Jodmangel treten hierzulande relativ häufig auf, da das Spurenelement nur in geringen Mengen in der Nahrung vorkommt. Zwar ließe sich der Körper allein über die Ernährung ausreichend mit Jod versorgen, oftmals kann jedoch die Zufuhr von Ergänzungsmitteln nötig sein. Im folgenden Text erfahren Sie alles Wissenswerte zu Jodpräparaten, eventuellen Nebenwirkungen und was Sie in der Schwangerschaft beachten sollten.
Die Schilddrüse beeinflusst viele Organe im Körper und lenkt durch ihre produzierten Hormone zahlreiche Funktionen im Körper, so z.B. den Stoffwechsel, Nerven & Muskeln, Magen & Darm oder Herz & Kreislauf. Aus diesem Grund führen Erkrankungen der Hormondrüse häufig zu einer Großzahl von Beschwerden und Symptomen. Hier geht´s zum Ratgeber-Schilddrüsenerkrankungen.
Da ein Jodmangel in vielen Fällen zu einer Kropfbildung führt, wird er mit Jodtabletten für die Schilddrüse behandelt. Die Dosierung dieser Jodid-Tabletten für die Schilddrüse sollte jedoch in jedem Fall mit einem Arzt abgesprochen werden. Zur Verfügung stehen unterschiedliche Präparate mit verschiedenen Dosierungen. Die Hersteller Ratiopharm und Hexal bieten beispielsweise Darreichungen mit 100 bis 200 Mikrogramm an.
Je nach Dosierung lässt sich hierbei der Tagesbedarf von 200 Mikrogramm mit einer beziehungsweise zwei Tabletten gänzlich decken.
Zur vereinfachten Einnahme sind Jodtabletten mit einer Depotwirkung erhältlich. Die Jodetten aus dem Hause Sanofi werden beispielsweise nur einmal wöchentlich eingenommen, da der hohe Wirkstoffgehalt von 1530 Mikrogramm den Körper über sieben Tage hinweg mit Jod versorgt.
Obwohl bei der normal dosierten und korrekten Einnahme von Jodtabletten keine Nebenwirkungen zu erwarten sind, kann es bei dauerhafter Einnahme oder versehentlich zu hoher Dosierung zu folgenden Begleiterscheinungen kommen:
Erste Hinweise auf eine Jod-Überdosierung liefert ein schwarzer oder mit Blut versetzter Stuhl.
Je nach Alter liegt der normale tägliche Jodbedarf bei 150 bis 200 Mikrogramm. In der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf auf bis zu 260 Mikrogramm, da das Kind über die Nabelschnur beziehungsweise die Muttermilch mitversorgt werden muss. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung setzt darüber hinaus 500 Mikrogramm pro Tag als Dosierungshöchstgrenze, darüber hinaus kann es zu sogenannten Jodvergiftungen kommen.
Die langfristige Überdosierung des Spurenelements kann zu folgenden Erkrankungen führen:
Da sich ein Jodmangel auf werdende Mütter und ihre ungeborenen Kinder besonders schwerwiegend auswirken und ein Jodmangel beim Ungeborenen sogar die geistige Reifung und das Wachstum empfindlich stören kann, sollten Schwangere auf eine erhöhte Zufuhr achten. Der tägliche Jodbedarf schwangerer und stillender Frauen liegt bei 230 bis 260 Mikrogramm. Um diesen erhöhten Tagesbedarf zu decken, eignen sich Jodtabletten mit einer Dosierung von 100 bis 150 Mikrogramm Jod. Eine einmalige Einnahme pro Tag reicht aus.
Die vorherige Absprache mit dem Arzt ist jedoch unbedingt erforderlich, um eine Jodallergie oder eine versteckte Schilddrüsenüberfunktion auszuschließen.
Jodpräparate sind vorzugsweise als Tabletten erhältlich. Daneben gibt es Tropfen mit Jodzusatz. Filmtabletten sind jedoch unkompliziert einzunehmen, absolut geschmacksneutral und aufgrund ihrer geringen Größe leicht zu schlucken. Der Wirkstoff wird im Magen-Darm-Trakt gleichmäßig resorbiert und in die Blutbahn aufgenommen. Bei normaler Dosierung sind in der Regel keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Aus dem Hause Heel sind Tropfen mit einer homöopathischen Wirkstoffmischung aus Euspongia, Fucus und Calcium iodatum erhältlich. Diese Mischung bringt den Jod-Haushalt des Körpers in Einklang. Vorteil ist die leichte Einnahme mit einem Glas Wasser, die Wirkstoffe werden schnell aufgenommen. Nachteilig ist die schwierigere Dosierung. Diese gelingt mithilfe von Jod-Tabletten und konzentriertem Wirkstoff besser.
Da der Körper das Jod auf nüchternen Magen am besten aufnehmen und verwerten kann, sollten Sie Jodtabletten etwa eine halbe Stunde vor dem Essen einnehmen. Es ist dabei nicht zwingend erforderlich, dass Sie 30 Minuten nach der Einnahme etwas essen. Die Zeitspanne zwischen der Einnahme des Jods und der nächsten Mahlzeit sollte nur mindestens eine halbe Stunde betragen, kann jedoch auch länger sein.
In der Regel enthalten Jodtabletten 100 oder 200 Mikrogramm Jod. Dementsprechend erfolgt die Einnahme ein- bis zweimal täglich, um den Tagesbedarf von 200 Mikrogramm zu decken. Depot-Tabletten mit über 1000 Mikrogramm Jod werden hingegen nur einmal wöchentlich eingenommen, jedoch immer in Rücksprache mit dem Arzt.
Obwohl es die meisten Jodpräparate rezeptfrei zu kaufen gibt, sollten Sie vor der ersten Einnahme einen Arzt konsultieren. In seltenen Fällen kann Jod allergische Reaktionen hervorrufen, sodass eine Jodallergie bei Ihnen ausgeschlossen sein sollte. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion sollte ebenfalls ausgeschlossen werden, da diese durch die Einnahme von Jodtabletten zusätzlich verschlimmert werden könnte.
Jod ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig, da er das Spurenelement nicht selbst herstellen kann. Unser Körper benötigt Jod für den Aufbau der Schilddrüsenhormone, die an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Bestimmte Personengruppen wie Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf, da sie ihre eigene und die Schilddrüse des Kindes mit Jod versorgen müssen. Aber auch für Kinder und Jugendliche ist eine ausreichende Versorgung mit Jod unerlässlich. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie Sie Ihren Körper ausreichend mit Jod versorgen und einem Jodmangel vorbeugen können. Hier geht's zum Jod-Ratgeber.