
Übermäßiges Schwitzen und Schweißgeruch - Das können Sie tun!
Aktualisiert am 02.02.22
Etwa 2 Liter Wasser gibt die Haut täglich ab. Jedoch gibt es Menschen, die stärker transpirieren und dazu noch unangenehmen Geruch verbreiten. Jeder Mensch besitzt einen Eigengeruch, der von unterschiedlichen Bakterien auf der Haut beeinflusst wird. Je nach Bakterienstamm entstehen so verschiedene Geruchskomponenten. Im Grunde genommen ist frischer Schweiß geruchlos. Es sei denn, man ist in der Pubertät oder leidet unter krankhaftem Körpergeruch.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Entstehung von Schweißgeruch
- Ursachen von Schweißgeruch
- Abhilfe bei Schweißgeruch
- Deo oder Antitranspirant
- Hilfe aus der Apotheke
- Tipps, um übermäßiges Schwitzen vorzubeugen
So entsteht Schweißgeruch
Der üble Geruch entsteht erst, wenn Bakterien das Drüsensekret (Schweiß), Hautschüppchen und Talg in Einzelbausteine zersetzen. Dabei werden Fettsäuren in Buttersäure abgebaut. Die Bakterien tummeln sich auf der ganzen Hautoberfläche, fühlen sich aber in Bereichen mit einem feucht-warmen Milieu am wohlsten. Dazu gehören Füße, behaarte Körperstellen und Achselhöhlen. Da hier auch die meisten Schweißdrüsen produziert werden, kommt es besonders an den Stellen am Körper rasch zur Bildung von Gerüchen.
Ursachen für Schweißgeruch
- hormonelle Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre),
- neurologische Erkrankungen (krankhaftes Schwitzen, Hyperhidrose)
- körperlich stark belastende Erkrankungen (Krebs, Tuberkulose)
- Entzugserscheinungen (Alkohol- und Drogenentgiftung)
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- in besonderen Situationen (Schmerz, Stress, Angst)
Schweißgeruch - das schafft Abhilfe
Wer normal schwitzt, hält sich mit einem Deodorant oder Antitranspirant den Schweißgeruch vom Leib. Dadurch werden die Ausführgänge der Schweißdrüsen mit einem Aluminiumchlorid verschlossen und das Schwitzen eingedämmt.
Mittlerweile kann man sich bei stärkerem Schwitzen eine Botox-Injektion in die Zonen spritzen lassen, damit die Verbindung zwischen Nerv und Schweißdrüse geblockt wird.
Wenn das Schwitzen noch schlimmer wird, gibt es die Möglichkeit, eine Kürettage (Ausschabung) durchführen zu lassen. Das ist ein operativer Eingriff, bei dem die Schweißdrüsen entfernt werden.
Wer denkt, dass er zu viel schwitzt, sollte zunächst einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache für das Schwitzen herauszufinden.
Deo oder Antitranspirant – Gleiche Wirkung bei Schweißgeruch?
Für die meisten Menschen reicht die tägliche Reinigung des Körpers nicht aus, um etwas gegen Schweißgeruch zu tun.
Deodorants enthalten meist antibakterielle Wirkstoffe und Alkohol. Diese hemmen die Keime und wirken kühlend. Durch das enthaltene Parfüm werden die Gerüche überdeckt. Die Schweißmenge kann ein Deo jedoch nicht reduzieren.
Antitranspirants können hingegen die Poren verschließen. Sie sind somit wirkungsvoller als ein Deo und verringern die Schweißmenge bis zu 70 Prozent.
Aluminiumsalze in Antitranspirants
Damit ein Antitranspirant den Schweißgeruch reduzieren kann, verwenden viele Hersteller als Wirkstoff Aluminiumsalze in Form von Aluminiumchlorid. Diese Substanz kann bei empfindlichen Menschen Hautreizungen und Entzündungen hervorrufen. Aluminiumsalze stehen auch im Verdacht, Brustkrebs und Demenz auszulösen, was bis heute nicht zweifelsfrei bewiesen wurde.
Beim Rasieren der Achseln kann es leicht zu winzigen Schnittverletzungen kommen. Wird das Antitranspirant zeitnah an der rasierten Stelle angewendet, gelangen die Salze in den Körper. Aus dem Grund wird häufig empfohlen, das Produkt erst nach einigen Stunden auf frisch rasierte Areale anzuwenden.
Es gibt aber auch Deos, die Aluminiumsalze enthalten und nicht als Antitranspirant deklariert sind. Auf diesen Deos ist auch kein Hinweis zu erkennen, dass Aluminiumsalze die Schweißporen verschließen. Dadurch werden die Produkte mehrmals täglich auch von Menschen genutzt, die gar nicht an übermäßigem Schweiß leiden.
Antitranspirant täglich nur einmal anwenden
Ein Antitranspirant sollte nur einmal am Tag angewendet werden. Es entfaltet seine ganze Wirkung, wenn es vor dem Schlafengehen aufgesprüht wird. Dann wirken die Aluminiumsalze.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte vor dem Kauf eines Deodorants einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.
Hilfe aus der Apotheke
Apotheken bieten ebenso eine Reihe von wirksamen Mitteln gegen Schweißgeruch an. Durch diese Produkte, die teilweise aus pflanzlichen Stoffen oder einer Kombination von pflanzlichen Stoffen und Mineralien bestehen, werden die Bakterien abgetötet und die Neubildung verhindert. Zu empfehlen sind Produkte wie:












Tipps, um übermäßigem Schwitzen vorzubeugen
Wird der Schweißgeruch nicht durch eine Erkrankung, Medikamente oder Sonstiges begünstigt, sollte in erster Linie das Schwitzen reduziert werden, denn dadurch verringert sich auch der Schweißgeruch. Weiterhin empfiehlt sich Folgendes:
Tipp 1: Richtige Kleidung
Kleidungsstücke sollten nicht zu eng anliegen und aus luftdurchlässigen Naturfasern wie Leinen bestehen.
Tipp 2: Saunagänge
Regelmäßige Saunagänge helfen bei übermäßigem Schwitzen. Der Körper lernt durch die Schwitzkuren, die Schweißdrüsen zu regulieren.
Tipp 3: Rasur der Achselhöhlen
Rasieren Sie Ihre Achselhöhlen. Die Haut kann zum einen besser atmen und zum anderen haben Schweiß und Bakterien keine Chance mehr, sich an den Haaren abzusetzen.
Tipp 4: Schweißtreibende Getränke und Speisen
Alkoholische Getränke, Kaffee, kalorienreiche und scharfe Speisen vermeiden, denn diese regen die Schweißproduktion mehr an.
Tipp 5: Salbeitee
Trinken Sie zwei Wochen lang, täglich einen Liter Salbeitee. Optimalerweise verteilt über den ganzen Tag, hemmt dies ebenfalls übermäßiges Schwitzen.
Tipp 6: Pfefferminztee und Essig
Mischen Sie Pfefferminztee mit Essig und reiben Sie es sich täglich auf die Haut. Das erfrischt und hemmt die Schweißproduktion. Für unterwegs, die Mischung einfach in eine Sprühflasche füllen.
Tipp 7: Regelmäßiger Sport
Für welche Sportart Sie sich entscheiden, ist eigentlich egal. Wichtig ist es, überhaupt regelmäßig Sport zu treiben, denn so wird ein ähnlicher Effekt wie bei den Saunagängen erzielt. Je häufiger eine gezielte Schweißausscheidung erfolgt, desto seltener sind ungewollte Schweißausbrüche.
Tipp 8: Das optimale Deo
Um einer vermehrten Schweißproduktion entgegenzuwirken, ist die Auswahl des richtigen Deos entscheidend. Handelsübliche Produkte eignen sich nicht bei übermäßiger Schweißproduktion. Vielmehr empfehlen sich Antitranspirantien, welche die Hautporen verengen und damit den Schweißfluss eindämmen.
Tipp 9: Wechselduschen
Wer einmal täglich eine Wechseldusche durchführt, verringert das Schwitzen. Die Annahme, dass kalte Duschen bei starkem Schwitzen helfen, ist falsch. Das Gegenteil tritt ein und der Körper denkt, er müsse die Temperatur hochfahren. Die Folge sind Schweißausbrüche. Viel besser eignen sich abwechselnd warme und kalte Duschen. Dabei sollte das Duschen immer mit kaltem Wasser beendet werden.