Hilfe bei Couperose & Rosacea - Rötungen lindern & Hautentzündungen reduzieren
Aktualisiert am 05.01.24
Schätzungsweise 2 bis 5 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet unter der chronischen Hautkrankheit Rosacea1, ihr geht häufig eine Couperose voran. Die Dunkelziffer ist allerdings deutlich höher, denn viele wissen nicht um ihre Krankheit und befinden sich somit nicht in hautärztlicher Behandlung.
Für viele Menschen ist die mit schubweisen Hautentzündungen und Ausprägungen einhergehende Rosacea mit enormem Leidensdruck verbunden. Die richtige Therapie und das Wissen um bestimmte Auslöser verbessern den Verlauf der Hautkrankheit in der Regel jedoch deutlich.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Wichtige Begriffe kurz erklärt
- Hautbild Couperose und Hautbild Rosacea
- Formen von Couperose und Rosacea
- Ursachen und Trigger (Auslöser) von Couperose & Rosacea
- Ernährung bei Couperose & Rosacea
- Couperose und Rosacea behandeln
- Richtige Hautpflege bei Couperose & Rosacea
- Tipps zur Vorbeugung
Helle Hauttypen und Frauen sind häufig betroffen
Rosacea wird nicht umsonst umgangssprachlich als ‚Fluch der Kelten‘ bezeichnet, denn besonders helle Hauttypen mit Neigung zu Sonnenbrand sind häufig betroffen. Aus diesem Grund kommt die Hautkrankheit in Nordeuropa häufiger vor als im Süden des Kontinents.
Auch leiden Frauen häufiger unter Rosacea als Männer. Meist tritt Rosacea ab dem 30. Lebensjahr auf, ihren Höhenpunkt bezüglich Hautzustand und Ausprägung oftmals zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.
Begriffe rund um Couperose und Rosacea
Wer sich intensiver mit den Hautkrankheiten auseinandersetzt, stößt ggf. auf einige Begriffe, die immer wieder im Zusammenhang mit Couperose oder Rosacea verwendet werden:
Flush - plötzlich auftretende Hautrötungen
Der Flush bezeichnet ein plötzliches Erröten der Haut - vornehmlich im Gesicht auf Stirn, Kinn und Wangen. Hierbei erweitern sich die Gefäße, so dass in Folge auch die betroffenen Bereiche mehr durchblutet werden und stark erröten. Diese fühlen sich wärmer an als die umliegenden Bereiche.
Ein Flush kann in kurzer Zeit wieder abklingen, aber ebenso einen chronischen Verlauf haben. Er tritt sowohl bei Couperose als auch bei Rosacea auf und ist gerade in der chronischen Form oft ein Vorbote von Rosacea.
Schübe bei Hautkrankheiten
Ein Schub ist ein gängiger Begriff bei chronischen Krankheiten im Allgemeinen und beschreibt einen sichtbaren Ausbruch oder eine Verschlimmerung der Krankheit. Zwischen den Schüben kommt es Ruhephasen und oftmals auch zu einer - zumindest leichten – Abheilung bzw. Verbesserung des Zustands.
Kupferfinnen, Rosenfinnen und kleine Rosenblüten
Wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet Rosacea ‚kleine Rosenblüten‘, da die Haut rot erblüht. Als veraltete deutsche Bezeichnungen werden hin und wieder auch noch die Begriffe Rotfinnen oder Rosenfinnen für Rosacea sowie Kupferfinnen für die Couperose verwendet. Auch das Wort ‚Kupferrose‘ für Rosacea kommt gelegentlich noch vor.
Hautbild Couperose & Hautbild Rosacea
Couperose kann eine Vorstufe von Rosacea sein, jedoch auch alleine bestehen.
Couperose mit sichtbaren Äderchen unter der Haut
Typisch sind feine sichtbare Äderchen, die bläulich oder rot durch die Haut schimmern. Vornehmlich zeigen sich diese auf Wangen und Nase oder an den Nasenflügel, können aber auch am Kinn sowie dem Dekolleté auftreten.
Der Couperose-Schub - Hautrötung in wenigen Sekunden
Der Couperose-Schub geht mit einem plötzlichen Flush einher und die Haut errötet innerhalb weniger Minuten oder Stunden. Die starke Rötung geht meist mit:
- einer spürbaren Wärmeentwicklung
- Brennen
- Juckreiz
- Spannungsgefühlen
einher. Für gewöhnlich klingen die akuten Symptome binnen einiger Tage wieder ab. Die erweiterten Blutgefäße sind zwar weiterhin sichtbar, die sonstigen Beschwerden klingen jedoch ab.
Rosacea mit schubweise auftretenden Entzündungen
Diese schubweise auftretenden Entzündungen der Gesichtshaut gehen häufig einher mit:
- Papeln und Pusteln
- Rötungen
- sich schuppenden Bereichen
- oberflächlich sichtbaren Gefäßerweiterungen
- Schmerzen.
Der Rosacea-Schub - Verstärkung der Entzündung
Bei einer Rosacea ist die Haut ohnehin anhaltend gerötet. Ein Schub kann diese jedoch merklich verschlimmern und dazu treten stärkere Entzündungen, Pusteln und Verdickungen auf. Auch eine Ausbreitung der Rötung auf das gesamte Gesicht, den Hals und die Brust ist möglich.
Ungefährliche Hautkrankheiten, häufig aber störend
Couperose sowie Rosacea sind an sich ungefährlich, können aber als sehr störend empfunden werden. Besonders schwere Verläufe und stark ausgeprägte Schübe können daher die Lebensqualität beeinträchtigen.
Formen von Couperose und Rosacea
Für beide Hauterkrankungen sind genetische Veranlagungen vorhanden, die meist zwischen dem dritten und fünften Lebensjahrzehnt auftreten. Zudem kann sich aus der Couperose eine Rosacea entwickeln. Dennoch werden verschiedene Formen oder genauer gesagt, Stadien unterschieden.
Couperose und das Vorstadium von Rosacea
Couperose ist durch zunehmende, zunächst haarfeine, sichtbare Blutgefäße im Gesicht gekennzeichnet. Hieraus kann sich allmählich die Vorstufe einer Rosacea entwickeln, bei der deutliche Rötungen auftreten. Diese können plötzlich sichtbar sein und ebenso schnell wieder verschwinden. Zusätzlich ist die Haut sehr empfindlich und reagiert auf eine Vielzahl von Reizen, kann Schmerzen, spannen und sich schnell röten.
Die Formen der Rosacea
Rosacea wird in verschiedene Formen beziehungsweise Stadien entsprechend der Ausprägung unterschieden. Zu diesen gehören:
Rosacea erythematosa-teleangiectatica
Juckreiz, stechende und brennende Gefühle auf der Gesichtshaut sind typisch für das erste Stadium der Rosacea, ebenso wie fortlaufende Rötungen. Zunächst kann sich dies wie Sonnenbrand oder eine Überempfindlichkeit anfühlen. Dennoch sind dies Anzeichen für die Hautkrankheit und eine ärztliche Behandlung ist zu empfehlen.
Rosacea papulopustulosa
Im zweiten Stadium der Rosacea treten vermehrt Papeln und Pusteln auf. Es kann sich Eiter bilden und das typische Schmetterlingsgesicht (Symptome zeigen sich vornehmen auf Stirn, Nase, Kinn und Wange) tritt auf. Die Symptome erinnern an Akne, Mitesser treten jedoch nicht auf.
Glandulär-hyperplastische Rosacea
Die schwerste Ausprägung von Rosacea ist das glandulär-hyperplastische Stadium. In diesem fallen Schwellungen, vergrößerte Talgdrüsen und Knoten auf. Typisch ist auch - vor allem bei Männern - die sogenannte Knollennase.
Okuläre Rosacea
Neben einer Rosacea der Haut kann sich eine okuläre Rosacea (Augenrosacea) entwickeln. Zunächst lassen sich Symptome wie eine Lidrand- und Bindehautentzündung sowie Lichtempfindlichkeit nur schwer von anderen Erkrankungen unterscheiden. Im Laufe der Zeit verschlimmern sich die Schübe. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte eine Augenrosacea ärztlich behandelt werden.
Ursachen und Trigger von Couperose & Rosacea
Neben einer genetischen Veranlagung scheinen zu den Auslösern auch folgende zu gehören:
- UV-Strahlung
- Störungen des Magen-Darm-Trakts
- ein Befall der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori
- seelische und psychische Belastungen
- andauernder Stress
- Demodex-Milben (bei Rosacea)
Eine genaue Ursachenklärung gibt es bislang jedoch nicht.
Triggerfaktoren, die das Hautbild beeinflussen
Trigger sind Auslöser, die das Hautbild verschlechtern und einen Flush hervorrufen können. Bei beiden Hautkrankheiten sind die Trigger nahezu gleich. Hinzukommen Pflegeprodukte und Kosmetika für empfindliche Haut, die bei Rosacea eine Verschlimmerung bewirken können:
- Temperaturwechsel warm-kalt: Besonders im Herbst und Winter, wenn Wechsel zwischen feuchtkalter Außenluft und warmer, trockener Heizungsluft zum Alltag gehören, kann sich eine Couperose verschlimmern. Aber auch im Sommer beim Betreten von stark klimatisierten Räumen, können sich die sichtbaren Äderchen spürbar verstärken.
- direkte Sonne: UV-Strahlung ist schädlich für Couperose- bzw. Rosacea-Haut, denn UV-Licht fördert Entzündungen aufgrund der Freisetzung freier Radikale. Hierbei handelt es sich um stark entzündliche Stoffe, die sowieso schon im Übermaß vorhanden sind). Zudem fördert die durch die Sonneneinstrahlung entstehende Wärme Entzündungen ebenfalls, erweitert die Gefäße und sorgt für stärkere Rötungen.
- gefäßerweiternde Mittel & Maßnahmen: Heiße Getränke und Speisen, scharfe Gewürze, Sauna, Dampfbäder und Solarien sowie ausgiebige Sonnenbäder und Alkohol erweitern die Gefäße.
- psychischer Stress: Schwierige Situationen und anhaltender Stress belasten den Körper. Dadurch werden vermehrt Hormone wie Adrenalin und Insulin ausgeschüttet, die unseren Körper sowie unsere Haut auf Dauer aus dem Gleichgewicht bringen.
- Ernährung: Nicht nur Gewürze und Temperatur, auch Transfette (ungesättigte Fettsäuren) und Unverträglichkeiten können das Hautbild generell und den Verlauf der Couperose verschlimmern und die Entzündungsneigung erhöhen.
Die inneren Vorgänge bei Couperose und Rosacea
Wie bereits erwähnt, sind die Ursachen für Couperose und Rosacea noch weitestgehend ungeklärt. Es existieren jedoch Theorien und Beobachtungen zu den inneren Vorgängen bei beiden Erkrankungen:
- Gefäßerweiterungen in Verbindung mit einer Schwäche des Bindegewebes: Die erweiterten Gefäße ziehen sich nur noch verzögert, kaum oder gar nicht mehr zusammen.
- Erhöhte Entzündungsfaktoren: Entzündungsfördernde Substanzen werden vom Körper vermehrt gebildet, wodurch zu den erweiterten Gefäßen auch Infektionen kommen.
- Autoimmunreaktionen: Das Immunsystem richtet sich gewissermaßen gegen den eigenen Körper, greift bestimmte Gewebe an und fördert hierdurch Schwellungen, Rötungen und Entzündungen.
- Vermehrte Bildung von Blutgefäßen: der Körper reagiert auf den selbst hergestellten Reizüberfluss und reagiert darauf mit der Erweiterung und dem Neuwachstum von Blutgefäßen.
Ernährung bei Couperose und Rosacea
Die Ernährung kann direkten Einfluss auf Couperose und Rosacea haben. Dabei sind die Auswirkungen und möglichen Unverträglichkeiten individuell verschieden.
Es gibt keinen festen Ernährungsplan, der Besserung bringt
Probieren Sie aus, was Ihnen guttut. Verschlechtert sich nach der Einnahme eines Lebensmittels Ihr Hautzustand, verzichten Sie für einige Zeit darauf. Probieren Sie es nach ein paar Wochen erneut. Tritt die Verschlechterung erneut auf, sollten Sie das Lebensmittel permanent vom Speiseplan streichen.
Bestimmte Lebens- und Genussmittel verschlimmern das Hautbild
Achten Sie auf die folgenden Hinweise und Empfehlungen, denn einige Lebensmittel können einen Couperose- bzw. Rosacea-Schub auslösen und für unangenehme Veränderungen des Hautbildes sorgen:
- Scharfes und Heißes meiden: Scharfe Gerichte und heiße Getränke erweitern die Gefäße und regen die Durchblutung an. Durch diese Erweiterung der Blutgefäße kann ein Krankheitsschub ausgelöst werden. Besser also mit Vorsicht würzen und auf sehr scharfe Gewürze wie Chili, Tabasco oder Meerrettich zu verzichten. Heiße Getränke und Speisen abkühlen lassen.
- Kaffee und Alkohol: Koffein und Alkohol haben ebenfalls einen gefäßerweiternden und sollten nur in geringen Maßen genossen werden.
- tierische Lebensmittel und "schlechte" Fette: auf Schweinefleisch, Wurst, Fast Food, Chips und Kuhmilch weitestgehend verzichten. Frittierte Speisen und zahlreiche Fertigprodukte sind durch ihren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren ungesund und können das Hautbild negativ beeinflussen. Auf Dauer begünstigen sie zudem die Bildung von Plaques in den Blutgefäßen, was den Blutdruck erhöht und Rötungen begünstigt.
- Verzicht auf Weizen und Industriezucker.
Empfohlene Lebensmittel & Getränke - reizarm und entzündungshemmend
- zuckerarmes Obst, Hülsenfrüchte, Gemüse, Getreide und Nüsse: Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente, dazu viel Flüssigkeit - Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sollten vor allem in frischer und roher Form oder aber schonend gegart in großen Mengen auf dem Speiseplan stNur bei Obst, Nüssen und Getreide sollte Vorsicht walten, denn Fruchtzucker und einige Aminosäuren in großen Maßen sind wiederum reizend für die erkrankte Haut.
- Flüssigkeit: Wasser, Tee, verdünnte Säfte - wer täglich ausreichend trinkt, schafft damit eine gute Basis für einen gesunden Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Dieser fällt es damit ebenso wie dem Körper leichter, Giftstoffe auszuleiten und sich selbst zu regulieren.
Couperose und Rosacea behandeln
Neben der Vermeidung von Triggern spielt auch der Hautschutz eine wichtige Rolle. Mit der richtigen Behandlung verschwinden die Hautkrankheiten zwar nicht vollständig, wohl lassen sich aber die Symptome lindern, so dass Hautrötungen reduziert werden und Hautknötchen und Eiterbläschen abheilen können.
So früh wie möglich zum Arzt
Zeigen sich feine Äderchen, treten plötzlich unerklärliche Rötungen auf oder leidet die Haut unter Spannungsgefühlen, Juckreiz und Brennen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Ansprechpartner ist ein Hautarzt. Mit der richtigen Diagnose und dem frühzeitigen Behandlungsbeginn lassen sich Häufigkeit und Schweregrad der Schübe reduzieren.
Äußere Behandlung von Couperose
Verschiedene Wirk- und Inhaltsstoffe können helfen, gefäßlabile und die zu Rötungen neigende Haut zu beruhigen. Sie können das Bindegewebe stärken, die Durchlässigkeit der Kapillargefäße reduzieren und so Rötungen mildern. Einige Inhaltsstoffe sorgen für ausreichend Feuchtigkeit oder beruhigen die Haut:
- Rosskastanie
- Feigwurz
- Arnika
- Zinnkraut
- Kamille
- Aloe Vera
- Sonnenhut (Echinacea)
- Nachtkerzenöl
- Dexpanthenol
- Calcineurinhemmer
Zurückgebildet werden die Rötungen mit diesen Hautpflegeprodukten jedoch nicht. Hier kann eine Laserbehandlung angeraten sein, bei der die vergrößerten Blutgefäße verödet werden. Est ein Gespräch mit dem behandelnden Hautarzt gibt Aufschluss.
Äußere Therapie bei Rosacea
Da bei Rosacea die Entzündung der Haut eine wesentliche Rolle spielen, werden in der äußeren Therapie vor allem Wirkstoffe mit entzündungshemmendem Effekt eingesetzt, darunter:
- Azelainsäure
- Metronidazol
- Ivermectin
- Brimonidin
Für gewöhnlich werden Arzneimittel mit diesen Wirkstoffen gut vertragen und können über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Diese Präparate sind alle verschreibungspflichtig. Welcher Wirkstoff in Form von Creme, Salbe, Lotion oder Gel zum Einsatz kommt, wird durch den Hautarzt abhängig von Form und Ausprägung der Rosacea entschieden.
Systemische Therapie bei Rosacea
Zusätzlich kann eine innere oder sogenannte systemische Behandlung helfen. Besonders, wenn die Rosacea stärker ausgeprägter ist, wird die äußere Behandlung mit Hilfe von Kapseln oder Tabletten ergänzt oder ersetzt. Zum Einsatz kommen Antibiotika wie:
- Tetrazykline
- Makrolide
Antibiotika sind ebenfalls verschreibungspflichtig und werden vom Hautarzt verordnet.
Niemals Kortison zur Behandlung von Rosacea
Präparate mit Kortison sind besonders bei entzündlichen Hauterkrankungen eine sichere und wirksame Therapie, jedoch nicht bei Rosacea geeignet, da sie die Symptome verschlimmern.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Couperose und Rosacea
Neben der Anwendung von Präparaten zur Hautpflege oder der Einnahme von Medikamenten gibt es weitere Möglichkeiten der Behandlung:
- Lasertherapie: Hierbei werden die erweiterten Gefäße verödet und verschlossen. In der Folge können diese nicht mehr durchblutet werden. Auf diese Weise können störende Symptome reduziert und die Verlaufsschwere positiv beeinflusst werden.
- Photodynamische Therapie: Diese Therapie erfordert die Einnahme eines Photosensibilisators und die gezielte Bestrahlung mit einem Speziallicht.
- chirurgische Eingriffe: Die Abtragung von Wucherungen und veränderten Strukturen durch Dermashaving oder Dermabrasion kann zumindest die Symptome und damit den Leidensdruck lindern.
Die richtige Hautpflege für die tägliche Anwendung
Der Hautzustand bei Couperose und Rosacea ist in vielen Fällen gereizt und empfindlich und reagiert dadurch besonders sensibel. Genau aus diesem Grund ist die Wahl der Hautpflege besonders wichtig.
Was können spezielle Anti-Rötungen-Cremes?
Cremes mit Anti-Rötung-Effekt beruhigen zum einen die Haut und sind speziell auf die Bedürfnisse von überempfindlicher und zu Rötungen neigender Haut ausgerichtet.
Während einige Produkte zum Beispiel einen hohen Lichtschutzfaktor aufweisen, somit vor UV-Strahlung schützen und optimal als Tagespflege geeignet sind, sind andere wiederum als Serum oder spezielle Nachtpflege zu verwenden. In der Regel sind die Produkte frei von Parfüm und Inhaltsstoffen, die die Haut reizen. Generell sollte sich die Liste der Inhaltsstoffe auf nur wenige Bestandteile beschränken. Hier lohnt es sich jedoch nochmal einen genauen Blick auf die Zutatenliste zu werfen.
Reizende Inhaltsstoffe vermeiden
Bei der Pflege der empfindlichen Haut ist vor allem auf milde Inhaltsstoffe und ein sanftes Vorgehen zu achten. Vermeiden sollten Sie:
- Hartes Wasser und extreme Temperaturen: Beides reizt die Haut. Besser geeignet ist lauwarmes Wasser. Ist Ihr Leitungswasser zu hart und weist damit einen zu hohen Kalkgehalt auf, verwenden Sie destilliertes Wasser.
- Bestimmte ätherische Öle wie Menthol und Pfefferminze, Kampfer und Eukalyptus wirken durchblutungsfördernd und regen die Gefäßerweiterung an, was wiederum zu Rötungen führen kann.
- Produkte mit Mineralölen: Diese beschweren und belasten die Haut und können die Symptome verstärken.
- Normale Seifen und Reinigungslotionen: pH-hautneutrale Syndets oder Waschlotionen sind besser geeignet.
- Grobe Peelings: Ob spezielle Peeling-Produkte oder das Abtrocknen der Haut mit einem rauen, harten Handtuch - beides kann die Haut zusätzlich reizen. Verwenden Sie stattdessen ein mildes chemisches Peeling mit einer geringen Säurekonzentration.
- Wasser statt Fett: Ein fettiger Schutzfilm bei trockener gereizter Haut klingt verlockend, ist bei Rosacea und Couperose jedoch das falsche Vorgehen. Verzichten Sie daher auf Mittel mit einem hohen Fett- oder Ölgehalt und setzen Sie stattdessen lieber auf Feuchtigkeitscremes und -lotionen mit einem hohen Wasseranteil.
- Parfüm: Verzichten Sie auf parfümierte und duftende Hautpflegeprodukte, denn dies belastet die Haut und kann sie zusätzlich reizen.
- wasserfeste Kosmetika und entsprechende Make-Up-Entferner
- Produkte, die Alkohol enthalten
- Anti-Aging Produkte mit revitalisierender Wirkung
- Emulgatoren
- Sonnenschutz auf chemischer statt physikalischer Wirkstoffbasis
Rosacea & Couperose-Make-Up: Grüne Farbpigmente reduzieren Rötungen
Produkte mit Grünanteil können als Tagespflege angewendet werden und die Basis des Make-Ups bilden oder punktuell aufgetragen werden. Je nach Ausprägung lassen sich die Rötungen mit diesen Produkten gut neutralisieren bzw. abdecken. Hier ist jedoch darauf zu achten, das Produkt gut einzuarbeiten, so dass es nicht maskenhaft aussieht. Bei starken Rötungen eher nicht zu empfehlen, da die Produkte meist keine ausreichende Deckkraft haben, um diese auszugleichen.
Zusätzlich können spezielle Abdeckstifte und Concealer helfen, eine ausgeglichene Basis zu schaffen. Make-up zum passenden Hautton und Hauttyp wählen. Auch hier gibt es Unterschiede bezüglich Zusammensetzung und Deckkraft. Puder zum Abschluss testen, ob dieser gut vertragen wird. Oftmals trocknet er die Haut auch aus und ist nicht immer zu empfehlen.
Tipp: Alle verwendeten Utensilien zum Auftragen des Make-Ups täglich reinigen, um die Keimanzahl gering zu halten und der zusätzlichen Entstehung von Entzündungen vorzubeugen.
Hoher Sonnenschutz: mindestens LSF 50
Ein hoher Sonnenschutz (LSF50/LSF50+) sollte das ganze Jahr über verwendet werden, denn UV-Strahlung ist Gift für Couperose- und Rosacea-Haut. Optimal sind mineralische Produkte auf Basis von Zinkoxid oder Titandioxid ohne Nanopartikel. Probieren Sie aus, was sich gut anwenden lässt, denn oft lassen sich die nicht chemischen Sonnenschutzmittel schwer auf der Haut verteilen, hinterlassen weiße Rückstände oder sind ggf. bei trockener Haut nicht so optimal.
Tipps zur Vorbeugung - Alltag beobachten & Routinen schaffen
Die Neigung zu Couperose und Rosacea ist genetisch bedingt - entsprechend schwierig ist es, der Krankheit vorzubeugen. Achten Sie darauf, was Ihnen guttut und was Sie gut vertragen – sei es bei der Ernährung, in der Hautpflege sowie im Alltag. Probieren Sie aus und wenn Sie zufrieden sind, bleiben Sie dabei und schaffen Sie Routine. Dies und ein regelmäßiger Besuch beim Hautarzt zur Betrachtung des Hautzustands sowie die richtige Behandlung sind eine gute Basis, um mit den Hautkrankheiten zurechtzukommen. Besonders folgende Trigger lösen gern Schübe bei Rosacea und Couperose aus. Achten Sie also darauf, diese, wenn möglich zu meiden bzw. zu reduzieren:
- übermäßige Sonneneinstrahlung: Das Haus NIE ohne hohen Sonnenschutz verlassen – egal zu welcher Jahreszeit. Die UV-Strahlung hat zwar eine positive Auswirkung auf Haut und Gesundheit (z.B. zur Bildung von Vitamin D), , kann sie jedoch auch schädigen. Daher unbedingt lange Sonnenbäder meiden.
- Genussmittel: Kaffee, Zigaretten und Alkohol belasten Haut und Bindegewebe und können Couperose verschlimmern. Bestimmte Lebensmittel und Kosmetika können ebenso schädlich auf die Haut wirken. Um herauszufinden, welche Substanzen individuell einen Rosacea-Schub hervorrufen, ist das Führen eines Tagebuchs sinnvoll. Welche Lebensmittel und wie viel standen auf dem Speiseplan, wurde Alkohol oder Kaffee getrunken, geraucht oder ein bestimmtes Make-up benutzt? Je ausführlicher alle Einflüsse dokumentiert werden, desto schneller und einfacher lassen sich die persönlichen Auslöser finden und vermeiden.
- Temperaturwechsel: Der Wechsel von kalter Außenluft und warmer Heizungsluft macht im Winter jeder Haut zu schaffen, für Couperose- und Rosacea-Betroffen jedoch ganz besonders. Entsprechende Hautpflege wie Wind- und Wetterschutzcremes sowie ein Schutz durch Kleidung können helfen. Kalter Wind und trockene Heizungsluft, Rauch oder die Dämpfe von Putzmitteln, Sauna und Solarium provozieren einen Rosacea-Schub geradezu und sollten daher gemieden werden.
Quellen
1https://rosacea-info.de/was-ist-rosacea
http://www.hautsache.de/Rosazea/Grundwissen/Allgemeines-ueber-Rosazea.php
http://www.rosacea-info.de/leben-mit-rosacea/hautpflege
http://www.hautarzt-trier.de/201.html
http://www.dha-allergien.de/kurzinfos/rosazea.pdf
http://www.hautkrankheiten-portal.de/couperose/
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