Blut im Stuhl
Aktualisiert am 16.12.21
Blut im Stuhl beim Stuhlgang oder Blutauflagerungen auf dem Stuhl weisen normalerweise auf innere Blutungen im Magen-Darm-Trakt hin.
Sobald man dieses Krankheitssymptom entdeckt, sollte es von einem Arzt abgeklärt werden.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:
- Arten
- Ursachen von Blut im Stuhl
- Mögliche Krankheiten
- Symptome, Begleiterscheinungen und Verlauf
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugen
Arten von Blut im Stuhl
Schulmedizinisch lässt sich Blut im Stuhl in drei Arten unterteilen:
Hämatochezie - frisches Blut im Stuhl
Bei Hämatochezie ist eine hellrote oder rote Blutauflagerung auf dem Stuhl sichtbar. Diese gastrointestinale Blutung stammt normalerweise aus dem unteren Darmabschnitt oder dem oberen Abschnitt des Verdauungstraktes. Sie entsteht auch durch aufgeplatzte Hämorrhoiden.
Okkultes Blut im Stuhl ist mit bloßem Auge nicht sichtbar
Handelt es sich um okkultes Blut im Stuhl, kann man das Blut mit freiem Auge nicht erkennen. Daher ist ein Hämoccult-Test bei einem Arzt erforderlich, um das Blut festzustellen.
Teerstuhl (Meläna) mit sehr dunkler Färbung
Beim Teerstuhl besitzt der Stuhl eine stark dunkle bis schwarze Färbung. Manchmal riecht er auch übel und stechend. Dieses Blut im Stuhl ist ein Hinweis auf eine Blutung im oberen Verdauungsbereich.
Blut im Stuhl - Ursachen
Die meisten Auslöser für diese Beschwerde sind eher harmloser Natur. Trotzdem ist es wichtig, sofort einen Arzt zu konsultieren. Anhand verschiedener Untersuchungen kann er die genaue Ursache feststellen, denn auch bei einigen schwerwiegenden Krankheiten wie beispielsweise Darmkrebs kommt es zu Blut im Stuhl.
Hämorrhoiden & Analfissuren als häufige Ursachen für Blut im Stuhl
Hämorrhoiden können Auslöser für hellrote Blutauflagerungen sein und sind keine besorgniserregende Krankheit. Außerdem können Schleimhautrisse (Fissuren) für Blut im Stuhl verantwortlich sein.
Im Falle von chronischen Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn besteht die Möglichkeit, dass diese Risse auftreten. Zudem können diese Schleimhautrisse auch durch häufigen Analverkehr entstehen.
Weitere Auslöser für Blut im Stuhl
Weitere Ursachen für Blut im Stuhl sind
- Darmdivertikel
- Darmpolypen
- seltene Darminfekte
- Gefäßentzündungen
Manchmal sorgen auch Parasiten für Darmblutungen. Auch durch Magengeschwüre (Ulcus ventriculi) entsteht eine schwarze Färbung des Stuhls.
Mögliche Krankheiten bei Blut im Stuhl
Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf folgende Beschwerden und Erkrankungen sein:
Analrisse
Analrisse stellen kleine Risse in der Haut des Anus dar. Gewöhnlich sind sie kleiner als einen Zentimeter. Auslöser für Risse im Anusbereich sind meist starke Verdauungskontraktionen. Sie passieren den Anus und reißen dabei die Haut auf. Weitere Ursachen für Analrisse sind Analverkehr oder länger anhaltender Durchfall.
Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind geschwollene Schlagadern und Venen im Anus und unterem Rektum. Oftmals liegen sie außen, so dass sie bei einer Untersuchung gut sichtbar sind. Bei innen liegenden Hämorrhoiden benötigt der Arzt spezielle Instrumente, um die Erkrankung festzustellen.
Divertikel (Ausstülpungen)
Divertikel befinden sich häufig im unteren Dickdarm-Bereich und kommen sehr häufig bei älteren Menschen vor. Sie sind wie fingerdicke, kleine Säckchen und bilden sich an schwachen Stellen an der Wand des unteren Dickdarm-Bereiches. Sie können für Blut im Stuhl verantwortlich sein.
Weitere Krankheiten mit Blut im Stuhl
Eine Darmentzündung bewirkt eine Irritation der Darmwände. Als Folge entstehen Durchfall, Schleimbildung, Abdominalschmerzen und Blut im Stuhl.
Durch eine Infektion des Darms entsteht blutiger Durchfall, der ein bis drei Tag dauert und anschließend wieder verschwindet. Zudem können folgende Krankheiten mit Blut im Stuhl einhergehen:
- Darmpolypen
- Darmkrebs
- Analkrebs
- Magenkrebs
- Magengeschwür
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
Bei Blutungen im oberen Verdauungssystem handelt es sich in der Regel um starke, andauernde Blutungen, die meist ein ernster medizinischer Notfall sind.
Symptome, Begleitscheinungen & Verlauf von Blut im Stuhl
Blut im Stuhl ist ein Symptom und tritt als Begleiterscheinung von verschiedenen Krankheiten auf. Daher verfügt es über keinen spezifischen Krankheitsverlauf. Meist setzt eine Blutbeimischung plötzlich ein. Anfangs kann sie relativ gering sein. Aber es besteht die Möglichkeit, dass sich Blut im Stuhl nach einiger Zeit intensiviert.
Allgemeines Unwohlsein als Begleiterscheinung
Einige Betroffene werden feststellen, dass neben Blut im Stuhl oftmals auch spezifisches oder allgemeines Unwohlsein zu bemerken ist, das den Verdauungstrakt betrifft. Erfolgt keine Behandlung bei Blut im Stuhl, bleibt es weiterhin bestehen. Außerdem können zusätzliche Begleiterscheinungen auftreten.
Helle, rote Blutauflagerung bei Hämorrhoiden
Handelt es sich um Hämorrhoiden, tritt das Blut im Stuhl als helle, rote Blutauflagerung beim Stuhlgang auf. Man erkennt diese auf dem Spülwasser oder dem Toilettenpapier. Eventuell können die Betroffenen Schmerzen bei der Darmentleerung verspüren. Falls man unter außenliegenden Hämorrhoiden leidet, sind auftretende Schmerzen beim Sitzen möglich.
Divertikel zum Teil auch ohne Symptome
Leidet man unter Divertikeln, können auch gar keine Symptome entstehen. Manchmal entstehen anfallsartige Abdominalschmerzen. Entzünden sich die Divertikel oder liegt eine Infektion vor, stellen sich Fieber oder Schmerzen für einen Zeitraum von ein bis zwei Tagen ein. Außerdem findet man bei diesem Krankheitsbild meist Blut im Stuhl vor.
Darmkrebs
Im schlimmsten Fall ist Darmkrebs der Auslöser für Blut im Stuhl, das aber nicht sichtbar ist. Damit man das Blut nachweisen kann, müssen spezielle Tests durchgeführt werden. Durchfall kann mit Verstopfung wechseln. Der Betroffene leidet unter Abdominalschmerzen. Zusätzliche Symptome können Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sein.
Es kommt sehr selten vor, dass eine sehr starke Blutung entsteht. In diesem Fall ist das Blut im Stuhl unübersehbar. Das Blut beschränkt sich meistens nicht nur auf den Stuhl. Diese Symptome deuten auf einen Notfall hin.
Blut im Stuhl - Diagnose
Um eine Diagnose bei Blut im Stuhl zu stellen, fragt der Arzt nach der Krankheitsgeschichte. So kann er herausfinden, für welche Krankheiten eine Anfälligkeit besteht. Anschließend erfolgen verschiedene Untersuchungen, um eine sichere Diagnose zu erhalten. Mit Hilfe einer genauen medizinischen Untersuchung wird herausgefunden, an welcher exakten Stelle eine Blutung im Magen-Darm-Trakt auftritt.
Stuhlprobe
Aufgrund der Konsistenz und Farbe liefert die Stuhlprobe erste Anhaltspunkte für mögliche Ursachen. Um okkultes Blut im Stuhl nachzuweisen, benutzt der Arzt den sogenannten Hämoccult-Test. Mithilfe biochemischer Maßnahmen erkennt man auf diese Weise Blut im Stuhl, das mit bloßem Auge nicht erkennbar ist.
Rektaluntersuchung
Bei einer Rektaluntersuchung findet der Arzt äußere Hämorrhoiden, Analrisse oder ein krebsähnliches Geschwür. Falls die Untersuchung im äußeren Bereich keine Ergebnisse erzielt hat, verwendet der Arzt ein Anoskop. Hierbei handelt es sich um ein kleines Plastikinstrument, das circa drei bis fünf Zentimeter lang ist. Dieses Instrument führt er in das Rektum ein. Auf diese Weise sucht er nach inneren Hämorrhoiden oder anderen Gründen, die das Blut im Stuhl bewirken.
Sigmoidoskopie oder Koloskopie
Falls die Rektaluntersuchung keinen Grund für Blut im Stuhl liefert, wendet der Arzt weitere Maßnahmen an. Falls man zu einer Risikogruppe für Darmkrebs gehört, benutzt der Mediziner höchstwahrscheinlich eine Koloskopie oder flexible Sigmoidoskopie.
Diese Untersuchung dient auch dazu, nach anderen Darmerkrankungen wie zum Beispiel Darmpolypen und Divertikeln zu suchen. Um Divertikel oder Darmkrebs aufzuspüren, kommt auch der Kontrasteinlauf, eine besondere Form des Röntgens zum Einsatz. Außerdem besteht die Wahrscheinlichkeit, dass man einige Bluttests durchgeführt werden.
Blut im Stuhl - Behandlung
Sobald der Arzt die Stelle der Blutung gefunden und die Ursache bestimmt hat, muss er so schnell wie möglich die Blutung schließen. Handelt es sich um eine Blutung durch Krampfadern an der Speiseröhre oder um Magengeschwüre, ist ein besonders rascher Eingriff erforderlich. Je nach den anderen Ursachen einer Erkrankung beziehungsweise nach ihrem Verlauf richten sich die nachfolgenden Behandlungsmaßnahmen.
Zäpfchen und Salben bei Hämorrhoiden
Hämorrhoiden werden für gewöhnlich mit Salben oder Zäpfchen behandelt. Bei stärkeren Ausprägungen ist oftmals das Veröden oder eine Operation notwendig.
Salben bei Fissuren und Rissen
Bei einem Afterriss durch zu harten Stuhl, einer Analfistel oder bei ähnlichen Krankheitsbildern ist eine Behandlung mit sanften Salben meist ausreichend. Außerdem können auch Präparate mit betäubenden Wirkstoffen wie zum Beispiel Lidocain Schmerzlinderung bringen.
Achten Sie zudem auf eine weiche Stuhlkonsistenz, indem Sie sich möglichst ballaststoffreich durch Obst, Gemüse und Vollkornprodukte ernähren.
Operation bei Polypen
Handelt es sich um Darmpolypen, muss man sie möglicherweise operativ entfernen.
Strahlen- oder Chemotherapie bei Darmkrebs
Für die Heilung von Darmkrebs ist häufig eine Operation und anschließende Strahlen- oder Chemotherapie erforderlich.
Außerdem ist es erforderlich, die Ernährung und Lebensweise umzustellen.
Blut im Stuhl - Vorbeugen
Um Blut im Stuhl vorzubeugen, sollte man vor allem darauf achten, die Gesundheit von Magen und Darm zu stärken.
Gesunde Lebensweise
- Langjährige Studien und Beobachtungen beweisen, dass eine gesunde Lebensweise vor Magen- und Darmkrankheiten schützen kann.
- Für Übergewichtige, die einen BMI (Body-Mass-Index) über 25 besitzen, ist es hilfreich, das Gewicht zu normalisieren.
- Raucher sollten ihren Nikotinkonsum reduzieren und bestenfalls vollständig einstellen.
- Außerdem empfiehlt es sich, auf Alkohol zu verzichten. Bereits kleine Mengen, zwischen 10g und 40g am Tag sind ausreichend, um beispielsweise das Risiko für Darmkrebs zu erhöhen. Ein halber Liter Bier enthält circa 25g Alkohol, ein Glas Wein circa 20g.
Körperliche Aktivität
Um Darmkrankheiten vorzubeugen, ist körperliche Bewegung sehr wichtig:
- Vor allem sollte man das körperliche Training regelmäßig durchführen.
- Bereits 30 bis 60 Minuten tägliche Bewegung kann das Karzinomrisiko reduzieren und auch andere Darmerkrankungen verhindern.
- Es ist nicht notwendig, schweißtreibenden Leistungssport zu treiben.
- Leichte körperliche Betätigungen wie ein flotter Spaziergang, Schwimmen oder Radfahren sind vollkommen ausreichend.
Ballaststoffreiche Ernährung
Außerdem sollte man auf einen ballaststoffreiche Ernährung achten und in den täglichen Diätplan viel Obst und Gemüse integrieren.
- Ballaststoffe dienen dazu, zu verhindern, dass die Darmschleimhaut und krebserregende Stoffe in Kontakt kommen.
- Sie binden Fremdstoffe.
- Auf diese Weise beschleunigen sie die natürliche Darmbewegung. So verringert sich die Passagezeit des Stuhls.
Calcium und Selen
- Personen, die viel Calcium über Milchprodukte und Milch verzehren, können der Entstehung von Darmkrankheiten wie Darmkrebs effektiv vorbeugen.
- Auch der Mineralstoff Selen besitzt möglicherweise die Fähigkeit, in Verbindung mit anderen antioxidativen Vitaminen die Entstehung von Krebs zu verhindern.
Wichtige Maßnahmen für die Darmgesundheit
- faserreiche, gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
- Fleischkonsum drastisch reduzieren
- viel Flüssigkeit
- regelmäßige Mahlzeiten
- ausreichend körperliche Bewegung
- auf Alkohol und Nikotin verzichten
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Medikamente stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Medikaments.