Sparmedo Ratgeber

Vitamine & Nahrungsergänzungen für Diabetiker

Aktualisiert am 23.08.23

Diabetiker sind besonders anfällig für Mangelerscheinungen, da sie aufgrund ihrer Krankheit einen erhöhten Vitalstoffbedarf aufweisen. Wasserlösliche Vitamine werden in großen Mengen mit dem Urin ausgeschieden und sind daher nicht in ausreichender Menge im Blut vorhanden. Daher sind Diabetiker zum Teil auf Vitamine & Nahrungsergänzungen angewiesen.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Diese Vitamine sind für Diabetiker besonders wichtig
  2. Nährstoffempfehlung pro Tag
  3. Nährstoffmangel rechtzeitig erkennen
  4. Mangel ausgleichen bzw. vorbeugen

Um unsere Gesundheit langfristig aufrecht zu erhalten, benötigen wir alle Vitamine. Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes ist der Vitalstoffbedarf jedoch grundsätzlich höher. Wasserlösliche Vitamine wie B-Vitamine und Vitamin C werden bei Diabetikern in deutlich größeren Mengen mit dem Urin ausgeschieden als bei gesunden Menschen. Dadurch steigt der Vitalstoffbedarf zusätzlich. Dieser hohe Bedarf an Vitaminen kann über die Ernährung alleine in der Regel nicht gedeckt werden. Aus diesem Grund geht Diabetes häufig mit einem Vitaminmangel einher. Dieser Mangel lässt die Krankheit schneller fortschreiten und es entstehen typischen Folgeerkrankungen wie Empfindungsstörungen, Schädigung der Nerven, Augenschäden, Nierenschäden und Gefäßschäden. Gewisse Vitaminmängel wie beispielsweise ein Mangel an Vitamin D können Diabetes Typ 2 überhaupt erst entstehen lassen. Forschungen zu dem Thema legen nahe, dass ein Vitamin-D-Mangel eher zu Diabetes führt als Übergewicht.

Diese Vitamine sind für Diabetiker besonders wichtig

Vitamin D

In unseren Breitengraden ist Vitamin-D-Mangel weit verbreitet. Das liegt daran, dass die Sonne in der kalten Jahreszeit von Oktober bis März selten scheint und zu kleine Mengen der erforderlichen UVB-Strahlen auf die Erde treffen. Was das mit Vitamin D zu tun hat? Unser Körper ist in der Lage, das lebensnotwendige Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichts selbst herzustellen. Das Phänomen Vitamin-D-Mangel tritt in Deutschland also vermehrt auf - allerdings sind Typ 1 und Typ-2-Diabetiker noch häufiger davon betroffen als gesunde Menschen. Studien konnten zeigen, dass Diabetiker die ausreichend mit Vitamin-D versorgt werden, niedrigere Blutzuckerspiegel, geringere Entzündungswerte und eine verbesserte Blutzuckerregulation aufweisen.

Folgen eines Vitamin-D-Mangels bei gleichzeitigem Diabetes?

Bei einem Vitamin-D-Mangel verschlechtert sich der Diabetes zusehends. Gefäßerkrankungen und ein erhöhter Blutzuckerspiegel sind die unangenehmen Folgen. Darüber hinaus verschlechtert sich die Knochengesundheit der Patienten und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs, Multiple Sklerose oder Depressionen steigt.

Vitamin B1

Forschungen legen nahe, dass Typ-1-Diabetiker häufiger an einem Vitamin-B1-Mangel leiden. Die B1-Versorgung sollte daher unbedingt überprüft werden. Vitamin B1 spielt eine bedeutende Rolle bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels und schützt das Nervengewebe. Besteht bereits eine Polyneuropathie (Nervenkrankheit, die Missempfindungen in Zehen, Füßen etc. auslöst), kann eine ausreichende B1-Aufnahme die Empfindungsstörung lindern. Vitamin B1 ist auch eine hervorragende Präventivmaßnahme, wenn noch keine Polyneuropathie vorliegt - so können Nervenschäden möglicherweise verhindert werden. Forscher fanden außerdem heraus, dass Vitamin B1 den Abbau schädlicher Stoffwechselprodukte beschleunigt. Hohe Vitamin B1 Dosen sind übrigens an der Regulation der Blutfette beteiligt und lassen den Cholesterinspiegel sinken.

Folgen eines Vitamin-B1-Mangels bei gleichzeitigem Diabetes?

Die unangenehmen Folgen eines Vitamin-B1-Mangels sind Nervenentzündungen sowie Kribbeln in den Beinen und Füßen. Diabetische Komplikationen wie Nieren-, Nerven- und Augenschäden können bei einem Mangel an Vitamin B1 ebenfalls auftreten. Zudem können auch Gefäßschäden wie Arteriosklerose hervorrufen werden.

Vitamin B6

Als wasserlösliches Vitamin ist B6 bei Diabetikern ebenfalls mangelhaft vertreten, da es in großen Mengen über den Urin ausgeschieden wird. Diabetiker, die bereits auf Insulin angewiesen sind, weisen noch niedrigere B6-Werte auf als Diabetiker, die beispielsweise Antidiabetika einnehmen. Befindet sich die Krankheit also bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und wird von der Bauchspeicheldrüse nur noch wenig Insulin ausgeschüttet, ist auch ein Vitamin-B6-Mangel wahrscheinlicher. Eine ausreichende Aufnahme von B6 verbessert die Zuckerverwertung und die Blutzuckerspiegel-Regulation. Darüber hinaus regt Vitamin B6 die Serotoninproduktion an und trägt so zum seelischen Wohlbefinden bei.

Folgen eines Vitamin-B6-Mangels bei gleichzeitigem Diabetes?

Damit unser Körper in der Lage ist, aus Tryptophan das Glückshormon Serotonin herzustellen, benötigen wir Vitamin B6. Bei einem Mangel kann das Tryptophan nicht korrekt verarbeitet werden und es entstehen schädliche Zwischenprodukte wie Xanthurensäure. Dieses Zwischenprodukt hemmt die Wirkung des Insulins und der Blutzuckerspiegel lässt sich nur schwer unter Kontrolle bringen.

Vitamin B12

Viele Typ-2-Diabetiker bekommen das Medikament „Metformin“ verschrieben. Das Antidiabetikum senkt den Blutzuckerspiegel und reduziert die Insulinresistenz. Allerdings kann dieses Medikament einen Vitamin-B12-Mangel auslösen. Gerade bei Diabetikern wirkt sich ein Mangel besonders ungünstig aus, da B12 gemeinsam mit B1 und B6 vor der Nervenkrankenkrankheit „Polyneuropathie“ schützt. Darüber hinaus sorgt Vitamin B12 für gesunde Blutgefäße.

Vitamin C

Vitamin C stärkt unser Immunsystem und fördert die Wundheilung. Das wichtige Antioxidans ist für uns alle unverzichtbar. Da Diabetiker häufig an einer schlechten Wundheilung und einem Antioxidantienmangel leiden, ist die regelmäßige Überprüfung der Vitamin-C-Werte von besonderer Bedeutung. Bei der chronischen Erkrankung wird Vitamin C in großen Mengen mit dem Urin ausgeschieden. Da das lebensnotwendige Vitamin über die gleichen Transportwege wie Zucker in die Zellen geschleust wird, reduziert sich die Vitamin-C-Aufnahme automatisch bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel. In der Regel ist der Vitamin-C-Gehalt in den Immunzellen und Blutplättchen von Diabetikern gering. Bei ausreichender Aufnahme von Vitamin C verbessern sich die blutzuckerrelevanten Werte sowie die Wundheilung und das Immunsystem von Diabetikern wird gestärkt.

Folgen eines Vitamin-C-Mangels bei gleichzeitigem Diabetes?

Ein niedriger Vitamin-C-Gehalt in den Immunzellen und Blutplättchen macht die Bauchspeicheldrüse besonders angreifbar und sie wird verstärkt freien Radikalen ausgesetzt. Eine schlechtere Wundheilung, ein angeschlagenes Immunsystem und schlechte Blutzuckerwerte sind die Folgen.

Vitamin E

Wie bei jeder chronischen Erkrankung kommt es auch bei Diabetes verstärkt zu oxidativem Stress. Menschen, die von Diabetes betroffen sind, haben daher einen höheren Bedarf an Antioxidantien wie Vitamin E. Diabetiker speichern für gewöhnlich höhere Vitamin-E-Mengen im Gewebe als gesunde Menschen. Im Blut (vor allem in den Blutplättchen) ist die Vitamin-E-Konzentration jedoch weitaus geringer. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E verbessert bestimmte Blutzuckerwerte wie HbA1-Werte, mindert die Insulinresistenz und verhindert ein Zusammenballen der Blutplättchen.

Folgen eines Vitamin-E-Mangels bei gleichzeitigem Diabetes?

Wenn bei Diabetikern ein Vitamin-E-Mangel auftritt, hat das unangenehme Konsequenzen: Die Blutzuckerwerte verschlechtern sich, die Blutplättchen ballen sich zusammen und es entstehen typische Diabetes-Spätfolgen wie Herz-Kreislauferkrankungen.

Vitamine in Kombination mit Mineralstoffen

Neben Diabetikervitaminen wie B1, B6, B12, C und E spielen auch Mineralstoffe wie Zink und Magnesium eine wichtige Rolle bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Vor allem eine Vitamin- und Mineralstoffkombination bestehend aus Vitamin C, E und den Mineralstoffen Zink und Magnesium tragen zu einer verbesserten Nierenfunktion bei.

Nährstoffempfehlung pro Tag

Die Einnahme von Vitalstoffen sollte immer mit dem Diabetologen abgesprochen werden. Grundsätzlich haben sich jedoch folgenden Nährstoffempfehlungen pro Tag für Diabetiker durchgesetzt:

Vitamin B1: 100mg pro Tag
Vitamin B6: 100 mg pro Tag
Vitamin B12: 50 µg oder 1000 µg pro Tag
Vitamin C: Bis 1000 mg pro Tag
Vitamin D: hängt vom persönlichen Vitamin D Spiegel ab
Vitamin E: 100 IE
Magnesium: 200 mg pro Tag
Zink: 30 mg pro Tag

Nährstoffmangel rechtzeitig erkennen

Folgende Symptome treten gehäuft bei Diabetikern unter Mangelzuständen auf:

Symptome bei Vitamin-D-Mangel

Symptome bei Vitamin-B1-Mangel

Symptome bei Vitamin-B6-Mangel

Symptome bei Vitamin-B12-Mangel

Symptome bei Vitamin-C-Mangel

Symptome bei Vitamin-E-Mangel

Nährstoffmangel ausgleichen bzw. vorbeugen

Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben an sich bereits ein höheres Risiko für Polyneuropathie, Arteriosklerose, Augenschäden, erhöhten oxidativen Stress und eine schlechtere Wundheilung. Gesellt sich dazu noch eine Mangelerscheinung, kann die Erkrankung schneller fortschreiten, neue Symptome kommen hinzu und typische Diabetes-Folgekrankheiten entstehen. Um dies zu verhindern, müssen Diabetiker regelmäßig ihre Werte checken lassen. Häufig kann der erhöhte Vitalstoffbedarf bei Diabetes nicht alleine über die Ernährung gedeckt werden, daher empfiehlt es sich meist, zusätzlich Diabetikervitamine einzunehmen. Diese sind in Kapsel-, Tabletten- und Pulverform erhältlich. Achten Sie bei der Einnahme jedoch unbedingt auf die empfohlene Tagesdosis, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Generell sollten Sie allerdings jegliche Einnahme von Nahrungsergänzungen zuerst mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ärztin absprechen.


Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.


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