Erbrechen ist häufig eine Reaktion auf vorausgehende Übelkeit. Diese Übelkeit kann verschiedene Ursachen haben, etwa Magen-Darm-Infekte, Magenverstimmungen durch zu üppiges, zu fettes oder verdorbenes Essen, aber auch allergische Reaktionen oder Migräne. Auch die Reiseübelkeit führt häufig zu Erbrechen. Ziel der Behandlung ist daher, die Ursache, also die Übelkeit, zu unterbinden, um den Brechreiz zu verhindern.
Wenn Sie sich übergeben müssen, ist es trotz der Übelkeit zunächst wichtig, dem Körper ausreichend Wasser zuzuführen, um den Flüssigkeitsverlust, der beim Brechen entsteht, wieder auszugleichen. Andauernde Übelkeit mit Brechreiz kann mit natürlichen Mitteln wie Melissengeist, aber auch mit medizinischen Wirkstoffen wie Dimenhydrinat behandelt werden. Da besonders häufig auch Kleinkinder und Kinderunter Brechreiz leiden, stehen die Präparate auch in kindgerechten Dosierungen zur Verfügung.
Um den Brechreiz zu stoppen, muss zunächst die Übelkeit behandelt werden. Das gelingt oftmals mit natürlichen Mitteln. In vielen Fällen muss die Symptomatik jedoch medizinisch behandelt werden. Im Folgenden erläutern wir Ihnen die gängigsten Wirkstoffe.
Melissengeist - Melissenblätter und Angelikawurzel lindern Übelkeit, Schwindel und regulieren die Darmsekretion
Melissengeist ist ein altbewährtes Hausmittel bei Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden. Es lindert den Brechreiz, hilft gegen Schwindelgefühle und reguliert die Sekretbildung im Magen-Darm-Trakt. Melissengeist wird in einer Dosierung von zehn bis 20 Tropfen auf ein Stück Würfelzucker geträufelt und dann eingenommen. Alternativ geben Sie die Tropfen in ein Glas Wasser. Für Schwangere, Stillende und Kinder unter 12 Jahren ist Melissengeist aufgrund seines sehr hohen Alkoholgehalts nicht geeignet.
Homöopathische Komplexmittel lindern Übelkeit und Brechreiz
Eine bewährtes homöopathisches Komplexmittel ist beispielsweise Homvio-em. Die Tabletten lindern die Übelkeit und folglich auch den Brechreiz. Bei plötzlichem Auftreten der Symptome wird eine Tablette stündlich eingenommen, jedoch nicht mehr als sechs Tabletten am Tag. Das Präparat ist auch für Kinder nach dem ersten Lebensjahr geeignet, jedoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Gleiches gilt in der Schwangerschaft. Diese Mittel gelten als eher unbedenklich, dennoch sollte im Vorfeld eine Absprache mit dem Arzt getroffen werden.
Dimenhydrinat wirkt direkt im Brechzentrum des Gehirns
Dimenhydrinat ist der bekannteste Wirkstoff gegen Übelkeit und Erbrechen. Er wirkt zentral im Gehirn und unterbindet den Brechreiz im Brechzentrum. Dimenhydrinat eignet sich daher nicht nur zur Behandlung des Erbrechens bei Magen-Darm-Erkrankungen, sondern auch vorbeugend bei Reisekrankheit. Vomex, welches dieses Wirkstoff enthält, wirkt schnell und zuverlässig, in der Regel binnen einer halben Stunde nach der Einnahme. Es stehen verschiedene Darreichungsformen und Dosierungen zur Verfügung, auch für Kinder. Schwangere sollten das Medikament hingegen in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln nur nach Rücksprache mit dem Arzt und wenn nicht-medikamentöse Therapien nicht anschlagen einnehmen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf Dimenhydrinat nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übergeht.
Sowohl die pflanzlichen als auch die medizinischen Wirkstoffe sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. Während Dragees und Kapseln eher für Erwachsene geeignet sind, profitieren Kinder von der leichteren Einnahme bei Tropfen, Sirup oder Zäpfchen. Tropfen, die direkt auf die Zunge oder in ein Glas Wasser gegeben werden, sind auch bei starkem Brechreiz ideal, wenn es Ihnen nicht möglich ist, Kapseln oder Dragees zu schlucken.
Mageninfekte, nervöses Erbrechen und Übelkeit sind keine Seltenheit bei Babys und Kindern. Sofern Ablenkung, Wärmflasche und sanfte Bauchmassagen die Symptome nicht lindern können und eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist, eignen sich folgende Wirkstoffe:
Übelkeit und Erbrechen sind häufige Begleiter in der Schwangerschaft. Glücklicherweise lassen diese Beschwerden nach den ersten drei Monaten bei vielen Schwangeren wieder nach. Häufig bringen einfache Tricks bereits Linderung, zum Beispiel indem Sie morgens direkt im Bett einen süßen Snack zu sich nehmen, um den niedrigen Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Auch viele kleine Zwischenmahlzeiten über den Tag verteilt können die Übelkeit lindern. Sofern diese Maßnahmen nicht greifen, eignen sich folgende Präparate, um das Erbrechen zu unterbinden:
Weitere Tipps zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit erhalten Sie in unserem Schwangerschaftsratgeber.
Magen-Darm-Infekte während der Schwangerschaft gehören hingegen immer in ärztliche Behandlung, da hier gegebenenfalls Elektrolytlösungen gegen den Mineralienverlust verordnet werden müssen.
Erbrechen und Übelkeit können viele verschiedene Ursachen haben. Häufig handelt es sich bei einem akuten Auftreten des Symptoms um eine virale Erkrankung. Tritt das Symptom häufiger auf, muss auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung geachtet werden, die den Elektrolythaushalt aufrechterhält. Unser Ratgeber informiert Sie über die Erkrankungen, die Erbrechen verursachen können. Lesen Sie, wie Sie Erbrechen sinnvoll behandeln und welche Ernährung geeignet ist. Hier geht’s zum Erbrechen-Ratgeber.