Coronavirus - Wirksame Maßnahmen gegen die Verbreitung
Beim sogenannten Coronavirus handelt es sich eigentlich um Coronaviren. Eine Gruppe von Krankheitserregern löst in den meisten Fällen eine leichte Erkältung aus oder verläuft sogar völlig ohne Symptome. Bei immunschwachen und/oder älteren Menschen kann eine Infektion jedoch zu einer schwerwiegenden Lungenentzündung führen. Momentan kursieren zahlreiche gesundheitliche Ratschläge rund um das Coronavirus im Netz. In diesem Ratgeber werden gesundheitliche Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus näher beleuchtet und Sie erhalten umfassende Informationen zu den Symptomen, Impfstoffen, Selbsttests und vielem mehr.
- Erkältung, Grippe oder Coronavirus? - die Symptome im Überblick
- Kein Ibuprofen bei Infektion mit Coronavirus
- Pneumokokken-Impfstoff und Corona
- Online Selbsttests - Hilfe bei der Zuordnung von Symptomen
- Hilft viel Vitamin C wirklich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus?
- Desinfektionsmittel: Diese Inhaltsstoffe müssen enthalten sein, um Covid-19 Viren abzutöten
- Das Immunsystem gegen das Coronavirus stärken
- Schutz vor einer Coronainfektion
Erkältung, Grippe oder Coronavirus? - die Symptome im Überblick
Im Laufe der Covid-19-Epidemie werden immer wieder die Zahlen der Grippetoten zum Vergleich herangezogen. Laut dem Robert Koch Institut sind in Deutschland heuer bereits mehr als 200 Menschen an der Grippe gestorben.1 Laut WHO gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Krankheitsverlauf.2 Sowohl bei der Grippe als auch bei Corona handelt es sich um Atemwegserkrankungen, die durch einen Virus verursacht wurden. Der Verlauf fällt sehr unterschiedlich aus. Während manche gar keine oder nur eine milde Symptomatik spüren, verläuft die Krankheit bei anderen Patienten sehr schwer oder im schlimmsten Fall sogar tödlich. Die Erreger werden vorwiegend mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Beim Niesen, Husten und Sprechen werden winzige Speichel-Tröpfchen an die Luft abgegeben und anschließend von anderen Menschen eingeatmet.
Hier sehen Sie die wichtigsten Symptome von Erkältung, Grippe und Corona im Überblick.
Symptom | Erkältung | Grippe | Coronavirus |
Niesen | häufig | nein | nein |
Schnupfen | häufig | manchmal | selten |
Kopfschmerzen | selten | häufig | manchmal |
Halsschmerzen | häufig | manchmal | manchmal |
Müdigkeit | manchmal | häufig | manchmal |
Husten | wenig | häufig | häufig (trocken) |
Fieber | selten | häufig | häufig |
Gliederschmerzen | selten | häufig | manchmal |
Kurzatmigkeit | nein | nein | manchmal |
Mögliche Erkältungssymptome
- häufig Niesen, Schnupfen, Kopfschmerzen und Halsschmerzen
- manchmal Müdigkeit
- wenig Husten
- selten Fieber und Kopfschmerzen
Mögliche Grippesymptome
- häufig Fieber, Müdigkeit, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen
- kein Niesen, keine Kurzatmigkeit
- manchmal Schnupfen und Halsschmerzen
Mögliche Symptome des Coronavirus
- häufig Fieber und Husten, aber kein Niesen
- selten Schnupfen
- manchmal Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen
- manchmal Halsweh und Kurzatmigkeit
Verstärkt auftretender Geruchs- & Geschmacksverlust bei Infektion mit Coronavirus
Forscher des Instituts für Virologie an der Universität Bonn haben bei Corona-Patienten vor Kurzem ein neues Symptom entdeckt.3Corona-Patienten aus dem von Covid-19 besonders betroffenen Gebiet Heinsberg, klagten vermehrt über Geruchs- und Geschmacksverlust. Dieses Krankheitsmerkmal wurde bei 70% der Patienten festgestellt.4 Allerdings ist bisher noch unklar, was den Verlust des Geruch- und Geschmacksinns auslöst. Der Verlust der Sinneswahrnehmung geschieht schleichend und verschwindet nach einem kurzen Zeitraum von zwei bis drei Tagen wieder.
Kein Ibuprofen bei Infektion mit Coronavirus?
Derzeit kursieren viele Ratschläge und Gerüchte zum Einfluss bestimmter Medikamente auf das Coronavirus. Das sorgt vor allem bei chronischen Patienten für Verunsicherung. Begonnen hat alles damit, dass der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) davon ausgeht, dass Aspirin aber vor allem auch Ibuprofen bei einer Infektion mit Covid-19 nicht hilfreich sein könnte.5 Zu diesem Zeitpunkt existierten allerdings noch keine gesicherten Studien, die belegen konnten, dass sich eine Einnahme von Ibuprofen ungünstig auf den Krankheitsverlauf von Covid-19 auswirken könnte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) riet Menschen mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus dennoch davon ab, Ibuprofen ohne ärztlichen Rat einzunehmen. Stattdessen wurde empfohlen, lieber Paracetamol einzunehmen. Nach Prüfung der Studienlage und unter Einbezug von Medizinern zog die WHO ihre Warnung nun jedoch offiziell zurück.6 Es gebe keine Hinweise auf negative Ibuprofen-Konsequenzen bei Covid-19-Patienten.
Pneumokokken-Impfstoff und Corona
Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Senioren empfohlen, soziale Kontakte zu reduzieren und sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen.7 Doch warum? Und warum wird dieser Impfstoff nun knapp?
Grundsätzlich richtet eine Pneumokokken-Impfung gegen das Coronavirus selbst nichts aus. Dennoch sollten sich ältere Menschen impfen lassen, da gerade die Kombination aus Corona und Lungenentzündung besonders gefährlich ist. Bei Pneumokokken handelt es sich um Bakterien, die zuerst den Nasen-Rachen-Raum befallen. Dies könnte in weiterer Folge zu einer schwerwiegenden Lungenentzündung führen. In Kombination mit einer Coronavirus-Infektion könnte eine bakterielle Superinfektion entstehen, die dramatische Folgen für den Betroffenen haben kann. Aufgrund verstärkter Nachfrage zeichnen sich nun jedoch Lieferengpässe bei den benötigten Impfstoffen ab. Innerhalb weniger Tage wurde jene Menge an Impfstoffen verkauft, die sonst üblicherweise in einem Vierteljahr verkauft werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat daher ihre Empfehlungen aktualisiert und rät aktuell nur "Säuglinge, Patientinnen und Patienten mit nachgewiesenen Immundefekten, Seniorinnen und Senioren, die älter als 70 Jahre sind sowie Patientinnen und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen" zum impfen.8
Online-Selbsttests - Hilfe bei der Zuordnung von Symptomen
Aufgrund der Corona-Krise sind gerade viele Menschen verunsichert: Habe ich bloß einen normalen Schnupfen, eine Allergie oder handelt es sich bei den Symptomen um Coronavirus? Um Menschen die Zuordnung ihrer Symptome zu erleichtern, wurde ein Online-Selbsttest mit 26 Fragen entwickelt. Die Symptome des Coronavirus von jenen eines grippalen Infekts, der Influenza oder sogar schweren Allergien zu unterscheiden, ist tatsächlich nicht immer einfach. Damit die Krankenhäuser nicht bald völlig überfüllt sind und um die Patientenströme etwas zu lenken, hat die Berliner Charitè die "CovApp" entwickelt. Beim Online-Selbsttest werden mögliche Risikofaktoren abgeklopft. Anschließend gibt es eine Auswertung, ob man zur Risikogruppegehört. Ein QR-Code wird ebenfalls mitgesendet, der von Untersuchungsstellen in begründeten Verdachtsfällen gelesen werden kann. Während dieser Selbsttest als durchaus hilfreich bewertet wird, wird von Luftanhalten als Schnelltest abgeraten.9Seit Wochen kursiert ein angeblicher Rat von Experten aus Tawain im Netz, welche empfehlen, die Luft für zehn Sekunden anzuhalten. Wer das problemlos schafft, hat keine Fibrose in der Lunge und hat sich folglich nicht mit Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt. Dieser Schnelltest wird jedoch als nicht hilfreich bewertet, da sich die Viren zu Beginn vor allem im Rachen verbreiten und nicht in der Lunge.
Hilft viel Vitamin C wirklich?
In den sozialen Netzwerken kursiert das Gerücht, dass Vitamin C im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt werden kann.10Richtig ist, dass Vitamin C zu einer normalen Funktion des Immunsystems beiträgt sowie zahlreiche andere Funktionen erfüllt, die für die Gesundheit wichtig sind. Eine hohe Menge an Vitamin C solle laut einiger Internetnutzer zur Abtötung der Bakterien/Viren führen. Allerdings ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine über den Bedarf hinausgehende Vitamin C-Mengenichts bringt und wieder ausgeschieden wird.11 Es gibt keine Belege dafür, dass sich die Vireninfektion mit Vitamin C behandeln lässt.
Desinfektionsmittel: Diese Inhaltsstoffe müssen enthalten sein, um Covid-19 Viren abzutöten
Im Kampf gegen das Coronavirus (SARS-CoV-2) gilt die richtige Handhygiene als eine der effektivsten Maßnahmen. Zuhause reicht das gründliche Händewaschen mit Seife meist aus. In Bereichen, in denen sich Infizierte aufhalten, müssen Flächen jedoch desinfiziert werden. Doch welche Inhaltsstoffe müssen in einem Desinfektionsmittel überhaupt vorhanden sein, um Coronaviren abzutöten? SARS-CoV-2 gehört wie Influenza, Ebola, Mumps und Masern zu den sogenannten behüllten Viren. Diese lassen sich durch Desinfektionsmittel leichter inaktivieren als unbehüllte Viren. Auf Ethanol-basierte Mittel mit einem Gehalt ab 62 Prozent Ethanol haben sich als besonders wirksam erwiesen. Händedesinfektionsmittel auf Propanol-Basis, die als "begrenzt viruzid" deklariert werden, funktionieren auch. Die sachgerechte Verwendung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Die gesamte Oberfläche der Haut muss ausreichend mit einem geeigneten Desinfektionsmittel benetzt werden.
Das Immunsystem gegen das Coronavirus stärken
Zu den Coronavirus-Risikogruppen zählen vor allem ältere und immunschwache Menschen. Ein starkes Immunsystem ist wichtig, um verschiedenste Viren/Bakterien effektiv bekämpfen zu können. Folgende Tipps helfen bei der Stärkung des Immunsystems:
- eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse
- Sonnenlicht und Vitamin D
- ausreichend Bewegung
- genügend Erholungsphasen für den Körper
- Stressreduktion
- ausreichend trinken
- auf regelmäßigen und gesunden Schlaf achten
- nicht rauchen
- Hände regelmäßig waschen
Wer gerade auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung umstellt oder schwanger ist, kann außerdem auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, um das Immunsystem zu stärken. Bei älteren und kranken Menschen kommen Nahrungsergänzungen ebenfalls häufig zum Einsatz. Für ein robustes Immunsystem sind die Vitamine C, D und E sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink und Selen von besonderer Bedeutung. Beachten Sie allerdings, dass keine Nahrungsergänzung vor dem Coronavirus schützen kann. Nahrungsergänzungen helfen lediglich beim Aufbau eines starken Immunsystems.
Schutz vor einer Coronainfektion
Vor einer Infektion ist man nie zu 100% geschützt. Umso wichtiger ist es jedoch, in Zeiten der Corona-Pandemie den aktuellen Empfehlungen Folge zu leisten und einige Maßnahmen zu beachten:
- Schränken Sie Ihre sozialen Kontakte ein, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
- Bewegen Sie sich im Freien ausschließlich alleine oder mit Menschen, die im eigenen Haushalt leben.
- Stellen Sie einen Abstand von mindestens einem Meter zu anderen Menschen sicher.
- Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich für mindestens 20 Sekunden.
Im Kampf gegen das Coronavirus sind wir alle gefragt: Nur wenn wir gemeinsam die Regeln befolgen, können wir die Ausbreitung verlangsamen und ein Abflachen der Corona-Kurve bewirken.
Quellen
1https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/grippe-mehr-als-200-tote-in-deutschland-a-c76d3b1f-811c-4fc4-b398-2e4f4e75d714
2https://www.infranken.de/ratgeber/coronavirus-oder-noramle-grippe-die-unterschiede;art168683,4956258
3,4https://www.br.de/nachrichten/wissen/neue-symptome-corona-patienten-leiden-unter-geruchsverlust,RtUOrdm
5https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bei-verdacht-auf-coronainfektion-kein-ibuprofen-einnehmen/
6https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_87555870/coronavirus-who-nimmt-warnung-vor-ibuprofen-zurueck.html
7,8https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228718451/Coronavirus-Pneumokokken-Impfstoff-wird-langsam-knapp.html
9https://bnn.de/nachrichten/blick-in-die-welt/ist-luftanhalten-ein-schnelltest-auf-das-coronavirus
10https://www.mimikama.at/allgemein/vitamin-c-coronavirus/
11https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/vitamin-c-erstaunlich-gesund-1915
Foto von Martin Sanchez auf unsplash.com
Alle Informationen in diesem Artikel beziehen sich auf den Kenntnisstand vom 26.03.2020!