Fellpflege bei langhaarigen und kurzhaarigen Hunden
Aktualisiert am 20.08.21
In der Fellpflege ist wohl nichts so wichtig wie regelmäßiges Kämmen und Bürsten. Damit verhindern Sie die Vermehrung von Parasiten sowie die Entstehung von Krankheiten. Zudem entdecken Sie bei der Fellpflege Bisswunden, Verletzungen oder krankhafte Veränderungen leichter. Die Durchblutung wird beim Kämmen angeregt und gleichzeitig werden die Abwehrkräfte aktiviert. Dank richtig ausgeführter und regelmäßiger Fellpflege fühlt sich Ihr Hund rundum glücklich und wohl in seiner Haut.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Regelmäßige Fellpflege für gesunde Haut und Haare
- Folgen mangelnder Fellpflege
- Fellpflege: So klappt´s!
- Einschichtiges und mehrschichtiges Fell
- Pflege von Langhaarfell
- Pflege von Kurzhaarfell
- Hunde baden
- Nahrungsergänzungen für schönes Fell
Regelmäßige Fellpflege für gesunde Haut & Haare
Bei der Fellpflege des geliebten Vierbeiners geht es um weit mehr als schönes, glänzendes Fell: Regelmäßige Fellpflege ist äußerst wichtig für die Gesundheit Ihres Hundes. Hundefellpflege sorgt für gesunde Haut und Haare, da Schmutzreste und abgestorbene Hautpartikel schonend entfernt werden. Bei richtiger Pflege können krankhafte Veränderungen rechtzeitig entdeckt werden. So können ein krankmachender Zeckenbefall oder eine Flohinvasion durch regelmäßige Pflege einfach und unkompliziert abgewendet werden. Die Fellpflege bietet Ihnen auch eine effektive Möglichkeit zur Kontrolle der Haut: Gibt es eventuell Bisswunden von Raufereien oder kahle Hautstellen?
„Fellmassagen“ stärken die Abwehrkräfte
Eine gut ausgeführte Fellpflege ist eine regelrechte Erleichterung für die Haut Ihres Vierbeiners: Sie kann förmlich aufatmen, da neues und gesundes Fell deutlich besser nachwachsen kann. Gleichzeitig handelt es sich bei der Fellpflege um eine Massage für den Hund, welche die Abwehrkräfte stärkt und die Durchblutung fördert. Bürsten und Baden sind zwar wichtige Aspekte der Fellpflege, jedoch nicht die einzigen wichtigen Pflegemaßnahmen. So gibt es zum Beispiel Rassen, die regelmäßig getrimmt oder geschoren werden müssen.
Folgen mangelnder Fellpflege
Sieht das Fell stumpf, schuppig oder verfilzt aus, weist das häufig auf Hautschäden, Infektionen oder Parasitenbefall hin. Regelmäßige Fellpflege ist unabdingbar, um Hauterkrankungen und Infektionen zu vermeiden. Sie sorgt dafür, dass sich Ihr Vierbeiner rundum wohlfühlt und Lebensfreude verspürt. Wird das Fell unregelmäßig, falsch oder gar nicht gepflegt, kann das weitreichende Folgen haben:
Schuppiges, verfilztes und/oder verknotetes Fell erstickt die Haut regelrecht und führt zu unangenehmen Juckreiz. Infektionen, Parasitenbefall oder Hautschäden sind die Folgen. Bei Verfilzungen kann die Haut nicht richtig atmen und die UV-Belichtung fehlt. Dadurch können bakterielle Hautentzündungen oder sogar nässende Ekzeme entstehen. In Kombination mit Feuchtigkeit und Wärme, lassen auch Pilzinfektionen nicht lange auf sich warten. Und so werden auch die perfekten Bedingungen für Flöhe, Milben und Zecken geschaffen. Das feucht-warme Klima unter dem verfilzten Fell ist ein Paradies für die Parasiten, die sich hier ungestört satt fressen können. Krankheiten und Infektion wie Ekzeme oder Räude können ungestört verbreitet werden.
Fellpflege: So klappt´s!
Regelmäßige Fellpflege ist unumgänglich für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Vierbeiners. Allerdings gibt es einige Hunde, die regelrecht panisch reagieren, wenn sie sehen, dass gleich die Fellpflege bevorsteht. Wird das Kämmen unvorsichtig ausgeführt, kann das ein schmerzhaftes Ziehen verursachen, was die Vierbeiner gar nicht mögen. Ein weiterer Grund, warum Vierbeiner ängstlich oder teils sogar aggressiv auf Kämmen und Baden reagieren, sind möglicherweise auch negative Erfahrungen in der Vergangenheit. Wichtig ist es, in diesem Fall geduldig zu bleiben und vorsichtig vorzugehen. Geben Sie die Fellpflege keinesfalls auf, selbst wenn sich Ihr Hund wehrt. Es gibt einige Tipps, wie die Fellpflege auch bei problematischen Hunden klappt:
1. Wenn möglich, die Fellpflege bereits mit Ihrem Welpen einüben, sodass dieser sich daran gewöhnen kann. Der perfekte Zeitpunkt für das Bürsten-Training ist gekommen, wenn der junge Vierbeiner müde vom Spielen oder vom Spaziergang ist. Sorgen Sie für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Die ersten Pflegeeinheiten sollten nicht länger als ein bis zwei Minuten dauern. Vergessen Sie nicht den Welpen anschließend für sein Verhalten zu loben. Der Hund soll die Fellpflege als angenehmes Erlebnis wahrnehmen. Geben Sie Ihrem Hund nach jeder Pflegeeinheit ein dickes Lob oder Leckerli. Schon bald wird Ihr Vierbeiner das Pflegeritual mit dem Leckerli oder Lob verknüpfen und es als positives Erlebnis abspeichern.
2. Verwenden Sie ausschließlich besonders weiche Naturbürsten, damit der Vierbeiner die Pflege nicht negativ in Erinnerung behält. Verbinden Sie die Fellpflege mit spannenden Spielen und setzen Sie die Bürste als Spielzeug ein - so knüpft der Hund ebenfalls positive Assoziationen.
3. Ihr Hund ist bereits älter und wurde im Welpenalter nicht an das Bürsten gewöhnt? Oder hat er im schlimmsten Fall sogar schlechte Erfahrungen damit gemacht? Auch dann dürfen Sie die Hoffnung nicht aufgeben. Mit Liebe, Geduld und Leckerlies können auch ältere Hunde vom Pflegeritual überzeugt werden. Dabei sollte die Fellpflege auch mit etwas Angenehmen beginnen: Eine kleine Streicheleinheit am Bauch oder Kopf kann Wunder bewirken. Danach versuchen Sie diese für den Hund angenehme Bewegung mit der Bürste zu wiederholen.
4. Wichtig: Lassen Sie Kleinkinder nicht die Fellpflege des Hundes übernehmen. Das kann fatale psychische Folgen haben und das Vertrauen des Hundes schmälern, da Kleinkinder aus Unkenntnis und Unvermögen dem Hund oft ungewollt weh tun.
Einschichtiges und mehrschichtiges Fell
Die Fellpflege hängt hauptsächlich davon ab, ob Ihr Vierbeiner Kurz- oder Langhaarfell hat? Nein, ein ebenso wichtiger Faktor ist der Aufbau des Fells. Dieser kann ein- oder mehrschichtig sein:
- Einschichtiges Hundefell besteht nur aus der Deckschicht. Beispiele für Hunderassen mit einschichtigem Fell sind die französische Bulldogge, der Dobermann, der Yorkshire aber auch der Pudel.
- Zweischichtiges Haar besteht hingegen aus Deckhaar und Unterfell. Beispiele hierfür sind Mops, Labrador, Golden Retriver, Dackel oder Schnauzer.
Einschichtiges Fell nicht Scheren
Das krause und lang wachsende Haar von Pudeln wird gerne abgeschoren. Das ist jedoch die falsche Herangehensweise, da der Pudel zwar ein langes aber einschichtiges Fell hat. Hundefriseure warnen davor, Hunde mit einschichtigem Fell zu scheren. Das einschichtige Fell ist ein wichtiger Schutz für die sensible darunterliegende Haut. Wird dieses zu stark geschoren, drohen Sonnenbrände im Sommer oder Unterkühlung im Winter. Statt einschichtiges Fell zu kürzen, empfehlen sich spezielle Bürsten, um das Fell von Verfilzungen oder Verknotungen effektiv zu befreien.
Der Pflegeaufwand bei Hunderassen mit mehrschichtigem Fell fällt saisonal aufgrund des Haarwechsels intensiver aus. Aber auch einschichtiges Fell benötigt viel Pflege. Das Fell kann zwar nicht verfilzen, allerdings fällt es häufiger aus und unter dem Fell verbirgt sich oft besonders sensible Haut.
Die richtige Pflege von Langhaarfell
Beim Baden von Hunden gibt es eine grundsätzliche Regel: So oft wie nötig und so selten wie möglich. Gerade bei langhaarigen Hunden ist ein reinigendes Bad manchmal jedoch unumgänglich. Im Fell der treuen Vierbeiner verfängt sich häufig feiner Mikrosand und anderer Dreck, weshalb ein Bad circa alle 2 Monate empfehlenswert ist. So beugen Sie Verfilzungen vor. Übertreiben Sie es allerdings nicht mit dem Baden, da sonst die empfindliche Hundehaut attackiert wird.
Wie oft und wie gründlich Sie Ihren Hund pro Woche bürsten müssen, hängt von der jeweiligen Rasse ab. Spitz, Belgischer Schäferhund oder Collie haben sehr pflegeleichtes Haar, welches mehrmals die Woche gebürstet werden sollte. Handelt es sich hingegen um langes, mehrschichtiges und anspruchsvolles Fell wie beim Chow Chow, muss täglich gekämmt bzw. gebürstet werden - der Pflegeaufwand ist weitaus intensiver. Das sind die wichtigsten Pflegehilfsmittel für Hunde mit Langhaarfell:
- Fellkamm & Fellbürste (gehört zur Grundausstattung)
- Speziell abgerundete Fellscheren (um Haare an Genitalien oder in den Ohren zu kürzen)
- Entfilzungsharke (für störrisches und dicke Unterwolle)
- Schermaschine (bei dichtem, lockigem und langem Haar)
- Zupfbürste (um Unterwolle und lose Haare zu entfernen, ohne dabei das Deckhaar zu schneiden oder zu beschädigen)
- Rückfettendes, sanftes Pflegeshampoo & eventuell Hautpflegeprodukte
Noch ein paar generelle Pflegetipps für langhaarige Hunde:
- Zunächst mit Natur- oder Drahtbürste gegen den Strich bürsten.
- Anschließend von vorn nach hinten in Wuchsrichtung bürsten.
- Verfilzungen am besten mit den Fingern lösen.
- Verfilzte, schwierige Stellen bedürfen einer Schere oder einer Entfilzungsharke.
- Bei der Fellpflege auch immer die Haut kontrollieren, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen.
Die richtige Pflege von Kurzhaarfell
Auch Hunde mit Kurzhaarfell benötigen ausreichende Fellpflege. Fellwechsel, durchschnittlicher Haarverlust sowie Dichte und Struktur spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Bestimmung des Pflegeaufwandes geht. Boxer, Pinscher, Dalmatiner und Beagle weisen kurzes, glattes Haar auf. Bei ihnen fällt der Pflegeaufwand relativ gering aus, da einmal pro Woche bürsten in der Regel ausreicht. Andere Rassen wie Terrier, Schnauzer oder Rauhaardackel müssen hingegen getrimmt werden. Diese Pflegeutensilien benötigen Sie für Ihren kurzhaarigen Liebling:
- Fellkamm & Fellbürste sind die wichtigsten Utensilien für Kurzhaar-Hunde
- Spezielle Terrierstriegel für borstiges, kurzes Haar
- Weiche Naturbürsten
- Trimmer & Trimmmesser für kurzhaarige Hunde mit viel Unterwolle
- Entfilzer für Hunde mit dichtem, dünnen & lockigen Fell
- Zupfbürste für Hunde, die viel haaren (z. B. Dalmatiner)
- Spezielle Hundeshampoos, die auf das Fell Ihres Vierbeiners abgestimmt sind
Wie oft sollten Hunde gebadet werden?
Um den Schutzfilm ihrer Haut nicht unnötig zu attackieren, sollten kurzhaarige Hunderassen eher selten gebadet werden. Gerade in den Wintermonaten sind Bäder für kurzhaarige Rassen nicht zu empfehlen, da die empfindliche Haut bereits genug mit der schlechten Witterung zu kämpfen hat. Selbstverständlich ist eine reinigende Dusche auch bei kurzhaarigen Hunden manchmal unvermeidbar. Für die reinigende Dusche empfehlen sich daher spezielle Hundeshampoos, die auf die sensible Haut des Vierbeiners abgestimmt sind.
In Langhaarfell sammelt sich häufig feiner Mikrosand und anderer Dreck an. Langhaarige Hunderassen müssen daher auch in der kalten Jahreszeit ab und zu gebadet werden. So werden Verschmutzungen einfach entfernt und Verfilzungen vorgebeugt. Rückfettende, sanfte Shampoos eignen sich besonders gut für das reinigende Bad.
Nahrungsergänzungen für schönes Fell
Nicht immer lässt sich glanzloses und ungesund aussehendes Fell auf unzureichende Fellpflege zurückführen. Mattes und strohiges Fell ist häufig auch die Folge einer Mangelerscheinung. Die Hunde bekommen eventuell nicht genügend Vitamine und Mineralien. 30 Prozent aller Fell- und Hauterkrankungen sind laut Experten auf fehlende Vitamine und Mineralien zurückzuführen. Vor allem Biotin sorgt bei kurzhaarigen Hunden für glänzendes Fell und eine gesunde Haut. In der Regel können Mangelerscheinungen mit der richtigen Ernährungszusammensetzung jedoch wieder beseitigt werden. Hat das Tier allerdings spezielle Bedürfnisse, kommen auch Nahrungsergänzungsmittel infrage. Zu diesen besonderen Bedürfnissen zählen zum Beispiel Trächtigkeit, hohes Alter, die Wachstumsphase sowie erhöhte Leistung (bei Hundesport). Auch bei chronischer Erkrankung oder nach Operationen können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Klären Sie mit Ihrem Tierarzt ab, welche Nahrungsergänzungsmittel in welcher Dosierung für Ihr Haustier sinnvoll sind.
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