Urinteststreifen sind immer dann ein sinnvolles diagnostisches Instrument, wenn der Harn auffällig ist, beispielsweise also Blut beigemengt ist. Darüber hinaus eignen sich die Teststreifen auch zum Nachweis von Glukose, Ketonen sowie zur Bestimmung des pH-Wertes.
Urinteststreifen dienen dem Nachweis bestimmter Substanzen im Harn. Je nach Vorbefund gibt es Teststreifen mit unterschiedlichen Testzonen. Diese können beispielsweise den Glucosespiegel im Urin messen, Blut sowie Eiweiß im Urin nachweisen.
Glukose-Teststreifen zur Zuckermessung
Urinteststreifen mit Glucose-Messzone messen den sogenannten Harnzucker. Der Glucose-Gehalt im Urin ist normalerweise sehr gering. Ein erhöhter Wert kann einerseits auf eine Diabeteserkrankung, andererseits aber auch auf eine Störung der Nierentätigkeit hinweisen und bedarf weiterer ärztlicher Kontrolle.
Urinteststreifen mit Blutmesszone
Teststreifen mit Blutmesszone bestimmen den Gehalt an Erythrozyten oder Bilirubin im Urin. Gesunder Urin enthält kein Blut. Ein Nachweis an Blut im Harn kann beispielsweise ein Hinweis auf eine Entzündung der Harnwege sein.
Urinteststreifen zur Kontrolle des Harn-pH-Wertes
Die Bestimmung des pH-Wertes mittels eines Urintests zeigt an, ob der Körper über- oder untersäuert ist. Starke Schwankungen im Harn-pH-Wert können negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben.
Proteinteststreifen zur Bestimmung des Eiweißgehalts im Urin
Urinteststreifen mit einer Proteinzone dienen der Bestimmung von Eiweiß im Harn. Gesunder Urin enthält nur wenig Eiweiß. Werden jedoch Proteine im Harn nachgewiesen, kann das ein früher Hinweis auf einen Diabetes oder ein Nierenleiden sein. Bei Diabetikern sollte die Messung des Eiweißgehaltes im Urin mindestens einmal jährlich erfolgen.
Kreatininteststreifen zur Überprüfung der Nierentätigkeit
Kreatinin wird in den Nervenzellen und Muskeln gebildet und über die Nieren ausgeschieden. Dementsprechend sensibel reagiert der Kreatininwert auf Nierenerkrankungen. Die Überprüfung dieses Wertes ist außerdem dann sinnvoll, wenn über längere Zeit Medikamente eingenommen werden, die über die Nieren ausgeschieden werden. Urinteststreifen zur Bestimmung des Kreatininwertes verfügen über ein auf Kreatinin sensibles Testfeld.
Urinteststreifen zeichnen sich durch ihre einfache, schmerzfreie und jederzeit mögliche Anwendung aus. Grundsätzlich eignet sich der erste Urin am Morgen am besten zur Testung jeglicher Werte, da der Urin zu dieser Zeit noch unbeeinflusst von Nahrung und körperlicher Aktivität ist. Verlaufskontrollen, etwa bei Diabetes oder eingeschränkter Nierentätigkeit, können jedoch zu jeder Tageszeit durchgeführt werden und bedürfen nicht unbedingt des Morgenurins.
Zur Anwendung lassen Sie einfach ein wenig Harn ins WC-Becken ab, fangen dann den Mittelstrahl mit einem sauberen Behälter auf und lassen den Restharn wieder ins WC-Becken ab. In den aufgefangenen Urin halten Sie den Testreifen für etwa zehn Sekunden und lesen anschließend das Ergebnis mithilfe der in der Verpackung mitgelieferten Legende ab.
Sollten Sie daheim Ihren Urin mit Teststreifen untersuchen und positive Ergebnisse, etwa auf Blut, Zucker oder Eiweiß im Urin angezeigt bekommen, heißt das nicht automatisch, dass Sie krank sind. Viele Urinwerte sind nicht nur tageszeit-, sondern auch bewegungsabhängig. So ist es beispielsweise normal, dass Sportler häufig einen höheren Proteingehalt im Urin haben. Oder dass bei Frauen kurz vor oder nach der Menstruation Blut im Urin nachgewiesen werden kann.
Positive Urintestwerte sollten also bei einem Arzt abgeklärt werden. Zur genaueren Untersuchung werden in der Regel zusätzliche Bluttests durchgeführt, die Verdachtsdiagnosen bestätigen oder entkräften können.