Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Aktualisiert am 09.02.23
Schmerzhafte Bläschen im Mund und rote Flecken an den Handflächen und Fußsohlen - das sind typische Symptome für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK). Diese ansteckende Infektionskrankheit wird nur symptomatisch behandelt und verläuft in der Regel komplikationslos. Eltern können ihren Kindern aber helfen, die Krankheit mit den richtigen Maßnahmen leichter durchzustellen bzw. eine Erkrankung vorzubeugen.
In diesem Artikel erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
- Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit
- Übertragung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit
- Typische Symptome
- Komplikationen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit
- Arztbesuch ist zwingend erforderlich
- Behandlungsmaßnahmen
- Tipps, wie Eltern ihren Kindern helfen können
- Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit vorbeugen
"Falsche Maul- und Klauenseuche" befällt vor allem Kinder von 2 bis 6 Jahren
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) ist eine akute hochgradig ansteckende Infektionskrankheit. Sie hat besonders in den Sommer- und Herbstmonaten ihre Hochsaison und befällt vorwiegend Kinder zwischen zwei und sechs Jahren. Mitunter kann sie auch ältere Kinder oder Erwachsene treffen. Bei den infizierten Personen zeigen sich im Mund kleine rote Flecken und Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. An den Handflächen und Fußsohlen bilden sich rötliche Flecken. Die Viruserkrankung ist auch unter "falsche Maul- und Klauenseuche" oder Hand-Fuß-Mund-Exanthem bekannt. Sie kommt weltweit vor und tritt aus diesem Grund auch epidemisch auf. Immer wieder kommt es in asiatischen Ländern wie Malaysia, Taiwan oder Japan zu regelrechten Epidemien, bei denen Hunderttausende von Menschen an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkranken.
Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind meist Enteroviren
Die Krankheit, die ihren Namen den typischen Symptomen verdankt, wird hauptsächlich durch die sogenannten humanen Enteroviren der Gruppe A verursacht. Hierzu zählen unter anderem Coxsackie-A-Viren, Coxsackieviren der Gruppe B, Echoviren und der Enterovirus 71. Alle diese Viren kommen häufig bei Erkältungskrankheiten vor. Enteroviren besiedeln den Darm und sind relativ widerstandfähig. Kommen sie mit Magensäure in Berührung, überleben die Enteroviren. Sie reagieren jedoch empfindlich auf Trockenheit. Am häufigsten sind die Coxsackieviren A16, A6 und A10 für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verantwortlich.
Übertragung der Krankheit erfolgt durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion
Die Infektionskrankheit kann auf mehreren Wegen direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden:
1. Schmierinfektion
Bei der Schmierinfektion erfolgt die Übertragung über Nahrungsmittel oder Gegenstände durch einfaches Berühren. Die infektiösen Körpersekrete wie Stuhl oder Urin werden in den meisten Fällen durch eine mangelnde Hygiene verbreitet.
2. Tröpfcheninfektion
Bei der Tröpfcheninfektion werden winzige Sekrettröpfchen durch Niesen oder Husten eingeatmet.
Wichtig: Auch wenn die Symptome abgeklungen und die Hand-Fuß-Mund-Krankheit überstanden ist, können die Erreger noch für einige Wochen über den Stuhl ausgeschieden werden. Deswegen ist eine rigorose Hygiene der Hände aufrechtzuerhalten.
Typische Symptome - Ausschlag an den Händen, Füßen & im Mund
Bevor sich die charakteristischen Symptome zeigen, bedarf es in der Regel einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen. Danach kommt es zu allgemeinen Beschwerden wie:
- Halsschmerzen
- eventuell Schwindel, Abgeschlagenheit
- Gliederschmerzen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- manchmal Bindehautentzündung
Nach weiteren wenigen Tagen kommt es zu den typischen Hautveränderungen an den Händen und Füßen sowie am Mund. Dazu zählen:
- Rote Flecken an Fußsohlen und Handinnenflächen, welche in weißgraue Bläschen übergehen.
- Schmerzhafte mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und kleine Geschwüre (Apthen) in der Mundhöhle. Die typischen Hautveränderungen treten vorwiegend zuerst im Bereich von Mund und Nase auf.
Manchmal bleibt die Erkrankung auch unentdeckt
Häufig sind auch die Ellenbogen, Knie oder das Gesäß von dem Hautausschlag betroffen. Äußerst selten kommt es zu Entzündungen der Gaumenmandeln und Lippen. Die oben erwähnten Flecken sind anfangs rot verfärbt und entzündlich. Im Verlauf der Krankheit "blühen" sie auf. Nach acht bis zwölf Tagen heilen die Bläschen in der Regel von selber ab und hinterlassen keine Spuren der Erkrankung. Mitunter kann es auch passieren, dass die Hand-Fuß-Mund-Krankheit unentdeckt bleibt, da diese typischen Hautveränderungen nicht bei jedem Kind in Erscheinung treten.
Komplikationen der Krankheit - Hirnhaut-, Lungen- oder Herzmuskelentzündungen
Wie bei jeder anderen Erkrankung, die durch Viren ausgelöst wird, kann es auch bei der HFMK zu Komplikationen kommen. Diese können als Hirnhaut-, Lungen- oder Herzmuskelentzündungen auftreten, die sich mit den typischen Anzeichen wie Kopf- und Nackensteife, Lichtempfindlichkeit oder Herzschmerzen zeigen. In einigen Fällen kommt es vor, dass Betroffene etwa vier Wochen nach der Infektion ihre Zehen- und Fingernägel verlieren. Dies allerdings nur vorübergehend. Bei Schwangeren, die kurz vor der Entbindung stehen, besteht bei einer Infektion das Risiko, den Virus auf das Neugeborene zu übertragen.
Ein Arztbesuch ist zwingend erforderlich
Bei Verdacht auf Hand-Fuß-Mund-Krankheit muss in jedem Fall ein Arzt zurate gezogen werden. Allein schon, um oben genannte Erkrankungen ausschließen zu lassen. Kommen bei betroffenen Kindern weitere Beschwerden wie:
- Kopfschmerzen
- Spannungsgefühl an Händen und Füßen
- hohes Fieber
- Übelkeit
- Erbrechen
- Krämpfe
- Bewusstseinstrübung
- eitrige Punkte auf den Rachenmandeln
- Lähmungserscheinungen
- Störungen in Blase und Enddarm
hinzu, ist es erforderlich, auch in diesen Fällen einen Arzt zu konsultieren. Zudem kommt die Tatsache, dass viele betroffene Kinder aufgrund der Schmerzen, Nahrung und Flüssigkeit komplett verweigern. Auch in diesem Fall sollte ein Arzt verständigt werden. Alle zuvor erwähnten Symptome können kombiniert oder vereinzelt auftreten und unbemerkt, schleichend oder außergewöhnlich verlaufen.
Behandelt werden nur die Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Im Prinzip wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit als harmlos eingestuft. Da sie selbstständig und relativ schnell wieder abheilt. Eine spezielle Therapie ist nicht notwendig. Es werden lediglich die Symptome behandelt. Klagen die kleinen Patienten über die schmerzenden Bläschen im Mund kann ein lokal wirkendes, schmerzlinderndes und entzündungshemmendes Medikament verabreicht werden. Die Tinktur, welche meist Chlorhexidin oder Lidocain enthält, wird entweder aufgetragen oder als Spülung angewendet. Eventuell helfen Mittel auf pflanzlicher Basis wie Kamille, Salbei, Thymian und Melisse. Gegen das Fieber helfen Präparate in Form von Zäpfchen, Fiebersaft oder Tabletten. Bei starkem Juckreiz kann ein Antihistaminikum Abhilfe schaffen, allerdings ist es sehr selten nötig. Ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit überstanden, ist man gegen den auslösenden Virus ein Leben lang immun. Allerdings kann man mehr als einmal an der HFMK erkranken, da mehrere Virentypen (derzeit 15 verschiedene Virentypen) als Auslöser infrage kommen.
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5 Tipps wie Eltern ihren Kindern helfen können
1. Das Fieber kann neben Medikamenten sehr gut mit Wadenwickeln gesenkt werden.
2. Auch wenn das Kind Schmerzen beim Schlucken hat, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der kleine Patient genügend trinkt, sonst besteht die Gefahr dass der Körper austrocknet.
3. Obstsäfte sollten wegen der Säure vermieden werden.
4. Da bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit meist Probleme beim Essen und Schlucken auftreten, sollten nach Möglichkeit Suppen, Püree oder Joghurt angeboten werden.
5. Damit die Mundschleimhaut nicht austrocknet, können Eltern ihrem Kind auch Wassereis anbieten. Positiver Nebeneffekt: verschafft sofortige Kühlung und somit Linderung der Symptome.
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mit Hygienemaßnahmen vorbeugen
Der Hand-Fuß-Mund-Krankheit kann im Prinzip bereits die strikte Einhaltung aller Hygienemaßnahmen vorbeugt werden. Außerdem lässt sich so verhindern, dass sich die Viren ausbreiten können. Händewaschen ist das A und O und gehört ganz oben auf die Liste der Hygienemaßnahmen. Dazu reicht es aus, wenn die Hände eine halbe Minute lang gründlich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Und das mindestens nach folgenden Situationen:
- nach jedem Toilettengang (auch nachdem des Kindes)
- nachdem die Windel gewechselt wurde
- vor, während und nach der Zubereitung von Speisen
- nach dem Niesen, Husten oder Schnauben
Weitere Hygienetipps:
- rohe Lebensmittel vor dem Verzehr abwaschen
- den engen Kontakt mit infizierten Personen vermeiden
- Gegenstände und Oberflächen regelmäßig reinigen
- eigenes Geschirr und Besteck nutzen
- eigenes Handtuch benutzen und nicht teilen