemessen gepolstert sind, insbesondere für Personen mit erhöhtem Risiko wie Diabetiker. Regelmäßige Fußuntersuchungen und eine angemessene Fußpflege sind für Risikogruppen von besonderer Bedeutung, um Hühneraugen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie zu ernsteren Problemen führen.
Hühneraugen behandeln - Was bringt Linderung?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die dazu beitragen können, Hühneraugen zu behandeln und Beschwerden zu lindern.
Geeignete Schuh- und Fußpflege: Das Tragen von gut sitzenden Schuhen ist entscheidend, um zusätzlichen Druck zu vermeiden. Schuhe sollten ausreichend Platz bieten und nicht an den betroffenen Stellen reiben.
Druckschutzringe: Druckschutzringe bieten optimalen Schutz vor schmerzhaftem Druck und Reibung. Um den Druck und die Reibung durch die Schuhe zu lindern, wird der Druckschutzring direkt auf das Hühnerauge, die Hornhaut oder Druckstelle am Fuß angebracht. Dies kann eine sofortige Schmerzlinderung bewirken.
Hühneraugen-Schutzpolster-Ringe: Diese speziell geformten Schutzpolster-Ringe bieten eine wirksame Druckentlastung bei Hühneraugen auf den Zehen und den Zwischenzehenbereich.
Hühneraugenpflaster: Hühneraugenpflaster lindern sofort den Schmerz durch Druck und Reibung. Zudem helfen sie durch integrierte Salicylsäure die Hühneraugen zu entfernen. Die oberen Hautschichten nehmen vermehrt Salicylsäure auf, weichen Stück für Stück auf und beginnen sich zu lösen.
Zehenpolster oder Einlagen: Weiche Schutzpolster können helfen, den Druck auf die Füße zu verteilen und Reibung zu reduzieren. Spezielle Gel-Polsterungen oder Einlagen können den Komfort erhöhen und sogar das Risiko von Hühneraugen verringern.
Fußbäder: Einweichen der Füße in warmem Wasser kann die verhärtete Haut erweichen und vorübergehend Schmerzlinderung bieten. Einige Menschen finden Erleichterung, indem sie ihre Füße in warmem Wasser mit Epsom-Salz einweichen.
Vermeidung von weiterer Reibung: Das Vermeiden von Aktivitäten, die zusätzliche Reibung oder Druck auf die betroffenen Stellen ausüben, kann dazu beitragen, Beschwerden zu lindern und das Abheilen zu unterstützen.
Gepolsterte Socken: Tragen von gepolsterten oder weichen Socken kann zusätzlichen Komfort bieten und den Druck auf die Füße verringern.
Diese Methoden tragen jedoch nur dazu bei, die Beschwerden vorübergehend zu lindern. Sie behandeln nicht die Ursache des Hühnerauges. Wenn die Beschwerden fortbestehen oder sich verschlimmern, ist es ratsam, einen Fachmann aufzusuchen.
Gelegentlich bilden sich Hühneraugen auch von selbst wieder zurück, vor allem, wenn der auslösende Druck oder die Reibung beseitigt wurde. Geduldige, konsequente Pflege kann dazu beitragen, dass sich das Hühnerauge ohne die Hilfe eines Fachmanns langsam zurückbildet. Jedoch kann das Entfernen des Kerns, insbesondere wenn er Schmerzen verursacht, oft schneller zur Linderung führen.
Hühneraugen entfernen
Die Entfernung von Hühneraugen kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wobei das Ziel darin besteht, die verhärtete Haut zu erweichen, den eingewachsenen Kern zu lösen und Beschwerden zu lindern. Methoden zur Entfernung von Hühneraugen variieren von einfachen Hausmitteln bis hin zu professionellen medizinischen Eingriffen.
Pflaster und Tinkturen zur Erweichung der Hornhaut
Hühneraugenpflaster enthalten oft Salicylsäure, eine Substanz, die dabei hilft, die verhärtete Haut aufzuweichen. Das Pflaster wird auf das Hühnerauge geklebt und über einen bestimmten Zeitraum belassen. Die Salicylsäure trägt dazu bei, die abgestorbenen Hautschichten zu lösen, sodass sie sich leichter entfernen lassen.
Den gleichen Effekt haben Tinkturen oder Lösungen mit Salicylsäure. Regelmäßig angewendet tragen sie dazu bei, die Hornhaut aufzuweichen. Beide Methoden erfordern jedoch Geduld, denn die Verhornungen lösen sich erst nach und nach auf und benötigen bis zur vollständigen Abheilung mehrere Anwendungen.
Mechanische Entfernung
Die mechanische Entfernung von Hühneraugen kann durch Schleifen oder Abschaben der verhärteten Haut erfolgen. Dies sollte jedoch von einem Fachmann wie einem Podologen oder Dermatologen durchgeführt werden, um Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden. Nachdem die Haut erweicht wurde, wird der Fachmann mit speziellen Werkzeugen die überschüssige Haut und den eingewachsenen Kern vorsichtig entfernen. Diese Methode bringt in der Regel eine sofortige Linderung, da der Druck auf das Hühnerauge nachlässt.
Wann zum Arzt?
In den folgenden Situationen ist es ratsam, ärztliche Hilfe bei Hühneraugen zu suchen:
Starke Schmerzen: Wenn das Hühnerauge starke Schmerzen verursacht, die über das übliche Unbehagen hinausgehen und nicht durch herkömmliche Schmerzlinderungsmethoden wie das Tragen geeigneter Schuhe oder Polsterung gelindert werden können, ist ein Arztbesuch ratsam. Dies könnte auf eine mögliche Infektion oder andere Komplikationen hinweisen, die ärztliche Behandlung erfordern.
Verfärbung oder Entzündung: Wenn das Hühnerauge gerötet, geschwollen sowie entzündet erscheint oder eine ungewöhnliche Verfärbung aufweist, kann dies ebenfalls auf eine Infektion hindeuten. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, ist auch hier eine ärztliche Untersuchung zu empfehlen.
Diabetes oder Durchblutungsstörungen: Bei gefährdeten Risikopersonen (wie Diabetiker oder Menschen mit Durchblutungsproblemen oder Neuropathien) ist eine verstärkte Aufmerksamkeit erforderlich. Aufgrund verminderter Empfindung in den Füßen können sich Hühneraugen leichter entwickeln und Komplikationen verursachen. Diabetiker haben zudem ein höheres Risiko für Infektionen und Heilungsprobleme. Daher ist eine regelmäßige Überwachung der Füße sowie ärztliche Betreuung ratsam.
Keine Verbesserung trotz Selbstbehandlung: Wenn trotz konsequenter Anwendung von rezeptfreien Präparaten keine Verbesserung der Hühneraugen auftritt oder sie sich verschlimmern, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Ein Fachmann kann eine geeignete Behandlung vorschlagen oder das Hühnerauge professionell entfernen, um weitere Komplikationen zu verhindern.
Größere Beschwerden oder Unsicherheit: Auch wenn Sie sich unsicher sind oder es zu größeren Beschwerden im Zusammenhang mit dem Hühnerauge kommt, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.
Hühneraugen vorbeugen
Um die Bildung von Hühneraugen zu verhindern, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die dazu beitragen können, Reibung oder Druck auf die Haut zu minimieren:
Geeignetes Schuhwerk: Das Tragen von gut passenden Schuhen ist entscheidend, um Druckstellen und Reibung zu vermeiden. Wählen Sie Schuhe, die ausreichend Platz bieten und nicht zu eng anliegen. Vermeiden Sie zu enge oder zu hohe Absätze, die den Druck auf bestimmte Bereiche des Fußes erhöhen können.
Wechselndes Schuhwerk: Abwechselndes Tragen verschiedener Schuhe kann dazu beitragen, dass der Druck auf die gleichen Stellen des Fußes reduziert wird. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von Hühneraugen verringert, die durch konstante Reibung entstehen.
Regelmäßige Fußpflege: Eine gute Fußpflege ist wichtig, um die Haut gesund zu erhalten und die Bildung von Hühneraugen zu verhindern. Halten Sie die Füße sauber und trocken und achten Sie darauf, überschüssige Haut regelmäßig zu entfernen, um die Bildung von Verdickungen zu minimieren.
Spezielle Aufmerksamkeit für Risikogruppen: Diabetiker oder Personen mit Durchblutungsstörungen sollten besonders auf ihre Fußgesundheit achten. Regelmäßige Überprüfungen und eine geeignete Fußpflege sind wichtig, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Durch eine Kombination dieser präventiven Maßnahmen lässt sich das Risiko der Bildung von Hühneraugen deutlich reduzieren. Ein bewusster Umgang mit Schuhwerk und regelmäßige Fußpflege können dazu beitragen, Beschwerden zu minimieren und das Auftreten von Hühneraugen zu verhindern. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Problemen ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren, um eine individuelle Beratung und weitere präventive Maßnahmen zu erhalten.
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